Modernes Deutschland - Gründung einer Partei
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Xin schrieb:
Überhaupt nicht, weil die Stunde viel weniger relatives Einkommen generiert mit dem BGE.
Heute ist der Unterschied von 15 auf 40h/w eine Verdopplung des Gehaltes. Da lohnt sich der Stundenlohn noch halbwegs. Mit BGE wären noch 25% zusätzliches Einkommen drin, obwohl ich mit 15h bereits meine Limousine oberer Mittelklasse vor der Tür habe. Für die 25% steh ich doch morgens nicht mehr auf. Der Stundenlohn mancher 1 Euro-Jobber wäre höher, lass mal stecken.
Da arbeitet man ja nur noch für die Steuern...Diesen Gedankengang verstehe ich nicht ganz. Mit BGE hat man immer seine, sagen wir 700 Euro. Okay. Wenn ich jetzt arbeiten gehe, ist das für mich ein Mehraufwand und diesen stelle ich meinen Mehreinnahmen gegenüber.
Ich hatte dazu schon mal folgendes geschrieben:
ich schrieb:
Heute bekommt eine Kassierein oder ein Kassierer in Vollzeit im Einzelhandel 2000 Euro brutto, netto 1300 Euro. Ist marktüblich und es gibt etliche Bürger, die diesesn Job machen müssen bzw. es in ihrer Zwangslage "wollen".
Mit BGE, beispielsweise 700 Euro, könnte der AG zwar theoretisch argumentieren, jetzt käme der AN ja auch mit 600 Euro netto aus... allerdings würder der AG dann kaum noch Leute finden, da diese Arbeit dann einfach zu schlecht bezahlt wäre für die Arbeitszeit oder den Arbeitsaufwand. Für 600 Euro netto in Vollzeit arbeiten? Wieso? Die Leute könnten einfach zu Hause sitzen und sich nach anderen Gelegenheiten umschauen, die bessere Konditionen haben.
(by the way ist das natürlich genau der Grund, warum viele gegen das BGE sind, weil Arbeitskraft teurer wäre, insbesondere im Bereich, den wir heute als "Niedriglohnbereich" bezeichnen)
Schwierige, harte, "dreckige" Arbeit müsste mit BGE einfach höher bezahlt werden. Nur für Arbeit, um die sich die Menschen sowieso reißen, die also vielen Menschen Spaß macht (Kunst? Design?), würde dann wirklich schlechter bezahlt werden, alle anderen Arbeiten würden im Preis gleich bleiben oder sogar steigen, insbesondere nervige und anstrengende Tätigkeiten wie Landarbeit, Fließbandarbeit, Kassieren und Kloputzen würden teurer werden, da es dann keine Zwangslagen mehr gibt, mit denen die Menschen dazu getrieben werden.
Aber Fließbandarbeiter, Landarbeiter und Kassierer werden in naher Zukunft sowieso die Ausnahme sein. Schlangestehen an der Kasse im Einzelhandel gehört bald der Vergangenheit an, dann geht ihr mit eurer Einkaufstüte durch den Ausgang und habt automatisch bezahlt.
Xin schrieb:
Er muss sich da einmischen, wo der Urwaldmensch Scheiße bauen kann, den der Rest der Bürger bezahlen soll: Rente, Krankenversicherung, Bildung. Dafür braucht er Steuern.
Gerade durch das heutige Steuersystem muss ich doch die Scheiße (Verschwendung, Bankenrettung und lustlose Menschen) mittragen, die andere verbocken. Eine Liberlisierung würde eher dafür sorgen, dass wir abgesehen von unserer Grundabsicherung nur eigene Fehltritte zahlen.
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Sceloporus schrieb:
Xin schrieb:
Überhaupt nicht, weil die Stunde viel weniger relatives Einkommen generiert mit dem BGE.
Heute ist der Unterschied von 15 auf 40h/w eine Verdopplung des Gehaltes. Da lohnt sich der Stundenlohn noch halbwegs. Mit BGE wären noch 25% zusätzliches Einkommen drin, obwohl ich mit 15h bereits meine Limousine oberer Mittelklasse vor der Tür habe. Für die 25% steh ich doch morgens nicht mehr auf. Der Stundenlohn mancher 1 Euro-Jobber wäre höher, lass mal stecken.
Da arbeitet man ja nur noch für die Steuern...Diesen Gedankengang verstehe ich nicht ganz. Mit BGE hat man immer seine, sagen wir 700 Euro. Okay. Wenn ich jetzt arbeiten gehe, ist das für mich ein Mehraufwand und diesen stelle ich meinen Mehreinnahmen gegenüber.
Ohne BGE brauche ich für 700 Euro ca. 15 Stunden pro Woche. Das sind 65 Stunden pro Monat, also 10,76€/h. Für 1400 brauche ich 40 Stunden pro Woche - das sind 8 Euro pro Stunde gesamt. Faktisch arbeite ich 65 Stunden für 700 Euro und 108 Stunden für die zweiten 700 Euro. Für den Mehrverdienst arbeite ich also für einen Stundensatz von 6,48€ - gemischt 8 Euro/Stunde. Aber 100% mehr Gehalt als wenn ich nur 15h/w arbeite.
