Was ist rechts und was ist links



  • earli schrieb:

    Es gab keine Koalition.

    Doch, aus DNVP und NSDAP.

    Es gab eine Duldung der letzten paar Abgeordneten unter dem Terror, dass sie sahen, wie die anderen Abgeordneten schon verschleppt und ermordet wurden, was auch nach der Machtergreifung mit allen Abgeordneten passierte, die nicht zustimmten.

    Von wem denn verschleppt und ermordet? Das ging erst nach der Machtübernahme der Nazis, nach dem Reichtstagsbrand los. Vielleicht wurde vorher der eine oder andere kommunistische Abgeordnete von der SA verprügelt, das will ich nicht ausschließen, aber da dürften die Rechten ja eher applaudiert haben.

    Außerdem rede ich von der Nachkriegspropaganda, inklusive dem "antifaschistischen Schutzwall" und all dergleichen.

    Das ergibt für deine These, dass die NSDAP erst seit dieser Propaganda als rechts gilt, noch weniger Sinn.



  • Alle doof ausser ich.



  • Puh, was für ein dümmlicher Anfangspost...

    Beste Antwort bisher:

    Bashar schrieb:

    Wenn es wirklich um die Versachlichung geht, sollte man diese Begriffe links und rechts vielleicht gleich weglassen.

    Dass diese Links/Rechts-Einteilung unpassend ist, sieht man schon an den klassisch linken/rechten "die Linke" und "NPD".
    Die müssten ja bei einer klassischen Einteilung am weitesten auseinander liegen.
    In Wirklichkeit haben sie aber wohl eine grössere, gemeinsame Schnittmenge, als z.B. Linke und FDP (ohne jetzt Linke und NPD gleich setzen zu wollen).

    Aber der Anfangspost war wohl eh nur als billige Polemik gemeint.



  • Jockelx schrieb:

    In Wirklichkeit haben sie aber wohl eine grössere, gemeinsame Schnittmenge, als z.B. Linke und FDP (ohne jetzt Linke und NPD gleich setzen zu wollen).

    Genau das meine ich. Linke und NPD unterscheiden sich kaum, sie sehen in der Gesellschaft einen Konflikt. Bei den Linken ist es Arbeiter gegen "die Reichen", bei der NPD ist es "die deutschen Arbeiter" gegen "die Ausländer" und "die Systembonzen". Das ist ein relevanter Unterschied, die Parteien sind nicht gleichzusetzen, aber der Rest des Programmes ist ziemlich ähnlich, nur mit verschiedenen Feindbildern und Sündeböcken.

    Bei der FDP hingegen sieht es ganz anders aus. Hier geht es um das Individuum, egal ob Arbeiter oder Banker, gegen Zwang und Bevormundung durch den Staat.

    CDU, SPD und Grüne sind verschiedene Mischformen der beiden oben genannten Ideologien, mit verschiedenen Schwerpunkten und Ausprägungen.

    PS: Natürlich ist das erstmal theoretisch, die FDP wird dem liberalen Anspruch nicht gerecht, wie auch die CDU nicht wirklich konservativ ist, die SPD nicht wirklich sozialdemokratisch, und die Grünen auch schon viel zu oft ihre Ansprüche über Bord warfen, als es um wichtige Entscheidungen ging.



  • Hi Jockelx,

    Jockelx schrieb:

    Aber der Anfangspost war wohl eh nur als billige Polemik gemeint.

    Nein, warum sollte er? Das war schon völlig ernst gemeint, denn mittlerweile haben es von linken Gutmenschen beherrschte Medien geschafft, dass rechts zu einem absoluten Schimpfwort verkommen ist.

    Was aber ist schlimm daran ein rechter zu sein. Rechts ist eben nicht gleichbedeutend mit Rechtsextrem oder faschistoid. Ich würde rechts eher mit "wertekonservativ" definiieren, so in der Art wie die alte CSU unter Franz Josef Straus. Und da habe ich absolut keine Probleme damit. Schließlich hat er es (zusammen mit später Edmund Stoiber) geschafft, aus dem damaligen rückständigen vertrottelten Agrarstaat Bayern einen modernen extrem leistungsfähigen Hightech-Industriestandort zu machen.

