Wann habt ihr eure erste Zeile Programmcode geschrieben?



  • > Interessant finde ich den Cray Supercomputer. Was würde ein solcher vmtl. kosten?

    Wie alt darf er denn sein?

    Es gibt mehrere Crays.
    Manche haben ihren Wert dadurch erhalten, weil sie heute ein Museumsstück sind.

    Kaufen würde ich mir aber keinen Cray, egal welche Generation, denn mir wären die Stromkosten viel zu hoch.



  • Pro PC schrieb:

    > Interessant finde ich den Cray Supercomputer. Was würde ein solcher vmtl. kosten?

    Wie alt darf er denn sein?

    Es gibt mehrere Crays.
    Manche haben ihren Wert dadurch erhalten, weil sie heute ein Museumsstück sind.

    Kaufen würde ich mir aber keinen Cray, egal welche Generation, denn mir wären die Stromkosten viel zu hoch.

    Naja, die Intel-Desktop-Prozessoren hauen schon eine Menge weg.
    http://www.heise.de/newsticker/meldung/Pi-Berechnungsrekord-5-Billionen-Nachkommastellen-1052243.html

    Allerdings ist die Cray die einzige Maschine, der man traditionell nachsagt, daß sie eine Endlosschleife in unter einer Sekunde packt.



  • Hi,

    berniebutt schrieb:

    Damit konnte man leben. Entscheidender war die Anzahl Programmläufe (Jobs) pro Tag. Mehr als 1-5 waren selten drin.

    Fazit: respektiert bitte die Leistungen der Steinzeitprogrammierer vor 1980.

    Nun, damals waren die Anwendungen noch auf die eigentliche Aufgabe, das was man berechnen wollte beschränkt. Das ist heute meist nur noch so ein winziger Nebeneffekt der bei der ganzen Benutzerschnittstelle und Datenverwaltung quasi nebenbei mit abfällt. 😃

    Außerdem waren die damaligen Programmiersprachen (z.B. FORTRAN IV) so gestrickt, dass mann mit genügend Sorgfalt auch ohne die Hilfe des Computers fehlerfreie Programme hinbekommen konnte. Wenn man seinen Quelltext fertig zu haben glaubte (das Teil was man gerade bearbeitete) ist man den damals wieder und wieder durchgegangen, um mögliche Fehler VOR dem Übersetzen zu finden. Erst wenn man sich recht sicher war hat man damals einen Übersetzungslauf gestartet. Ich hatte es damals insofern gut, als ich einen 8-Bit-PC für mich alleine hatte. Aber bei Übersetzungszeiten von fast einer Stunde hab ich da auch nicht wie heute mal so kurz den Compiler gefragt.

    Ein C++Compiler, wie es heute üblich ist, währe auf den Maschinen vermutlich auch mit heutigem Wissen nicht implementierbar gewesen. Ein C-Compiler war da schon das absolute Ende der Fahnenstange. Oder eben Turbo-Pascal, das damals vermutlich die beste Programmierumgebung überhaupt war. Wenn man damit heute mal wieder arbeiten muss, dann kommt man sich vor, als ob einem die Hände auf dem Rücken gefesselt sind.

    Aber das ist alles schon der blanke Luxus. Ein Kollege von mir musste mit ner alten 8-Bit-Möhre einen Technologen-Arbeitsplatz programmieren. das hieß dann eine Adresse nach der anderen an einer Leiste von 16 Schaltern einstellen und anschleißend an 8 weiteren Schaltern die 8 Bit für die Speicherstelle vorgeben und dann mit einem Knopfdruck den Wert setzen. Das war nicht mal Assembler-Niveau, sondern noch reiner Maschinencode.

    Gruß Mümmel



  • Hi,

    Pro PC schrieb:

    > Kaufen würde ich mir aber keinen Cray, egal welche Generation, denn mir wären die Stromkosten viel zu hoch.

    Vermutlich würde Dein Vermieter Dir den Einbau in Deiner Wohnung gar nicht gestatten. Die Cray-1 wog einschleißlich Freon-Kühlsystem 5,5 Tonnen. Die Cray-2 kamm immerhin noch auf 2,5 Tonnen.

    Der Stromverbrauch der Cray 1A betrug 115 KW und für die Kühlung noch mal fast das gleiche. Allerdings hat das von Cray genutzte Ofenbank-Design in kalten Wintertagen sicherlich ne Menge für sich.

    Wärend eine Cray-1 noch für knapp 9 Millionen US$ zu haben war, kostete die mit Gallium-Arsenidprozessoren ausgerüstete Cray-4 dann schon 11 Millionen US-Dollar. Also man sieht, ein absolutes Schnäppchen.

