Vorstellungsgespräche während der Arbeitszeit
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Hoi, wie ist das eigentlich wenn man sich irgendwo bewirbt muss mein momentaner Arbeitgeber mir freigeben damit ich ein Vorstellungsgespräch wahrnehmen kann?
Ich mein ich Arbeite im moment bei Firma A und hab bei Firma B ein Vorstellungsgespräche, diese Gespräche sind ja immer während der eigentlichen Arbeitszeit.
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Quaggan schrieb:
Hoi, wie ist das eigentlich wenn man sich irgendwo bewirbt muss mein momentaner Arbeitgeber mir freigeben damit ich ein Vorstellungsgespräch wahrnehmen kann?
Öhn.... nein?!
Sofern es nicht im Interesse Deines Arbeitgebers liegt, dass Du die Firma verlässt, hat er wohl keinen Grund, Dir bezahlten Urlaub für einen Stellenwechsel zu geben. Und wenn doch, dann wüsstest Du es vermutlich schon - in dem Fall heißt das Freistellung und Du hast die Kündigung bereits erhalten.
Quaggan schrieb:
Ich mein ich Arbeite im moment bei Firma A und hab bei Firma B ein Vorstellungsgespräche, diese Gespräche sind ja immer während der eigentlichen Arbeitszeit.
Urlaub nehmen. Idealerweise so, dass es nicht immer einzelne Tage sind, denn da werden Arbeitgeber misstrauisch. Ich mache häufig einzelne Tage Urlaub, weil ich was zu erledigen habe. Ich arbeite jetzt 4 Jahre in der Firma und seit diesem Jahr glaubt mir mein Chef endlich, dass ich nicht nächste Woche kündige.
Sowas kann auch Nachteile haben. Wenn Dein Chef davon ausgeht, dass Du in der nächsten Zeit verschwindest, wirst Du entsprechend keine Förderung mehr erhalten und wenn die Gespräche nicht zufriedenstellend laufen, wirst Du vermutlich auch nicht wechseln...
Ergo solltest Du bei Deinem Chef bzgl. Bewerbungsgespräche nicht auffallen - also sie auch nicht in der Firma rumerzählen, bevor Du weißt, was Sache ist, bzw. wenn Du sie nicht für Gehaltsverhandlungen nutzen willst.
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Grundsätzlich stimme ich Xin zu, wobei ich weniger das Problem mit Einzeltagen beim Urlaub sehe, wenn der Arbeitgeber nicht bereits "spürt" das ein Wechsel ansteht. Sofern die andere Firma nicht allzu weit weg liegt kann man teilweise auch nach späten Terminen (ich hatte sogar mal ein Wochenendtermin) fragen.
Einzeltage lassen sich durchaus auch begründen, ich nehme mal die Beispiele wo ich tatsächlich Einzeltage genommen habe: Erwartete Lieferung, Mehrere Behördengänge (Pass...) wenn man mit der normalen Arbeitszeit diese nicht machen kann, Verlängerung eines Wochenendes...
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Er muss dir nur freigeben, wenn dir gekündigt wurde, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
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Da das ein alltägliches Problem ist, sollte der "Einlader" des Bewerbungsgesprächs kein Problem mit "Randterminen" haben - also um 08:00 am Morgen, oder 17:00 am Abend. Dann kann man das durchaus in seinen normalen Tagesablauf einplanen (falls nicht gerade 500km Reise dazu kommen).
Ein Bewerbungsgespräch um 13:30 ist auf jeden Fall relativ instinktlos seitens des Einladers und sollte dem Bewerber zu denken geben.
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Um die Frage mal etwas zu erweitern:
Wie würde man denn am geschicktesten Vorgehen, wenn der potentiell neue Arbeitgeber ein Arbeitszeugnis sehen möchte?Den derzeitigen Arbeitgeber mit einer fadenscheinigen Begründung nach einem Zwischenzeugnis fragen? Ich meine, dann ist doch klar, worauf es hinausläuft und dass man sich nach was anderem umschaut.