    Mit links tue ich mir da mit den Definitionen wesentlich schwerer. Die SPD ist aus meiner Sicht noch nie wirklich links gewesen. Die DKP bzw. KPD waren es aber auch nicht, die waren eher an der Grenze zu linksradikal.
    Am ehesten würde ich als links den ostdeutschen Realoflügel der Linken ansehen. Leider haben die sich von der versammelten oberlehrerhaften Schar der westdeutschen Fundamental-Linken unterbuttern lassen.

    Was die direkten Extremen betrifft, da ist es mir eigentlich recht egal ob links- oder rechtsextrem. Für mich endet meine (und jedes anderen) Freiheit immer an dem Punkt wo sie in die Freiheit und Unversehtheit anderer eingreift. Gewalt wird durch eine löbliche Gesinnung nicht besser, und auch der Tod wirft weder von links noch von rechts mit Wattebäuschchen.

    Auch kann ich mich mit dem Verweis auf die besseren Linken, die ja im Gegensatz zu den Braunen noch niemanden umgebracht haben nicht so recht anfreunden. Alleine die RAF hat fast 40 Leute umgebracht, und außerhalb von Deutschland gibt es auf der Welt doch einen riesigen sehr gewaltsamen faschistoiden linken Mob. Insgesamt haben Linke vermutlich auch nicht weniger Menschen ermordet wie Rechte, allein wenn ich Stalin, Mao, Pol-Pott... zuusammenzähle... es gibt da keinen der auf den anderen zeigen muss. Wo andere in ihrer Entfaltung oder gar ihrer Existenz beschnitten werden, gibt es nicht die Guten und die Bösen, das ist nie gut.

    Interessant übrigens in dem Zusammenhang noch ein Zitat von Kurt Schumacher dem großen Urgestein der SPD:

    r Kurt Schumacher erklärte 1930 vor dem Reichsbanner Württemberg:[14]

    „Der Weg der leider ziemlich zahlreichen proletarischen Hakenkreuzler geht über die Kommunisten, die in Wirklichkeit nur rotlackierte Doppelausgaben der Nationalsozialisten sind. Beiden ist gemeinsam der Hass gegen die Demokratie und die Vorliebe für Gewalt.“

    Ich halte es da lieber mit dem fälschlich Voltaire zugeschriebenen Zitat "Ich verachte Ihre Meinung, aber ich gäbe mein Leben dafür, dass Sie sie sagen dürfen."

    Insofern finde ich es absolut nicht erfreulich dass es die AfD nicht in den Bundestag geschafft hat. Da hat es der Demokratische Block mit einer absoluten Schlammschlacht geschafft zu verhindern dass die einzige konstruktive Kraft es in den Bundestag schafft. Ob sie mit ihren Thesen recht hat, kann ich auch nicht garantieren. Aber man hätte sie im Bundestag disskutieren können. So werden statt dessen wieder Milliarden-Kredite alternativlos durchgewunken...

    Gruß Mümmel

    PS.: Bei der vorigen Bundestagwahl habe ich damals im Briefkasten eien Flyer der NPD gefunden, bei dem ich wenn jemand die obeste Zeile mit dem Parteinamen abgerissen hätte, darauf gewettet hätte, dass er von den Linken oder der MLPD oder DKP wäre.



  • muemmel schrieb:

    Hi Jockelx,

    Jockelx schrieb:

    Aber der Anfangspost war wohl eh nur als billige Polemik gemeint.

    Nein, warum sollte er?

    Weil er lustig ist. Naja, nicht wirklich. Aber besser man sieht es als lustig an... ist viel besser als die alternativen.

    Was aber ist schlimm daran ein rechter zu sein.

    Nichts, was sollte daran schlimm sein? Was schlimm ist, ist dieses Feindbild geschaffe - wie du es zB hier machst. Die linken sind die boesen, die rechten die guten. Oder umgekehrt. Wen interessiert sowas? Das ist Kindergarten.