Ich überlege mir häufiger von 40 auf 32 Stunden runter zu gehen. Finanziell ist lohnen sich diese 8 Stunden eigentlich nicht wirklich.Packen wir das BGE dazu. 700 Euro für 0 Stunden. Geiler Stundenlohn. Jetzt verdiene ich 700 Euro in 15h/w dazu, wie gehabt 10,76€/h und 100% mehr Einkommen. Im Schnitt habe ich also jetzt 21,52€/h pro Stunde Arbeit im Portemonnaie.
Ich bin jetzt da, wo ich vorher mit 40h/w wäre. Um jetzt 50% mehr Gehalt zu bekommen, müsste ich jetzt für 6,48€/h weiterarbeiten. Die zweiten 700 Euro hätten also den dreifachen Aufwand wie die ersten 1400.Wozu sollte ich also arbeiten? Ich habe doch schon 1400 Euro mit viel weniger Aufwand - warum soll ich jetzt für 6,48€, ein Drittel von dem, was ich vorher pro Stunde im Portemonnaie habe, weiterarbeiten? ICH BIN DOCH NICHT BLÖD! Lohnt doch gar nicht. Würde doch alles an den Staat gehen. 1400 Euro reichen für eine angenehme Wohnung, ein passables Auto und die Rente ist dank BGE sicher. Also Füße hoch und RTL go!
Für 1400 Euro bei 15h/w würde ich keinen Handschlag mehr tun. Wenn ich alleine überlege, wieviel Geld ich ausgebe, um die Fahrtkosten zu bezahlen, ich könnte viel billiger und besser essen, wenn ich das Essen zu Hause selbst kochen könnte. Obwohl 1400€ für mich derzeit einen großen Rückschritt bedeuten, könnte ich aufgrund der wenigen Arbeit viele Kosten einsparen (was übrigens meinen Tankwart, meiner bevorzugten Dönerbude, dem Mann am Hähnchengrill usw. den Job kostet). Da ich weniger unterwegs bin, reicht ein einfacheres Auto, was meinen freundlichen Audi-Händler stören könnte und wiederum den Typen am Band, der meinen Audi zusammengesetzt hat.Steuern kann ich dann leider kaum noch zahlen.
Klar, das wird sich alles verschieben, der Unterschied wird nicht so krass sein, aber das BGE wird immer die erste Arbeitsstunde deutlich aufwerten und jede weitere abwerten.
Wir werden alle trotzdem arbeiten. Damit wir nämlich überleben, müssen wir für die Dienstleistungen und Waren mehr Geld nehmen. Damit reicht das BGE leider nicht mehr zum Leben, daher müssen wir weiter für kleines Geld arbeiten. Das BEDINGUNGSLOSE Verschenken von Geld wird eine Inflation auslösen, also sämtliche monetären Ersparnisse vernichten - also Renten, Firmenrücklagen, Sparverträge.
Bis sich das ganze wieder da einpendelt, wo es gerade ist. Geld wird nur in bedeutend kleiner Menge verschenkt, so dass es im Alltag keine Rolle für den einzelnen spielt.Xin schrieb:
Er muss sich da einmischen, wo der Urwaldmensch Scheiße bauen kann, den der Rest der Bürger bezahlen soll: Rente, Krankenversicherung, Bildung. Dafür braucht er Steuern.
Gerade durch das heutige Steuersystem muss ich doch die Scheiße (Verschwendung, Bankenrettung und lustlose Menschen) mittragen, die andere verbocken. Eine Liberlisierung würde eher dafür sorgen, dass wir abgesehen von unserer Grundabsicherung nur eigene Fehltritte zahlen.[/quote]
In Deinem System sind wir alle 'lustlose Menschen'. Aber Du hast recht - bezahlen müsste ich die dann nicht mehr. Irgendwer müsste mich dann bezahlen. Hoffentlich bist Du dann noch da und arbeitest für mich.Wenn eine Partei das umsetzt, was ihr da als "modernes Deutschland" verkauft, dann zahlen wir alle, bis wir pleite sind. Das ist reinste Idiotie.
Fangt an nachzudenken, bevor ihr von Politik phantasiert und tut mir einen Gefallen: Macht niemals Politik.
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Zumal das BGE keiner ernst nimmt, bevor nicht mal jemand mit einer konkreten wasserdichten Berechnung daher kommt. Bis dahin werden das 90% der Bevölkerung als Spinnerei sehen.
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It0101 schrieb:
Zumal das BGE keiner ernst nimmt, bevor nicht mal jemand mit einer konkreten wasserdichten Berechnung daher kommt. Bis dahin werden das 90% der Bevölkerung als Spinnerei sehen.
Ich habe Angst davor, dass mal mehr als 50% da erst in ihr Portemonnaie gucken und dann den Verstand einschalten.
Als ich hörte, dass die Deutschen eher mehr Steuern zahlen wollen (wo ich auch dazu gehöre), war ich schon sehr positiv überrascht. Das ist das erste Mal seit Jahren, dass ich das Gefühl hatte, dass Vox Populi mal was intelligentes von sich gegeben hat.
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Die Inflation ist höchst strittig. Äpfel, Brot und Cola kaufen wir sowieso alle schon ob mit BGE oder ohne. Wenn es so ist wie du, Xin, sagst, dann leben wir alle nur noch von ~1400 Euro im Monat, das würde eher eine Deflation hervorrufen.
