Ist die Interpretation der Rotverschiebung die einzige Quelle für das Alter des Universums von ca. 14 Milliarden Jahren?



  • Gregor schrieb:

    Bis zu einer Distanz von etwa 1000 pc = 3262 ly kann man Entfernungen also anscheinend direkt messen. ...das ist aber natuerlich nicht besonders weit.

    Ja, so sieht es aus.

    Es sollte aber weit genug sein, um andere Messverfahren daran kalibrieren zu koennen und ihre Gueltigkeit zu bestaetigen.

    Worauf schließt du darauf, dass das weit genug ist?

    3263 ly sind keine große Entfernung im Kosmos, selbst der Durchmesser unserer Milchstraße ist größer.
    Ich schätze dass dies unter den Bereich der Messungenauigkeit fällt, denn sonst hätte das sicher schon jemand gemacht.

    Insofern sind Entfernungsmessungen natuerlich nicht voellig aus der Luft gegriffen in der Art, dass man sagt, dass man eine Theorie entwickelt hat und dieser jetzt einfach blind vertraut.

    Im Fall der weit entfernten Himmelsobjekte ist es aber genau so, man vertraut einer Theorie und leitet aus dieser Theorie allein alles restliche ab.

    Bevor man mit einer Theorie derartige "Vorhersagen" macht, zeigt man erstmal an Bekanntem, dass sie funktioniert.

    Gesetzt den Fall das es möglich ist.

    Das es diese Entfernungsmessungen auf kurze Distanzen gibt, ist mir auch bekannt, aber ich vermute mal, dass die Distanzen zu kurz sind um anhand dieser
    die heutige Interpretation der Rotverschiebung zu beweisen.

    Und was das heutige Standardmodell ansonsten betrifft, was auch wieder auf diese Interpretation der Rotverschiebung zurückzuführen ist, steht leider selbst wieder auf ziemlich wackeligen Beinen.
    Man denke nur an die Dunkle Materie, Dunkle Energie oder Schwarze Löcher die alle eingeführt wurden, um beobachtete Phänomene und Ereignisse anhand der bisherigen Interpretation und Theorie über die Rotverschiebung zu erklären.

    Es ist sehr gut möglich, dass die aktuelle Wissenschaft auf dem völlig falschen Dampfer ist und das seit ca. > 50 Jahren.
    An der Interpretation der Rotverschiebung hängt nämlich leider ziemlich viel dran, das darauf aufbaut.

    Die Plasmatheorie ist hier wesentlich eleganter und einfacher, weil sie komplett ohne herbeifantasierte Dinge wie Dunkle Materie und schwarze Löcher usw. auskommt und bisher war es in der Wissenschaft eigentlich immer so, dass die einfacheren Erklärungen ohne Schnörkel bisher immer die besseren waren.



  • Rotverschiebung schrieb:

    Im Fall der weit entfernten Himmelsobjekte ist es aber genau so, man vertraut einer Theorie und leitet aus dieser Theorie allein alles restliche ab.

    Ich muss mich korrigieren, wenn man es ganz genau nimmt, dann ist die Interpretation der Rotverschiebung noch nicht mal eine Theorie, sondern nur eine Hypothese.

    So dünn ist hier das Eis auf dem sich die Wissenschaft fortbewegt.



  • Rotverschiebung schrieb:

    Das es diese Entfernungsmessungen auf kurze Distanzen gibt, ist mir auch bekannt, aber ich vermute mal, dass die Distanzen zu kurz sind um anhand dieser
    die heutige Interpretation der Rotverschiebung zu beweisen.

    Ich habe auch nicht gesagt, dass man die Entfernungsmessung mittels der Rotverschiebung durch derart direkte Entfernungsmessungen überprüft. Ich habe gesagt, dass es eine Hierarchie von Messverfahren gibt, die sich in ihrer Anwendbarkeit natürlich teilweise überschneiden. Diese Überschneidungen nutzt man, um das jeweils nächste Messverfahren zu überprüfen.