    Kommt aber gut an, deshalb wird das in den Medien gerne so aufgeschaukelt. Weil es einfach ist. Die sind die boesen, wir sind die guten.

    Substanz: Fehlanzeige.



  • muemmel schrieb:

    Gutmenschen

    "Im Januar 2012 erhielt das Wort als Unwort des Jahres 2011 in Deutschland den zweiten Platz. In der Begründung gab die Jury an, mit dem Wort werde „insbesondere in Internet-Foren das ethische Ideal des ‚guten Menschen‘ in hämischer Weise aufgegriffen, um Andersdenkende pauschal und ohne Ansehung ihrer Argumente zu diffamieren und als naiv abzuqualifizieren“ und kritisierte die aus ihrer Sicht 2011 einflussreich gewordene Funktion des Wortes als „Kampfbegriff gegen Andersdenkende“"

    Nichtmal auf die Anmerkung, dass der Post polemisch wirkt, schaffst du es eine unpolemische ANtwort zu schreiben.

    Und hier mal was wikipedia zu links vs rchts an Gegensätzen sammelt:

    1. Egalitär – Elitär
    2. Progressiv – Konservativ
    3. Internationalistisch – Nationalistisch
    4. Zentralistisch – Separatistisch

    //edit und zum Thema AfD und ihre demokratische Haltung:
    Nur eine ganz einfache Frage wie hat diese Partei einen Wahlkampf mit >4 Millionen€ finanziert? Bist du dir sicher, dass sie dann noch deine Interessen verfolgt? Kennst du die Geldgeber?
    Im vergleich: Die Piraten die bereits in 2 Landtagen sitzen haben nur knapp 400k € investieren können.



  • Hi Otze,

    otze schrieb:

    muemmel schrieb:

    Gutmenschen

    Nichtmal auf die Anmerkung, dass der Post polemisch wirkt, schaffst du es eine unpolemische ANtwort zu schreiben.

    ich habe nichts gegen gute Menschen. Auch nichts gegen solche, die aus echtem gutem Willen das falsche tun.

    Wogegen ich aber bin sind jegliche Gesinnungsdogmatiker, Meinungsdiktatoren und politisch überkorrekte Sprachpolizisten...

    Jeder mag gerne Gutes tun. Auch wenn vielleicht im Überschwang des Wollens dabei nichts gutes dabei rauskommt. Aber sich im Glorienschein des Gutes tun zu sonnen, und die Kosten dafür aber anderen aufdrücken hat nichts mit gutes tun zu tun.

    Oder wie es Otto Graf lambsdorf mal gesagt hat:

    Alle reden vom Gürtel enger schnallen und dabei fummelt jeder bei den anderen an der Hose rum.

    Jeder mag gerne gutes tun, soll es aber dann auch selber tun und voran gehen.

    Wer nur andere mit der Moralkeule dazu zwingt/nötigt das zu tun was et als gut definiertt, da ist eben kein guter Mensch, sondern das genaue Gegenteil: ein Gutmensch.

    Gruß Mümmel



  • Mal was ganz offtopic, aber vielleicht passend zum Ursprungsposting:

    muemmel schrieb:

    nachdem es immer mehr in die Richtung Links = gut und rechts = böse geht, sollten wir vielleicht mal ein bisschen Sachlichkeit in die Disskusion bringen und mal ausdisskutieren, was wir eigentlihc unter rechts oder links verstehen.

    Witzigerweise ist die Rollenverteilung von rechts und links in der Politik etwas verdreht. Ungefähr wie der See im Deutschen die Wasserpfütze ist, außer man kommt an "die See", also ins Norddeutsche, wo die Pfützen wieder Meere heißen. So ist das Uphuser Meer kurz vor der Nordsee und der Bodensee auf dem Weg zum Mittelmeer.
    Wenn Seen (Pfützen) in Mitteldeutschland nicht Seen heißen, heißen sie auch gerne Maare, wo das Meer wieder sprachlich herausschwappt, wie auch die Lache, wie man sie bei Maria Laach findet. Bedeutungen sind eigentlich egal, hauptsache Wasser.
    Ungefähr so dürfte das auch mit dem politisch-verbalen Kreisverkehr stehen.

