Zeitreisefilme mit "korrekter" Zeitreise
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cooky451 schrieb:
NES-Spieler schrieb:
Nein, ist es nicht. Sowas geht nur mit einer Intelligenz. Eine Intelligenz, die sich vorher ausgedacht hat, wie die Sachen ablaufen werden. Denn schon allein die Annahme, daß alles vorherbestimmt ist, funktioniert nur, wenn man annimmt, daß sich jemand ein Drehbuch für unsere Welt ausgedacht hat.
Hast du schon mal von klassischer Physik gehört?
Ja, aber wenn Du auf den Determinismus anspielst, den hab ich erklärt: Dieselben Ausgangsbedingungen führen zu denselben Ergebnissen. Aktion und Reaktion. Aber es hat nichts mit Physik zu tun, daß irgendwo aus dem Nichts eine Reaktion erfolgt, die dann erst den Grundstein für ihre Aktion legt. Genau das postuliert aber Deine Stable Time Line, in der der Zeitreisende, der Hitler umbringen wollte, überhaupt erst dafür gesorgt hat, daß Hitler an die Macht kommt. Welches physikalische Gesetz legt sowas fest? Warum war es hier dann nicht einfach so, daß im 19. Jahrhundert kein Zeitreisender erschien, Hitler nie an die Macht kam und kein Zeitreisender zurückreisen mußte, um ihn zu verhindern?
cooky451 schrieb:
NES-Spieler schrieb:
Oder wie willst Du es wissenschaftlich erklären, daß sich irgendwo aus dem Nichts ein Zeitreisender materialisiert, der dann später in die Vergangenheit reist?
Wie erklärst du das denn?
Sag mal, hast Du auch nur ein Wort von dem gelesen, was ich geschrieben habe? Wenn ja, würdest Du diese Frage nicht stellen.
Also nochmal:
Zeitlinie A, 1940: Mein Großvater wird geboren. Kein Zeitreisender erscheint.
Zeitlinie A, 1983: Ich werde geboren.
Zeitlinie A, 2013: Ich reise in die Vergangenheit nach 1940.
Zeitlinie B, 1940: Ich erscheine aus der Zukunft von Zeitlinie A. Ich töte meinen Großvater kurz nach der Geburt und reise zurück nach 2013.
Zeitlinie B, 1983: Mein Ich aus dieser Zeitlinie wird nie geboren.
Zeitlinie B, 2013: Ich, der Zeitreisende, der in 2013-A und 1940-B war, erscheine und bemerke, daß 2013-B etwas anders ist als mein 2013-A. Niemand kennt mich oder meine Mutter, in meiner Wohnung leben andere Leute etc. Ich bin ein Fremder und muß zusehen, wie ich in dieser Welt leben kann. Ich muß mir Papiere besorgen, mir einen Job und eine Wohnung suchen, aber die Welt an sich läuft normal weiter. Es entsteht kein Paradoxon und ich löse mich auch nicht auf magische Weise auf.Wenn Du glaubst, daß eine Stable Time Line gültig ist, mach doch einfach folgendes: Nimm Dir vor, nach dem Bau einer Zeitmaschine Deinem vergangenen Ich die Pläne für die Zeitmaschine auszuhändigen. Wenn die Stable Time Line wirklich stimmt, würde folgendes passieren: Du erhältst Besuch aus der Zukunft und bekommst die Pläne für die Zeitmaschine ausgehändigt. Du baust die Zeitmaschine, reist zurück und gibst Deinem vergangenen Ich die Pläne. Oder weißt Du was? Scheiß was auf die Pläne. Nimm Dir einfach vor, Deinem vergangenen Ich eine zweite Zeitmaschine zu schenken. Und? Steht Dein zukünftiges Ich gerade mit zwei Zeitmaschinen in Deinem Zimmer, von denen er Dir eine gibt, bevor er mit der anderen wieder verschwindet? Nein? Tja, dann bedeutet das entweder, daß Zeitreisen nicht möglich sind, oder daß eine Stable Time Line Schwachsinn ist und Du erstmal in der A-Zeitlinie die Zeitmaschine bauen mußt bevor Du dann in eine Zeitlinie B reist und Deinem Ich dort von mir aus die fertige Zeitmaschine aushändigen kannst.
