Moment mal! Eine blasphemische Diskussion
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knivil schrieb:
Ich würde nicht sagen dass Gerechtigkeit real ist. Gerechtigkeit ist erstmal nur ein Wort. Und beim Versuch zu definieren was diese Wort überhaupt bedeutet haben wir bereits das erste Problem. Zumindest kenne ich keine kanonische Definition von "Gerechtigkeit".
Sehr hilfreich. Haste ja selbst gemerkt, dass kein Formalismus hilft. Keine Definition ist hinreichend. Ich brauche das nicht um zu glauben, beispielsweise an meine Existenz, an deine Exiztenz, an Gerechtigkeit, Ungerechtigkeit und noch viel mehr. Wenn du das nicht schaffst, dann sei dir meines Mitgefuehls sicher.
Ja und?
Weil du daran glaubst ist es real? Was soll denn das für ein Blödsinn sein.
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@Shade of Mine: Genau. Ich wollte nicht "du" betonen sondern "glaubst", um den Bogen zu kriegen. Meine Aussage, vergesst Definitionen, man kann auch mit (vagen) Vorstellungen starten und schauen, wo sie einen hinfuehren.
@SeppJ: These: Gerechtigkeit existiert nicht. Dennoch werde ich traurig bei bspw. Nachrichten aus Syrien, kleine Kinder und Giftgas. Trauer ist eine Empfindung und ich empfinde es als ungerecht. Gerechtigkeit ist ein Empfindung, ein Gefuehl. Aehnlich verhaelt es sich mit Glauben. Das eine bzw. das andere kann nur auf emotionaler Ebene ergruendet werden. Das Resultat kann fuer jeden anders ausfallen. Gleiches wuerde ich auch fuer Gott vorschlagen.
@hustbaer: Ja, fuer mich ist es wahr. Fuer andere, warum sollte es? Es gibt Menschen, die nicht an ihre Existenz glauben. Nur der Weg, diese Probleme zu untersuchen ist nicht (rein) logisch. Was haelt mich auf, mir trotzdem Gedanken zu machen? Was haelt mich auf zu glauben?
PS: Ich verwende haeufig ich, nicht weil ich Egoist bin, sondern weil besagtes nur auf mich zutrifft und ich als wahr empfinde, bzw. jede gefuehlsmaessige Erkenntnis wie Glauben, Gerechtigkeit, Gnade, Mitgefuehl auf einen selbst beschraenkt ist.
PPS: Gefuehle helfen nicht Gerichten. Aber in die Richtung moechte ich nicht.
P..S: Auch wenn ich Gefuehl betone, Vernunft bitte nicht abschalten. Herz und Hirn sollten schon im Einklang sein.
P..S: Worte koennen schlecht Erfahrung mitteilen. Leider sind 's die einzigen Mittel.
P..S: Ich Weiss , dass ich Dinge von Trauer auf Glauben und Gott uebertrage, was natuerlich echt hinkt. Ich kanns aber nicht anders ausdruecken.
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knivil schrieb:
@hustbaer: Ja, fuer mich ist es wahr. Fuer andere, warum sollte es? Es gibt Menschen, die nicht an ihre Existenz glauben. Nur der Weg, diese Probleme zu untersuchen ist nicht (rein) logisch. Was haelt mich auf, mir trotzdem Gedanken zu machen? Was haelt mich auf zu glauben?
Klar kannst du glauben, nichts hält dich auf.
Nur darum geht es mir hier nicht.Die Frage ist: was meinst du damit wenn du sagst "Gerechtigkeit existert"? Wobei ich hier - wie ich in dem Teil meines Beitrags den du nicht mehr zitiert hast schon geschrieben habe - nichtmal das Problem meine dass es keine formale bzw. "unstrittige" Definition von Gerechtigkeit gibt.
Wir können genau so ein anderes, klar definiertes Konzept nehmen, wie z.B. die Zahl Pi. Existiert Pi? Wenn ja, was bedeutet das? Also: wie definierst du Existenz?
Ich behaupte nicht hier irgendwelche Schlauen Antworten zu haben. Ich meine nur: wenn man behauptet irgendetwas existiert, dann sollte man wenigstens wissen was man mit "existiert" meint. Tut man das nämlich nicht, dann ist "X existiert" keine Aussage über die man reden könnte, sondern nur eine Andernanderreihung von Buchstaben.
Natürlich kann man dennoch daran glauben, nur an eine Andernanderreihung von Buchstaben zu glauben halte ich nicht für sinnvoll.
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Existiert Pi?
Ich bin der Auffassung, dass wir die Mathematik entdeckt haben, nicht erfunden.
Da gab es doch so einen Philosophen, der das auch so formuliert hat... ich erinnere mich nicht an seinen Namen. Ergänze ich noch.
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Wieso muss man erst 6 Seiten Thread vollmüllen, bis klar wird, dass man Gerechtigkeit und Gerechtigkeitsgefühl nicht differenziert? Dass Gerechtigkeitsgefühl existiert ist doch völlig trivial.
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Bashar schrieb:
Wieso muss man erst 6 Seiten Thread vollmüllen, bis klar wird, dass man Gerechtigkeit und Gerechtigkeitsgefühl nicht differenziert?
Das wurde erst auf der zweiten Seite in die Diskussion gebracht.
Dass Gerechtigkeitsgefühl existiert ist doch völlig trivial.
Ja, aber erst in Welt 3.
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hustbaer schrieb:
Also: wie definierst du Existenz?
Worte reichen nicht. Mehr habe ich aber nicht. Deswegen meine Aussage: probiers mal ohne Definition.