    Und vermutlich auch erst durch eine Überspitzung der NS-Zeit, wo ein deutscher Recke stramm die Hakenkreuzfahne bewacht hat.

    Die rechte Hand ist die "richtige" Hand, also die mit der man sich die Hände schüttelt, während die linke Hand, die "schmutzige Hand" ist mit der man sich den Hintern abputzt, womit der Zauberer die Karte verschwinden lässt, um einen zu linken.

    Rechts ist gerecht, also richtig und deswegen entscheiden GeRICHTE auch, was Recht ist, damit die aufrechten Bürger kein Unrecht erfährt. Zum Beispiel von einer linken Person, einem Betrüger, einem Intriganten.
    Da steht er wieder: der Recke, als aufrechter Bürger.

    Ich gehe mal davon aus, dass das die (politisch) Rechten früher mal die Rechten (also die Richtigen) waren und die Linken die die Betrüger. Die NSDAP war einfach so aufrichtig, dass sie im heutigen Sinne rechts wurde und die Linken waren hat das Gegenteil der Rechten.

    Ursprünglich ist rechts das "Gerade" (aufrecht), so dass rechts was also eher "hoch" bedeutet, notfalls auch auf dem rechten Weg nach vorne, aber eben nicht rechts.
    Links deutet auf das Ungeschickte ist, was - da die meisten Menschen Rechtshänder sind - erklärt, warum die linke Hand heißt, wie sie nunmal heißt.

    Wer also "links" wählt, wählt die ungeschickten Betrüger, wer die NPD wählt, die Richtigen, deren Nazifreunde, damals Millionen Juden hingerichtet haben.
    Verbaler Kreisverkehr, wie gesagt... im Prinzip bedeutet alles alles, wie auch das Gegenteil.


  • Mod

    Xin schrieb:

    Ich gehe mal davon aus, dass das die (politisch) Rechten früher mal die Rechten (also die Richtigen) waren und die Linken die die Betrüger. Die NSDAP war einfach so aufrichtig, dass sie im heutigen Sinne rechts wurde und die Linken waren hat das Gegenteil der Rechten.

    Nein, nein, nein. Die historische Herkunft des politischen Begriffs ist bekannt und wurde hier im Thread auch schon erklärt. Das hat nichts mit "Recht" und "linken" zu tun, sondern wirklich mit den Richtungsangaben rechts und links. Diese haben zwar eine Verwandschaft mit "richtig" und "linken", wie du schon erklärst, aber diese ist weitaus älter. Die Projektion auf die Politik ist einfach nur spontane Symmetriebrechung im ersten Parlament. Eine Fraktion musste eben rechts bzw. links von der anderen sitzen.



  • SeppJ: Man kann glaube ich davon ausgehen, dass denen damals die biblische Symbolik präsent war (Schafe zur Rechten = die Gerechten, Böcke zur Linken = die Verfluchten).



  • muemmel schrieb:

    Oder wie es Otto Graf lambsdorf mal gesagt hat:

    Alle reden vom Gürtel enger schnallen und dabei fummelt jeder bei den anderen an der Hose rum.

    Jeder mag gerne gutes tun, soll es aber dann auch selber tun und voran gehen.

    So wie der Steuerhinterzieher Lambsdorff?

    muemmel schrieb:

    Wer nur andere mit der Moralkeule dazu zwingt/nötigt das zu tun was et als gut definiertt, da ist eben kein guter Mensch, sondern das genaue Gegenteil: ein Gutmensch.

    Wer dich mit der Moralkeule zu treffen versucht, könnte genausogut versuchen, einen Pudding an die Wand zu nageln oder Angela Merkel eine klare Aussage zu entlocken.