Bittesehr: www.mjyoung.net/time/cause.html
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NES-Spieler schrieb:
Nein, ist es nicht. Sowas geht nur mit einer Intelligenz. Eine Intelligenz, die sich vorher ausgedacht hat, wie die Sachen ablaufen werden. Denn schon allein die Annahme, daß alles vorherbestimmt ist, funktioniert nur, wenn man annimmt, daß sich jemand ein Drehbuch für unsere Welt ausgedacht hat.
Nein, du kannst auch einfach Annehmen, dass die Zeit für das Universum keine besondere Dimension ist. Genauso wie die Welt an jedem Ort existiert unabhängig ob wir uns gerade dort befinden, kann das Universum auch zu jedem Zeitpunkt gleichzeitig bestehen, nur wir Menschen sehen eben nur einen kleinen Ausschnitt daraus und haben eine festgelegte Bewegungsrichtung. Dies löst elegant das Vorgängerproblem: wenn das Universum zu jedem Zeitpunkt gleichzeitig existiert, dann gibt es keine "erste" Zeitreise.
Ein solches Universum wäre vollkommen deterministisch - und damit ebenso die Zeitreisen. Aber es ist nur ein constraint: entweder es existieren keine Zeitreisen, oder ihr Ablauf ist fix. Aber es ist kein höheres Wesen erforderlich.
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otze schrieb:
Ein solches Universum wäre vollkommen deterministisch - und damit ebenso die Zeitreisen.
Und wer hat dann festgelegt, welche Zeitreise stattfindet und welche nicht? Wenn der Determinismus nicht zeitlich linear verläuft (sprich: eine Aktion führt zu einer bestimmten Reaktion), wie wurde dann determiniert, daß im Jahr 2013 eine Zeitreise nach 1900 erfolgt, die zur Folge hat, daß der Zeitreisende in 2013 es für nötig erachtet, nach 1900 zu reisen? Determinismus bedeutet, daß alles nach bestimmten Regeln festgelegt ist. Hier gibt es aber zwei Möglichkeiten: Entweder im Jahr 1900 kommt kein Zeitreisender an und somit gibt es auch keine Notwendigkeit für ihn, im Jahr 2013 nach 1900 zu reisen. Oder im Jahr 1900 kommt ein Zeitreisender an, der durch seine Handlungen bewirkt, daß sein Ich im Jahr 2013 nach 1900 reist. Welches wissenschaftliche, deterministische Prinzip hat hier festgelegt, daß die Zeitreise stattfindet und nicht, daß keine Zeitreise stattfindet?
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NES-Spieler schrieb:
Und wer hat dann festgelegt, welche Zeitreise stattfindet und welche nicht?
Die Regel, dass keine Widersprüche stattfinden.*
NES-Spieler schrieb:
Sag mal, hast Du auch nur ein Wort von dem gelesen, was ich geschrieben habe?
Ich hoffe, ich habe die wissenschaftliche Erklärung darüber wie sich aus dem Nichts ein Zeitreisender materialisiert nicht überlesen?
* Und jetzt frag bitte nicht wer diese Regel festgelegt hat, sonst frage ich dich wer die Gravitation festgelegt hat.
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NES-Spieler schrieb:
Welches wissenschaftliche, deterministische Prinzip hat hier festgelegt, daß die Zeitreise stattfindet und nicht, daß keine Zeitreise stattfindet?
Der große Zufallszahlengenerator im Himmel.
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cooky451 schrieb:
NES-Spieler schrieb:
Und wer hat dann festgelegt, welche Zeitreise stattfindet und welche nicht?
