KfW und die Hochwasseropfer



  • B4ndit schrieb:

    Noch ein Grund sich niemals ein Haus zu kaufen, wenn man es sich nicht leisten kann und auf Pump kaufen muss.

    Du bist lustig. Die können es eben nicht aus dem Ärmel schütteln. Das Prozent, das ein Haus _Bar_ kaufen kann, braucht sicher kein Mitleid von uns 😉

    @edit: Außer es ist ein vermeintliches Schnäppchenhaus in einem erbärmlichen Zustand, aber davon hat sicher keiner von uns geredet!



  • B4ndit schrieb:

    Die Leute sollen endlich aufhören die Flüsse zu begradigen und dann auch noch in die Nähe der Zeitbombe sich ein Haus hinzustellen. Überflutungen gab es schon im 13.Jahrhundert, es ist also nie ein unbekanntes Problem gewesen.

    Mir tun die Leute aber auch leid. Noch ein Grund sich niemals ein Haus zu kaufen, wenn man es sich nicht leisten kann und auf Pump kaufen muss.

    Haus auf Pump kaufen, ist völlig okay, wenn man es an einem sicheren Ort baut. Sichere Orte erkennt man daran, dass Versicherungen sich nicht weigern, dein Haus zu versichern.



  • earli schrieb:

    Sichere Orte erkennt man daran, dass Versicherungen sich nicht weigern, dein Haus zu versichern.

    so ein käse, du tust ja so, als könnte man bauen wo man will 🙄

    So wie ich das kenne, braucht man bauland, das wird von der gemeinde, stadt oder so ausgewiesen. in dem areal darf man sich dann eine parzelle aussuchen, die noch frei ist.

    von freier platzwahl, kann also keine rede sein!



  • crispin kenton schrieb:

    So wie ich das kenne, braucht man bauland, das wird von der gemeinde, stadt oder so ausgewiesen. in dem areal darf man sich dann eine parzelle aussuchen, die noch frei ist.

    Diesen deutschen Unfug von staatlicher Baulandausweisung usw. sollte man grundsätzlich komplett abschaffen.



  • earli schrieb:

    crispin kenton schrieb:

    So wie ich das kenne, braucht man bauland, das wird von der gemeinde, stadt oder so ausgewiesen. in dem areal darf man sich dann eine parzelle aussuchen, die noch frei ist.

    Diesen deutschen Unfug von staatlicher Baulandausweisung usw. sollte man grundsätzlich komplett abschaffen.

    Und die Strom-, Telefon-, Wasser-/Abwasserleitungen, Straßen und Gleise legen wir dann wohin 😕



  • muemmel schrieb:

    Der neueste Schwachsinn, der von den Ökos jetzt propagiert wird, ist das Melioration böse ist und weg muss.

    Von den Oekos? Fluesse eindeichen um die Bauern nicht zu verprellen ist ja wohl eher den Konservativen zuzuschreiben.



  • Hi MaximAL,

    maximAL schrieb:

    muemmel schrieb:

    Der neueste Schwachsinn, der von den Ökos jetzt propagiert wird, ist das Melioration böse ist und weg muss.

    Von den Oekos? Fluesse eindeichen um die Bauern nicht zu verprellen ist ja wohl eher den Konservativen zuzuschreiben.

    Was haben Deiche mit Melioration zu tun? Auch wenn Wikipedia das so schreibt.
    Unter Melioration im eigentlichen Sinne ist die Be- und vor allem Entwässerung landwirtschaftlich genutzter Flächen zu verstehen. Es werden also zum einen Gräben gezogen, und zum anderen im Boden Rohre verlegt, um anstehende Staunässe abführen zu können. Leider sind die entsprechenden Anlagen aus DDR-Zeiten nach der Wende meist verschlampen gelassen, so dass sie ihrer Aufgabe nicht mehr ausreichend genügen konnten. Dadurch trafen die Starkregenereignisse die zur Flut geführt hatten auf bereits völlig mit Wasser übersättigte Böden, die nicht mehr zu weiterer Wasseraufnahme in der Lage waren.

    Gruß Mümmel



  • maximAL schrieb:

    muemmel schrieb:

    Der neueste Schwachsinn, der von den Ökos jetzt propagiert wird, ist das Melioration böse ist und weg muss.

    Von den Oekos? Fluesse eindeichen um die Bauern nicht zu verprellen ist ja wohl eher den Konservativen zuzuschreiben.

    Das hat nix mit Konservativismus zu tun, sondern mit dem Grundgesetz. Würdest du der Bauern Land überfluten, wäre das eine Enteignung, und die ist nur zulässig, wenn entsprechend Ausgleich gezahlt wird. Das kann sich aber keiner leisten.


  • Mod

    earli schrieb:

    Würdest du der Bauern Land überfluten, wäre das eine Enteignung, und die ist nur zulässig, wenn entsprechend Ausgleich gezahlt wird. Das kann sich aber keiner leisten.

