Neues youtube Interface :/



  • Von wegen bekloppt, árn[y]ék tut seine Pflicht:

    árn[y]ék schrieb:

    Wir müssen bei Wind und Wetter durch die Welt krauten, [...]



  • árn[y]ék schrieb:

    Du brauchst nicht nur Inhalte, du musst die Menschen auch erreichen.

    Ist mir klar. Was mir nicht klar ist, ist folgendes: warum sollen die Leute dafür bezahlen, dass du sie "erreichst"? Schliesslich willst du etwas von ihnen (Aufmerksamkeit), also bist du in der Bringschuld (Content).

    [...] wir seien selbst schuld, dass wir uns kein funktionierenderes Bezahlsystem ausgedacht haben [...]

    Genau so, das ist der Punkt.
    Deine Situation ähnelt der der Scheibenputzer an der Ampelkreuzung. Du erbringst unaufgefordert eine Leistung, ohne Garantie, dafür entlohnt zu werden.
    Dein Auftreten hier entspricht dem Grund, warum diese Scheibenputzer im Allgemeinen einen schlechten Ruf haben: sie werden gerne mal aufdringlich bis unflätig, wenn das "Publikum" für die unverlangte Leistung nicht zahlen will.

    Klar kann man sagen: Ihr müsst es ja nicht tun. Aber ... das kann's ja auch nicht sein 😕

    Doch, das kann und sollte es ggf. auch sein.



  • Jansen schrieb:

    Was mir nicht klar ist, ist folgendes: warum sollen die Leute dafür bezahlen, dass du sie "erreichst"?

    Wäre das so, müssten sie auf YouTube für jeden Suchvorgang Geld bezahlen.

    Jansen schrieb:

    Schliesslich willst du etwas von ihnen (Aufmerksamkeit), also bist du in der Bringschuld (Content).

    Wir sind in überhaupt keiner Bringschuld. Die Zuschauer suchen aktiv nach unseren Inhalten und entscheiden sich durch Anklicken und großteiliges Anschauen der Videos auch aktiv pro Konsum derselben. Daher ist auch dein Scheibenputzervergleich reichlich unsinnig. In deinem Beispiel müsste man für den Scheibenputzer anhalten, ihn aus 50+ anderen Scheibenputzern ausdrücklich auswählen, erwartungsvoll sein Werk von Anfang bis Ende verrichten lassen und dann wortlos einfach die Kurve kratzen.

    Nein. Was man hier sieht ist etwas ganz anderes. Nämlich wie tief eingegraben die Nutznießer- und Gratismentalität in den Köpfen der Menschen steckt. Ein zynisches Krebsgeschwür, das freischaffenden Künstlern genau so das Leben schwer macht wie Millionenkonzernen. Nur Letztere können das mit ihren Gewinnspannen problemlos kompensieren.

    Es geht gar nicht um Geschäftsmodelle. Es geht auch nicht um gescheiterte Erwartungen irgendwelcher YouTuber, wie manch ambitionierte Psychologen hier gleich wieder interpretiert und analysiert haben. Es geht um einen ganz nüchternen Sachverhalt fernab aller kapitalistischer Erwägungen: Nämlich dass es eine Schweinerei ist und bleibt, den Inhalt gratis zu genießen und im selben Atemzug dem Ersteller jede Form von noch so marginaler Dankbarkeit oder Support kategorisch zu verweigern. Dabei ist es völlig wurscht, ob und wie viel Geld an den Künstler fließen würde und in wiefern der sich darauf verlässt oder nicht, damit plant oder auch ganz offen sagt, dass es ihm egal sei. Es ist und bleibt alleine aus sozialem Blickwinkel eine egoistische Gierhaltung. Und wer das nicht so sieht ist schlicht und ergreifend - frei nach Pispers - eine verdammt unappetitliche Körperöffnung.



  • árn[y]ék schrieb:

    Und wer das nicht so sieht ist schlicht und ergreifend - frei nach Pispers - eine verdammt unappetitliche Körperöffnung.

    Wow, das finde ich mal ein richtig überzeugendes Argument. Musst aber aufpassen, dass du mit dem Niveau hier niemand überforderst. 🙂



  • Es ist immer schön, wenn einzelne Sätze aus einem Berg an Text herausgepickt werden und dabei 95% des sonst Geschriebenen keine Beachtung finden. Wenn du Argumente suchst, schau dir die letzten 3 Seiten nochmal an. Wozu soll ich immer wieder dasselbe schreiben oder jetzt anfangen, mich selbst zu zitieren? Ich habe alles, was es zu der Thematik zu sagen gibt, bereits mindestens einmal geschrieben.

