Was ist rechts und was ist links
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muemmel schrieb:
Gutmenschen
"Im Januar 2012 erhielt das Wort als Unwort des Jahres 2011 in Deutschland den zweiten Platz. In der Begründung gab die Jury an, mit dem Wort werde „insbesondere in Internet-Foren das ethische Ideal des ‚guten Menschen‘ in hämischer Weise aufgegriffen, um Andersdenkende pauschal und ohne Ansehung ihrer Argumente zu diffamieren und als naiv abzuqualifizieren“ und kritisierte die aus ihrer Sicht 2011 einflussreich gewordene Funktion des Wortes als „Kampfbegriff gegen Andersdenkende“"
Nichtmal auf die Anmerkung, dass der Post polemisch wirkt, schaffst du es eine unpolemische ANtwort zu schreiben.
Und hier mal was wikipedia zu links vs rchts an Gegensätzen sammelt:
1. Egalitär – Elitär
2. Progressiv – Konservativ
3. Internationalistisch – Nationalistisch
4. Zentralistisch – Separatistisch//edit und zum Thema AfD und ihre demokratische Haltung:
Nur eine ganz einfache Frage wie hat diese Partei einen Wahlkampf mit >4 Millionen€ finanziert? Bist du dir sicher, dass sie dann noch deine Interessen verfolgt? Kennst du die Geldgeber?
Im vergleich: Die Piraten die bereits in 2 Landtagen sitzen haben nur knapp 400k € investieren können.
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Hi Otze,
otze schrieb:
muemmel schrieb:
Gutmenschen
Nichtmal auf die Anmerkung, dass der Post polemisch wirkt, schaffst du es eine unpolemische ANtwort zu schreiben.
ich habe nichts gegen gute Menschen. Auch nichts gegen solche, die aus echtem gutem Willen das falsche tun.
Wogegen ich aber bin sind jegliche Gesinnungsdogmatiker, Meinungsdiktatoren und politisch überkorrekte Sprachpolizisten...
Jeder mag gerne Gutes tun. Auch wenn vielleicht im Überschwang des Wollens dabei nichts gutes dabei rauskommt. Aber sich im Glorienschein des Gutes tun zu sonnen, und die Kosten dafür aber anderen aufdrücken hat nichts mit gutes tun zu tun.
Oder wie es Otto Graf lambsdorf mal gesagt hat:
Alle reden vom Gürtel enger schnallen und dabei fummelt jeder bei den anderen an der Hose rum.
Jeder mag gerne gutes tun, soll es aber dann auch selber tun und voran gehen.
Wer nur andere mit der Moralkeule dazu zwingt/nötigt das zu tun was et als gut definiertt, da ist eben kein guter Mensch, sondern das genaue Gegenteil: ein Gutmensch.
Gruß Mümmel
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Mal was ganz offtopic, aber vielleicht passend zum Ursprungsposting:
muemmel schrieb:
nachdem es immer mehr in die Richtung Links = gut und rechts = böse geht, sollten wir vielleicht mal ein bisschen Sachlichkeit in die Disskusion bringen und mal ausdisskutieren, was wir eigentlihc unter rechts oder links verstehen.
Witzigerweise ist die Rollenverteilung von rechts und links in der Politik etwas verdreht. Ungefähr wie der See im Deutschen die Wasserpfütze ist, außer man kommt an "die See", also ins Norddeutsche, wo die Pfützen wieder Meere heißen. So ist das Uphuser Meer kurz vor der Nordsee und der Bodensee auf dem Weg zum Mittelmeer.
Wenn Seen (Pfützen) in Mitteldeutschland nicht Seen heißen, heißen sie auch gerne Maare, wo das Meer wieder sprachlich herausschwappt, wie auch die Lache, wie man sie bei Maria Laach findet. Bedeutungen sind eigentlich egal, hauptsache Wasser.
Ungefähr so dürfte das auch mit dem politisch-verbalen Kreisverkehr stehen.Und vermutlich auch erst durch eine Überspitzung der NS-Zeit, wo ein deutscher Recke stramm die Hakenkreuzfahne bewacht hat.
Die rechte Hand ist die "richtige" Hand, also die mit der man sich die Hände schüttelt, während die linke Hand, die "schmutzige Hand" ist mit der man sich den Hintern abputzt, womit der Zauberer die Karte verschwinden lässt, um einen zu linken.