Xin schrieb:
Packen wir das BGE dazu. 700 Euro für 0 Stunden. Geiler Stundenlohn.
Falsche Denkweise.
Xin schrieb:
Jetzt verdiene ich 700 Euro in 15h/w dazu, wie gehabt 10,76€/h und 100% mehr Einkommen. Im Schnitt habe ich also jetzt 21,52€/h pro Stunde Arbeit im Portemonnaie.
Ich bin jetzt da, wo ich vorher mit 40h/w wäre. Um jetzt 50% mehr Gehalt zu bekommen, müsste ich jetzt für 6,48€/h weiterarbeiten. Die zweiten 700 Euro hätten also den dreifachen Aufwand wie die ersten 1400.Du solltest lieber nicht das BGE in den Stundenlohn mit einbeziehen.
Xin schrieb:
Wozu sollte ich also arbeiten? Ich habe doch schon 1400 Euro mit viel weniger Aufwand - warum soll ich jetzt für 6,48€, ein Drittel von dem, was ich vorher pro Stunde im Portemonnaie habe, weiterarbeiten? ICH BIN DOCH NICHT BLÖD! Lohnt doch gar nicht. Würde doch alles an den Staat gehen. 1400 Euro reichen für eine angenehme Wohnung, ein passables Auto und die Rente ist dank BGE sicher. Also Füße hoch und RTL go!
Wem hier im Forum würden denn noch so wie Xin 1400 Euro im Monat reichen? Füße hoch und RTL go? Mal bitte kommentieren.
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Xin schrieb:
Als ich hörte, dass die Deutschen eher mehr Steuern zahlen wollen (wo ich auch dazu gehöre), war ich schon sehr positiv überrascht.
Muss wohl eine Umfrage unter mehrheitlich verbeamteten Grünen/SPD-Wählern gewesen sein
Du darfst gerne mehr zahlen, wenn ich im Gegenzug weniger zahlen muss. Win-Win Situation!
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Sceloporus schrieb:
Wem hier im Forum würden denn noch so wie Xin 1400 Euro im Monat reichen? Füße hoch und RTL go? Mal bitte kommentieren.
Du willst eine Partei gründen und findest 1400 Euro zu wenig zum guten Leben?
Ich glaube du hast überhaupt gar keine Ahnung, wie viele Leute von wesentlich weniger Geld leben müssen. Und dabei sogar noch ganz zufrieden sind. Besonders wenn sie dafür nicht einmal mehr ihrem (meistens eher anstrengendem oder unangenehmen) Beruf nachgehen bräuchten.
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1400 Euro im Monat
Mir. Als (fast) Dauerstudent habe ich etwa 500 im Monat ausgegeben. 120 Euro Krankenversicherung, 200 Euro Miete (WG), da bleiben dann noch 180 fuer Essen, Trinken und alles andere. Bei 700 Euro fuer lau unter den heutigen Verhaeltnissen ... gigantisch geil ... nie wieder arbeiten bzw. nur das, was ich moechte.
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1400 Euro sind mehr als genug zum Leben, sicher. Darum ging es doch gar nicht.
Und als Student musste ich ebenfalls mit 500 Euro auskommen.Aber Leute, warum studiert ihr dann? Warum schleppt ihr euch denn zur Arbeit? 700 Euro kann man locker in Teilzeit bei 10-20 Stunden in der Woche verdienen. Irgendwas stimmt hier nicht...
Wenn ihr schon immer euch selbst als Beispiel zitiert, dann tue ich es auch: Ich hatte eine Ausbildung gemacht und danach 1200 Euro netto verdient. Reichte mir nicht. Also ging ich studieren, musst von weniger Leben (eben 500 Euro), jetzt verdiene ich 3500 Euro brutto. Reicht mir nicht. Ich werde weiter arbeiten, entweder als Selbstständiger oder mich hier in Unternehmen hocharbeiten.
Von einem Grundeinkommen hätte ich NICHTS.
Halt Moment, doch. Ich wäre ein kleines bisschen sorgloser und würde eher das Unternehmen und Arbeitsplätze schaffen, denn die Angst vor HartzIV und Stigmatisierung als Versager ist auf jedenfall vorhanden.
Ich will reisen und materialle Dinge haben (Haus? tolles Auto?), mit BGE alleine wäre ich unzufrieden.
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Sceloporus schrieb:
Die Inflation ist höchst strittig. Äpfel, Brot und Cola kaufen wir sowieso alle schon ob mit BGE oder ohne. Wenn es so ist wie du, Xin, sagst, dann leben wir alle nur noch von ~1400 Euro im Monat, das würde eher eine Deflation hervorrufen.
Viele wären dankbar, wenn sie 1400 Euro bei 40h/w hätten.
Komm... ehrliche Antwort: Darfst Du schon wählen?
Sceloporus schrieb:
Xin schrieb:
Packen wir das BGE dazu. 700 Euro für 0 Stunden. Geiler Stundenlohn.
Falsche Denkweise.
Ich bin Bürger. Ich denke, was ich will. Wenn Du ein Problem damit hast, solltest Du nicht Politiker spielen.
Sceloporus schrieb:
Du solltest lieber nicht das BGE in den Stundenlohn mit einbeziehen.
