Was ist rechts und was ist links



  • Da hast du aber die "rechte Seite" übertrieben positiv dargestellt, oder du hast einfach eine andere Definition von "rechts" als ich, oder als andere.

    Vielleicht solltest du zunächst mal "rechts" und "links" definieren, bzw. deine Definition nennen, bevor du derartige Characterisierungen vornimmst.

    Dein Fehler ist vermutlich, dass du "links" mit "Sozialismus" gleichsetzt, was einfach falsch ist. Das "Links" was wir hier haben, bedeutet, dass jeder Mensch akzeptiert wird, egal woher er kommt, was er kann und was er sich wünscht.

    Im Sozialismus ist es wiederum so, dass die Menschen "gleichgemacht" werden, was natürlich nicht funktionieren kann. Aber Sozialismus ist hier in Deutschland nicht möglich und daher auch nicht relevant.



  • Wenn es wirklich um die Versachlichung geht, sollte man diese Begriffe links und rechts vielleicht gleich weglassen. Was hat die Politik von heute damit zu tun, wo damals in der französischen Nationalversammlung die Monarchisten und Republikaner saßen?



  • muemmel schrieb:

    rechts:
    Alle Menschen sind einzigartig, jeder ist auf seine Art etwas besonderes

    Echt? Also als das letzte mal hier ein Afrikaner von Rechten verprügelt wurde, hat man seine Einzigartigkeit und Besonderheit offensichtlich nicht so erkannt.



  • It0101 schrieb:

    Echt? Also als das letzte mal hier ein Afrikaner von Rechten verprügelt wurde, hat man seine Einzigartigkeit und Besonderheit offensichtlich nicht so erkannt.

    <advocatus-diaboli>
    Du verstehst das nicht. Linke Politik will alle gleich machen: Afrikaner, Deutsche, alles eine Soße. Rechte Politik sagt: Die sind aber nicht gleich. Also was will der N**** hier?
    </advocatus-diaboli>

    Man kann alles so hinbiegen wie man es braucht.



  • otze schrieb:

    Quatsch. DU spielst sicher auf den Veggi-day an -> get your facts right.

    Kannst du das bitte ein wenig erläutern? Das habe ich schon an mehreren Stellen gelesen.



  • In Kürze: Die Grünen unterstützen die gleichnamige Kampagne schon seit mehreren Jahren, und einen gesetzlichen Zwang gibt es nirgends. Die Einrichtigungen, die einen vegetarischen Tag wirklich praktizieren, tun das ohne Gesetz, und die anderslautende Darstellung als grausamen Zwang der bösen Grünen kann man mit Recht als lächerliche Angstmache der üblichen Leute abtun.



  • Hmm, also hatte ich meine facts right, wie otze sagen würde. Dann kann ich ja bei meiner Einstellung bleiben, dass die Grünen eine Bevormunderpartei sind.



  • Ja, kannst du natürlich, aber es ist halt lächerlich.



  • Unabhängig von links oder rechts sollte eine vernünftige Definition jedenfalls zwischen einer Richtung und derer extremen Ausprägung differenzieren. Das ist in meinen Augen das größte Falschdenken, was in Medien und Politik ständig verbreitet wird.

    Anders gesagt: Links mit Kommunismus gleichzusetzen ist genau so falsch wie rechts mit Nationalsozialismus gleichzusetzen. Wird aber oft genug getan.

    Deswegen kann sich auch keiner erlauben sich als "rechts" einzustufen, weil das jeder als "rechtsextrem" versteht. Nach einer gemäßigten Definition ist die AfD z.B. sicherlich rechts. Obwohl die das aber nicht Mal sagen, kommt ein Schäuble, die Bildzeitung oder andere daher und nennen AfD und NPD im gleichen Atemzug. Eigentlich ist das nicht Mal mehr nur ein Wortproblem, sondern ein generelles deutsches Denkproblem, dass selbst Politiker nicht zwischen rechts und rechtsextrem unterscheiden können (oder wegen Rufmord wollen).

    Konsequenz daraus: Das Wort "rechts" ist politisch so negativ konnotiert, dass man es ohnehin nicht mehr für neutrale Beschreibungen verwenden kann. In Deutschland würde ich also links oder rechts einfach gar nicht mehr benutzen, das hat immer einen nicht-neutralen Beigeschmack. Für eine vernünftige Positionierung der Parteien nach irgendwann Mal gebräuchlichen Begriffen kann man vielleicht die ausländische Presse gebrauchen.



  • Das ist nicht ganz richtig, man spricht auch ganz wertneutral von rechten Positionen in der Politik, z.B. vom rechten Flügel in der SPD. Ansonsten stimmt das ein bisschen, aber nicht allein wegen dem Wort, sondern wegen dem Anspruch der Union, dass es rechts von ihr nichts geben darf. Deshalb haben wir eine Linkspartei, die sich auch so nennt, aber keine Rechtspartei.



  • Bashar schrieb:

    Deshalb haben wir eine Linkspartei, die sich auch so nennt, aber keine Rechtspartei.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Rechte



  • scrub schrieb:

    In einer Nußschale: Alles Schwachsinn.

    Genau so sehe ich das aus. Spätestens seitdem Stalin in seiner Propaganda die Nazis zu einer rechten Bewegung erklärt hat, obwohl sie Nationalsozialisten heißen, revolutionär statt konservativ waren, die Volksgemeinschaft vor das Individuum gestellt haben usw., ist dieses Links-Rechts-Spektrum reiner Unfug.