    Die Messung der Entfernung über die Rotverschiedung muss nicht in diesem Nahbereich stattfinden. Aber wenn Du mal auf der verlinkten Seite geguckt hast, dann siehst Du, dass es eine ganze Menge Messverfahren gibt, die natürlich in diesem Nahbereich funktionieren, aber auch in Entfernungen, die deutlich darüber hinausgehen. So kann man dann stufenweise jedes neue Verfahren mit einem schon geprüften verifizieren.


  • Mod

    Rotverschiebung schrieb:

    klingt im Angesicht so einer

    Ich habe es angesehen. Es versagt in wichtigen Punkten.

    Behauptung lächerlich, wo sind deine Argumente, Beweise, etc., wo versagt es wieso, weshalb und warum?

    Quelle diese Analyse: Ich
    Quellen die ich benutzt habe: Die auf Wikipedia verlinkten (und die sind Peer reviewed und vielzitiert in anerkannten Journalen).

    Ich habe doch gesagt, dass ich mir das durchgelesen habe und für nicht gut genug befunden habe. Welches andere Vorgehen hast du da erwartet? Dass ich für dich einen kompletten Review zum Thema schreibe? Bestimmt nicht. Hier haste einen Absatz, das muss für eine Diskussion auf Internetforenniveau ausreichend sein:

    Das Modell erklärt eben nicht die neuesten Ergebnisse zum CMB und zur Galaxienbildung. Das heißt, es ist nicht kompatibel mit der Beobachtung, da es zwar einige Sachen (Rotverschiebung) erklärt, aber - wie schon auf den ersten Seiten gesagt wurde - Kosmologie ist heutzutage eben keine reine Glaubenswissenschaft mehr. Es gibt Messergebnisse auf kosmischem Niveau. Ein kosmologisches Modell muss mindestens kompatibel mit allen sein (und idealerweise auch noch möglichst viele davon erklären und noch weitere Vorhersagen machen).



  • Ich finde es schade dass sich das Video und die Vertreter der "Plasma Cosmology" so darauf versteifen den BB zu wiederlegen, beweisen zu wollen dass das Universum nicht expandiert und was nicht noch alles.

    Ich finde nämlich die Idee hat einige interessante Punkte die sich durchaus mit der BB Theorie vertragen. Bzw. die man einfach unabhängig davon untersuchen kann.

    z.B. sehe ich nicht ein wieso es erwiesen sein soll dass der Red-Shift *nur* von der Geschwindigkeit + "bremsenden" Gravitationsfeldern abhängig sein soll. Speziell bei den Quasaren. Könnte doch möglich sein dass es da einen dritten Effekt gibt der noch mitwirkt, und ohne die Annahme extremer kosmischer "Ungeheuer" erklären kann warum der Red-Shirt von Quasaren so gross ist.

    Genau so verstehe ich nicht wieso man die Idee dass das ganze Gas was im all so rumhängt ionisiert sein könnte so absurd finden muss. Ich sehe auch keinen Grund warum das mit der BB Theorie nicht vereinbar sein sollte.

    Oder ... falls die Behauptung dass das Standardmodell die "Zellenstruktur" der Sonne nicht erklären kann, könnte man sich doch einfach diesen einen Punkt rausgreifen und untersuchen. Irgendwas muss ja der Grund sein.

    Ich bin mir sicher dass es in der Geschichte der Wissenschaft schon viele Papers/Proposals gegeben hat die verschmäht wurden weil sie nicht ausgereift genug waren, und 90% davon einfach nur totaler Topfen, in denen aber durchaus ein paar Dinge beschrieben wurden die sich nachher dann doch als richtig herausgestellt haben. Und die sich laaange keiner ansehen wollte, weil er nicht mit so einem lächerlichen Paper bzw. dessen Author in Verbindung gebracht werden wollte.



  • SeppJ schrieb:

    Das Modell erklärt eben nicht die neuesten Ergebnisse zum CMB und zur Galaxienbildung. Das heißt, es ist nicht kompatibel mit der Beobachtung, da es zwar einige Sachen (Rotverschiebung) erklärt, aber - wie schon auf den ersten Seiten gesagt wurde - Kosmologie ist heutzutage eben keine reine Glaubenswissenschaft mehr.

