GPL Verletzung - Was kann eigentlich eine Firma gegen interne Mitarbeiter tun, wenn die sich nicht an die Regeln der



  • [quote="Xin"]
    Hatte der OpenSource-Programmierer denn einen Schaden? Verdienstausfall? Niedrigere Verkaufszahlen? Eine Schadenersatzforderung basiert auf einem realen, bezifferbaren Schaden. Der Schaden für den Programmierer wird in Euro genau 0 sein.
    [/QOUTE]

    Nun, er könnte Kosten für entgangene Lizenzgebühren verlangen, denn die freie kostenlose Lizenz wurde ja nicht durch Einhaltung akzeptiert, also hätte die Firma keine Lizenz und müßte diese vom Programmierer erwerben.



  • [quote="Schwarze Schaf finden"]

    Xin schrieb:

    Hatte der OpenSource-Programmierer denn einen Schaden? Verdienstausfall? Niedrigere Verkaufszahlen? Eine Schadenersatzforderung basiert auf einem realen, bezifferbaren Schaden. Der Schaden für den Programmierer wird in Euro genau 0 sein.
    [/QOUTE]

    Nun, er könnte Kosten für entgangene Lizenzgebühren verlangen, denn die freie kostenlose Lizenz wurde ja nicht durch Einhaltung akzeptiert, also hätte die Firma keine Lizenz und müßte diese vom Programmierer erwerben.

    Also die klassische Raubkopiererhochrechnung.

    Wenn man keine Lizenz hat, was bei der GPL Verletzung ja zutrifft, dann greift nur das Urheberrecht und da hat man dann gar nichts, außer SW illegal raubkopiert.
    GPL ist ja genau deswegen Copyleft, das Fundament ist das Urheberrecht bzw. das Copyright und durch die Lizenz werden Rechte des Nutzers erweitert, nicht eingeschränkt.
    Wenn man also die Lizenz nicht hat, dann fallendie Erweiterungen raus und übrig bleibt herkömmlicher Raubkopiediebstahl.



  • @Schwarze Schaf finden
    Ich dachte es geht dir um Fälle wo keine Lizenz gekauft werden kann, weil eine closed-source Lizensierung gar nicht mehr möglich ist.

    Und jetzt auf einmal soll in solchen Fällen ein Schaden argumentiert werden, der entstanden ist weil jmd. die Lizenz nicht gekauft hat, die er gar nie hätte kaufen können?

    Oder hab ich was verpasst?



  • Er hätte ja jederzeit fragen können. Im Umfeld des Linux-Kernels haben einige Entwickler schon geäußert, dass sie ihren Anteil des Codes für xk$ lizensieren würden. Wird halt (je nach Projekt) beliebig kompliziert, alle Devs zu erreichen und beliebig teuer - aber einfach zu sagen "auf der Webseite stand nicht, dass auch andere Lizenzmodelle möglich sind, also gibt es auch keine." ist zu einfach.



  • hustbaer schrieb:

    @Schwarze Schaf finden
    Ich dachte es geht dir um Fälle wo keine Lizenz gekauft werden kann, weil eine closed-source Lizensierung gar nicht mehr möglich ist.

    Es gibt Programme die nur an den Staat lizensiert werden, z.B. Militärsimulationen
    und selbst wenn ich die nicht kaufen kann und ich diese mir daher kopiere, bleibt es eine Raubkopie.

    Daraus folgt, dass die Kaufbarkeit einer SW Lizenz unabhängig von einer etwaigen Raubkopie ist.

    Und ja, ich gehe davon aus, dass niemand der Open Sourcler eine Lizenz ihres Produkts verkaufen wollen und dennoch wurde eine illegale Raubkopie hergestellt, wenn die GPL nicht mehr greift.

    Und jetzt auf einmal soll in solchen Fällen ein Schaden argumentiert werden, der entstanden ist weil jmd. die Lizenz nicht gekauft hat, die er gar nie hätte kaufen können?

    Ja, wie schon gesagt, Militärsimulationen kann ich als Privatbürger auch nicht kaufen, aber mit entsprechendem Zugriff könnte ich sie mir illegal kopieren.



  • SG1 schrieb:

    Er hätte ja jederzeit fragen können. Im Umfeld des Linux-Kernels haben einige Entwickler schon geäußert, dass sie ihren Anteil des Codes für xk$ lizensieren würden. Wird halt (je nach Projekt) beliebig kompliziert, alle Devs zu erreichen und beliebig teuer - aber einfach zu sagen "auf der Webseite stand nicht, dass auch andere Lizenzmodelle möglich sind, also gibt es auch keine." ist zu einfach.

    Exakt, dieser Punkt kommt auch noch hinzu.



