fork & exec vs. posix_spawn (Fork ;-) aus Programm unter Linux und Windows)
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tntnet schrieb:
Bemerkenswert ist, dass das exec kaum einen Unterschied macht. vfork ist allerdings signifikant schneller. Und zwar hier um den Faktor 10, wie man an der Zeile mit "sys" erkennen kann.
Interessant. Ganz nachvollziehen kann ich deine Ergebnisse bei mir aber nicht.
$ make fork_bench cc fork_bench.c -o fork_bench $ time ./fork_bench 1000 100 v real 0m0.217s user 0m0.098s sys 0m0.113s $ time ./fork_bench 1000 100 f real 0m0.306s user 0m0.105s sys 0m0.157s $ time ./fork_bench 1000 100 v 1 real 0m0.285s user 0m0.104s sys 0m0.125s $ time ./fork_bench 1000 100 f 1 real 0m0.358s user 0m0.098s sys 0m0.169s
Fork ist bei mir nur etwas langsamer als vfork, nicht wie bei dir gleich um eine Größenordnung. Der Code wurde 1:1 aus deinem Posting in eine neue Datei fork_bench.c kopiert. System ist Fedora 18 (d.h. glibc 2.16, gcc 4.7.2) mit 3.7.0-Kernel auf Core i7 920 (2,67 GHz) und 12 GiB RAM. Alles x86_64 natürlich.
Mal gucken, ob sich ausgraben lässt, woran genau das liegt.
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der Unterschied zwischen fork() und vfork() zeigt, daß bei fork() eben doch so einiges kopiert wird, auch wenn einige Leute behaupten, fork() kopiere nichts. die Ergebnisse sind auch vergleichbar mit dem Test in dem oben verlinkten Ruby Artikel
damals auf der PDP-11 war die Welt noch in Ordnung. einige Leute verwenden fork() seit 1980 und hatten noch nie Probleme damit ... herzlichen Glückwunsch
heutzutage hat man im Programm offene Databaseconnections, mehrere Threads, Mutexobjekte usw., und da kommt es mit fork/vfork regelmäßig zu Deadlocks, Memory Leaks und anderen Problemen. deshalb gibt es z.B. solche Funktionen wie pthread_atfork()
http://linux.die.net/man/3/pthread_atfork
und sqldetach()
optimal ist eine posix_spawn Implementierung, die threadsafe ist und vfork oder einen nativen Systemcall verwendet, wie z.B. unter Solaris
https://bugzilla.redhat.com/show_bug.cgi?id=131938
https://bugzilla.redhat.com/show_bug.cgi?id=193631eine relativ einfache und sichere Alternative ist auch, daß man am Anfang vom Hauptprogramm, bevor man den ersten Thread startet und bevor man die erste Databaseconnection öffnet, einen Hilfsprozeß startet. dieser Hilfsprozeß hat nur einen Thread und macht nichst weiter, als über IPC auf Kommandos vom Hauptprogramm zu warten. immer wenn das Hauptprogramm einen ext. Prozeß starten möchte, schickt es ein Kommando zum Hilfsprozeß und der startet das dann
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dd++ schrieb:
der Unterschied zwischen fork() und vfork() zeigt, daß bei fork() eben doch so einiges kopiert wird, auch wenn einige Leute behaupten, fork() kopiere nichts.
Schau dir doch einfach mal die fork-Implementierung deiner libc an und fertig.
Ich kann die Benchmarks auch nicht nachvollziehen.
Um Horst Hannelores Benchmarks zu ergänzen hier noch ein 32-bittiges Squeeze auf x86-Hardware (interessant weil 32 bit und uralte Paketversionen):
~/fork_bench % time ./fork_bench 1000 100 v ./fork_bench 1000 100 v 0.13s user 0.73s system 99% cpu 0.866 total ~/fork_bench % time ./fork_bench 1000 100 f ./fork_bench 1000 100 f 0.12s user 0.74s system 100% cpu 0.858 total ~/fork_bench % time ./fork_bench 1000 100 f 1 ./fork_bench 1000 100 f 1 0.15s user 0.70s system 100% cpu 0.847 total ~/fork_bench % time ./fork_bench 1000 100 v 1 ./fork_bench 1000 100 v 1 0.13s user 0.72s system 94% cpu 0.893 total
~ % uname -r 2.6.32-5-686-bigmem ~ % apt-cache show libc6-i686 | grep Version Version: 2.11.3-4 ~ % apt-cache show gcc | grep Version Version: 4:4.4.5-1
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Ich finde, dass die Performance eines Systemaufrufes generell nicht vorhersehbar ist und glaube daher nicht, dass man sein Programm-Design deshalb an die Effizienz eines Betriebssystems anpassen sollte.
Will man fork()/vfork() und exec() einsetzen, möchte man oft ein Fremdprogram starten bzw steuern und da finde ich ein paar andere Dinge viel wichtiger, auf die oft vergessen wird:
Offene Datei-Deskriptoren werden an einen Fremdprozess übertragen!
Das kann eine Bibliothek sein, die im Stammprozess einen Thread erzeugt hat und dort eine Sperr-Datei für einen exklusiven Zugriff auf eine Datenbank geöffnet hat und so entsteht dann in dem neuen Prozess eine nie wieder freigegebene Sperre. Ein close() auf alle Deskriptoren nach dem fork() im Kind ist wirklich sehr unschön und vfork() könnt soetwas gar nicht realisieren. Dann noch die Frage ob der neue Prozess eine eigene Session (setsid()) bekommen soll oder nicht und dann auch mit dem Stammprozess gekillt wird oder eben nicht.Dass andere Threads aus dem Stammprozess im Kind einfach terminiert werden und nur pthread_atfork() aufräumen könnte, hilft auch selten. Wie erkläre ich einem std::vector in einem anderen Thread aus dem Stammprozess, dass er bei einem fork() im Kind seine Daten freigeben soll?