Die Regel, dass keine Widersprüche stattfinden.*
Variante A: Jemand kommt aus dem Jahr 2050 ins Jahr 2030 und versucht, die Menschen vor der postapokalyptischen Zukunft zu warnen, die sie nach einem Atomkrieg erwartet. Die meisten Menschen halten den Zeitreisenden für einen Spinner, aber einer denkt sich: "Keine schlechte Idee. In so einer Welt würde man als Herrscher so manche Vorteile genießen." Der Mensch, der das dachte, läßt sich in ein politisches Amt wählen, steigt auf, fängt einen Atomkrieg an und wird zum großen Herrscher im Jahr 2050. Daraufhin reist der Zeitreisende zurück nach 2030, um die Menschen zu warnen.
Variante B: Im Jahr 2030 geschieht nichts Ungewöhnliches. Ein kleiner Mistkerl wird auf keine Ideen gebracht und geht nie in die Politik. Niemand fängt einen Atomkrieg an und im Jahr 2050 sieht die Welt immer noch normal aus.
Beide Varianten sind widerspruchsfrei. Und nun nochmal die Frage: Welches wissenschaftliche Prinzip ist dafür verantwortlich, daß Variante A eintritt, statt daß die Welt einfach wie in Variante B verläuft? Und welches Prinzip hat dafür gesorgt, daß so ein Szenario (Zeitreisender, der die Leute warnt, Typ, der dadurch eine Idee bekommt und die Situation herbeiführt, die den Zeitreisenden auf den Weg schickt) im Jahr 1975 nicht eingetreten ist, während es im Jahr 2030 durchaus eintritt?
Mit Determinismus ist hier nichts mehr zu erklären. Denn Variante A ist ein Ereignis, das sich selbst verursacht, eine Kreislogik: Weil der Zeitreisende erscheint, gibt es einen Atomkrieg. Weil es einen Atomkrieg gibt, erscheint der Zeitreisende. Wäre der Zeitreisende nicht erschienen, hätte es keinen Atomkrieg gegeben. Hätte es keinen Atomkrieg gegeben, wäre der Zeitreisende nicht erschienen.
Welches Prinzip legt fest, wann so ein selbstverursachtes Ereignis eintritt und wann nicht?cooky451 schrieb:
Ich hoffe, ich habe die wissenschaftliche Erklärung darüber wie sich aus dem Nichts ein Zeitreisender materialisiert nicht überlesen?
Nein, hast Du nicht. Aber nur deshalb, weil meine Theorie davon ausgeht, daß das nicht einfach so passiert. Jeder Zeitreisende, der einfach so erscheint, kommt aus einer parallelen Zeitlinie. Wenn also jemand aus 2050 kommt und im Jahr 2030 vor einem Atomkrieg warnt und damit jemanden auf Ideen bringt, dann nur deshalb, weil der Atomkrieg in der ursprünglichen Zeitlinie sowieso, auch ohne Erscheinen des Zeitreisenden, eingetreten ist. Wobei es in dem Fall auch möglich ist, daß die Warnung des Zeitreisenden den Atomkrieg in der neuen Zeitlinie tatsächlich abwendet.
otze schrieb:
NES-Spieler schrieb:
Welches wissenschaftliche, deterministische Prinzip hat hier festgelegt, daß die Zeitreise stattfindet und nicht, daß keine Zeitreise stattfindet?
Der große Zufallszahlengenerator im Himmel.
Also wie ich bereits sagte: Für derartige Theorien muß man schon etwas Gottähnliches postulieren.
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Die einzige logische Erklärung für Zeitreisen hat der Anhalter: es gibt Zeitreisen schon immer, weil sie überall gleichzeitig erfunden wurden, sobald jemand das erste Mal mit der Zeit reiste.
Und damit war sie schon immer da.