    Du hast dir gar nichts angesehen, denn auf das CMB (Kosmischer Mikrowellenhintergrund) wird im Video eingegangen, genauso wie zur Galaxienbildung und es wird auch eine plausible Erklärung dazu geliefert.

    Es gibt Messergebnisse auf kosmischem Niveau.

    Bullshit. Wie unterscheidest du denn Mikrowellen die aus unserer Galaxies kommen von denen, die angeblich aus dem Hintergrund des Universums kommen?
    Ach deine angeblichen Messergebnisse sind diese Grafik:
    http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ilc_9yr_moll4096.png

    Tja dumm gelaufen, das diese Grafik keine Messergebnisse sind, sondern eine im Computer mit nem Haufen Parametern an denen gedreht wurde zusammengerechnet wurde, basierend auf diesem echten Quellmaterial (die echten Messergebnisse der COBE Mission, unteres Bild)
    http://lambda.gsfc.nasa.gov/product/cobe/cobe_images/m_d_53s_1111.gif

    , bis man das herausbekam, was man herausbekommen wollte. Ändert man die Parameter, dann kommt was ganz anderes raus.
    Die Berechnung ist also kompletter Bockmist, reines Wunschdenken also.
    Dies wird im Video erklärt (Video 4), aber es wird auch darauf hingewiesen, dass diese berechnete Grafik auch von anderen Wissenschaftlern unabhängig von den Plasmakosmos Verfechtern schon kritisert wurde.

    Ein kosmologisches Mod
    ell muss mindestens kompatibel mit allen sein (und idealerweise auch noch möglichst viele davon erklären und noch weitere Vorhersagen machen).

    Dieses Modell geht auf deine beiden Punkte ein, es wird sowohl die CMB erklärt als auch die Galaxienbildung.



  • hustbaer schrieb:

    Ich finde es schade dass sich das Video und die Vertreter der "Plasma Cosmology" so darauf versteifen den BB zu wiederlegen, beweisen zu wollen dass das Universum nicht expandiert und was nicht noch alles.

    Ich finde nämlich die Idee hat einige interessante Punkte die sich durchaus mit der BB Theorie vertragen. Bzw. die man einfach unabhängig davon untersuchen kann.

    Die BB Theorie ergibt sich ja aus der Interpretation der Rotverschiebung, wenn die aber anders interpretiert werden kann inkl. der CMB, dann besteht für den BB keine Grundlage mehr, wozo brauchst du den noch? Der ist dann Wunschdenken wie der Äther.

    z.B. sehe ich nicht ein wieso es erwiesen sein soll dass der Red-Shift *nur* von der Geschwindigkeit + "bremsenden" Gravitationsfeldern abhängig sein soll. Speziell bei den Quasaren. Könnte doch möglich sein dass es da einen dritten Effekt gibt der noch mitwirkt, und ohne die Annahme extremer kosmischer "Ungeheuer" erklären kann warum der Red-Shirt von Quasaren so gross ist.

    Du willst eine Kombination aus bestehender Interpretation + der Plasma Interpretation. Die bestehende brauchst du aber nicht mehr, wenn du die Plasma Interpretation hast, die kommt ganz ohne die bestehen Interpretation aus.

    Der BB wird also Überflüssig, den dann irgenwie noch weiter dranzuhängen, nur damit man ihn hat, ist Wunschdenken und dann schon außerhalb der Wissenschaft.
    Die Plasma Theorie kommt sehr gut ohne BB aus.



  • Rotverschiebung schrieb:

    Guck du und Herbststurm euch mal dieses Video an, da wird eigentlich alles relevante erklärt und ich könnte es nicht besser:
    http://www.viaveto.de/plasmaverse.html

    Ist euch schon einmal Aufgefallen, dass mit der Plasmatheorie der Atheismus eine Zeitskala mit Milliarden von Jahren weniger hat? Immerhin trifft diese über die Entfernung von anderen Galaxien keine Aussage und das was dann übrig bleibt sind andere Entfernungsmessungenarten die nicht über Entfernungen von 6000 Lichtjahren hinausgehen.

    Durchaus ein interessantes Thema.


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