Dann gibt es auch noch das Problem, wie ein Kind-Prozess den Erfolg eines exec() seinem Parent mitteilt, damit dieser das Kind fernsteuern kann ... OK, dafür gibt es zwar Lösungen mit zusätzlichen Pipes und Auto-close aber alles in allem kann ich da ein CreateProcess() aus der WinAPI nur vorziehen.
Ich habe mich inzwischen zwar an dieses Coding-Schema gewöhnt aber stelle trotzdem fest, dass man die posix-Funktionen sehr schwer in RAII-konforme C++ Klassen kapseln kann. Die WinAPI ist da kompakter und das Design lässt sich da mit weit weniger Seiteneffekten kapseln. Signale sind dann auch noch so ein Sonderfall ... aber naja ... nobody is perfect ... dafür versagt Windows wieder an ganz ander Stellen jämmerlich
PS: Ich kenn da so ein Embedded System mit 2 GB RAM und Java schafft es mit 3 Prozessen auch dort regelmäßig den Start neuer Prozesse zu versauen
... und immer genau dann leuchten die Dollar- bzw Euro-Symbole in meinen C++-Augäpfeln auf
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Horst Hannelore schrieb:
Mal gucken, ob sich ausgraben lässt, woran genau das liegt.
Auch interessant. Zumal Deine Konfiguration meiner recht ähnlich ist. Einen Unterschied gibt es allerdings in der Ausführung: Ich habe fork_bench mit -O2 übersetzt. Das scheint aber nicht wirklich einen großen Unterschied zu machen.
Bei weiteren Untersuchungen habe ich festgestellt, dass die Streuung der Ergebnisse groß ist. Abhilfe schafft die Erhöhung der Wiederholungen:
$ time ./fork_bench 1000 1000 f real 0m20.121s user 0m0.122s sys 0m17.393s $ time ./fork_bench 1000 1000 v real 0m0.417s user 0m0.105s sys 0m0.274s
vfork bleibt deutlich schneller.
Hast Du eigentlich wirklich Fedora 18? Das ist noch nicht released.
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Under Linux, fork(2) is implemented using copy-on-write pages, so the only
penalty incurred by fork(2) is the time and memory required to duplicate the
parent's page tables, and to create a unique task structure for the child.
However, in the bad old days a fork(2) would require making a complete copy of
the caller's data space, often needlessly, since usually immediately afterward
an exec(3) is done.
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tntnet schrieb:
Abhilfe schafft die Erhöhung der Wiederholungen:
[…]
vfork bleibt deutlich schneller.Kann ich immer noch nicht nachvollziehen:
~/fork_bench % time ./fork_bench 1000 1000 f ./fork_bench 1000 1000 f 0.12s user 0.75s system 99% cpu 0.868 total ~/fork_bench % time ./fork_bench 1000 1000 v ./fork_bench 1000 1000 v 0.08s user 0.80s system 96% cpu 0.908 total
Hier wird sogar mit steigender Anzahl von Wiederholungen der Unterschied zwischen vfork und fork zugunsten von fork größer:
~/fork_bench % time ./fork_bench 1000 100000 f ./fork_bench 1000 100000 f 0.20s user 1.92s system 98% cpu 2.161 total ~/fork_bench % time ./fork_bench 1000 100000 v ./fork_bench 1000 100000 v 0.14s user 3.13s system 48% cpu 6.688 total
Hast Du eigentlich wirklich Fedora 18? Das ist noch nicht released.
Aber RC1 gibts schon, habe ich gestern auch testweise schon auf einer VM installiert.
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xor schrieb:
Offene Datei-Deskriptoren werden an einen Fremdprozess übertragen!
Dafür gibts glücklicherweise das Close-on-Exec-Flag (O_CLOEXEC) für open(2), mittlerweile auch standardisiert.
tntnet schrieb:
Hast Du eigentlich wirklich Fedora 18? Das ist noch nicht released.
Ja, ist Fedora 18. Offiziell released ist es noch nicht, aber das hat mich noch nie abgehalten. ;).
Die Streuungen bei deinen Messungen verwundern mich auch etwas. Hatte das bei mir vor dem letzten Posting extra noch überprüft, aber keine nennenswerten Schwankungen festgestellt. Mit -O2 habe ich auch mal übersetzt, ebenfalls ohne Unterschied.
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nman schrieb:
Kann ich immer noch nicht nachvollziehen:
Bei mir (OS X 10.6.8) gibt es minimale Unterschiede und vfork ist einen tick schneller.
$ gcc -O2 fork_bench.c -o fork_bench $ time ./fork_bench 1000 1000 v real 0m0.551s user 0m0.164s sys 0m0.377s $ time ./fork_bench 1000 1000 f real 0m0.808s user 0m0.205s sys 0m0.537s $ time ./fork_bench 1000 1000 f 1 real 0m0.808s user 0m0.204s sys 0m0.544s $ time ./fork_bench 1000 1000 v 1 real 0m0.550s user 0m0.164s sys 0m0.377s
$ uname -a
Darwin TS-iMac.local 10.8.0 Darwin Kernel Version 10.8.0: Tue Jun 7 16:33:36 PDT 2011; root:xnu-1504.15.3~1/RELEASE_I386 i386
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Und unter AIX 6.1 gibt es keinen Unterschied zwischen
fork
undvfork
. Aber sicher gibt es nicht so viele, die so etwas zu Hause haben. Nur der Vollständigkeit halber wollte ich das mal erwähnen, da ich zufällig gerade Zugriff auf so eine Kiste habe.