    Juristisch ist das keine Enteignung, er behält das Land ja. Nur eine Nutzungsstörung oder -hinderung.

    Und das lässt sich ja sehr gut berechnen - 1 Jahr Ernteausfall im Flutjahr, und zwar nur den Gewinn aus der Ernte. Das wäre der konkrete Schaden. Für manchen Bauern kann das sogar einträglich sein, bekommt er doch den Gewinn dann sogar mit weniger Arbeit als im Normaljahr.

    Das wäre sicherlich billiger als eine Ortschaft mit Inventar, zzgl Einsatz der Katastrophendienste.



  • Marc++us schrieb:

    Juristisch ist das keine Enteignung, er behält das Land ja. Nur eine Nutzungsstörung oder -hinderung.

    Und das lässt sich ja sehr gut berechnen - 1 Jahr Ernteausfall im Flutjahr, und zwar nur den Gewinn aus der Ernte. Das wäre der konkrete Schaden. Für manchen Bauern kann das sogar einträglich sein, bekommt er doch den Gewinn dann sogar mit weniger Arbeit als im Normaljahr.

    Das wäre sicherlich billiger als eine Ortschaft mit Inventar, zzgl Einsatz der Katastrophendienste.

    Nö, der Boden ist nach der Flut nicht der gleiche wie vorher. So einfach geht die Milchmädchenrechnung nicht.



  • Hi Earli,

    earli schrieb:

    Nö, der Boden ist nach der Flut nicht der gleiche wie vorher. So einfach geht die Milchmädchenrechnung nicht.

    mit einem bisschen Glück ist er sogar noch besser geworden. (siehe Nil)
    Wo steht denn, dass der Staat die Felder fluten soll. Das machen die Flüsse schon ganz alleine. Aber es kann auch niemand vom Staat verlangen, dass er ihre Felder zuungunsten der Ortschaften bevorzugt und ihnen einen Schutz gewährt, den er den Ortschaften nicht garantieren kann.
    Nirgends steht, das irgend ein Landwirt ein Anrecht darauf hat, dass ein vor seinem Acker stehender Deich erhalten bleiben muss.
    Wenn es für den Schutz der Ortschaften erforderlich ist, dann müsen die Deiche eben alle weg und nur noch um die Ortschaften rum Deiche gezogen werden. Den Landwirten muss man dann eben (notfalls staatlich) mit den Hagelschutzversicherungen vergleichbare Versicherungen gegen Ernteausfall durch Überflutung anbieten. Und selbstverständlich muss auch wieder ein bisschen mehr im Einklang mit der Natur stehende Landwirtschaft betrieben werden. Da wo es regelmäßig überschwemmt ist, da kann ich eben nicht Getreide und Kartoffeln anbauen, sondern da müssen dann eben Wiesen und Weiden hin.
    Die wahre landwirtschaftliche Kunst besteht eben nicht darin, mit großem Aufwand alles so hinzudengeln, dass man alles über einen Leisten bewirtschaften kann, sondern im Gegenteil, ein sensiebles Händchen für die dinge zu haben, dass man jeden Fleck so bestellt, wie es für diesen Fleck angemessen ist.

    Gruß Mümmel


  • Mod

    earli schrieb:

    Nö, der Boden ist nach der Flut nicht der gleiche wie vorher. So einfach geht die Milchmädchenrechnung nicht.

    Es wird wohl trotzdem billiger sein Landwirtschaftsflächen zu fluten als Ortschaften.

    Gib ihm halt noch 30% "Minderertragszuschlag" für das Folgejahr. Und gut ist.



  • Marc++us schrieb:

    Es wird wohl trotzdem billiger sein Landwirtschaftsflächen zu fluten als Ortschaften.

    Das sollte schon stimmen.

    Marc++us schrieb:

    Gib ihm halt noch 30% "Minderertragszuschlag" für das Folgejahr. Und gut ist.

    Vom Prinzip gut gedacht, das muss man aber ganz vorsichtig angehen. Bei den sturen Böcken erreicht man so garnichts. Noch dazu, wo auf die Bauern eh immer eingehauen wird (und die können im Gegensatz zum Steinbrück wirklich nichts dafür!).



  • muemmel schrieb:

    Nirgends steht, das irgend ein Landwirt ein Anrecht darauf hat, dass ein vor seinem Acker stehender Deich erhalten bleiben muss.

    Deiche stehen aber nicht vor dem Land eines Bauern, sondern sind oft das Land eines Bauern. Und der lässt ihn da halt stehen, wenn er will. Er ist sogar froh, wenn es offiziell kein Deich mehr ist, dann dürfen dort wieder Kühe drauf.