  • Schwarze Schaf finden schrieb:

    hustbaer schrieb:

    @Schwarze Schaf finden
    Ich dachte es geht dir um Fälle wo keine Lizenz gekauft werden kann, weil eine closed-source Lizensierung gar nicht mehr möglich ist.

    Es gibt Programme die nur an den Staat lizensiert werden, z.B. Militärsimulationen
    und selbst wenn ich die nicht kaufen kann und ich diese mir daher kopiere, bleibt es eine Raubkopie.

    Daraus folgt, dass die Kaufbarkeit einer SW Lizenz unabhängig von einer etwaigen Raubkopie ist.

    Ja nur lieber Freund kann ich dann nicht auf Schadenersatz klagen, weil die Gerichte der ideologische ideelle Schaden oder dass die Open-Sourcer jetzt voll traurig sind überhaupt nicht interessiert.
    Und kohlemässig gibt's ja keinen Schaden.



  • hustbaer schrieb:

    Ja nur lieber Freund kann ich dann nicht auf Schadenersatz klagen, weil die Gerichte der ideologische Schaden oder dass die Open-Sourcer jetzt voll traurig sind überhaupt nicht interessiert.

    Doch, tut es. Und das Wort ist ideell, nicht ideologisch.



  • Schwarze Schaf finden schrieb:

    1. Wer Haftet nun für den entstandenen Schaden der durch den Produktrückruf und den verspäteten erneuten Release der korrigierten SW entstanden ist?

    Im ersten Schritt die Firma, bei grob fahrlässigen Verhalten (was ich hier als gegeben ansehe) kann diese den Betrag einklagen.

    Das ist auch der Grund warum ich einige mündliche Vorgaben von Seite meines damaligen Chefs abgelehnt habe, weil es hier um eine wissentlich falsche Implementierung ging (Die richtige Implementierung war dem Chef zu teuer, und er meinte das es in der Gewährleistung nicht auffalle...). Ich habe ihm damals gesagt, das ich dies so nur dann umsetze, wenn er mir schriftlich dazu die Aufforderung gibt [Und nein, ich wurde nicht herausgeworfen, ich habe etwa 1-2 Jahre später selbst gekündigt].

    Als ich es ablehnte gab es erst einige lautere Diskussionen, und dann hat es wohl jemand anderes implementiert (keine Ahnung, ich selbst habe jedenfalls nichts mehr davon mitbekommen).

    Schwarze Schaf finden schrieb:

    2. ...Hat die Firma also ein Anrecht darauf, dass bereits ausgezahlte Geld wieder zurückzuerstatten, schließlich lag keine "legale" Arbeitsleistung des Mitarbeiters vor?

    Hier kann ich ehrlich gesagt nicht viel mutmaßen, ich glaube aber das der Entwickler durchaus auf die durch ihn verursachten Unkosten verklagt werden kann, auf das Gehalt wiederum keine Ahnung.

    Schwarze Schaf finden schrieb:

    3. Wenn die Firma selbst nichts verschuldet hat, also der Codeklau nicht der Firmenführung anzulasten ist, muss die Firma dann im Schadensfall an die OpenSource Programmierer überhaupt Schadensersatz leisten...

    Ja, selbst wenn sie Geld vom Entwickler einklagen kann. Ich habe mal von einem Fall mitbekommen, in dem eine Firma einen Entwickler wegen fahrlässigen Verhalten in Regress nehmen konnte (Ging um 6-7 Stellige Beträge). Ging aber nicht um GPL, sondern war noch vor der Zeit (Soviel mitbekommen waren einige Abrechnungssysteme davon betroffen und es entstand Millionenschaden wegen Fehlbuchungen).

    Schwarze Schaf finden schrieb:

    4. Wie kann so etwas eigentlich prinzipiell verhindert werden, dass kein schwarzes Schaf kopierten gestohlenen Code in die Firmensoftware einbaut?

    Das halte ich für fast unmöglich. Ich glaube nicht das es irgendwo eine Art "Codedatenbank" gibt, nach der man seinen Code analysieren kann.



  • das erste Post in diesem Thread ist nicht nur wirr und setzt OpenSource mit der GPL gleich,
    es konstruiert künstlich ein Problem für einen Fall der so wie er beschrieben wird kein Problem darstellt.

    es ist ein Unterschied ob ein Hersteller ganze Libraries oder Componenten verwendet und die GPL einfach ignoriert, wie es schon passiert ist, und für eintsprechende negative Publicity gefürt hat,
    oder sich ein Entwickler für in paar Zeieln einer Software sich inspirationen von vorhandenen Code holt, wie im OP beschrieben und noch nie ein Problem darstellte.


Anmelden zum Antworten