    Aber auch in der DDR waren Computer nciht ganz für ein Butterbrot zu haben. So um 1984 rum kostete ein im An-und Verkauf angebotener Schneider-PC mit 10 MB Festplatte und kaum lesbaren CGA-Monitor 72000 DDR-Mark.

    Gruß Mümmel



  • @Bashar : cool noch ein ehemaliger KC85 - Nutzer!

    ich auch gegen 1989 auf einem KC85/3: in etwa so sah es aus 🕶 :

    10: print hello
    20: goto 10

    -> auch toll war das ich ganz am Anfang ein komplettes Spiel mit mehreren Seiten code aus einem Lernbuch abgetipt habe. Es hat aufgrund meiner Schreibfehler 3 Tage gedauert es dann zum Laufen zu kriegen (ohne zu verstehen was ich da eigentlich abgetipt habe :)).
    Gespeichert wurde per Kassettenradiorecorder: schoene Zeiten...



  • muemmel schrieb:

    Nun, damals waren die Anwendungen noch auf die eigentliche Aufgabe, das was man berechnen wollte beschränkt. Das ist heute meist nur noch so ein winziger Nebeneffekt der bei der ganzen Benutzerschnittstelle und Datenverwaltung quasi nebenbei mit abfällt. 😃

    Dann kennst du keine technisch-wissenschaftlichen Aufgaben mit minimaler Benutzerschnittstelle und grossem oft iterativen Rechenaufwand? 😕

    muemmel schrieb:

    Aber das ist alles schon der blanke Luxus. Ein Kollege von mir musste mit ner alten 8-Bit-Möhre einen Technologen-Arbeitsplatz programmieren. das hieß dann eine Adresse nach der anderen an einer Leiste von 16 Schaltern einstellen und anschleißend an 8 weiteren Schaltern die 8 Bit für die Speicherstelle vorgeben und dann mit einem Knopfdruck den Wert setzen. Das war nicht mal Assembler-Niveau, sondern noch reiner Maschinencode.

    Das waren vielleicht "Dampfrechner" aus einem Land, in das keine Hardwareteile verkauft werden durften. Aber Leisten mit Dip-Schaltern waren lange nichts ungewöhnliches. Auch nicht der Fusstritt ans Gehäuse zum Debuggen. 🙂



  • muemmel schrieb:

    Die Cray-1 wog einschleißlich Freon-Kühlsystem 5,5 Tonnen. Die Cray-2 kamm immerhin noch auf 2,5 Tonnen.

    Auf den Fotos sah er nicht so schwer aus 🙄
    Was würde denn ein funktionierender PC ohne Sammleraufpreis?

    0x0ERROR



  • Hi berniebutt,

    berniebutt schrieb:

    Dann kennst du keine technisch-wissenschaftlichen Aufgaben mit minimaler Benutzerschnittstelle und grossem oft iterativen Rechenaufwand? 😕

    sicher, kein Thema, gibts viele. Aber die Mehrzahl der Programme die heute geschrieben werden haben vermutlich den meisten Quelltext in den Schnittstellen zu Nutzer und Datenbank, auch wenn das mit entsprechenden Programmierumgebungen wie Embarcaderos VCL für den Entwickler als solches nicht sichtbar ist. Der klickt ein paar Buttons und Editfelder zusammen, und dahinter stehen dann tausende von Quelltextzeilen, die aber zum Glück schon ein anderer geschrieben hat.

    Aber auch das, was der Entwickler heute selber schreibt, um auch dem allerletzten Dau noch das fehlerfreie Bedienen seines Programms zu ermöglichen ist ne ganze Menge. Früher war das einfacher (jaja ich weiss, früher war alles viel Besser 😉 ), da konnte man davon ausgehen, dass wenn der Nutzer es geschafft hatte das Programm zu installieren und zu starten, dass er dann über ein ausreichendes Mindestmaß an Wissen verfügte. Aber heute sitzen zum Großen Teil nur noch Katzenfutterschubser vor dem Bildschirm, die schon mit der Aufforderung sie sollen was in die Wurzel stellen total überfordert sind.

    Zu sehr perfektionierte Programme verweichlichen und verblöden halt die Nutzer. Die Leute, die hier in ner NG schreiben und sich informieren sind doch die Ausnahme. Also müssen die Programme so geschrieben werden, dass sie auch für Bauer Lindemann mit den großen Kartoffeln bedienbar sind.

    Zu DOS-Zeiten guckte einen ein große C:> an, und dann gabs zwei Möglichkeiten, entweder man wusste weiter oder man wusste nicht weiter. Und wenn man nicht weiter wusste half nur fragen und Auskünfte mitschreiben damit mans beim nächsten mal selber konnte.