Und wie verhindert man, dass der neue Arbeitsgeber beim derzeitigen anruft? Wenn noch garnicht so richtig klar ist ob man wirklich wechseln will und sich nur ein wenig umschaut. Um Diskretion bitten? Schätze mal sowas kommt ganz schlecht an weil illoyal.
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µ schrieb:
Und wie verhindert man, dass der neue Arbeitsgeber beim derzeitigen anruft? Wenn noch garnicht so richtig klar ist ob man wirklich wechseln will und sich nur ein wenig umschaut. Um Diskretion bitten? Schätze mal sowas kommt ganz schlecht an weil illoyal.
Es gehört zum guten Ton, dass man in der Hinsicht diskret ist. "Man" ist in dem Fall das Unternehmen, bei dem du dich bewirbst. Wirklich verhindern kannst du es natürlich nicht, denn aus deinen Bewerbungsunterlagen ist dein derzeitiger Arbeitgeber ja ersichtlich.
Edit: Rechtschreibfehler gefixt.
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Ein erfahrener Arbeitgeber fragt nicht nach dem Zeugnis für die aktuelle Stelle des Bewerbers. Natürlich nach früheren Zeugnissen, aber bei der aktuellen Stelle ist es ungewöhnlich das zu haben.
=> tut ein AG das, hat er wenig Ahnung. Der disqualifiziert sich selbst.
Von der aktuellen Stelle kann man Zwischenzeugnisse haben, wenn:
- sich der Chef geändert hat
- man in eine andere Gruppe/Abteilung mit anderer Aufgabe oder anderem Chef versetzt wurde
- der Chef gekündigt hat und weggehen wird (aber dann bißchen Tempo mit der Nachfrage!)In diesem Fall sollte man IMMER nachfragen nach einem Zwischenzeugnis, mit der Begründung, daß sich der Chef und damit der Beurteiler geändert hat. Das ist akzeptabel. Die Firmen knurren natürlich trotzdem immer, weil ein Zeugnis doch Arbeit macht. Schicksal. Höflich und bestimmt bitten.
In DE habe ich das noch nicht gehört, daß ein neuer AG beim aktuellen AG anruft. Das ist in den USA oder England üblich, in DE nicht. Aber verhindern kannst Du es nicht. Du kannst in Deine Bewerbung reinschreiben "bitte behandeln Sie meine Bewerbung vertraulich", aber was nützt das:
- die Masse der Empfänger wird sich wundern, daß Du sowas schreibst, da das selbstverständlich ist. Wirft ein komisches Licht auf Dich
- jemand der beim aktuellen AG anruft, wird das auch nicht hindern
=> kannst Du nicht verhindern, ist ein Restrisiko, aber extrem ungewöhnlich. Falls es Dir passiert, hast Du einen dummen neuen AG erwischt, Finger weg
Und falls es Dein aktueller AG doch mitbekommt, was soll er tun? Dir kündigen? Macht ja keinen Sinn.
Im Zweifel muß man das auch offensiv spielen, "ja, das klang so interessant, aber vor Ort stellte ich fest, daß es mir schon auf den ersten Blick nicht so gut gefiel wie hier. Und die bezahlen noch schlechter als Ihr hier". So was in der Art.
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µ schrieb:
Um die Frage mal etwas zu erweitern:
Wie würde man denn am geschicktesten Vorgehen, wenn der potentiell neue Arbeitgeber ein Arbeitszeugnis sehen möchte?Ihm sagen, dass ich keins habe und wir noch nicht soweit sind, dass ich hier einen Vertrag unterschrieben habe. Solange kein Vertrag zustande kommt, ist es nicht im Interesse meines AGs oder meinem, ihn auf eine eventuelle Kündigung meinerseits vorzubereiten.
Ich habe vor ein paar Monaten ein Zeugnis angefordert und gleich hinterhergeschoben, dass ich derzeit keine neue Stelle suche und das damit keine Eile besteht, ich nur nicht möchte, dass bisherige Leistungen irgendwann vergessen werden. Ein "Zwischenzeugnis" eben.