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Prinzipiell finde ich die Diskussion hier äusserst Interessant. Witzig ist nur dieser "Ich weiß wie es ist" Charakter der hier so oft mitschwingt. Da wird wird über die Existens oder Nichtexistens von göttlichen Wesen Philosophiert weil man es ja sowieso bessere weiß. Alles was hier laufen kann sind Mutmaßungen. Mehr nicht. Theoretisch kann man genausogut anführen das durch die entstehenden Paradoxen einfach keine Zeitreisen möglich sind. Und diese wieder für den Beweis einer höheren Macht hernehmen die damit ihre Schöpfung schützt.
Aber zurück zum eigentlichen Kern:
Ich würde auch eher der "mehrere Parallele Zeitlinien" Theorie folgen. Sie "fühlt" sich für mein beschränktes Gehirn warscheinlicher an als die anderen. Trotz allem gibt es da mehrere Sachen die mir dort Kopfzerbrechen bereiten.
Wenn ich jetzt in die Vergangenheit reise und dort etwas ändere erschaffe ich eine neue Zeitlinie. Reise ich jetzt in die Zukunft, in welche Zeitlinie Reise ich? In meine eigene oder in die neu Geschaffene? Kann ich auch wieder in meine alte Zeitlinie reisen und wenn ja wie? Ist es möglich direkt zwischen diesen Zeilinien zu Springen (ohne den Umweg über die Vergangenheit zu machen)? Oder muss zwingend eine Reise in die Vergangenheit existieren um eine neue Zeitlinie zu schaffen. Gibt es Persönliche Zeitlinien: Wenn ich in die Vergangenheit Reise und dort was ändere bewege ich mich auf einer anderen Zeitlinie. Wie sieht es mit den anderen Individuen aus die gelebt haben als ich meine Zeitreise begonnen hab... für die existiert wohl immer noch die alte Zeitlinie in der ich einfach nicht mehr da bin.
Fringe löst das ganze recht interessant: Dort existieren keine echten Zeitlinien sondern eine art Entscheidungsbäume. Jegliche Entscheidung jedes Individuums führt dort zu einer Aufspaltung der Zeitlinie. Dort ist Zeitreise erstmal prinzipiell für das entstehen mehrere Zeitlinien nicht nötig. Aber trotz allem führt natürlich das unternehmen von Zeitreisen zu weiteren entstehen von Zeitlinien weil es bewusste Entscheidungen sind.
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NES-Spieler schrieb:
Welches Prinzip legt fest, wann so ein selbstverursachtes Ereignis eintritt und wann nicht?
Der Zustand des hier postulierten volldeterministischen Universums. Denn in dem Universum, in dem es Zeitreisen gibt, ist dies ein möglicher Vorgang. Genauso könntest du in diesem Universum fragen, wieso andere Dinge "ohne Zeitreisen" passieren. Wieso hat sich der Staub zu einem Planeten um die Sonne geballt? Weil die Staubverteilung vorher so war, dass dieses Ereignis stattfinden musste. Wieso kam der Zeitreisende, der den Krieg auslösen wird, in das Jahr 2030? Weil alles so arrangiert war, dass dieses Ereignis stattfinden musste.
In einem solchen Universum sind kausale Zusammenhänge natürlich nicht mehr zeitlich geordnet (Aber das ist wohl keine Überraschung bei Zeitreisegeschichten), aber es kann dennoch der gesamte Verlauf der Geschichte festgelegt sein.
Wenn du Technobabble wünscht, dann kann man das wunderbar mit der einfachen Vorstellung der Quantenfeldtheorie verbinden, dass ein Antiteilchen sich wie ein Teilchen verhält, das rückwärts in der Zeit reist (zumindest mathematisch passt das so). In unserem Universum ist ein Teilchen-Antiteilchen-Zerfall nicht deterministisch, da wir nicht wissen können, wann das Antiteilchen aus der Zukunft kommt. Aber in dem komplett deterministischen Universum mit nur einer Zeitlinie, sind alle diese Ereignisse komplett vorherbestimmt, zumindest für einen außen stehenden Beobachter. Zeitreisen eines kompletten Menschen sind da bloß ein weiterer Effekt, wie etwas aus der Zukunft ein Ereignis in der Vergangenheit auslösen kann.