    Gruß Mümmel



  • Hi TheBigW,

    TheBigW schrieb:

    -> auch toll war das ich ganz am Anfang ein komplettes Spiel mit mehreren Seiten code aus einem Lernbuch abgetipt habe. Es hat aufgrund meiner Schreibfehler 3 Tage gedauert es dann zum Laufen zu kriegen (ohne zu verstehen was ich da eigentlich abgetipt habe :)).

    Ging mir so mit dem Life-Spiel aus dem Buch Unix und C von Clasen/Öfler.

    Hab ich damals auch ncit zum Laufen bekommen. Heute weiß ich, dass es nicht gehen konnte, weil das in der Form nur unter UNIX in der Form lauffähig war.

    Einen alten PC 1715 sieht man manchmal noch für nen Fuffi im Gebrauchtwarenhandel oder auf Trödlermärkten.

    Gruß Mümmel



  • Hi berniebutt,

    berniebutt schrieb:

    Auch nicht der Fusstritt ans Gehäuse zum Debuggen. 🙂

    und ich dachte immer das wäre die patentierte DDR-Fernseh- (und NC-Maschinen-) Reparaturmethode. 😃

    Gruß Mümmel



  • TheBigW schrieb:

    @Bashar : cool noch ein ehemaliger KC85 - Nutzer!

    Wir hatten damals welche in der Station. Selber einen Computer zu haben ging ja in der DDR quasi gar nicht, ironischerweise mit Ausnahme des einen oder anderen C64, Schneider CPC o.ä.
    Später hab ich dann auf einem CASIO-Taschenrechner mit zweizeiligem Display programmiert. Oder auch auf Papier, falls kein Rechner greifbar war. 🙂 [Soviel zum Thema "PC, mit Betriebssystem"]



  • Hi Bashar,

    Bashar schrieb:

    Selber einen Computer zu haben ging ja in der DDR quasi gar nicht, ironischerweise mit Ausnahme des einen oder anderen C64, Schneider CPC o.ä.

    Ist nciht ganz so, der LC1 war durchaus frei verkäuflich, wie auch der LC 80
    http://www.google.de/imgres?q=robotron+lc80&hl=de&sa=X&tbo=d&tbm=isch&tbnid=ebVccjetjx2cdM:&imgrefurl=http://www.mobiltom.de/z1013.html&docid=VOWiVK9qx8GfGM&imgurl=http://www.mobiltom.de/lc80net.gif&w=130&h=196&ei=BN3_UPW_J5DCswaQhoGQDg&zoom=1&iact=hc&vpx=1014&vpy=147&dur=2707&hovh=156&hovw=104&tx=111&ty=124&sig=107357443184203041644&page=1&tbnh=145&tbnw=94&start=0&ndsp=35&ved=1t:429,r:6,s:0,i:100&biw=1247&bih=818

    War aber ncihts für Anfänger, die damit spielen wollten. Aber Freaks konnten damit durchaus kleine Prozesssteuerungen bauen.

    Ich hab übrigens hier noch einen bis auf die nicht mehr funktionierendne Batterieen voll funktionsfähigen Minirex 73
    http://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/computer/taschenrechner.htm

    der im Netzbetrieb noch fehlerfrei läuft, sowie die beiden Flagschiffe MR909 und MR610, die ich alle beide noch sehr gerne nehme.

    Gruß Mümmel



  • Bezüglich Codezeilen abtippen habe ich mir damals in der Kinderabteilung der Stadtbibliothek (in die Erwachsenenabteiungen durften wir nicht 😞 ) Comicartige Bücher ausgeliehen in denen drinstand wie man auf einfache Weise einfache Computerspiele programmiert.

    Die Bücher waren sehr bund und die Programmen waren bestenfalls 150 Zeilen lang, dummerweise hat mir der Quellcode gar nichts gebracht, weil die Zeilen für den Z80 geschrieben waren und ich hatte nen x86 PC.

    Erst als dann in der Stadtbibliothek die Richtlinen zum Zugang zu den Erwachsenenebüchern für Kinder gelockert wurden, konnte ich die richtigen Programmiersprachenbücher ausleihen.
    Ich weiß auch nicht, welcher Vollidiot sich das damals ausgedacht hat, dass Kindern der Zugang zu Büchern und forderndes Wissen verwehrt wird, aber das dürfte wohl so einer sein, der heute auch ein Herstellungsverbot von gewalthaltigen Computerspielen fordert.



  • Programmcode schrieb:

    siehe Titel.

