Gedächtnisleistung: langfristiges Merken von Zusammenhängen



  • Hallo,

    ich bin Student der Informatik, Nebenfach Mathe.
    Es gibt da eine Sache, die mich ziemlich frustriert, undzwar bezüglich der Gedächtnisleistung, wenn es darum geht, sich gelernte Zusammenhänge dauerhaft zu merken. Ich bin jemand, so schätze ich mich zumindest selbst ein, der (abstrakte) Zusammenhänge eher relativ schnell versteht. Das Problem ist bei mir nur, dass ich sie mir nicht lange merken kann.

    Dies betrifft nicht nur (aber auch) die eigenen Studieninhalte:
    Ich habe zum Beispiel schon versucht, als Ergänzung zur Informatik noch Lektüre aus dem E-Technik/Physik-Studium durchzuarbeiten. An sich verstehe ich die Inhalte auch (waren natürlich auch nur Erstsemesterinhalte), aber ich habe sie im Prinzip nach drei Wochen Pause wieder vergessen.
    Die Dinge, die ich vergesse, sind teilweise peinlicherweise ziemlich trivial. z.B. aus welchen SI-Einheiten sich die Einheit Newton zusammensetzt.
    Klar, solche Einzelfälle lassen sich natürlich reinpauken. Aber die Liste der "müsste man wissen"-Dinge erscheint mir unendlich.

    Wenn ich hier manchmal lese was für ein Detailwissen hier Leute zu Biologie/Physik/Chemie/Mathematik/Informatik haben, werde ich manchmal etwas neidisch und komm mir dann dumm vor...

    Naja, Sinn des Threads ist nicht rumjammern sondern vielmehr eine Frage: nutzt ihr bestimmte Lerntechniken, ein bestimmtes "Gehirntraining", um euch relativ viel lange behalten zu können? Habe es schon mit Zusammenfassungen oder Mind-Maps probiert, das funktioniert aber nur bis zu einer gewissen Strukturkomplexität der in Angriff genommenen Themen.

    Für Tipps / Erfahrungen bin ich dankbar



  • vergesser schrieb:

    Hallo,

    ich bin Student der Informatik, Nebenfach Mathe.
    Es gibt da eine Sache, die mich ziemlich frustriert, undzwar bezüglich der Gedächtnisleistung, wenn es darum geht, sich gelernte Zusammenhänge dauerhaft zu merken. Ich bin jemand, so schätze ich mich zumindest selbst ein, der (abstrakte) Zusammenhänge eher relativ schnell versteht. Das Problem ist bei mir nur, dass ich sie mir nicht lange merken kann.

    Deswegen bist Du Informatiker!
    Kack auf die Details. Du hast eines der wenige Hirne, die ganz von selber abstrahieren, Du merkst Dir Zusammenhänge.
    Leider nur Zusammenhänge.
    Mach es nicht kaputt.
    Faktenwissen ist erstmal vollkommen irrelevant. Das kommt schon genug rein mit dem Alter. Sogar zu viel.



  • Warum ließt di Physikerzeugs, wnen du es nie verwendest? So ist es ja klar, dass du es dir nicht merken kannst.Ich kann mir auch nichts merken, das zu weit von meiner täglichen Welt entfernt ist. Das ist okay.

    Der Eindruck den du vom Forum hast, täuscht. Es kann hier nicht jeder Chemie, Physik...aber einige haben ein Anwendungsfach. Informatik paart sich häufig mit anderen Fachbereichen, deswegen rennen hier Leute mit den unterschiedlichsten Hintergründen rum. Und es ist klar, dass du mit den Spezialisten auf ihrem Fachgebiet nicht mithalten kannst.

    Kommt Zeit, kommt Erfahrung, kommt Spezialwissen.



  • vergesser schrieb:

    Die Dinge, die ich vergesse, sind teilweise peinlicherweise ziemlich trivial. z.B. aus welchen SI-Einheiten sich die Einheit Newton zusammensetzt.
    Klar, solche Einzelfälle lassen sich natürlich reinpauken. Aber die Liste der "müsste man wissen"-Dinge erscheint mir unendlich.

    Dann nutze Deine Fähigkeit abstrakte und grundlegende Zusammenhänge zu verstehen. Ich weiß auch nicht aus welchen SI-Einheiten sich die Einheit Newton zusammensetzt. Aber ich weiß: Kraft = Masse * Beschleunigung. Und ich weiß, dass man Masse in kg und Beschleunigung in Meter/Sekunde^2 misst. Eh voila, 1N = 1 kg*m/s^2. Und genau das vergeß ich jetzt auch wieder... ich brauchs schließlich so gut wie nie. 🙂



  • Titel des Threads: langfristiges Merken von Zusammenhängen

    Geschildertes Problem: langfristiges Merken von irrelevanten Details

    Mind-Maps probiert, das funktioniert aber nur bis zu einer gewissen Strukturkomplexität

    Mind-Maps sind Schlangenöl für BWL-er.

    nutzt ihr bestimmte Lerntechniken, ein bestimmtes "Gehirntraining"

    Klar. Ich schütte immer fleißig Bier hinein, damit ich möglichst viel schwach vernetztes Halbwissen und Esoterik vergesse, bevor es Schaden anrichtet.



  • Detailwissen zu vergessen ist ätzend aber normal. Ein paar Jahre nach dem Studium ist nix mehr von Details da, die ich nicht ständig brauche.
    Oder auch Zeug das ich nur selten brauche geht ständig wieder verloren. Z.B. diese beschissene Syntax von (erweiterten) Regulären Ausdrücken, wie sie in vielen Bibliotheken verwendet wird, habe ich bestimmt schon fünfmal gelernt für irgendein konkretes Problem und danach direkt wieder vergessen.



  • Ich merke mir normalerweise nur wonach ich googeln muss. Das hilft allerdings weniger bei Klausuren, da sollte man vorwarnen. 🤡



  • irgendwo hatte ich mal nen artikel gesehen, da war ne schnecke an einen microprozessor gekoppelt, irgendwie konnten sie die gehirnströme lesen.
    das ist schon locker 10 jahre her.
    wenn das erst mal beim menschen klappt, vllt. schon in wenigen jahrzehnten, dann
    ist das speichern von details, zusammenhängen en masse auch kein problem mehr.
    😛



  • vergesser schrieb:

    Wenn ich hier manchmal lese was für ein Detailwissen hier Leute zu Biologie/Physik/Chemie/Mathematik/Informatik haben, werde ich manchmal etwas neidisch und komm mir dann dumm vor...

    Möglicherweise gucken die Leute aber auch Details nochmal schnell nach. Wenn man in einem Forum schreibt ist man zwangsweise im Internet und hat somit auch die Möglichkeit dinge schnell nachzugucken.


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