Mach ich aber. Für mich zählt nur, wieviele Stunden ich arbeiten gehe und was ich mir davon kaufen kann.
Das gilt übrigens auch für mein echtes Leben. Ich gehe nicht arbeiten, weil mir zu Hause langweilig ist. Rechne mal so ein, zwei Jahre, bevor ich ohne Arbeitgeber nennenswerte Auszeiten finden würde.
[quote="Sceloporus"]
Xin schrieb:
Wem hier im Forum würden denn noch so wie Xin 1400 Euro im Monat reichen? Füße hoch und RTL go? Mal bitte kommentieren.
Wenn ich überlege, was ich in meine Zukunft investiere - Bausparvertrag, Zusatzrenten, was ich an Kosten habe, weil ich Arbeiten gehe... wenn ich überlege, wovon ich im Alltag so lebe, wieviel Geld ich wirklich (ver)brauche...
Hey, wozu soll ich eigentlich 15 Stunden pro Woche arbeiten gehen, wenn's 10 auch tun. Und damit fahre ich noch einmal im Jahr in Urlaub. 4 Wochen Sonnenschein. ^^Junge, weißt Du eigentlich, was Geld ist? Wenn man es nicht direkt an Apple überweist, kann man damit auch was anfangen. Ich kann von 20 Euro pro Woche Lebensmittel kaufen und esse dabei noch mehr gutes Fleisch als der Durchschnitt, was meinst Du, wen hier Äpfel oder Birnen wirtschaftlich interessieren?
Du bist wohl auch so ein Kiddy, dessen Eltern dankbar waren, dass sie das Geld an Dich abtreten konnten, um dem Konsumterror zu entfliehen, hm? Da draußen laufen Leute rum, für die wären 700€ BGE ohne eine Stunde Arbeitsleistung ein finanzieller Fortschritt.
Im Studium hatte ich am Ende (2003) 650 Euro (inkl. dem Geld umgerechet auf den Monat, was ich während der Sommersemesterferien verdient habe). Und ich habe gut gegessen und ich fuhr ein großes Auto und hatte rund 100 Euro im Monat just for fun. Ein Student lebte nur von Kindergeld und dem Geld, was er in den Ferien verdiente. Kein Bafög, keine Geld von den Eltern, kein Job. Zwar grundsätzlich pleite, aber er hat sein Studium durchgezogen. Der hätte mit BGE sein Einkommen verdoppelt und müsste trotzdem nur einmal Miete zahlen.
Vielleicht sollte das "moderne Deutschland" mal einen realistischen Blick auf die Gegenwart werfen.
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Xin schrieb:
Im Studium hatte ich am Ende (2003) 650 Euro (inkl. dem Geld umgerechet auf den Monat, was ich während der Sommersemesterferien verdient habe). Und ich habe gut gegessen und ich fuhr ein großes Auto und hatte rund 100 Euro im Monat just for fun. Ein Student lebte nur von Kindergeld und dem Geld, was er in den Ferien verdiente. Kein Bafög, keine Geld von den Eltern, kein Job. Zwar grundsätzlich pleite, aber er hat sein Studium durchgezogen. Der hätte mit BGE sein Einkommen verdoppelt und müsste trotzdem nur einmal Miete zahlen.
Das BGE dient doch dazu, ein menschenwürdiges Leben führen zu können. DAS ist der Sinn der Sache. Es soll Selbstbestimmtheit schaffen. Es soll Zwangslagen nahezu unmöglich machen. Wenn 700 Euro zu viel sind, na wunderbar, dann kommen wir der Finanzierbarkeit doch mal deutlich näher..
Und jeder Euro den ich verdiene, bekomme ich zum BGE oben drauf. Wie war das nochmal mit Hinzuverdiensten bei HartzIV?
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Sceloporus schrieb:
Aber Leute, warum studiert ihr dann? Warum schleppt ihr euch denn zur Arbeit?
Weil man später damit einen Beruf ergreifen kann, der gut verdient und dabei noch halbwegs Spaß macht. Wenn man aber stattdessen die Wahl hätte, jetzt sofort weder studieren zu müssen, noch überhaupt je arbeiten zu müssen, bei gleichem Lebensstandard wie zu Studienzeiten, dann fällt die Wahl doch leicht. Genauso wird es sich ein riesiger Teil der Restbevölkerung denken, denn die haben einen vergleichbaren Lebensstandard bei härterer Arbeit.
Brot und Spiele reicht zum guten Leben, besonders dann, wenn man dieses Leben voll genießen kann und nicht arbeiten braucht.
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Sceloporus schrieb:
Aber Leute, warum studiert ihr dann? Warum schleppt ihr euch denn zur Arbeit? 700 Euro kann man locker in Teilzeit bei 10-20 Stunden in der Woche verdienen. Irgendwas stimmt hier nicht...
Wer arbeitet Dich denn für 15h/w die Woche ein?
Warum ich arbeiten gehe? Weil ich nicht in einer Traumwelt lebe. Weil ich in der Zukunft was haben will, weil der Staat mir keine 700 Euro bedingungslos dauerhaft schenkt. Weder jetzt noch später, deswegen muss ich diese 700 Euro irgendwo anders zusammen bekommen. In dem ich in die Rentenkasse einzahle, indem ich zusätzliche Renten finanziere, indem ich auf Wohneigentum hinarbeite.