Rechts ist gerecht, also richtig und deswegen entscheiden GeRICHTE auch, was Recht ist, damit die aufrechten Bürger kein Unrecht erfährt. Zum Beispiel von einer linken Person, einem Betrüger, einem Intriganten.
Da steht er wieder: der Recke, als aufrechter Bürger.Ich gehe mal davon aus, dass das die (politisch) Rechten früher mal die Rechten (also die Richtigen) waren und die Linken die die Betrüger. Die NSDAP war einfach so aufrichtig, dass sie im heutigen Sinne rechts wurde und die Linken waren hat das Gegenteil der Rechten.
Ursprünglich ist rechts das "Gerade" (aufrecht), so dass rechts was also eher "hoch" bedeutet, notfalls auch auf dem rechten Weg nach vorne, aber eben nicht rechts.
Links deutet auf das Ungeschickte ist, was - da die meisten Menschen Rechtshänder sind - erklärt, warum die linke Hand heißt, wie sie nunmal heißt.Wer also "links" wählt, wählt die ungeschickten Betrüger, wer die NPD wählt, die Richtigen, deren Nazifreunde, damals Millionen Juden hingerichtet haben.
Verbaler Kreisverkehr, wie gesagt... im Prinzip bedeutet alles alles, wie auch das Gegenteil.
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Xin schrieb:
Ich gehe mal davon aus, dass das die (politisch) Rechten früher mal die Rechten (also die Richtigen) waren und die Linken die die Betrüger. Die NSDAP war einfach so aufrichtig, dass sie im heutigen Sinne rechts wurde und die Linken waren hat das Gegenteil der Rechten.
Nein, nein, nein. Die historische Herkunft des politischen Begriffs ist bekannt und wurde hier im Thread auch schon erklärt. Das hat nichts mit "Recht" und "linken" zu tun, sondern wirklich mit den Richtungsangaben rechts und links. Diese haben zwar eine Verwandschaft mit "richtig" und "linken", wie du schon erklärst, aber diese ist weitaus älter. Die Projektion auf die Politik ist einfach nur spontane Symmetriebrechung im ersten Parlament. Eine Fraktion musste eben rechts bzw. links von der anderen sitzen.
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SeppJ: Man kann glaube ich davon ausgehen, dass denen damals die biblische Symbolik präsent war (Schafe zur Rechten = die Gerechten, Böcke zur Linken = die Verfluchten).
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muemmel schrieb:
Oder wie es Otto Graf lambsdorf mal gesagt hat:
Alle reden vom Gürtel enger schnallen und dabei fummelt jeder bei den anderen an der Hose rum.
Jeder mag gerne gutes tun, soll es aber dann auch selber tun und voran gehen.
So wie der Steuerhinterzieher Lambsdorff?
muemmel schrieb:
Wer nur andere mit der Moralkeule dazu zwingt/nötigt das zu tun was et als gut definiertt, da ist eben kein guter Mensch, sondern das genaue Gegenteil: ein Gutmensch.
Wer dich mit der Moralkeule zu treffen versucht, könnte genausogut versuchen, einen Pudding an die Wand zu nageln oder Angela Merkel eine klare Aussage zu entlocken.
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SeppJ schrieb:
Xin schrieb:
Ich gehe mal davon aus, dass das die (politisch) Rechten früher mal die Rechten (also die Richtigen) waren und die Linken die die Betrüger. Die NSDAP war einfach so aufrichtig, dass sie im heutigen Sinne rechts wurde und die Linken waren hat das Gegenteil der Rechten.
Nein, nein, nein. Die historische Herkunft des politischen Begriffs ist bekannt und wurde hier im Thread auch schon erklärt. Das hat nichts mit "Recht" und "linken" zu tun, sondern wirklich mit den Richtungsangaben rechts und links. Diese haben zwar eine Verwandschaft mit "richtig" und "linken", wie du schon erklärst, aber diese ist weitaus älter. Die Projektion auf die Politik ist einfach nur spontane Symmetriebrechung im ersten Parlament. Eine Fraktion musste eben rechts bzw. links von der anderen sitzen.
Ich habe mal was weiter geforscht... mich interessiert sowas.
Und so einfach ist es nicht:
Wikipedia schrieb:
Die Unterscheidung nach „Linken“ und „Rechten“ in einem Parlament geht laut zeitgenössischer Mitschriften auf die Sitzordnung der Delegierten bei der Einberufung der Generalstände und der nachfolgenden Konstituante im Übergang zur französischen Nationalversammlung zwischen 1789 und 1791[6] zurück. Dort war der traditionell „ehrenvollere“ Sitz rechts vom Parlamentspräsidenten dem Adel vorbehalten, so dass das Bürgertum links saß.