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NES-Spieler schrieb:
Die einzige Möglichkeit, wie Zeitreise funktionieren kann, ist mit neuen parallelen bzw. sich überschreibenden Zeitlinien: Ich reise in die Vergangenheit und erschieße meinen Großvater. So, what? Ich komme aus Zeitlinie A und habe ihn in Zeitlinie B erschossen. Mein Ich aus Zeitlinie B wird nie geboren, aber das gefährdet ja nicht meine eigene Existenz. Ich, Person A, kann jetzt weiter in Zeitlinie B leben, wo mein B-Ich nie geboren wurde.
Das Problem ist doch dass es diese Möglichkeit auch nicht sein kann.
Hier lebt nun eine Person in Zeitlinie B, die dort nie geboren wurde. d.h. die Existenz deiner DNS hat in dieser Zeitlinie keine physikalische Erklärung. Du hast mit den Naturgesetzen ebenso gebrochen wie im anderen Modell.
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SeppJ schrieb:
In einem solchen Universum sind kausale Zusammenhänge natürlich nicht mehr zeitlich geordnet
Das ist dann aber doch eine ziemlich starke Abweichung vom ursprünglichen Determinismusgedanken. Wie würdest du Kausalität in so einem Universum definieren?
Fedaykin schrieb:
Witzig ist nur dieser "Ich weiß wie es ist" Charakter der hier so oft mitschwingt. Da wird wird über die Existens oder Nichtexistens von göttlichen Wesen Philosophiert weil man es ja sowieso bessere weiß. Alles was hier laufen kann sind Mutmaßungen. Mehr nicht.
Sehe ich nicht so, NES-Spieler argumentiert ziemlich logisch (und meiner Meinung nach am überzeugendsten). Aber wie er sagte, muss für so eine Diskussion angenommen werden, dass Zeitreisen nicht prinzipiell unmöglich sind.
Fedaykin schrieb:
Wenn ich jetzt in die Vergangenheit reise und dort etwas ändere erschaffe ich eine neue Zeitlinie.
Erschaffst du sie oder gibt es sie schon immer?
Ich würde Zeitlinien nicht mit persönlichen Entscheidungen verknüpfen, sondern als grundlegende Gegebenheit der Welt sehen. Als weitere Dimension: Ein Sprung zu einer anderen Zeitlinie entspricht der Änderung einer Zeitkoordinate.
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Nexus schrieb:
Ich würde Zeitlinien nicht mit persönlichen Entscheidungen verknüpfen, sondern als grundlegende Gegebenheit der Welt sehen. Als weitere Dimension: Ein Sprung zu einer anderen Zeitlinie entspricht der Änderung einer Zeitkoordinate.
Wovon hängt dann die Anzahl der Zeitlinien ab, wenn nicht von Entscheidungen? Hier versagt meine Vorstellungskraft. Ich kann mich ja wirklich mit Gedanken der Zeitlinien Anfreunden, ist meines Erachtens die "In sich Schlüssigste" Theorie.
Aber wenn die Anzahl eine Art natürliche Konstante wäre könnten uns die potentiellen Zeitlinien ausgehen wenn man oft genug Zeitreisen betreiben könnten.
Oder man lässt "Entscheidung" als Begriff aussen vor und sagt das es zu jeden Zeitpunkt immer so viele Zeitlinien existieren wie es mögliche Atomzustände zu diesen Zeitpunkt gibt.Interessant wäre in dem Zusammenhang auch: Wie würde man zwischen diesen Zeitlinien reisen können. Zeitreise in die Vergangenheit wäre ja eine Bewegung mit Überlichtgeschwindigkeit, sofern ich das richtig verstanden habe. Reisen in die Zukunft könnte man wohl mit Reisen mit annähernder Lichtgeschwindigkeit beschreiben. Aber was muss man machen um die Linie zu wechseln ausser Aktiv in das Zeitgeschehen einzugreifen.