  • SeppJ schrieb:

    Xin schrieb:

    Ich gehe mal davon aus, dass das die (politisch) Rechten früher mal die Rechten (also die Richtigen) waren und die Linken die die Betrüger. Die NSDAP war einfach so aufrichtig, dass sie im heutigen Sinne rechts wurde und die Linken waren hat das Gegenteil der Rechten.

    Nein, nein, nein. Die historische Herkunft des politischen Begriffs ist bekannt und wurde hier im Thread auch schon erklärt. Das hat nichts mit "Recht" und "linken" zu tun, sondern wirklich mit den Richtungsangaben rechts und links. Diese haben zwar eine Verwandschaft mit "richtig" und "linken", wie du schon erklärst, aber diese ist weitaus älter. Die Projektion auf die Politik ist einfach nur spontane Symmetriebrechung im ersten Parlament. Eine Fraktion musste eben rechts bzw. links von der anderen sitzen.

    Ich habe mal was weiter geforscht... mich interessiert sowas.

    Und so einfach ist es nicht:

    Wikipedia schrieb:

    Die Unterscheidung nach „Linken“ und „Rechten“ in einem Parlament geht laut zeitgenössischer Mitschriften auf die Sitzordnung der Delegierten bei der Einberufung der Generalstände und der nachfolgenden Konstituante im Übergang zur französischen Nationalversammlung zwischen 1789 und 1791[6] zurück. Dort war der traditionell „ehrenvollere“ Sitz rechts vom Parlamentspräsidenten dem Adel vorbehalten, so dass das Bürgertum links saß.

    Die Her(r)leitung des Adels auf der rechten/richtigen/ehrenvollen Seite und der des Volkes auf der linken/tölpelhaften/schmutzigen Seite erscheint mir hier logisch.

    Insbesondere die Zuordnung von rechts<->nationalistisch und links<->sozialistisch lässt sich damit 1 zu 1 erklären. Rechts sitzen die hohen Herrn, der Adel und links das Bürgertum. Ohne Adel rutscht das das Bürgertum nach rechts auf die ehrenvollen Plätze, die Arbeiterschaft auf die Linke Seite.

    Wikipedia schrieb:

    Später wurde diese Sitzordnung im tendenziellen Überblick übertragen auf andere Parlamente: Von reaktionären, nationalistischen Parteien auf der rechten Seite über konservative oder bürgerliche Parteien der politischen Mitte bis hin zu sozialdemokratischen, sozialistischen und kommunistischen Parteien auf der linken Seite.

    Entsprechend sind Zusammenhänge und Zeitabfolge nachvollziehbar.



  • Xin schrieb:

    Die Her(r)leitung des Adels auf der rechten/richtigen/ehrenvollen Seite und der des Volkes auf der linken/tölpelhaften/schmutzigen Seite erscheint mir hier logisch.

    Das macht es aber noch lange nicht richtig.

    "We began to recognize each other: those who were loyal to religion and the king took up positions to the right of the chair so as to avoid the shouts, oaths, and indecencies that enjoyed free rein in the opposing camp." [...] The contemporary press occasionally used the terms "left" and "right" to refer to the opposing sides.

    http://en.wikipedia.org/wiki/Left–right_politics



  • Shade Of Mine schrieb:

    Xin schrieb:

    Die Her(r)leitung des Adels auf der rechten/richtigen/ehrenvollen Seite und der des Volkes auf der linken/tölpelhaften/schmutzigen Seite erscheint mir hier logisch.

    Das macht es aber noch lange nicht richtig.

    Wikipedia mit Wikipedia zu widerlegen macht die Sache nicht einfacher.

    Zum Glück widerspricht es sich ja nicht wirklich. 🙂



  • muemmel schrieb:

    ...

    Aus meiner Sicht ziemlich viel populistischer Unsinn. Zudem ist es auch immer schön wenn man die Grünen als Links einordnet, das sind sie nicht wirklich (bzw. nur teile von diesen). Genauso wie du Liberale scheinbar streng nach rechts einsortierst.