    Sinnvolle Erklärungen, warum ein wie von mir im letzten Beitrag skizziertes Verhalten moralisch in Ordnung sein sollte, habe ich bisher keine gefunden. Ich finde es schade, dass sich Leute in einer Gesellschaft (YouTube), von der sie ausschließlich profitieren (kostenlose hochqualitative Inhalte), in keinster Weise zu halbwegs sozialem Verhalten (marginales Dankeschön = 15s Werbung ertragen) bewegen lassen. Weder erwarte ich ein solches Verhalten noch verlasse ich mich darauf. Aber wieso sollte ich es nicht anprangern dürfen? Und was ich bisher las (z.B. sinngemäß "Den Inhalt nehm ich gerne mit! Aber meine Zeit verschwende ich nicht mit Werbung - Basta!") ist nun einmal egoistisch gefärbter Spott auf uns Künstler.



  • árn[y]ék schrieb:

    Nämlich dass es eine Schweinerei ist und bleibt, den Inhalt gratis zu genießen und im selben Atemzug dem Ersteller jede Form von noch so marginaler Dankbarkeit oder Support kategorisch zu verweigern.

    das ist falsch. Niemand hat hier behauptet, Dankbarkeit und Support kategorisch zu verweigern. Nur dass dieser Dank über Werbung erfolgen soll. Wenn das die einzige Möglichkeit ist, wie man dich supporten kann und dir Dankbarkeit zeigen kann, dann hast du Pech gehabt.

    Niemand mag Werbung. Sie ist nur leider ein notwendiges Übel. Leute blöd anzumachen nur weil sie sich der Werbung entledigen wollen die für dich die einzig geduldete Form der Dankbarkeit zu sein scheint, ist nicht minder egoistisch



  • zwutz schrieb:

    das ist falsch.

    Über Leute, welche die Werbung wegklicken und stattdessen eine kleine Spende an die Künstler schicken, hat hier aber ebenfalls niemand gesprochen.

    Wo wir das Thema allerdings gerade einmal schneiden: Seien wir doch ehrlich. Der gute Wille in Ehren! Aber wer sämtliche Werbung blockt oder sie grundsätzlich wegklickt und dann einem oder zweien seiner Lieblingskünstler 5 € per PayPal spendet, der zeigt immer noch dem Großteil der Contentschaffer den virtuellen Stinkefinger. Und sogar noch ungewollt, da die Bereitschaft zum Support bzw. einfach die Wertschätzung der Arbeit selbst offensichtlich ja vorhanden ist. Sie wird aber willkürlich auf wenige - im Schnitt vermutlich die bekanntesten - Empfänger konzentriert und der Rest geht leer aus. Wenn man sich einfach mal sporadisch die Werbung antut (von "immer" muss ja keinesfalls die Rede sein), dann kriegt im Schnitt jeder der Künstler einen kleinen Teil des "Dankes" ab, was sich bei großen Besucherzahlen aufsummiert und glattrauscht. Wenn man hingegen alle Werbung blockt und dann an 2 von 50 Künstlern eine kleine Spende macht, gehen 48 davon komplett leer aus.

    Ich sage ja auch nicht, dass die Werbepraxis toll oder gar fair wäre. Und ich stimme zu, dass davon im wesentlichen die "Bösen" profitieren. Trotzdem schadet ein konsequentes Nichtschauen zum allergrößten Teil den "Guten", die man eigentlich (sagst du) durchaus unterstützen möchte.

    zwutz schrieb:

