Schrödingers Katze


  • Mod

    knivil schrieb:

    Hat jemand den Orginalartikel von Schroedingers Katze (auf deutsch)?

    Ja, den kann ich in der Uni lesen. Während es ganz interessant ist, einen Artikel aus der Frühzeit einer neuen Theorie zu lesen, in der alles noch sehr spekulativ ist (und vor allem einen Artikel auf deutsch!), so ist der Abschnitt mit der Katze doch genau das, was auf Wikipedia zitiert ist und ist bloß so eine Schlussanekdote, die nicht weiter diskutiert wird.
    Wenn es dich sehr interessiert und du keinen Zugang zu einer Unibibliothek oder ähnlichem hast, kannst du mich per PM anschreiben.

    @hustbaer: Das ist gerade das Problem der Messung in der Quantenmechanik. Darauf wollte Gregor auch schon hinaus. Das ist ein ziemlich zentrales Problem in der QM. Oder zumindest in ihrer Interpretation. Die QM selbst funktioniert mathematisch ganz wunderbar* es ist bloß die Frage, was man daraus macht. Aber die Notwendigkeit des bewussten Beobachters ist eher eine esoterische Interpretation, eben wegen meines Einwands, auch bis sie zur "Erfindung" der Dekohärenz durchaus gängig war.

    *: Praktische Labormessungen auch.



  • Bin auch nur totaler Laie, also vorsicht vor folgendem gefährlichem Halbwissen. Aber vielleicht kann einer der Physiker hier noch mehr dazu sagen und es korrigieren.

    hustbaer schrieb:

    Also konkret: wieso sollte z.B. die Kollision eines Photons/Elektrons/... mit einem "Schirm" sofort zum Kollabieren der Wellenfunktion führen? Ich meine, bevor Quantenradierer demonstiert wurden, wurde soweit ich weiss auch von den meisten Physikern angenommen dass die Sache spätestens mit dem Erreichen des Polarisationsfilters entschieden ist.
    Ist aber wohl nicht so.

    Die Entscheidung findet wohl tatsächlich erst beim Kollabieren statt. Das ist zum Teil auch das was mit "Spukhafter Fernwirkung" verstanden wird, weil die Wellenfunktion sich ohne Zeitverzögerung über beliebige Entfernungen ändert.

    hustbaer schrieb:

    Dann erklär mir wie "Beobachten" in dem Zusammenhang zu verstehen ist.

    Imho die Interaktion mit anderer Materie. Ein Photon, das mit einem Elektron kollidiert "beobachtet" es schon und sowas komplexes wie ein Bewusstsein ist nicht nötig. Ist natürlich abgefahren, weil vor der Kollision Beide nur als Welle existierten, mit irgendwelchen Wahrscheinlichkeiten sich genau an dem Punkt zu treffen.

    Ausgehend von der Vorstellung, wüsste ich auch nicht warum die Katze einen Überlagerten Zustand einnehmen sollte. Die ganze Materie in dem Vieh wechselwirkt doch pausenlos.
    Und noch ein Einwand betreffend dem Experiment: Welche Rolle sollte es spielen, dass das nur eine kleine Box mit einem Tier ist? Da könnte man die Argumentation doch auf beliebig größere abgeschlossene Systeme, auch das ganze Universum, ausdehnen.



  • C14 schrieb:

    Gregor's Frage steht ja auch noch ohne Antwort im Raum.

    Ich stell mal noch eine Frage... (vermutlich eine dumme Frage, vielleicht aber auch nicht, habe mich im Detail nie mit der Interpretation der Quantenmechanik auseinandergesetzt)

    Auf formeller Ebene kann man es sich ja einfach machen und sagen, eine Messung in der Quantenmechanik ist die Anwendung eines Messoperators. Es gibt verschiedene Messoperatoren und einige Größen können nach Heisenberg'schen Unschärferelationen nicht gleichzeitig beliebig genau gemessen werden. Zum Beispiel kann man den Ort und den Impuls eines Teilchens nicht gleichzeitig beliebig genau messen.

    Andererseits sagt man auch, dass eine Messung eine Wechselwirkung des quantenmechanischen Systems mit einem klassisch beschreibbaren System ist, bei der die Wellenfunktion "kollabiert". In dem oberen Beispiel kann die Wechselwirkung dann entweder sensitiv bezüglich des Ortes des Teilchens sein oder bezüglich des Impulses. Das ist also sozusagen die Anwendung des Messoperators in der Praxis.

    Aber wie legt man eigentlich fest, bezüglich was die Messung sensitiv sein soll? Das muss wohl eine Eigenschaft des klassischen Systems sein. Heißt das, dass man klassischen Systemen eine Messoperatoreigenschaft zuordnen kann? Wenn ich einen Stein habe... Ist das dann ein Impuls- oder ein Ortsoperator? 🤡


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