Die Her(r)leitung des Adels auf der rechten/richtigen/ehrenvollen Seite und der des Volkes auf der linken/tölpelhaften/schmutzigen Seite erscheint mir hier logisch.
Insbesondere die Zuordnung von rechts<->nationalistisch und links<->sozialistisch lässt sich damit 1 zu 1 erklären. Rechts sitzen die hohen Herrn, der Adel und links das Bürgertum. Ohne Adel rutscht das das Bürgertum nach rechts auf die ehrenvollen Plätze, die Arbeiterschaft auf die Linke Seite.
Wikipedia schrieb:
Später wurde diese Sitzordnung im tendenziellen Überblick übertragen auf andere Parlamente: Von reaktionären, nationalistischen Parteien auf der rechten Seite über konservative oder bürgerliche Parteien der politischen Mitte bis hin zu sozialdemokratischen, sozialistischen und kommunistischen Parteien auf der linken Seite.
Entsprechend sind Zusammenhänge und Zeitabfolge nachvollziehbar.
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Xin schrieb:
Die Her(r)leitung des Adels auf der rechten/richtigen/ehrenvollen Seite und der des Volkes auf der linken/tölpelhaften/schmutzigen Seite erscheint mir hier logisch.
Das macht es aber noch lange nicht richtig.
"We began to recognize each other: those who were loyal to religion and the king took up positions to the right of the chair so as to avoid the shouts, oaths, and indecencies that enjoyed free rein in the opposing camp." [...] The contemporary press occasionally used the terms "left" and "right" to refer to the opposing sides.
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Shade Of Mine schrieb:
Xin schrieb:
Die Her(r)leitung des Adels auf der rechten/richtigen/ehrenvollen Seite und der des Volkes auf der linken/tölpelhaften/schmutzigen Seite erscheint mir hier logisch.
Das macht es aber noch lange nicht richtig.
Wikipedia mit Wikipedia zu widerlegen macht die Sache nicht einfacher.
Zum Glück widerspricht es sich ja nicht wirklich.
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muemmel schrieb:
...
Aus meiner Sicht ziemlich viel populistischer Unsinn. Zudem ist es auch immer schön wenn man die Grünen als Links einordnet, das sind sie nicht wirklich (bzw. nur teile von diesen). Genauso wie du Liberale scheinbar streng nach rechts einsortierst.
Wenn ich mit etwas an der Geschichte orientiere, ohne gleich recht mit Nationalsozialismus und links mit Sozialismus nach Sowjetischen Muster zu beschränken. Grundsätzlich entstammt der Begriff Links und Rechts der Sitzordnung in der Französischen Nationalversammlung. Rechts saßen im wesentlichen die, die einer Monarchie oder vergleichbaren nahe standen, links die, die eine eher revolutionäre Tendenz zu einer Republik hin hatten.
Wenn man sowohl von den linken als auch rechten Formen von Diktaturen absieht, bei der eine Gleichschaltung der Massen ein Ziel zum Machterhalt darstellt, ebenso wie das Schaffen eines gemeinsamen Feindes, so kann der Begriff rechts und links weit fairer dargestellt werden. Ohne diese Stile wird von deinen begriffen von Freiheit und Gleichheit nicht viel stehen bleiben - die "Gleichheit" im sinne von Gleichschaltung ist immer von nutzen für Diktaturen, ungeachtet des Spektrums.
Und Freiheit solltest du genauer definieren:
- Freiheit im Sinne von freier Meinungsäußerung, Glaubensbekenntnis usw. => tendenziell links.
- Freiheit im Sinne von wirtschaftlichen Leistungsbezug => tendenziell liberal, vielleicht eine kleine Tendenz zum Rechten, da Linke eher einen Sozialstaat fördern, bei der bestimmte Bereiche wie die Grundversorgung auch mal verstaatlicht wird.
- Freiheit alles tun und lassen zu können => Anarchie (Tendenziell im Linksextremen Spektrum zu finden, da Rechts eher für Strukturen steht)
Rechts steht tendenziell für das festhalten an Gewohnten, die Ablehnung von Ungewohnten und der Bezug auf konservative Werte. Links steht tendenziell für einen Wandel und eine Öffnung auch zu ungewohnten und für eine stärkere Gewaltenteilung (Mehr macht dem Volk - verwechsle dies aber nicht mit Sozialismus nach sowjetischen Stile).