    PS: Gruß von der Deichwiese

    https://fbcdn-sphotos-h-a.akamaihd.net/hphotos-ak-prn1/934769_475377719207759_960355818_n.jpg



  • Hi Earli,

    das Grundgesetz ist hierzu recht eindeutig: Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

    Gruß Mümmel



  • crispin kenton schrieb:

    Marc++us schrieb:

    Es wird wohl trotzdem billiger sein Landwirtschaftsflächen zu fluten als Ortschaften.

    Das sollte schon stimmen.

    Marc++us schrieb:

    Gib ihm halt noch 30% "Minderertragszuschlag" für das Folgejahr. Und gut ist.

    Vom Prinzip gut gedacht, das muss man aber ganz vorsichtig angehen. Bei den sturen Böcken erreicht man so garnichts. Noch dazu, wo auf die Bauern eh immer eingehauen wird (und die können im Gegensatz zum Steinbrück wirklich nichts dafür!).

    Geplantes Fluten grosser Flächen mit wenig Schäden ist sinnvoller als kleinere bebaute Fächen mit grossen Schäden absaufen zu lassen. Alte Regel: das durch Regen herunter fallende Wasser sucht sich stets selbst den Weg zum Meer. Wird alles eingedeicht was dem Fluss gehört, steigt der Abfluss in die Höhe.



  • Meine Tante hatte mal ein mittelalterliches Haus in Burghausen, im untersten Stockwerk war Null, niente, nur der Aufgang zu den oberen Stockwerken, das war als Überflutungsraum reserviert, da hat man alles hingestapelt, was zur Not auch draufgehen kann.
    Aber diese Bautradition ist wohl dahingegangen.
    Wir sind in der Hinsicht rückständiger als die Leutchen um 1200 rum.
    Deswegen habe ich gewisse Vorbehalte, das Gejammer der Hochwasseropfer ungefiltert wahrzunehmen. Wer sich den Keller voller Technik nah am Fluß packt, gefährdet nicht nur sich, sondern auch Andere. Meiner Tante ist durchaus mal der Strom abgedreht worden, weil die Nachbarn unterkellert hatten, die Solarmodule auf dem Dach, die Umrichter im Keller, da will der depperte Haufen 8 Mrd auf Lasten der Gemeinheit?
    Ich bin da sehr kritisch.



  • pointercrash() schrieb:

    Meine Tante hatte mal ein mittelalterliches Haus in Burghausen, im untersten Stockwerk war Null, niente, nur der Aufgang zu den oberen Stockwerken, das war als Überflutungsraum reserviert, da hat man alles hingestapelt, was zur Not auch draufgehen kann.
    Aber diese Bautradition ist wohl dahingegangen.
    Wir sind in der Hinsicht rückständiger als die Leutchen um 1200 rum.
    Deswegen habe ich gewisse Vorbehalte, das Gejammer der Hochwasseropfer ungefiltert wahrzunehmen. Wer sich den Keller voller Technik nah am Fluß packt, gefährdet nicht nur sich, sondern auch Andere. Meiner Tante ist durchaus mal der Strom abgedreht worden, weil die Nachbarn unterkellert hatten, die Solarmodule auf dem Dach, die Umrichter im Keller, da will der depperte Haufen 8 Mrd auf Lasten der Gemeinheit?
    Ich bin da sehr kritisch.

    Genau das sind auch meine Bedenken. Wobei ich nicht so viel Wert darauf lege, dass man ihre Dummheit bestrafen muss. Wenn man aber zu einfach Geld bereit stellt, werden diese Leute ihre Häuser genauso unsicher wieder aufbauen wie sie vorher waren. Die Leute geben sich erst richtig Mühe, sowas zu vermeiden, wenn es um's eigene Geld geht.

    Da gibt es viele Fälle, wo nagelneue Häuser abgesoffen sind, die nach dem letzten Hochwasser vor 10 Jahren genauso gebaut wurden, wie die damals abgesoffenen Häuser.



  • earli schrieb:

    Da gibt es viele Fälle, wo nagelneue Häuser abgesoffen sind, die nach dem letzten Hochwasser vor 10 Jahren genauso gebaut wurden, wie die damals abgesoffenen Häuser.

    Entweder man richtet sich darauf ein, abzusaufen wie auf den Halligen an der Nordseeküste oder man baut die Häuser woanders. Nur leider kann man keine ganze
    Ortschaften und Städte deswegen umsiedeln. Und morgen kommt schon das nächste Hochwasser!



  • berniebutt schrieb:

    Nur leider kann man keine ganze Ortschaften und Städte deswegen umsiedeln.

    man hätte sie garnicht erst dort hin bauen dürfen, wenn es ein bekanntes Überflutungsgebiet ist.

    Wobei es heutzutage wirklich so ist dass alle wie verrückt Dämme an die Flüsse bauen damit ehemalige Überflutungsgebiete trockengelegt werden können und die erste Ortschaft, die das nicht mitmacht dann eben schon fast ganz untergeht wo früher das gesammelte Wasser nichtmal für Pfützen in den Kellern gereicht hätte


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