Darauf warte ich jetzt seit bald 4 Monaten. Ich werde Mitte Dezember nochmal nachfragen, denn ich brauche es tatsächlich nicht dringend.
Für den Fall, dass es mir gefällt und ich eine Stelle angeboten bekomme, die mir mehr Möglichkeiten/Gehalt ermöglicht, hätte ich dann aber zumindest eins.
Quaggan schrieb:
Den derzeitigen Arbeitgeber mit einer fadenscheinigen Begründung nach einem Zwischenzeugnis fragen? Ich meine, dann ist doch klar, worauf es hinausläuft und dass man sich nach was anderem umschaut.
Mein AG geht seit meiner Einstellung davon aus, dass ich die Stelle bald wechsle... von daher ändert das nichts. ^^
Quaggan schrieb:
Und wie verhindert man, dass der neue Arbeitsgeber beim derzeitigen anruft? Wenn noch garnicht so richtig klar ist ob man wirklich wechseln will und sich nur ein wenig umschaut. Um Diskretion bitten? Schätze mal sowas kommt ganz schlecht an weil illoyal.
Es Dein Recht Dir eine neue Stelle zu suchen. Das hat so noch nichts mit Illoyalität zu tun, insbesondere, wenn Du nicht zum direkten Konkurrenten wechseln möchtest.
Abgesehen davon ist es nicht sooo unüblich gelegentlich seinen Marktwert zu überprüfen und ich bin da mit meinem Chef auch ehrlich, dass ich mich schonmal anderswo beworben habe. Da habe ich kein Problem mit und er auch nicht und wenn doch, wird er das schon sagen.
Du arbeitest ja nicht, weil Du so super loyal bist oder weil Du nichts besseres zu tun hast. Du willst Geld verdienen. Du verkaufst eine Dienstleistung und Du und Dein Chef habt ein Abkommen, den Arbeitsvertrag, der nicht bedeutet, dass Du Firmensklave bist.Der Vertrag beinhaltet aber in der Regel auch, dass Du nicht verbeamtet bist. Wenn der Chef Dich gut findet, bietet er vielleicht bessere Konditionen an, entsprechend Deines Marktwertes. Wenn er ein Problem mit Dir hat, wird er Dir nahelegen, Dich weiter zu bewerben und eventuell Deine Bemühungen moralisch "unterstützen".
Ein unbefristeter Arbeitsvertrag ist nur die Aussage, dass er nicht nach einer vorher festgelegten Frist endet. Nicht, dass er nie endet. Wenn Dir das Dein Chef übel nimmt, hat er natürlich auch das Recht sich von Dir zu trennen.
So ist das im Leben.
No Risk, no fun.
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Ich hatte diese Situation auch hin und wieder und besser wäre es der aktuelle Chef bekommt davon Garnichts mit! Ich habe immer versucht die Vorstellungsgespräche so zu legen, das ich vor oder nach der Arbeit hin bin, die potenziellen neuen Chefs hatten dafür auch immer Verständnis.
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Kommt drauf an. Es gibt Branchen, in denen eine Arbeitskraft ersetzbar ist. Als Kassierer beim Penny würde ich sicher nicht wollen, dass irgendwer von meiner Bewerbung woanders erfährt.
In der Software-Industrie werden gute Arbeitskräfte aber gesucht. Da macht das überhaupt nichts, wenn mein Chef das mitbekommt, dass ich mit seiner Firma nicht verheiratet bin. Vielleicht lässt er sich ja unabhängig vom Ausgang meines Bewerbungsgesprächs ja was einfallen, um mir den aktuellen Job attraktiver zu gestalten. Ich bin sogar so weit gegangen, meinem Chef selbst zu erzählen, dass ich mir hier und da andere Angebote anschaue bzw. zu Gesprächen gegangen bin. Dass ich in 2 Wochen tatsächlich nicht mehr in der Firma bin, liegt eher an den Ebenen darüber...