Bashar schrieb:
existiert
vollmüllen
Welche Erwartungen hattest du an diesen Thread?
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knivil schrieb:
vollmüllen
Welche Erwartungen hattest du an diesen Thread?
Erwischt. Müll halt weiter
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Bashar schrieb:
Dass Gerechtigkeitsgefühl existiert ist doch völlig trivial.
Ist es das?
knivil schrieb:
hustbaer schrieb:
Also: wie definierst du Existenz?
Worte reichen nicht. Mehr habe ich aber nicht. Deswegen meine Aussage: probiers mal ohne Definition.
Ohne Definition, so aus dem Bauch heraus, ist meine Antwort: Gerechtigkeit existiert nicht. Bzw. allgemeiner: Konzepte existieren nicht - sie sind nicht real.
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Sone schrieb:
Existiert Pi?
Ich bin der Auffassung, dass wir die Mathematik entdeckt haben, nicht erfunden.
Dann würde mich interessieren was du unter "Pi existiert" verstehst.
Wo manifestiert sich Pi?
In der realen Welt kann ich es nirgends sehen.
Es gibt kein Verhältnis zwischen zwei realen Dingen das genau 1:Pi ist.
Pi existiert auch nicht als Ding irgendwo, also es hat kein Professor (und auch sonst niemand) Pi im Regal stehen.Was also bedeutet dann "Pi existiert".
BTW: bist du auch der Meinung dass wir Fussball entdeckt haben, und nicht erfunden?
Falls nein: warum nicht? Wo ist der Unterschied?
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Sone schrieb:
Existiert Pi?
Ich bin der Auffassung, dass wir die Mathematik entdeckt haben, nicht erfunden.
Da gab es doch so einen Philosophen[...]
Platon. Platonismus, die Auffassung, dass es eine Ideenwelt gibt, die wir nur entdecken. Die Philosophie des Platonismus in der Mathematik wurde im letzten Jahrhundert besonders prominent von Gödel vertreten.
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Solche Threads sind sinnlos, ich spare mir meinen Senf diesmal.
Aber ein guter Indikator für Sones offensichtlich noch gestiegene Langeweile ist er, das kann man wohl ablesen.
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Eisflamme hat sein Ziel nicht erreicht und lehnt sich verärgert mit Popcorn zurück.
Eisflamme schrieb:
Solche Threads sind sinnlos
Ja, für dich. Ich bilde mich durch sie. Ich lerne dadurch viel. Das ist doch kostbar.
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Wo manifestiert sich Pi?
Die Definition von Pi existierte schon immer: Die Idee, dass man einen Kreis (den wir entsprechend definieren) nehmen und seinen Umfang durch den Durchmesser teilen.
Leider ist das so eine Sache: Könnten wir die Neuronen im Gehirn auf etwas Analysieren was uns diese Idee wiedergibt?Es gibt kein Verhältnis zwischen zwei realen Dingen das genau 1:Pi ist.
Ja, das stimmt. Das wäre irgendwie mein Argument gewesen, aber Pi ist nunmal nicht nur irrational sondern auch transzendent...
Was also bedeutet dann "Pi existiert".
Schwer zu sagen. Sehr gute Frage. Ich denke drüber nach. So ein Grübelstoff ist der Beste.
BTW: bist du auch der Meinung dass wir Fussball entdeckt haben, und nicht erfunden?
Falls nein: warum nicht? Wo ist der Unterschied?Ja, den haben wir entdeckt. Er war eine Idee die wir gefunden haben.
Vielen Dank an Bashar für den Tipp: Platonismus, genau.
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Sone schrieb:
Eisflamme hat sein Ziel nicht erreicht und lehnt sich verärgert mit Popcorn zurück.
Hauptsache Popcorn. Außerdem haben solche Threads die Tendenz dazu amüsant zu werden. Jedoch bräuchte man tatsächlich noch einen sdf. Wo ist der Gute nur hin, wenn man ihn Mal braucht
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Sone schrieb:
Es gibt kein Verhältnis zwischen zwei realen Dingen das genau 1:Pi ist.
Ja, das stimmt. Das wäre irgendwie mein Argument gewesen, aber Pi ist nunmal nicht nur irrational sondern auch transzendent...
Das ist doch relativ egal. Wenn du etablierst, dass natürlich Zahlen "existieren", dann ist es im Sinne dieser Existenz nur noch ein kleiner Schritt zu Pi.
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Ihr verwechselt irgendwie auch "reale Dinge" mit "materiellen Dingen". Wenn ich ein Teilchen habe, das sich in einer Kreisbahn bewegt, dann ist diese Kreisbahn durchaus real.
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earli schrieb:
Ihr verwechselt irgendwie auch "reale Dinge" mit "materiellen Dingen". Wenn ich ein Teilchen habe, das sich in einer Kreisbahn bewegt, dann ist diese Kreisbahn durchaus real.
Was meinst du denn genau mit "real"?
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Ich bin kein Physiker, aber ist die Frage nicht eher, was für Teilchen sich auf Kreisbahnen bewegen? War da nicht mal was mit Aufenthaltswahrscheinlichkeiten usw.? Just sayin'.
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Bashar schrieb:
Ich bin kein Physiker, aber ist die Frage nicht eher, was für Teilchen sich auf Kreisbahnen bewegen? War da nicht mal was mit Aufenthaltswahrscheinlichkeiten usw.? Just sayin'.
Dann ist doch die gleiche Frage, ob die Aufenthaltswahrscheinlichkeit "real" ist.