Nexus schrieb:
Sehe ich nicht so, NES-Spieler argumentiert ziemlich logisch (und meiner Meinung nach am überzeugendsten). Aber wie er sagte, muss für so eine Diskussion angenommen werden, dass Zeitreisen nicht prinzipiell unmöglich sind.
Hierzu sei noch gesagt das vor 500 Jahren die logischste Diskussion für nicht beweisbare Dinge war das ein höheres Wesen oder Gott dafür gesorgt haben muss.
Wir wissen es aktuell einfach nicht besser. Vielleicht gibt es ja wirklich eine noch unbekannte Kraft die einen bei einer Zeitreise daran hindert etwas "unmögliches" zu tun. Vielleicht ein höheres Wesen, vielleicht etwas anderes.
Genau das können wir höchstens Ausdiksutieren und Meinungen vertreten, aber ein wirkliches Wissen darum gibt es nach unseren Erkenntnisstand nicht.
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Nexus schrieb:
SeppJ schrieb:
In einem solchen Universum sind kausale Zusammenhänge natürlich nicht mehr zeitlich geordnet
Das ist dann aber doch eine ziemlich starke Abweichung vom ursprünglichen Determinismusgedanken. Wie würdest du Kausalität in so einem Universum definieren?
Mit Konzepten, die wir gar nicht erfunden haben, weil wir nicht zeitreisen können. Klassische Kausalität, wie wir sie kennen, funktioniert in diesem Universum eben nicht. Der gesamte Verlauf der Geschichte ist mit einem Mal festgeschrieben. Es gibt keinen Anfang des Universums, keine Entwicklung des Universums. Das Universum und seine gesamte Geschichte, mitsamt aller Zeitschleifen, steht einfach so fest. Seine Bewohner nehmen so etwas wie zeitlichen Verlauf wahr, der manchmal etwas durcheinander gerüttelt, wenn der Grund für eine Ereignis in ihrer Vergangenheit in ihrer Zukunft liegt.
Fedaykin schrieb:
Interessant wäre in dem Zusammenhang auch: Wie würde man zwischen diesen Zeitlinien reisen können. Zeitreise in die Vergangenheit wäre ja eine Bewegung mit Überlichtgeschwindigkeit, sofern ich das richtig verstanden habe. Reisen in die Zukunft könnte man wohl mit Reisen mit annähernder Lichtgeschwindigkeit beschreiben. Aber was muss man machen um die Linie zu wechseln ausser Aktiv in das Zeitgeschehen einzugreifen.
Mit der Zeitmaschine. Die mit dunklem Phlebotinum läuft, das in den Überschallschrauber geleitet wird, um eine statische Warpblase zu erzeugen, durch die die Maschine einen Hyperraumsprung in der fünften Dimension ausführen kann.
Oder mit Wurmlöchern.
Ach, viel einfacher: Magnete.
Fedaykin schrieb:
Wovon hängt dann die Anzahl der Zeitlinien ab, wenn nicht von Entscheidungen? Hier versagt meine Vorstellungskraft. Ich kann mich ja wirklich mit Gedanken der Zeitlinien Anfreunden, ist meines Erachtens die "In sich Schlüssigste" Theorie.
Damit würdest du dem menschlichen Konzept der Entscheidung, welche bloß ein bisschen Chemie im Hirn ist, eine außerordentliche physikalische Bedeutung geben. Ist zwar sowieso Science Fiction, aber diese Idee kommt mir doch sehr mystisch vor.
http://www.xckd.com/1240/Oder man lässt "Entscheidung" als Begriff aussen vor und sagt das es zu jeden Zeitpunkt immer so viele Zeitlinien existieren wie es mögliche Atomzustände zu diesen Zeitpunkt gibt.
Auch hier kommt mir ein bisschen viel Bedeutung in einen Atomzustand.
