Modernes Deutschland - Gründung einer Partei
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Xin schrieb:
Wenn alle Menschen mehr Geld zur Verfügung haben, wird das Geld lockerer sitzen. Darauf reagieren die (Super-)Märkte. Produkte werden teurer, denn die Leute sind bereit, mehr Geld auszugeben, die Händler sind bereit mehr Geld einzunehmen.
Sieht man übrigens sehr gut am Beispiel Wolfsburg. Die Stadt ist eine art Teuerungsoase mitten im Nichts ^^ Und das eben nur, weil mit dem Volkswagenkonzern, der seine Leute recht gut bezahlt, ein finanzstarker Geldgeber vor Ort ist.
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muemmel schrieb:
Ich bleibe da lieber bei meiner Definition, das das Mindesteinkommen so liegen muss, das die für einfache Reproduktion notwendige Familiengröße, also 2 Erwachsene plus zwei Kinder von dem ordentlich leben können müssen, was zwei erwachsene Eltern in Vollzeitarbeit verdienen.
Sehe ich anders. Der Mindestlohn muss einer einzelnen Person reichen, sich selbst ein angenehmes Leben zu ermöglichen. Heißt: Mehr als Überleben, kein Luxus, aber eben auch kein Mangel.
Das Steuerrecht muss so gestaltet sein, dass ein Mindestlohnempfänger seine Frau und seine Kinder durchbringen kann und für die Mehrarbeit nicht auch noch zahlen muss. Kinder zu ernähren und zu erziehen ist Arbeit. Und das sollte bei Menschen mit Mindestlohn durch Kindergeld mitgetragen werden, also Förderungen, die einkommensabhängig sind und einem Mindestlöhner erlauben, mit Kindern und Frau akzeptabel zu leben oder auch ganz passabel, wenn die Frau wenig dazu verdient.
Wer viel Geld verdient, bekommt nur wenig Förderung. Warum auch, es sollte ihm besser gehen als dem geförderten Mindestlöhner, er verdient das Geld ja schließlich durch seine eigene Arbeit, aber warum soll ich einem Manager ein großzügiges Kindergeld auszahlen. Vom Kindergeld zahlt der abends sein Essen in einem guten Restaurant, in das sich ein Mindestlöhner bestenfalls zum 25. Hochzeitstag verläuft. Das muss ich nicht fördern, der hat genug.
Wer als Mindestlöhner als Single unterwegs ist, muss nicht über das Kapital verfügen, noch drei weitere Menschen zu versorgen und in einer 80qm Wohnung zu leben. Das ist kein Mindestlohn für einen Single, dann wäre Mindestlohn Luxus. Der Mindestlohn stünde damit ja auch seiner vollzeitbeschäftigten Frau zu, womit sich jeder jeweils noch eine Affaire finanziern kann und jeweils ein außereheliches Kind? Das wäre wohl zuviel des Mindestlohns
otze schrieb:
Xin schrieb:
Wenn ich meine Gedankengänge komplett ausführe gibt es in der Regel keine Gegenargumentation außer tl;dr.
In deer Kürze liegt die Würze.
Aber nicht das Fleisch von dem sich der Geist ernährt. Gesellschaftspolitik in einem markigen Spruch ist zwar kurz, aber auch inhaltslos.
otze schrieb:
Sehe da nicht das Problem, das du mit Euro als Umrechnungsfaktor für Kaufkraft hast. Das was die Inflation weg nimmt, kommt durch den Lohnkampf wider drauf.
Die Inflation frisst die Werte auf, die Du auf dem Konto und im Portemonnaie hast. Hast Du keine langfristigen Werte - und die Mindestlöhner verfügen normalerweise nicht über Immobilien oder Goldreserven - so arbeitest Du nur dafür, dass die vorhandenen Werte nicht verschwinden.
Was ist der aktuelle Zinskurs für einen Bausparvertrag? Ist das noch 1%? Und für den Vertrag musst Du zusätzlich noch 1% der Auszahlungssumme zahlen. Du wirst also vermutlich draufzahlen, wenn keine Inflation stattfindet. Nun findet sie aber statt, also frisst sie Dir auch noch die Kaufkraft auf.
Der kleine Mann zahlt immer, selbst wenn er Geld zurücklegt, zahlt er. Das ist das perverse an der Inflation. Und dagegen hilft eine Lohnsteigerung nicht, denn oftmals reicht die Lohnsteigerung nichtmals zum Ausgleich der zuvor verlorenen Kaufkraft.