Man wird weit eher im linken als rechten Spektrum eine Gleichbehandlung (nicht Gleichschaltung!, sonst würden wir wieder von Extremen in beiden Richtungen sprechen) von Menschen, ungeachtet ihrer Fähigkeiten, ihres Alters, Geschlechtes und der Herkunft finden. Rechts ist tendenziell eher leistungsorientiert* (jeder bekommt was er erwirtschaftet) links tendiert eher zu sozialen Netz das auch gesellschaftlich Schwache auffängt, was aber nicht zwangsweise heißt das es nicht Reiche geben kann und die eigene Wirtschaftsleistung unbedeutend wäre - nur wird versucht die Schere nicht zu sehr aufklaffen zu lassen.
* Eher, nicht zwangsweise - Liberalismus als solches steht eigentlich jenseits von Rechts und Links, auch wenn beispielsweise die FDP tendenziell eher rechts der Mitte anzusiedeln ist. Es gibt aber sowohl rechts- wie auch linksliberale (Beispiel für letzteres wäre z.b. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger).
muemmel schrieb:
rechts:
Bring Dich ein, erarbeite Dir was, wenn Du aus objektiven Gründen nicht kannst werden wir dir helfenSeit wann wird bei rechten Regierungen jemanden aus "objektiven Gründen" geholfen? Dir ist hoffentlich bewusst das es tendenziell (wenn auch nicht ausschließlich) eher Linke waren die für sozialen Netze verantwortlich waren. Den Abbau selbiger Leistungen hat man eher den rechten Spektrum zu verdanken (und sei es den rechten Spektrum in einer Partei, wie die Agenta 2010 vorwiegend vom rechten Parteiflügel der SPD getragen wurde, mit der Folge das viele vom linken Parteiflügel ausgetreten sind)
muemmel schrieb:
links:
Wir teilen dir deinen Tel zu. Wenn du mehr willst, kannst Du dafür arbeiten, musst aber das erarbeitete dann mit uns teilen.Bei der normalen linken Seite wird dir ein mehr an Arbeitsleistung auch mehr Einbringen, bedingt dadurch das ein soziales Netz tendenziell größer wird, kann aber tatsächlich die Abgabenlast unter einer linken Regierung zum Nachteil von Besserverdienern sinken. Das heißt aber nicht, das diese am Hungertuch nagen müssen, nur wird versucht das die Schere zwischen Arm und Reich nicht zu weit aufklaffen zu lassen.
muemmel schrieb:
rechts:
lerne was dann kanste was, kannste was dann biste was und biste was dann haste was
links:
und willst du nicht mein Bruder sein dann schlag ich dir den Schädel ein.Was für ein absoluter Schwachsinn. Jemanden den Schädel einschlagen wirst du nur von Extremisten bekommen (egal welcher Art), wobei nach meiner bisherigen Erfahrung Linksradikale wesentlich mehr zu Sach- und Rechtsradikale zu Personenschaden tendieren - Ausnahme es steht der jeweilige "Feind" gegenüber dann neben sich beide nichts.
Was Bildung angeht: Linke Regierungen werden versuchen tendenziell allen die gleiche Chance zu geben, unter Rechten wirst du eher vom Geldbeutel deiner Eltern abhängig sein ("Elitenförderung").
muemmel schrieb:
rechts:
Alle Menschen sind einzigartig, jeder ist auf seine Art etwas besonderes
links:
Alle menschen sind gleich und das ist auch gut so.Ich kenne von der rechten Seite eher ein Schubladendenken, als von der Linken, vor allem was die Toleranz anders denkender angeht. Und unter einer linken Regierung gilt das Individuum sehr viel, aber wichtig ist: Jeder wird gleich behandelt. Ein armer hat die gleichen Rechte wie ein Reicher. Ein Weißer wird wie ein Schwarzer behandelt...
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Hallo
laut deiner Beschreibung waere dann die Regierung
der DDR rechts gewesen oder verstehe ich das falsch
mfg
Klaus
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KlausB schrieb:
laut deiner Beschreibung waere dann die Regierung
der DDR rechts gewesen oder verstehe ich das falschDie DDR entspricht nicht der "linken" Denkweise der meisten deutschen Parteien, und war eher eine Diktatur. Und zu Diktaturen aller Ausrichtungen habe ich glaube ich genügend geschrieben.