    August oder September 1986 im Alter von 9 Jahren.

    4. Klasse, Computer AG.

    Zwei Monate danach kaufte ich mir für rund 1000 Mark vom Kommunionsgeld eines dieser überteuerten Elektronikspielzeuge, die sich sowieso nicht durchsetzen: einen C64 mit Grünmonitor und Datasette. Für ein 5,25"-Floppylaufwerk, dass damals eher teurer als der C64 war, reichte das Geld nicht.

    Damals lag dem Computer noch ein Handbuch bei, in dem die Programmiersprache Basic beschrieben war.

    Ich habe vor zwei Jahren in meiner ehemaligen Realschule nach dem Inhalt des Informatikunterrichts gefragt. Dort erklärte man mir, dass Programmierung einem Realschüler nicht zuzumuten wäre... Informatik ist heute Word (Bewerbungen schreiben) und Powerpoint.



  • Xin schrieb:

    Dort erklärte man mir, dass Programmierung einem Realschüler nicht zuzumuten wäre...

    Ein Lehrer bei uns (Gymnasium) hat mal über den Untericht in der Hauptschule
    berichtet: Der Lehrer führt dort selbstgespräche mit der Tafel 😉

    0x0ERROR



  • 0x0ERROR schrieb:

    Ein Lehrer bei uns (Gymnasium) hat mal über den Untericht in der Hauptschule
    berichtet:

    Das ist ja so als wenn ein Eunuch vom Sex erzählt 🙄



  • 0x0ERROR schrieb:

    Xin schrieb:

    Dort erklärte man mir, dass Programmierung einem Realschüler nicht zuzumuten wäre...

    Ein Lehrer bei uns (Gymnasium) hat mal über den Untericht in der Hauptschule
    berichtet: Der Lehrer führt dort selbstgespräche mit der Tafel 😉

    Drei Dinge:
    1. Die Realschüler werden da massiv unterschätzt, wenn man mir als Grundschüler programmieren beibringen kann.
    2. Hauptschule ist nicht gleich Asi-Verwaltung. Es gibt durchaus fähige Hauptschüler, fähige Hauptschullehrer und fähige Klassen. Der Lehrer, der dort berichtete, gehört offenbar nicht zu der Gruppe.
    3. Als Realschüler habe ich in die 11. Klasse auf das Gymnasium gewechselt. Wir hatten auch Hauptschüler, die auf's Gym kamen in der Stufe. Wir hatten Mathe bei einer solchen Lehrerin, die sich auch nicht groß aus der Ruhe bringen lies, wenn Stühle durch den Raum geflogen kamen und neben ihr an der Wand zerschellten. Das fand ich damals durchaus beeindruckend, weil auf der Realschule von der ich kam, hatten wir solche Zustände nicht. Außerdem hat die Frau es in dem halben Jahr in dem ich sie hatte nicht geschafft mir etwas beizubringen, was mein Mathelehrer an der Realschule mir nicht schon zuvor sinnvoll beigebracht hat.

    Als Gymnasiast hast Du die Chance gute Bildung zu erhalten. Theoretisch.
    Praktisch kann sich das Gymnasium - und damit Deine Bildung - genauso zur Witznummer entwickeln, wie das, was Du da beschreibst.



  • muemmel schrieb:

    Hi Bashar,

    Bashar schrieb:

    Selber einen Computer zu haben ging ja in der DDR quasi gar nicht, ironischerweise mit Ausnahme des einen oder anderen C64, Schneider CPC o.ä.

    Ist nciht ganz so, der LC1 war durchaus frei verkäuflich, wie auch der LC 80
    http://www.google.de/imgres?q=robotron+lc80&hl=de&sa=X&tbo=d&tbm=isch&tbnid=ebVccjetjx2cdM:&imgrefurl=http://www.mobiltom.de/z1013.html&docid=VOWiVK9qx8GfGM&imgurl=http://www.mobiltom.de/lc80net.gif&w=130&h=196&ei=BN3_UPW_J5DCswaQhoGQDg&zoom=1&iact=hc&vpx=1014&vpy=147&dur=2707&hovh=156&hovw=104&tx=111&ty=124&sig=107357443184203041644&page=1&tbnh=145&tbnw=94&start=0&ndsp=35&ved=1t:429,r:6,s:0,i:100&biw=1247&bih=818

    Stimmt ich kann mich noch erinnern, daß es in so nem Technikmagazin sogar Anleitungen zum Bau einer Maus und Tastaturen (aus Schaltern für Modelleinbahner) für sowas oder ähnliches veröffentlicht wurden.

    Und irgendwie hat es mein Bruder geschafft einen KC 87 zu organisieren.


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