Informatikstudium: Welches Nebenfach/Beifach?
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Hallo!
Ich bin gerade in der spaßigen Phase, mich bei vielen Universitäten und FH´s zu bewerben.
Nun muss ich bei einer Online-Bewerbung einen Erstwunsch für das Nebenfach/Beifach machen.
Empfohlen werden:
Betriebswirtschaftslehre, Biologie, Geographie, Physik, Psychologie oder Mathematik
Also für mich ist Biologie, Geographie und Psychologie in Bezug auf Informatik sinnlos und unnötig.Aber was ist mit Mathe, Physik und BWL?
Ich habe zurzeit bedenken, dass ich im Studium Probleme mit Physik bekomme, da ich es nach der 10. Klasse abgewählt habe. Soltle ich dafür Physik wählen, um Wissenslücken aufzuholen oder sind die Anforderungen des Nebenfachs zu hoch?Mathe: Es gibt ja unter anderem hohe Abbruchraten beim Info-Studium, weil viele Leute mit der geforderten mathematik nicht zurecht kommen. Ich mache gerne Mathe, allerdings habe ich da bedenken, dass wenn schon das Info-mathe schwer ist, ob ich dann überhaupt die Mathematik aus dem beifach meistere.
BWL: Ich kann mir ehrlich gesagt nicht so viel drunter vorstellen. Ist das sinnvoll?
Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Gruß
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Informatik ist ein sehr vielfältiges Gebiet und es gibt für jedes der von Dir angegebenen Nebenfächer sinnvolle Zusammenhänge zur Informatik. Was sich für Dich als Nebenfach lohnt, hängt deshalb auch davon ab, welches Verständnis der Informatik Du hast bzw. was Dich daran interessiert.
Generell empfehle ich Dir, keine Angst vor irgendeinem Aspekt Deines Studiums zu haben. Solange Du Dich für die Dinge begeisterst bzw. interessierst, solltest Du alles hinkriegen können. Es gibt nichts unschaffbar schweres im Studium.
EDIT: Zusatz: Der Umfang eines Nebenfachs ist auch nicht besonders groß. Man sollte sich durch jedes Nebenfach durchkämpfen können, selbst wenn man im Nachhinein bemerkt, dass es vielleicht ein eher schweres Nebenfach ist.
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Eiren schrieb:
Also für mich ist Biologie, Geographie und Psychologie in Bezug auf Informatik sinnlos und unnötig.
sinnvoller als die vielen informatik-bwler, die es schon gibt
dna sequenzen auseinandernehmen - beispielsweise in der bioinformatik, künstliche intelligenz mit wissen von psychologie angehen, oder an gis-servern mit geografischen kenntnissen mitarbeiten klingt spannend und überhaupt nicht sinnlos.
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Also für mich ist Biologie, Geographie und Psychologie in Bezug auf Informatik sinnlos und unnötig.
Nun, so ist es aber nicht. In jedem Fach gibt es sehr wohl Teilbereiche, die sich mit Informatik sehr gut ergaenzen.
Biologie: Datenbanken, Suche, DNA/Proteiensequenzen erkaennen und zuordnen, ...
Geographie: GPS, Strassen/Verkehr, Navigation, Landvermessung (beispielsweise aus der Luft), ...
Psychologie: User Interface Design, Kuenstliche Intelligenz, Sprachverarbeitung, ...?Natuerlich sollte man darauf achten, die Kurse zu belegen, wo es diese Ueberschneidungen gibt.
Physik: Numerik, aber ohne Grundlagen hilft dir die Numerik nicht
Mathe: aehnlich wie Physik, nur dass Geometrie, Optimierung und Statistik hinzukommt.
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elise schrieb:
künstliche intelligenz mit wissen von psychologie angehen
vorsicht, in der richtung funktioniert das selten. Das Nebenfach ist dazu da, um Kenntnisse in einem Anwendungsbereich zu erlangen. Idealerweise kann man dann mit den Leuten aus diesem Bereich vernünftig kommunizieren und ggf. Informatik-Methoden auf dortige Probleme anwenden. Die Rückrichtung, dass man extern tolle Sachen lernt, die einem dann in der Informatik weiterhelfen, ist eher selten.
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Jester schrieb:
elise schrieb:
künstliche intelligenz mit wissen von psychologie angehen
vorsicht, in der richtung funktioniert das selten. Das Nebenfach ist dazu da, um Kenntnisse in einem Anwendungsbereich zu erlangen. Idealerweise kann man dann mit den Leuten aus diesem Bereich vernünftig kommunizieren und ggf. Informatik-Methoden auf dortige Probleme anwenden. Die Rückrichtung, dass man extern tolle Sachen lernt, die einem dann in der Informatik weiterhelfen, ist eher selten.
jep, aber es war das erste, was mir einfiel, meine ganze ki-vorlesung (klassisch) jonglierte mit begriffen aus der kognitiven... bis hin zur wahrnehmungspsychologie. aber klar, das ist kein grund, das fach als nebenfach zu wählen.
im grunde ging es mir darum, dass Eiren sich nicht sofort einschränkt.