Wieso sollten es abzählbar viele Zweige sein? Man führe einfach eine fünfte Dimension ein, in der es kontinuierlich viele Zeitlinien gibt. Problem gelöst.
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Oh, mit einer Zeitmaschine könnte man ja einen Gottesbeweis antreten... man fährt einfach zurück an die Stelle, wo die Tontafeln mit den 10 Geboten vom Berg kommen und schaut, ob da jemand ist. Andere interessante Zeitpunkte könnte man ergänzen.
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Marc++us schrieb:
Oh, mit einer Zeitmaschine könnte man ja einen Gottesbeweis antreten... man fährt einfach zurück an die Stelle, wo die Tontafeln mit den 10 Geboten vom Berg kommen und schaut, ob da jemand ist. Andere interessante Zeitpunkte könnte man ergänzen.
Off topic:
Und du glaubst tatsächlich, dass sich die Katholische Kirche da nicht wieder irgendwie rauswindet?Semi On topic:
Ich find die Diskussion sinnfrei, laut aktueller Physikfolklore sind Zeitreisen unmöglich, warum sollte man da diskutieren, wie sie aussähen, wenn sie möglich wären? Ist so ähnlich, als ob man diskutieren wollte, ob Wolpertinger Eier legen oder lebendig gebären.
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DocShoe schrieb:
warum sollte man da diskutieren, wie sie aussähen, wenn sie möglich wären?
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Gedankenexperimente sollte man auch nur über Dinge anstellen, die theoretisch möglich wären. Vielleicht kann man die Diskussion ausweiten/teilen und sich fragen, welche Eigenschaften ein Universum haben muss, in dem Zeitreisen möglich sind. Aber sich Gedanken über Zeitreisen in unserem Universum zu machen... scheint mir wenig sinnvoll zu sein.
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DocShoe schrieb:
Gedankenexperimente sollte man auch nur über Dinge anstellen, die theoretisch möglich wären. Vielleicht kann man die Diskussion ausweiten/teilen und sich fragen, welche Eigenschaften ein Universum haben muss, in dem Zeitreisen möglich sind. Aber sich Gedanken über Zeitreisen in unserem Universum zu machen... scheint mir wenig sinnvoll zu sein.
Gerade durch dieses Gedankenexperiment zeigt man doch, dass Zeitreisen vermutlich nicht möglich wären, da sie entweder widersprüchlich sind oder Dinge voraussetzen, die nach unserer Kenntnis nicht möglich sind oder nicht existieren. Daher ist das ein sehr sinnvolles Experiment, denn erst durch dieses Experiment rückt die Zeitreise in den Bereich des (nach derzeitigen Theorien) theoretisch Unmöglichen.
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Ja, da hast du zweifelsohne recht, aber hier werden doch Folgeprobleme diskutiert, nicht das Zeitreisenproblem selbst. Aber egal, ich will den Thread hier nicht in eine falsche Richtung schubsen.
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SeppJ schrieb:
dass Zeitreisen vermutlich nicht möglich wären
Nun ja, eine Stable-Timeline wäre schon möglich. Lustigerweise wäre eine Stable-Timeline sogar möglich ohne dass jemals eine Zeitreise gemacht wird - weil jede Zeitreise in Paradoxon verursacht hat.
Edit: Wo wir hier eh schon mal hoffnungslos off-topic sind. Es wurde ja lange vermutet, dass das Universum vollständig deterministisch ist, und man prinzipiell alles voraussagen könnte. Eine interessante Beobachtung ist, dass das auch in einem klassischen Universum nicht möglich ist. Wenn wir einen beliebig schnellen Computer annehmen, und das Wissen über sämtliche Zustände, bekommen wir das Problem, dass die Antwort des Computers Einfluss auf die Zukunft hat, was bedeutet bedeutet dass der Computer seine Antwort mit in die neue Antwort einbeziehen müsste, was natürlich nicht funktioniert. Ein Universum ist von "innen heraus" also prinzipiell nicht berechenbar, auch wenn es deterministisch ist.