Ich arbeite dafür, das zu leisten, was Du mir mit dem BGE schenken willst. Und wenn ich das geschenkt bekomme, dann gehe ich nicht mehr arbeiten.Sceloporus schrieb:
Ich will reisen und materialle Dinge haben (Haus? tolles Auto?), mit BGE alleine wäre ich unzufrieden.
Reisen ist schön, aber das kollidiert mit der Arbeit. Beides geht nicht. Mit BGE reise ich vielleicht nicht nach Afrika oder Amerika, aber es reicht für ein paar Wanderschuhe und ein Zelt. Mit BGE kann ich das ganze Jahr reisen, da gebe ich mich doch nicht mit 6 Wochen Jahresurlaub ab.
Materielle Dinge? Haus? Wozu? Ein Haus kauft man, um die Miete zu sparen. Wenn der Staat die Miete zahlt, ist mir doch egal, wem das Haus gehört. Im Gegenteil: Wenn was kaputt ist, rufe ich den Vermieter an und leg die Beine hoch. Tolles Auto? Was denn? Wenn mein Job per Bahn sinnvoll erreichbar wäre, ich das Auto also nicht laufend brauchen würde, würde ich 'nen klapprigen Kleinwagen fahren: einen Einkaufswagen.
Wozu brauchst Du materielle Dinge, wenn Du Zeit haben kannst?
Du könntest Dich mit einem Stuhl in die Wiese setzen und ein Buch lesen. Einfach so. Wann immer Du willst. Und Du willst ein Auto? Freude am Fahren? Ich habe ein bequemes Auto mit dem ich sehr zufrieden bin und freue mich auf's Ankommen. Ich lebe doch nicht, um Auto zu fahren.
Ich fahre Auto, um die Wiese zu erreichen.Sceloporus schrieb:
Das BGE dient doch dazu, ein menschenwürdiges Leben führen zu können. DAS ist der Sinn der Sache. Es soll Selbstbestimmtheit schaffen. Es soll Zwangslagen nahezu unmöglich machen. Wenn 700 Euro zu viel sind, na wunderbar, dann kommen wir der Finanzierbarkeit doch mal deutlich näher..
Hehehe, guck an... schon schraubt er das BGE nach unten. 700 Euro sind ungefähr das derzeitige Existenzminimum. 384 Euro Hartz IV + Miete. Unter 700 kommst Du nicht für "Menschenwürdiges Leben".
Die musst Du also finanzieren. Für 82 Millionen Bundesbürger. Jeden Monat.
Sceloporus schrieb:
Und jeder Euro den ich verdiene, bekomme ich zum BGE oben drauf. Wie war das nochmal mit Hinzuverdiensten bei HartzIV?
Verdiene Du Dein Geld in Deiner Traumwelt. Wenn Du mal Zeit hast, findest Du mich findest Du auf der Wiese.
Und denke bitte nicht, dass Du groß dazu verdienst. Irgendwer muss die Steuern ja zahlen und da ich es nicht bin... naja, Du arbeitest ja hart udn verdienst viel Geld, da musst Du auch viele Steuern zahlen.
Ich danke für die Steuern und Sozialabgaben, die Du für mich zahlst.Mir gefällt Deine Traumwelt... wirklich.
Dass ich bei Deinem Plan nicht unterstütze liegt einzig und alleine daran, dass Du irgendwann nicht mehr für mich zahlen willst und ich dann ohne Eigentum und ohne Rente alt wurde und dann wieder von meinem Stuhl aufstehen muss, weil Du von zuviel Arbeit, zu hohen Steuern und Sozialschmarotzern lamentierst und Deine eigene Welt - und damit meine schöne Wiese - kaputt machst. Und wenn auf Dich kein Verlass ist, dann muss ich meine Wiese wohl selbst gestalten und dabei will ich nicht, dass mir jemand bedingungslos mein Geld wegnimmt. Wenn jemand mein Sozialabgaben will, dann will ich, dass er sich zumindest um eigenen Lohn bemüht - das ist meine Bedingung.
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SeppJ schrieb:
Sceloporus schrieb:
Aber Leute, warum studiert ihr dann? Warum schleppt ihr euch denn zur Arbeit?
Weil man später damit einen Beruf ergreifen kann, der gut verdient und dabei noch halbwegs Spaß macht.
So so.. gut verdienen. Wenn 700 - 1400 Euro dann eine Alternative sind...? Ich glaube, ich hätte mit euch gute Mitarbeiter gefunden. Vielleicht ein bisschen faul, aber das Preisleistungsverhältnis ginge fit.
SeppJ schrieb:
Brot und Spiele reicht zum guten Leben, besonders dann, wenn man dieses Leben voll genießen kann und nicht arbeiten braucht.
Ich bin mir sehr sicher, dass das eine sehr kurzfristige Denkweise ist. Keine Sorge, als angehender Politiker werde ich diese Meinung nicht ändern. Sie wird sich selbst ändern. Einfach mal 3-6 Monate nichts tun reicht in der Regel.
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Xin schrieb:
Sceloporus schrieb:
Ich will reisen und materialle Dinge haben (Haus? tolles Auto?), mit BGE alleine wäre ich unzufrieden.