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Eiren schrieb:
Betriebswirtschaftslehre, Biologie, Geographie, Physik, Psychologie oder Mathematik
Also für mich ist Biologie, Geographie und Psychologie in Bezug auf Informatik sinnlos und unnötig.Bio-Informatik ist ein eigener Studiengang, Geographie ein eigener Zweig in der Informatik (frag mal die Jungs von Google-Maps) und Psychologie ist sicher auch nicht verkehrt, wenn es darum geht, ein Programm so zu schreiben, dass der Mensch es benutzen will und z.B. in Notlagen noch benutzen kann.
Eiren schrieb:
Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Ich kann Dir nur einen Rat geben: Nimm etwas, was Dich persönlich interessiert.
Du kannst nur herausragende Leistungen bringen in einem Bereich, in dem Du aus eigener Motivation vorankommen möchtest. Nicht wenige schaffen sich nach dem Studium erst ihren eigenen Job, weil sie etwas gefunden haben, was sie interessiert und was bisher nur als sinnlos und unnötig angesehen hat und derjenige halt der erste war, der die sinnvolle und nützliche Verbindung zwischen zwei Disziplinen sah. So entstehen neue Felder in der Wissenschaft.
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Xin schrieb:
Geographie ein eigener Zweig in der Informatik
Aehm .... Nein. Siehe Wikipedia, Informatik wird nicht mal im Eingangsabschnitt erwaehnt.
Ueberall wo Informationen gesammelt, aufbereitet, analysiert und anderen zur Verfuegung gestellt wird, ist mit Informatik verknueft.
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knivil schrieb:
Xin schrieb:
Geographie ein eigener Zweig in der Informatik
Aehm .... Nein. Siehe Wikipedia, Informatik wird nicht mal im Eingangsabschnitt erwaehnt.
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Geoinformatik verhaelt sich genau wie Bioinformatik. Die Aussage: Geographie ein eigener Zweig der Informatik ist ... im besten Fall irrefuehrend.
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knivil schrieb:
Physik: Numerik, aber ohne Grundlagen hilft dir die Numerik nicht
Mathe: aehnlich wie Physik, nur dass Geometrie, Optimierung und Statistik hinzukommt.Ich sehe voellig unterschiedliche Verbindungen zwischen Physik und Informatik und Mathematik und Informatik.
Wenn Du Mathematik in einem Nebenfach intensiver betreibst als Du es in Info-Mathe mitkriegst, dann wirst Du anderen Informatikern wohl vor allem im Vorteil sein, wenn es um die mathematische Arbeitsweise geht. Die braucht man auch in diversen Bereichen der theoretischen Informatik. Hier ueberschneiden sich die Arbeitsweisen der Mathematik und der Informatik durchaus erheblich.
Wenn man Physik in einem Nebenfach betreibt, dann lernt man da sicherlich einiges an physikalischer Modellierung kennen. Man approximiert diverse Zusammenhaenge durch die ersten Glieder von Taylor-Entwicklungen und aehnlichen Ansaetzen. Diese Arbeitsweisen kann man gebrauchen, wenn man aehnliche Modellierungen in der Informatik machen muss. In der Bildverarbeitung gibt es zum Beispiel gewisse Analogien, aber vor allem stellen sich solche Modellierungsaufgaben in der Robotik und vielleicht im Bereich der eingebetteten Systeme generell.
Also:
Mathematik -> Untersuchung von abstrakten Strukturen
Physik -> Modellierung.
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knivil schrieb:
Geoinformatik verhaelt sich genau wie Bioinformatik. Die Aussage: Geographie ein eigener Zweig der Informatik ist ... im besten Fall irrefuehrend.
Geographie ist in Zusammenhang mit Informatik nicht sinnlos oder unnütz.
Das wird der Fragesteller vermutlich verstanden haben.Auch wird er dadurch eventuell auf den Gedanken gekommen sein, "Geographie" und "Informatik" gleichzeitig bei Google einzugeben und zu erkennen, dass es hier eine ganze Latte von Anwendungsfällen gibt, die in Wikipedia unter "Geoinformatik" zusammengefasst werden. Das ist eine Leistung, die nicht jeder zustande bringt.
Eine Diskussion darüber, ob Du oder ich das als "Zweig" der Informatik ansehen, spielt für den Fragesteller vermutlich keine Rolle, genausowenig für die Hochschule, die die Geoinformatik als eigenen Studienzweig anbieten.
Eine Diskussion über die Definition von "Zweig" spielt auch für mich in diesem Thread keine Rolle. Wenn der Fragesteller darauf tiefergehend eingehen möchte, so wird er sicherlich eine Rückfrage stellen können. Eine prophylaktische Diskussion, falls der Fragesteller da eine klare Definition wünscht, können wir bis dahin also zurückstellen.
=> Ende Offtopic?