"Müssen unseren Ansatz ändern" - Obama
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Wirklich?
Obama warnte vor den Risiken eines überzogenen Sparkurses. Alle Länder müssten den Schwerpunkt auf mehr Wachstum legen. Es dürfe nicht soweit kommen, dass angesichts der hohen Jugendarbeitslosigkeit eine ganze Generation verloren gehe. "Da müssen wir irgendwann auch unseren Ansatz ändern", sagte Obama nach seinem Gespräch mit Merkel. Die US-Regierung sieht den harten Sparkurs in der Euro-Zone seit langem kritisch und fordert mehr Impulse für Wirtschaftswachstum.
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Der Unterschied liegt doch im System, amerikanische Schulden können durch 'Gelddrucken' abgebaut werden. Der Euro macht dies aber für einzelne Mitgliedsländer unmöglich. Einzig die EU könnte investieren, bzw. eher subventionieren.
Oder hab ich einen Denkfehler
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crispin kenton schrieb:
Oder hab ich einen Denkfehler
Ja. Du nimmst Politikerreden als mehr als heiße Luft.
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@crispin kenton
Die einzelnen Bundesstaaten der USA können soweit ich weiss genau so wenig Geld Drucken wie die Mitgliedsstaaten der EU.
Und die USA kann auch (fast) genau so wenig die anderen Staaten/Bündnisse beim Geld Drucken ignorieren wie die EU.Jeder der Geld druckt muss zumindest irgend eine mehr-oder-weniger glaubhafte Begründung vorschieben können warum das OK sein sollte ohne dass die Währung weniger wert wird. Weil sonst eben genau das passiert. Und das wollen die Amis im Moment glaube ich nicht.
Und "Weil wir die Amis sind, ey!" reicht als Begründung schon länger nicht mehr aus.
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SeppJ schrieb:
crispin kenton schrieb:
Oder hab ich einen Denkfehler
Ja. Du nimmst Politikerreden als mehr als heiße Luft.
Die Crux ist eine andere als uns ständig erzählt wird. Geld ist heute kein Äquivalent mehr für Arbeit. Geld verdient sich heute grösstenteils selbst und Arbeit wird immer billiger. Einzelne Staaten in Europa treiben so ihre Bevölkerung in zunehmende Verarmung - Deutschland nicht ausgeschlossen. Sparen und Schuldenmachen sind beides schlechte Wege. Wachstum alleine kann es bei nahezu gesättigtem Konsum auch nicht bringen.
Ich brauche nicht alle zwei Jahre ein neues Auto, einen Fernseher, ein Smartphone oder sowas, damit es Wachstum gibt.
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berniebutt schrieb:
Die Crux ist eine andere als uns ständig erzählt wird. Geld ist heute kein Äquivalent mehr für Arbeit. Geld verdient sich heute grösstenteils selbst und Arbeit wird immer billiger. Einzelne Staaten in Europa treiben so ihre Bevölkerung in zunehmende Verarmung - Deutschland nicht ausgeschlossen. Sparen und Schuldenmachen sind beides schlechte Wege. Wachstum alleine kann es bei nahezu gesättigtem Konsum auch nicht bringen.
Ich brauche nicht alle zwei Jahre ein neues Auto, einen Fernseher, ein Smartphone oder sowas, damit es Wachstum gibt.
Ob sich Geld selbst "verdient", sei dahingestellt, es generiert sich quasi von selbst (Zinseszins- Problematik). Ihr erinnert euch noch an "Lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten?". Ich werf' dann mal einen Hunderter in den Hof und sage "Bitte auffegen!". Der tut das einfach nicht.
Der Konsumterror ist mir auch rätselhaft, warum der immer noch so funktioniert, mir hat jemand letztens in der Kneipe zu erzählen versucht, warum er immer das neueste iPhone braucht, ich habe so 'ne Android 2.2- Gurke und ehrlich, die langt mir. Ich kann damit telefonieren, Termine verwalten, Fotos schießen, mehr brauchte ich nie.
Mein Auto ist über 20 Jahre alt, in bestem Zustand und trägt mich von A nach B, nötigenfalls mit 230 km/h. Im Schnitt will es 8,5 Liter und etwa einen Tausender an Ersatzteilen plus Einbau.Also, irgendwie bin ich ein Wirtschaftsschädling.
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berniebutt schrieb:
Geld ist heute kein Äquivalent mehr für Arbeit. Geld verdient sich heute grösstenteils selbst und Arbeit wird immer billiger.
Nicht wirklich. Das Problem ist, dass die Wirtschaft mit Geld überschwemmt wird, aber dass die Finanzwirtschaft davon profitiert (ultrabillige Zinsen, sogar negativer Leitzins!), während die real arbeitenden Menschen erst allmälig mit Tariferhöhungen usw. aufholen können.
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earli schrieb:
aber dass die Finanzwirtschaft davon profitiert
Das tut sie nicht wirklich. Früher konnten die Banken für 1,5% Geld an die Zentralbanken verleihen. Damit hatte man quasi schon einen Grundumsatz. Das geht heute nicht mehr, weil, wie du schon sagst, die Zinsen im Arsch sind. Die eine oder andere Bank ist davon stark betroffen. Hat eigentlich nur die Konsequenz, dass man jetzt noch mehr Kohle mit Zockereien verdienen muss.