Reisen ist schön, aber das kollidiert mit der Arbeit. Beides geht nicht. Mit BGE reise ich vielleicht nicht nach Afrika oder Amerika, aber es reicht für ein paar Wanderschuhe und ein Zelt. Mit BGE kann ich das ganze Jahr reisen, da gebe ich mich doch nicht mit 6 Wochen Jahresurlaub ab.
Materielle Dinge? Haus? Wozu? Ein Haus kauft man, um die Miete zu sparen. Wenn der Staat die Miete zahlt, ist mir doch egal, wem das Haus gehört. Im Gegenteil: Wenn was kaputt ist, rufe ich den Vermieter an und leg die Beine hoch. Tolles Auto? Was denn? Wenn mein Job per Bahn sinnvoll erreichbar wäre, ich das Auto also nicht laufend brauchen würde, würde ich 'nen klapprigen Kleinwagen fahren: einen Einkaufswagen.
Wozu brauchst Du materielle Dinge, wenn Du Zeit haben kannst?
Du könntest Dich mit einem Stuhl in die Wiese setzen und ein Buch lesen. Einfach so. Wann immer Du willst. Und Du willst ein Auto? Freude am Fahren? Ich habe ein bequemes Auto mit dem ich sehr zufrieden bin und freue mich auf's Ankommen. Ich lebe doch nicht, um Auto zu fahren.
Ich fahre Auto, um die Wiese zu erreichen.Ja, wir haben deinen Lebensstil sicherlich schon verstanden. Die einen wollen auf der Wiese chillen so wie du, aber die anderen lieber Weltreisen, ein Traumhaus nach Wunsch, einen Sportwagen und teure Hobbys oder vielleicht auch sich mit der Errichtung eines eigenen Unternehmens selbstverwirklichen.
Nicht Xin... okay... aber lassen wir dich mal ein paar Monate auf der Wiese chillen bis du alle deine Bücher gelesen und ordentlich Spanisch gelernt hast. Mal sehen, was du dann tust..
Xin schrieb:
Sceloporus schrieb:
Das BGE dient doch dazu, ein menschenwürdiges Leben führen zu können. DAS ist der Sinn der Sache. Es soll Selbstbestimmtheit schaffen. Es soll Zwangslagen nahezu unmöglich machen. Wenn 700 Euro zu viel sind, na wunderbar, dann kommen wir der Finanzierbarkeit doch mal deutlich näher..
Hehehe, guck an... schon schraubt er das BGE nach unten. 700 Euro sind ungefähr das derzeitige Existenzminimum. 384 Euro Hartz IV + Miete. Unter 700 kommst Du nicht für "Menschenwürdiges Leben".
Du verstehst schon, wie ich das meinte...
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Sceloporus schrieb:
SeppJ schrieb:
Sceloporus schrieb:
Aber Leute, warum studiert ihr dann? Warum schleppt ihr euch denn zur Arbeit?
Weil man später damit einen Beruf ergreifen kann, der gut verdient und dabei noch halbwegs Spaß macht.
So so.. gut verdienen. Wenn 700 - 1400 Euro dann eine Alternative sind...? Ich glaube, ich hätte mit euch gute Mitarbeiter gefunden. Vielleicht ein bisschen faul, aber das Preisleistungsverhältnis ginge fit.
Wenn du damit meinst, dass du mir 1400 Euro zahlst, damit ich keinen anderen Beruf ergreife: Deal! Kein Scherz! Ich wäre sofort dabei.
Ich sehe aber nicht, wo du da ein gutes Preisleistungsverhältnis siehst, denn du wärst 1400 Euro los und ich täte nichts. Vielleicht kann man daraus etwas über BGE lernen, vielleicht auch nicht.
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SeppJ schrieb:
Wenn du damit meinst, dass du mir 1400 Euro zahlst, damit ich keinen anderen Beruf ergreife: Deal! Kein Scherz! Ich wäre sofort dabei.
Ich sehe aber nicht, wo du da ein gutes Preisleistungsverhältnis siehst, denn du wärst 1400 Euro los und ich täte nichts. Vielleicht kann man daraus etwas über BGE lernen, vielleicht auch nicht.
Okay.
Ein BGE i.H.v. 1400 Euro wären niemals finanzierbar. Es geht um 700 Euro. Würdest du mir bitte selbige Frage mit diesem neuen Parameter nochmal neu beantworten? Würdest du noch arbeiten, wenn du ein BGE erhalten würdest?
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Sceloporus schrieb:
Ich bin mir sehr sicher, dass das eine sehr kurzfristige Denkweise ist. Keine Sorge, als angehender Politiker werde ich diese Meinung nicht ändern.
Nenn doch mal bitte Deinen Namen, damit ich weiß, wen ich nicht wählen will.
Sceloporus schrieb:
Sie wird sich selbst ändern. Einfach mal 3-6 Monate nichts tun reicht in der Regel.
Du hast also studiert? Halte ich für fraglich.
3-6 Monate bekomme ich ganz locker hin. Aber ganz locker. Ein unproduktives Semester weiß ich, ein zweites war für meine Ausbildung unproduktiv, da habe ich das Wohnheim mit Netzwerk verkabelt. Das war auch wirtschaftlich unproduktiv.