    Wenn ich mit etwas an der Geschichte orientiere, ohne gleich recht mit Nationalsozialismus und links mit Sozialismus nach Sowjetischen Muster zu beschränken. Grundsätzlich entstammt der Begriff Links und Rechts der Sitzordnung in der Französischen Nationalversammlung. Rechts saßen im wesentlichen die, die einer Monarchie oder vergleichbaren nahe standen, links die, die eine eher revolutionäre Tendenz zu einer Republik hin hatten.

    Wenn man sowohl von den linken als auch rechten Formen von Diktaturen absieht, bei der eine Gleichschaltung der Massen ein Ziel zum Machterhalt darstellt, ebenso wie das Schaffen eines gemeinsamen Feindes, so kann der Begriff rechts und links weit fairer dargestellt werden. Ohne diese Stile wird von deinen begriffen von Freiheit und Gleichheit nicht viel stehen bleiben - die "Gleichheit" im sinne von Gleichschaltung ist immer von nutzen für Diktaturen, ungeachtet des Spektrums.

    Und Freiheit solltest du genauer definieren:

    • Freiheit im Sinne von freier Meinungsäußerung, Glaubensbekenntnis usw. => tendenziell links.
    • Freiheit im Sinne von wirtschaftlichen Leistungsbezug => tendenziell liberal, vielleicht eine kleine Tendenz zum Rechten, da Linke eher einen Sozialstaat fördern, bei der bestimmte Bereiche wie die Grundversorgung auch mal verstaatlicht wird.
    • Freiheit alles tun und lassen zu können => Anarchie (Tendenziell im Linksextremen Spektrum zu finden, da Rechts eher für Strukturen steht)

    Rechts steht tendenziell für das festhalten an Gewohnten, die Ablehnung von Ungewohnten und der Bezug auf konservative Werte. Links steht tendenziell für einen Wandel und eine Öffnung auch zu ungewohnten und für eine stärkere Gewaltenteilung (Mehr macht dem Volk - verwechsle dies aber nicht mit Sozialismus nach sowjetischen Stile).

    Man wird weit eher im linken als rechten Spektrum eine Gleichbehandlung (nicht Gleichschaltung!, sonst würden wir wieder von Extremen in beiden Richtungen sprechen) von Menschen, ungeachtet ihrer Fähigkeiten, ihres Alters, Geschlechtes und der Herkunft finden. Rechts ist tendenziell eher leistungsorientiert* (jeder bekommt was er erwirtschaftet) links tendiert eher zu sozialen Netz das auch gesellschaftlich Schwache auffängt, was aber nicht zwangsweise heißt das es nicht Reiche geben kann und die eigene Wirtschaftsleistung unbedeutend wäre - nur wird versucht die Schere nicht zu sehr aufklaffen zu lassen.

    * Eher, nicht zwangsweise - Liberalismus als solches steht eigentlich jenseits von Rechts und Links, auch wenn beispielsweise die FDP tendenziell eher rechts der Mitte anzusiedeln ist. Es gibt aber sowohl rechts- wie auch linksliberale (Beispiel für letzteres wäre z.b. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger).

    muemmel schrieb:

    rechts:
    Bring Dich ein, erarbeite Dir was, wenn Du aus objektiven Gründen nicht kannst werden wir dir helfen

    Seit wann wird bei rechten Regierungen jemanden aus "objektiven Gründen" geholfen? Dir ist hoffentlich bewusst das es tendenziell (wenn auch nicht ausschließlich) eher Linke waren die für sozialen Netze verantwortlich waren. Den Abbau selbiger Leistungen hat man eher den rechten Spektrum zu verdanken (und sei es den rechten Spektrum in einer Partei, wie die Agenta 2010 vorwiegend vom rechten Parteiflügel der SPD getragen wurde, mit der Folge das viele vom linken Parteiflügel ausgetreten sind)

    muemmel schrieb:

    links:
    Wir teilen dir deinen Tel zu. Wenn du mehr willst, kannst Du dafür arbeiten, musst aber das erarbeitete dann mit uns teilen.

