Formale Grammatik
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Decimad schrieb:
Ich versuche die ganze Zeit, dass die Einsicht von innen heraus kommt und dabei vielleicht etwas Übung beim Mengenlesen von Relationen bei rauskommt und Du nudelst jetzt die Wikipedia und die Chomsky-Hierarchie inklusive pumping lemma usw. vor Zumal ich davon ausgehe, dass das alles noch gar nicht behandelt wurde in vipers Lehre, sondern dass es dort erstmal nur um allgemeine uneingeschränkte Grammatiken geht.
Die Einsicht, welche Formen von Regeln ausreichen, kommt aber nicht, wenn man nicht weiß, dass es überhaupt Unterschiede in der Effektivität von Regeln gibt. Die von mir nebenbei eingeworfenen Begriffe sollten in der Hinsicht zum Selbststudium animieren.
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Nochmal ein versuch: S->SABC; S->ASBC; S->ABSC; S->ABCS; SA->A; AS->A; BS->B; CS->C; SB->B; SC->C
Richtig? Gefühlsmäßig nein...
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Also ich halte es nicht für abwegig, dass man nach etwas Überlegung auf die Idee kommt, dass Regeln der Form A->BCD sehr beschränkend wirken. Daher habe ich die ganze Zeit die Hintertür offen gehalten, dass es ja noch mehr geben könnte.
So ist es doch in der Lehre. Man schaut sich die Sachen erstmal allgemein an, bildet eine gewisse Intuition, macht vereinzelte Beobachtungen und arbeit das dann formal auf. Aber wenn man in Phase 1 schon mit den Ergebnissen von Phase 3 konfrontiert wird, ist die Chance irgendwie vertan und man wird zudem noch mit soviel Stoff überwältigt, dass es erstmal wieder Zeit kostet, da Land zu sehen. Ich halte nichts davon, aus der Wikipedia zu lernen - wenn man denn überhaupt lernen will. Zum Nachschlagen von Fakten, die man nur kurz als Mittel zum Zweck braucht, taugt sie natürlich außerordentlich gut.
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Leute streitet euch bitte nicht. Da ist mir nicht geholfen
Ich brüte noch immer über der Aufgabe...
Mittlerweile bin ich auch noch auf das hier gekommen:
S->SA; S->AS; S->SBC; S->BSC; S->SCB; S->CSB; S->A; S->ε
Das geht aber auch nicht. Siehe Beispiel: S->BSC->BBSCC->???
Egal was ich nun für S einsetze, komm ich nicht mehr auf passende Anzahl von A...
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Nun, das kann ja eventuell bedeuten, dass man entweder einen verflucht komplizierten Kniff braucht, oder aber, dass es mit dieser Form von Regeln einfach nicht möglich ist, die Sprache zu bilden.
Edit: Ich meine explizit diese Form von Regeln, die du im letzten Post benutzt hast, nicht die Menge der Regeln, die du auf der ersten Seite angegeben hast.
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Hm, Decimad. Willst du nun damit sagen, dass die Aufgabe mit meinem Wissen über formale Grammatiken nicht lösbar ist? Ich brüte nämlich immer noch bzw. schon wieder über derselben Aufgabe...
Könntest du mich vielleicht etwas mehr aufklären? Ist es überhaupt möglich eine passende Grammatik anzugeben, oder ist nur MIR nicht möglich eine Grammatik anzugeben?
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Nochmal. Der letzte Versuch meiner Seite. Dann gebe ich auf:
P={
S->ε,
S->SABC, S->ASBC, S->ABSC, S->ABCS,
S->SACB, S->ASCB, S->ACSB, S->ACBS,
S->SCAB, S->CSAB, S->CASB, S->CABS,
S->SCBA, S->CSBA, S->CBSA, S->CBAS,
S->SBCA, S->BSCA, S->BCSA, S->BCAS,
S->SBAC, S->BSAC, S->BASC, S->BACS,
A->3, B->5, C->7
}Stimmt's?
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Wozu braucht man den Quatsch? Unsere Informatiker machen ganz normale Programmieraufgaben und verdienen noch nicht mal mehr als wir. So wie ich gehört habe sind 99% der Informatiker bloß als Codemonkeys eingestellt.
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vip@r schrieb:
Entwerfen Sie eine Grammatik, die die folgende Sprache erzeugt:
L = \{ w | w \in \{ 3,5,7 \}^{*}, \text{w enthält die Ziffern 3,5 und 7 gleich oft} \}
Nun, ich interpretiere dass so, dass die Anzahl der 3en und 5en zusammen genauso oft vorkommen, wie die 7en. D.h. es handelt sich um eine kontextfrei Sprache. Bei einer anderen Interpretation wird es schwer fuer den Kontrolleur zu sehen, ob die kontextsensitive Grammatik auch wirklich die Sprache erzeugt. In meinem Grundstudium war es nie noetig, eine kontextsensitive Grammatik fuer eine Sprache anzugeben.
Typ? Ich wusste bis jetzt nicht, dass es auch unterschiedlichen Typen geben soll!
Omg.
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knivil schrieb:
vip@r schrieb:
Entwerfen Sie eine Grammatik, die die folgende Sprache erzeugt:
L = \{ w | w \in \{ 3,5,7 \}^{*}, \text{w enthält die Ziffern 3,5 und 7 gleich oft} \}
Nun, ich interpretiere dass so, dass die Anzahl der 3en und 5en zusammen genauso oft vorkommen, wie die 7en.
Das halte ich für ne recht gewagte Interpretation. Sicherlich kann man das noch klarer hinschreiben, aber ich würde hier schon absichtliche Fehlinterpretation unterstellen. Wenn ich sage: "Male die Autos auf dem Bild jeweils in einer Farbe an und verwende die Farben rot, grün, gelb und blau dabei gleich oft", dass ich haben will, dass Du genauso viele blaue Autos produzierst wie rote, grüne und gelbe zusammen?
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Leider kann ich nicht den Prof. fragen, dass muss jemand anders machen.
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Wäre eine nicht-kontextfreie Grammatik denn so schwer? Mal von der Grundidee: Ich erzeuge mit ein paar Regeln die Sprache (357)*, dann hab ich noch
dreisechs Regeln für alle Vertauschungen zweier nebeneinanderliegender Zeichen, also der Art 35 -> 53.
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Bashar schrieb:
Wäre eine nicht-kontextfreie Grammatik denn so schwer? Mal von der Grundidee: Ich erzeuge mit ein paar Regeln die Sprache (357)*, dann hab ich noch
dreisechs Regeln für alle Vertauschungen zweier nebeneinanderliegender Zeichen, also der Art 35 -> 53.Genial, Bashar!
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Das Lob liest sich immer noch so ironisch wie vor deinem Edit, kann mich gar nicht richtig darüber freuen. Vielleicht magst du mal aufklären, wie das gemeint ist.
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Das Lob ist echt. Ich habe den einen Satz wegeditiert, weil's einfach unnoetig war.
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Genau die Regeln habe ich hier schon fertig aufgeschrieben, aber ich wollte halt nicht spoilen, schade drum!