Eine Auszeit habe ich mir auch mal zwischen zwei Jobs genommen, kann ich nur empfehlen beim Jobwechsel ein paar Monate zu relaxen.Ich kenne genug, die das im Studium auch 3-6 Jahre hinbekommen. Ich kenne auch Leute, die das jahrelang über Hartz IV hinbekommen. Die Bedingung ist ja Bemühungen nachzuweisen, so genau will das ja eigentlich auch keiner wissen.
Lass das mit der Politik. Politiker sind Volksvertreter. Da Dir offenbar das Gespür für das Volk fehlt, scheinst Du dafür nicht qualifiziert zu sein.
Wenn Du ein Workaholic bist, der zielstrebig nach oben will, dann viel Spaß. Aber wenn Dein Projekt gegen die Wand fährt, dann bist Du eben nicht erfolgreich. Und wenn Du als Politiker nicht erfolgreich bist, dann solltest Du besser etwas machen, wo Du weniger Schaden anrichtest.Sceloporus schrieb:
Xin schrieb:
Wozu brauchst Du materielle Dinge, wenn Du Zeit haben kannst?
Ja, wir haben deinen Lebensstil sicherlich schon verstanden. Die einen wollen auf der Wiese chillen so wie du, aber die anderen lieber Weltreisen, ein Traumhaus nach Wunsch, einen Sportwagen und teure Hobbys oder vielleicht auch sich mit der Errichtung eines eigenen Unternehmens selbstverwirklichen.
Wie willst Du Dich selbst verwirklichen, wenn Du außer Arbeit keine Zeit hast? Du verwirklichst vielleicht ein Unternehmen, aber nicht Dich selbst. Also ich bin mehr als ein Unternehmen, ein tolles Auto oder eine Pauschalreise.
Sceloporus schrieb:
Nicht Xin... okay... aber lassen wir dich mal ein paar Monate auf der Wiese chillen bis du alle deine Bücher gelesen und ordentlich Spanisch gelernt hast. Mal sehen, was du dann tust..
Ich habe reichlich gefüllte Bücherregale.
Mit 3-6 Monaten... keine Chance. Und ich habe auch noch eine lange Wunschliste an Büchern.Vielleicht wandere ich mal nach Spanien? Ich habe ja Zeit.
Sceloporus schrieb:
Du verstehst schon, wie ich das meinte...
Verstehst Du, was ich meine?
Es muss eine Notwendigkeit geben, um etwas zu leisten. Keine Ahnung, wie jung Du bist, aber Workaholic ist nicht jeder. Und Du kennst auch meine Lebensstil nicht, ich gehöre zu den Leuten, die eigentlich bevorzugt ausgebremst werden. Wenn ich aus eigenem Antrieb zum Arzt gehe diskutieren wir darüber ob und wie lange ich arbeitsunfähig bin. Und danach muss ich mir immer anhören, dass der Arzt das studiert hat und ich akzeptieren soll, wenn der mich krank schreiben will. Krankheit behindert, weil ich arbeiten gehe, eigene Projekte habe, Leuten helfe, die in Schwierigkeiten sind, dabei durchaus mir ein Entstauben der Staatsapparates wünsche, aber eben auch sehe, warum das Ding so unhandlich ist, Webseiten betreue, Leute unterrichte, nebenher spaßeshalber eine Ausbildung mache, in der Welt rumreise, Freunde treffe, mein eigenes Leben organisiere und und und.
Als ich eine Ankunftszeit telefonisch mit 19 Uhr 4 und 30 Sekunden angab (und ich war exakt pünktlich), wurde mir klar, dass meine Taktung vielleicht auch zu gut durchkalkuliert ist, wenn ich meine Handlungen unterhalb vom Minutenbereich ausrechne. Aber wer viel zu tun hat, weiß auch, wieviel Zeit er für seine Handlungen einplanen muss.
Und daher, weiß ich auch wo ich hin muss, damit mein Alltag funktioniert und was ich tun muss, um nicht komplett am Rad zu drehen.Und darum wünsche ich mir Zeit, eine Wiese und ein Buch. Ein Bach, wo man die Füße reinpacken kann wäre noch angenehm, vielleicht kann man das in Deine Traumwelt ja noch einbinden.
Und Du wirst irgendwann zu der Wiese gehechelt kommen und dann wird Dir das Geld scheißegal sein, ob 700, 1200 oder 2500 Euro... ein Stuhl, ein Buch und Ruhe.Es macht einen Unterschied, ob Du tust, was notwendig ist, oder ob Du Geld erwirtschaftest. Der Staat braucht aber Geld und das funktioniert nur, wenn der Bürger Geld erwirtschaftet und im Umlauf lässt. Das Geld muss auch fließen, das geht nur, wenn Menschen Geld ausgeben, aber auch Menschen da sind, die Geld einnehmen wollen.
Und wenn ich kein Geld erwirtschaften müsste, dann hätte ich keine Zeit für zu arbeiten. 700 Euro bedingungslos...? Bis ans Lebensende? Garantiert?
Ist für mich 'ne Überlegung wert. Mit 15 Stunden pro Woche auf 1400€ Kaufkraft - wäre ich sofort dabei. Mehr als 15 Stunden würde ich dann aber auch kein Geld einnehmen. Wer mich ab Stunde 16 bezahlen will, soll nächste Woche wiederkommen.