    Bei der normalen linken Seite wird dir ein mehr an Arbeitsleistung auch mehr Einbringen, bedingt dadurch das ein soziales Netz tendenziell größer wird, kann aber tatsächlich die Abgabenlast unter einer linken Regierung zum Nachteil von Besserverdienern sinken. Das heißt aber nicht, das diese am Hungertuch nagen müssen, nur wird versucht das die Schere zwischen Arm und Reich nicht zu weit aufklaffen zu lassen.

    muemmel schrieb:

    rechts:
    lerne was dann kanste was, kannste was dann biste was und biste was dann haste was
    links:
    und willst du nicht mein Bruder sein dann schlag ich dir den Schädel ein.

    Was für ein absoluter Schwachsinn. Jemanden den Schädel einschlagen wirst du nur von Extremisten bekommen (egal welcher Art), wobei nach meiner bisherigen Erfahrung Linksradikale wesentlich mehr zu Sach- und Rechtsradikale zu Personenschaden tendieren - Ausnahme es steht der jeweilige "Feind" gegenüber dann neben sich beide nichts.

    Was Bildung angeht: Linke Regierungen werden versuchen tendenziell allen die gleiche Chance zu geben, unter Rechten wirst du eher vom Geldbeutel deiner Eltern abhängig sein ("Elitenförderung").

    muemmel schrieb:

    rechts:
    Alle Menschen sind einzigartig, jeder ist auf seine Art etwas besonderes
    links:
    Alle menschen sind gleich und das ist auch gut so.

    Ich kenne von der rechten Seite eher ein Schubladendenken, als von der Linken, vor allem was die Toleranz anders denkender angeht. Und unter einer linken Regierung gilt das Individuum sehr viel, aber wichtig ist: Jeder wird gleich behandelt. Ein armer hat die gleichen Rechte wie ein Reicher. Ein Weißer wird wie ein Schwarzer behandelt...



  • Hallo

    @asc

    laut deiner Beschreibung waere dann die Regierung
    der DDR rechts gewesen oder verstehe ich das falsch
    😃 🤡

    mfg
    Klaus



  • KlausB schrieb:

    laut deiner Beschreibung waere dann die Regierung
    der DDR rechts gewesen oder verstehe ich das falsch

    Die DDR entspricht nicht der "linken" Denkweise der meisten deutschen Parteien, und war eher eine Diktatur. Und zu Diktaturen aller Ausrichtungen habe ich glaube ich genügend geschrieben.



  • asc schrieb:

    KlausB schrieb:

    laut deiner Beschreibung waere dann die Regierung
    der DDR rechts gewesen oder verstehe ich das falsch

    Die DDR entspricht nicht der "linken" Denkweise der meisten deutschen Parteien, und war eher eine Diktatur. Und zu Diktaturen aller Ausrichtungen habe ich glaube ich genügend geschrieben.

    Das eine hat aber mit dem anderen viel zu tun. Wie willst du eine ernsthafte Umverteilung durchsetzen, wenn du die Bürger nicht im Land einsperrst? Die werden einfach abhauen.

    Diese Grafik sagt mehr als 1000 Worte:
    http://www.ddr-museum-muehltroff.de/tl_files/ddrmuseum/geschichte/einwohner-DDR.png



  • earli schrieb:

    Das eine hat aber mit dem anderen viel zu tun. Wie willst du eine ernsthafte Umverteilung durchsetzen, wenn du die Bürger nicht im Land einsperrst? Die werden einfach abhauen.

    Das Problem sind nicht die Bürger, sondern diejenigen, die bei einer Umverteilung etwas abzugeben hätten. Es würde also vollkommen reichen, die Reichen einzusperren.
    Die sind aber vermutlich dagegen, was ich auch verstehen kann.
    Entsprechend warten wir einfach weiter darauf, dass die Besteuerung in Abhängigkeit zur Staatsbürgerschaft kommt, statt des Erstwohnsitzes. Würde ich mir einen Erstwohnsitz in einer Steueroase leisten können, würde ich auch Steuern sparen. Die Umverteilung funktioniert also durchaus, wenn das Geld der Reichen in Reichweite bleibt. Einsperren muss man also niemanden.


Anmelden zum Antworten