    Es ist aber auch eine Reflexreaktion der SPD, die in der Weimarer Republik schon den Menschen den Freiheitssinn vollkommen austrieb und den allzuständigen Staat salonfähig machte. War nur eine Frage der Zeit, bis ein Hitler oder Ulbricht (in der Weimarer Republik übrigens ein oberer KPD-Kader) daher kommt und mit ein paar Detailänderungen in der Staatsdoktrin eine Diktatur errichtet. Wobei die Weimarer Republik schon darunter litt, dass die SPD ihre unterstützende Rolle beim ersten Weltkrieg nicht verarbeiten konnte.



  • Eisflamme schrieb:

    Deswegen kann sich auch keiner erlauben sich als "rechts" einzustufen, weil das jeder als "rechtsextrem" versteht. Nach einer gemäßigten Definition ist die AfD z.B. sicherlich rechts. Obwohl die das aber nicht Mal sagen, kommt ein Schäuble, die Bildzeitung oder andere daher und nennen AfD und NPD im gleichen Atemzug. Eigentlich ist das nicht Mal mehr nur ein Wortproblem, sondern ein generelles deutsches Denkproblem, dass selbst Politiker nicht zwischen rechts und rechtsextrem unterscheiden können (oder wegen Rufmord wollen).

    Wenn man sich die Wahlprogramme von NPD und Konsorten anguckt, dann sind die am ähnlichsten zu denen der Linkspartei. Was soll an denen rechts im Sinne von konservativ und wirtschaftsliberal sein?



  • earli schrieb:

    scrub schrieb:

    In einer Nußschale: Alles Schwachsinn.

    Genau so sehe ich das aus. Spätestens seitdem Stalin in seiner Propaganda die Nazis zu einer rechten Bewegung erklärt hat, obwohl sie Nationalsozialisten heißen, revolutionär statt konservativ waren, die Volksgemeinschaft vor das Individuum gestellt haben usw., ist dieses Links-Rechts-Spektrum reiner Unfug.

    Ne, da hatte Stalin schon Recht. Aber es ist schon rührend, wie auch du den Quatsch weiterführst (daß Nazis Sozialisten seien) und dich um Probleme der SPD sorgst.



  • µ schrieb:

    Bashar schrieb:

    Deshalb haben wir eine Linkspartei, die sich auch so nennt, aber keine Rechtspartei.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Rechte

    Ich meinte als wahrnehmbare politische Kraft, nicht irgendeine unbedeutende DVU-Nachfolgepartei (und damit vermutlich als rechtsextrem einzustufen). In Norwegen ist z.B. die "Høyre" (Rechte) zweistärkste Partei in den letzten Wahlen, das wäre in Deutschland unter dem Namen nicht denkbar.



  • earli schrieb:

    Genau so sehe ich das aus. Spätestens seitdem Stalin in seiner Propaganda die Nazis zu einer rechten Bewegung erklärt hat, obwohl sie Nationalsozialisten heißen, revolutionär statt konservativ waren, die Volksgemeinschaft vor das Individuum gestellt haben usw., ist dieses Links-Rechts-Spektrum reiner Unfug.

    Stalin ist dafür verantwortlich? Bring mal Beweise bitte. Es ist absolut unplausibel, dass die deutschen Konservativen sich aufgrund von Stalins Propaganda bereiterklärt haben sollen, eine Koalition mit der NSDAP einzugehen.

    Außerdem begehst du IMHO den Fehler, rechts mit amerikanisch-konservativ gleichzusetzen. Die deutschen Rechten in der Weimarer Republik hatten nicht dieses Kolonialzeit/Wilder-Westen-Ideal von Freiheit, sondern waren mehr oder weniger Monarchisten.



  • Bashar schrieb:

    Es ist absolut unplausibel, dass die deutschen Konservativen sich aufgrund von Stalins Propaganda bereiterklärt haben sollen, eine Koalition mit der NSDAP einzugehen.

    Es gab keine Koalition. Es gab eine Duldung der letzten paar Abgeordneten unter dem Terror, dass sie sahen, wie die anderen Abgeordneten schon verschleppt und ermordet wurden, was auch nach der Machtergreifung mit allen Abgeordneten passierte, die nicht zustimmten.

    Außerdem rede ich von der Nachkriegspropaganda, inklusive dem "antifaschistischen Schutzwall" und all dergleichen.

    Noch ein passendes Zitat vom Sozi George Orwell:

    "The real division is not between conservatives and revolutionaries but between authoritarians and libertarians."



  • scrub schrieb:

    wie auch du den Quatsch weiterführst (daß Nazis Sozialisten seien)

    In dem genannten Sinne, für viel Staat, für kollektives Wohl vor individuellen Rechten, antikapitalistisch usw.



  • earli schrieb:

    Es gab keine Koalition.

    Doch, aus DNVP und NSDAP.

    Es gab eine Duldung der letzten paar Abgeordneten unter dem Terror, dass sie sahen, wie die anderen Abgeordneten schon verschleppt und ermordet wurden, was auch nach der Machtergreifung mit allen Abgeordneten passierte, die nicht zustimmten.

    Von wem denn verschleppt und ermordet? Das ging erst nach der Machtübernahme der Nazis, nach dem Reichtstagsbrand los. Vielleicht wurde vorher der eine oder andere kommunistische Abgeordnete von der SA verprügelt, das will ich nicht ausschließen, aber da dürften die Rechten ja eher applaudiert haben.

    Außerdem rede ich von der Nachkriegspropaganda, inklusive dem "antifaschistischen Schutzwall" und all dergleichen.

    Das ergibt für deine These, dass die NSDAP erst seit dieser Propaganda als rechts gilt, noch weniger Sinn.



  • Alle doof ausser ich.


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