    Leute blöd anzumachen nur weil sie sich der Werbung entledigen wollen

    Noch einmal, das schrieb ich aber auch schon mehrfach: Ich bin niemandem böse, wenn er die Werbung wegklickt. Das nehme ich als Künstler in Kauf und ich rechne zu einem großen Ausmaß damit, wie es hier auch sehr richtig gesagt wurde. Was mich aufregt ist nicht die fehlende Unterstützung, sondern die fehlende Einsicht, dass hier aktiv Unterstützung versagt wird. Jeder kann sagen: Nö, will ich nicht. Aber dann soll man auch so ehrlich sein und es zugeben. Aber zu behaupten, man würde die Künstler ja eben schon unterstützen wollen, es aber nicht tun weil "Werbung doof und ... nö, kein Bock!"? Das stimmt mich doch bitter. Und das ist genau das, was ich mit Nutznießer meine: Nicht die Handlung des Keine-Werbung-Schauens, sondern die mentale Einstellung dahinter, die sich hier im Thread auch mehrfach gezeigt hat. Nehmen, aber bloß nicht Geben. Unabhängig davon, ob ein Geben gefordert ist oder nicht. Das würde in meinen Augen von Fairnes und Wertschätzung der harten Arbeit zeugen, die man durch Konsum des Videos offenkundig genießt. Und wenn man genau diese Problematik anspricht, wird man als geldgeiler Querulant verhöhnt, der sich halt mit seinen blöden Videos verpissen soll, die wohl eh nichts wert sind, wenn er die nicht im Alleingang anderweitig vermarktet kriegt. Dass es im Ursprung gar nicht um eine Vermarktung oder großes Geld ging sondern einfach nur um ein kleines Fünkchen Achtung und Aufmerksamkeit vor Stunden und Stunden über Stunden an Stunden unbezahlter Arbeit ... das interessiert hier scheinbar lange schon keinen mehr.

    Edit:
    Sorry für die tausend Edits. Aber da die Vorschau noch nicht wieder funktioniert ...



  • árn[y]ék schrieb:

    Und das ist genau das, was ich mit Nutznießer meine: Nicht die Handlung des Keine-Werbung-Schauens, sondern die mentale Einstellung dahinter, die sich hier im Thread auch mehrfach gezeigt hat. Nehmen, aber bloß nicht Geben. Unabhängig davon, ob ein Geben gefordert ist oder nicht. Das würde in meinen Augen von Fairnes und Wertschätzung der harten Arbeit zeugen, die man durch Konsum des Videos offenkundig genießt. Und wenn man genau diese Problematik anspricht, wird man als geldgeiler Querulant verhöhnt, der sich halt mit seinen blöden Videos verpissen soll, die wohl eh nichts wert sind, wenn er die nicht im Alleingang anderweitig vermarktet kriegt. Dass es im Ursprung gar nicht um eine Vermarktung oder großes Geld ging sondern einfach nur um ein kleines Fünkchen Achtung und Aufmerksamkeit vor Stunden und Stunden über Stunden an Stunden unbezahlter Arbeit ... das interessiert hier scheinbar lange schon keinen mehr.

    Werbung ist einfach extrem nerviger Scheiß. Und es paßt schlicht nicht zusammen, wenn du Wertschätzung und Fairneß von Leuten möchtest, denen du direkt vorher kräftig auf den Senkel gehst. Das redest du einfach klein. Kannst du natürlich machen, aber ich glaube, damit erkennst du schonmal nicht die Realitäten an. Das ist aber halt einfach dein Problem, und deswegen kommst du ziemlich jammernd rüber, nicht überzeugend.
    Sei aber beruhigt, ich habe vermutlich noch kein einziges deiner Videos gesehen, die du in treuer Pflichterfüllung gemacht hast, und darauf scheint es dir ja am meisten anzukommen.



  • árn[y]ék schrieb:

    [...] Künstler [...] Künstler [...] Künstler [...]

    Da du dich hier ständig auf Künstler beziehst und dich selbst offenbar als solchen siehst: Künstlern ist kreatives Schaffen ein Bedürfnis, das sie unabhängig von materiellen Bedingungen verspüren und dem sie Ausdruck verleihen, egal, ob jemand dafür bezahlt.
    Wer hingegen Kunst von vornherein mit dem Ziel herstellt, eine Gegenleistung dafür zu erhalten, der ist für mich Handwerker. Und Handwerker vereinbaren üblicherweise vor der Erbringung von Leistungen ganz konkret die (i.d.R. monetären) Gegenleistungen. Tun sie das nicht, dann haben sie kein tragfähiges Geschäftsmodell, siehe Autoscheibenputzer.

    Besonders witzig finde ich, dass du "fernab aller kapitalistischer Erwägungen" argumentieren möchtest, dabei geht es doch ganz konkret um Marktprinzipien: der Kunde zahlt soviel, wie ihm die Sache wert scheint.



  • @árn[y]ék
    Vorschlag: Ich deklariere einfach das Anschauen deiner Videos als Kunst und wir sind quit, okay?


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