Und so funktioniert das mit den Steuern eben nicht.
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Hi Xin,
Xin schrieb:
Wenn jemand mein Sozialabgaben will, dann will ich, dass er sich zumindest um eigenen Lohn bemüht - das ist meine Bedingung.
Besser hätte man es nicht auf den Punkt bringen können.
Ich halte es nach wie vor mit der Deviese "ich zahle gerne Steuern, denn damit kaufe ich mir Zivilisation".
Nur möchte ich dann aber auch, das meine Steuern sinnvoll verwendet und nicht enfach so verschwendet werden. Den grünen Steuerträumen hätte ich schon aus diesem Grund was entgegenzusetzen. Aber wenn man Infrastruktur, Wissenschaft und Forwschung, Bildung, öffentliche Sicherheit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf vernachlässigt und verlottern lässt und dafür jede Menge Arbeitsscheue pampert und meine Steuern und Abgaben dazu verwendet sich verzockende Banken zu retten und in anderen Ländern den Kommunismus zu ermöglichen... dann zahle ich meine Steuern auch nicht mehr gerne.Im Gegensatz zu vielen hier komme ich aus der Werkhalle, das heist ich hab rund 20 Jahre mein Geld in 3 Schichten verdient. sowohl als Werkzeugschleifer als auch die meiste Zeit als Dreher. Und da eben nicht nur als Fertigdreher, wo Passungen, Gewinde, Passkegel und lauter so interesante Sachen auf der Maschine liegen, sondern auch als Vordreher. Da bestand die Arbeit dann daraus, dass man schwere Graugußröhren mit viel Kraftaufwandauf die Maschine wuchtete, fest spannte, auch wieder mit ordentlich Körpereinsatz und dann drüberdrehen, die Dreckkruste runterschrubben, einen Ansatz dran drehen, noch einen und vorne plan stehen und ausspannen und die nächste Röhre. Und das Stunde um Stunde, Tag für Tag, Woche für Woche. Als Messmittel reichte da meisten ein Bandmaß und ein alter Meschieber. Das alles bei gewaltig Staub, Dreck und höllischem Krach und viel Hitze von den heißen Spänen und Werkstücken möglichst im Sommer bei fast 40° Wärme in der Halle. Da wäre mir bei 700 € BGE spätestens zur Frühstückspause eingefallen, dass es auch noch andere angenehmere Tätigkeiten als arbeiten gibt.
Aber woher wollte man solche "Grobdreher" entsprechend fürstlich bezahlen, wie manche immer wieder fordern, dass man die unangenehmen Arbeiten besser bezahlne muss. Selbst hunderte von denen erzeugen kein verkaufsfähiges Produkt. Die haben meist weder gelernt wie man (mit vertretbarem Aufwand) eine Passung dreht, noch wie man ein Gewinde schneidet (mit dem Drehmeißel, nicht mit dem Schneideisen) oder eine saubere Form oder einen Passkegel dreht.
Der Fertigdreher hat dagegen die viel leichtere und angenehmere Arbeit gehabt, aber unter seinen Fingern entstanden fertige hochwertige verkaufbare Werkstücke, aus denen man Maschinenen zusammensetzen konnte, oder die man als Ersatzteile einzeln verkaufen konnte. Er hat also erst den Teilen ihren eigentlichen Wert eingehaucht. Aber damit er sich auf die wesentlichen Dinge für die er zuständig ist konzentrieren konnte, brauchts halt auch den Vordreher. So wie es jetzt ist, finden sich eben noch genügend Leute, die das machen, weil es dafür eben auch einen ordentlichen, wenn auch nicht üppigen, Lohn gibt. Wenn aber jeder durch ein BGE gepampert wird, wird es für die ganzen unangenehmen Arbeiten keinen mehr geben.
Der Lohn an sich wird aber nicht einfach nur gedruckt (auch wenn das derzeit mehr und mehr so ist) sondern der entsteht aus der Wertschöpfung an den einzelnen Arbeitsplätzen die an andere verkauft werden kann, denen eben dieses Arbeitsergebnis den geforderten Preis wert ist. Wenn aber nun nichts produziert wird, oder aber durch zu hohen Lohn für die einfachen Arbeiten zu teuer wird, dann kauft das kein Kunde, und keiner hat was davon.
Gruß Mümmel
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@Xin: Ich verstehe sicher was du meinst. Aber ich halte dich nicht für representativ. Es gibt sicherlich viele wie dich, aber auch viele andere, die eine Form der Arbeit (besser: Beschäftigung) benötigen, die uns als Gesellschaft weiterhilft.
Ich bin um die 30 und vor einem Jahr in die Unternehemensberatung eingestiegen. Ich komme aus einer Arbeiterfamilie in der unteren Mittelschicht.
Ich bin niemanden feindlich gesinnt, aber dein "sei kein Poltiker" kannst du dir sparen, die akutellen Volksvertreter vertreten Deutschland nicht besser als ich, sondern nur den Teil, nämlich ihr eigenes Weltbild oder das ihrer Lobby. Ich bin kein Workaholic, obwohl ich viel arbeite einmal für meinen AG und zum anderen für private Projekte, die aber noch reifen müssen, dazu gehört auch diese Partei.