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asc schrieb:
KlausB schrieb:
laut deiner Beschreibung waere dann die Regierung
der DDR rechts gewesen oder verstehe ich das falschDie DDR entspricht nicht der "linken" Denkweise der meisten deutschen Parteien, und war eher eine Diktatur. Und zu Diktaturen aller Ausrichtungen habe ich glaube ich genügend geschrieben.
Das eine hat aber mit dem anderen viel zu tun. Wie willst du eine ernsthafte Umverteilung durchsetzen, wenn du die Bürger nicht im Land einsperrst? Die werden einfach abhauen.
Diese Grafik sagt mehr als 1000 Worte:
http://www.ddr-museum-muehltroff.de/tl_files/ddrmuseum/geschichte/einwohner-DDR.png
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earli schrieb:
Das eine hat aber mit dem anderen viel zu tun. Wie willst du eine ernsthafte Umverteilung durchsetzen, wenn du die Bürger nicht im Land einsperrst? Die werden einfach abhauen.
Das Problem sind nicht die Bürger, sondern diejenigen, die bei einer Umverteilung etwas abzugeben hätten. Es würde also vollkommen reichen, die Reichen einzusperren.
Die sind aber vermutlich dagegen, was ich auch verstehen kann.
Entsprechend warten wir einfach weiter darauf, dass die Besteuerung in Abhängigkeit zur Staatsbürgerschaft kommt, statt des Erstwohnsitzes. Würde ich mir einen Erstwohnsitz in einer Steueroase leisten können, würde ich auch Steuern sparen. Die Umverteilung funktioniert also durchaus, wenn das Geld der Reichen in Reichweite bleibt. Einsperren muss man also niemanden.
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Xin schrieb:
Das Problem sind nicht die Bürger, sondern diejenigen, die bei einer Umverteilung etwas abzugeben hätten. Es würde also vollkommen reichen, die Reichen einzusperren.
Menschenrechte gelten auch für die "Reichen", und übrigens ist neben Freiheit auch Eigentum ein Menschenrecht.
Die sind aber vermutlich dagegen, was ich auch verstehen kann.
Entsprechend warten wir einfach weiter darauf, dass die Besteuerung in Abhängigkeit zur Staatsbürgerschaft kommt, statt des Erstwohnsitzes. Würde ich mir einen Erstwohnsitz in einer Steueroase leisten können, würde ich auch Steuern sparen. Die Umverteilung funktioniert also durchaus, wenn das Geld der Reichen in Reichweite bleibt. Einsperren muss man also niemanden.Dann legt man halt die Staatsbürgerschaft ab. Meinst du die DDR-Flüchtlinge wollten DDR-Bürger bleiben?
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earli schrieb:
Xin schrieb:
Das Problem sind nicht die Bürger, sondern diejenigen, die bei einer Umverteilung etwas abzugeben hätten. Es würde also vollkommen reichen, die Reichen einzusperren.
Menschenrechte gelten auch für die "Reichen", und übrigens ist neben Freiheit auch Eigentum ein Menschenrecht.
Dann verstoßen Steuern gegen die Menschenrechte?
earli schrieb:
Die sind aber vermutlich dagegen, was ich auch verstehen kann.
Entsprechend warten wir einfach weiter darauf, dass die Besteuerung in Abhängigkeit zur Staatsbürgerschaft kommt, statt des Erstwohnsitzes. Würde ich mir einen Erstwohnsitz in einer Steueroase leisten können, würde ich auch Steuern sparen. Die Umverteilung funktioniert also durchaus, wenn das Geld der Reichen in Reichweite bleibt. Einsperren muss man also niemanden.Dann legt man halt die Staatsbürgerschaft ab. Meinst du die DDR-Flüchtlinge wollten DDR-Bürger bleiben?
Es gibt sogar Flüchtlinge, die freiwillig(!) wieder zurückgegangen sind.
Der Wechsel der Staatsbürgerschaft ist nicht wieder der Wechsel der gesetzlichen Krankenversicherung. Vielleicht eher wie der Wechsel der PKV. ^^
Auf Dauer sollte das Ziel sein, dass für alle Menschen gleiche Rechte und Pflichten gelten. Und das sollte sich nicht danach richten, wo ein Mensch geboren wurde oder welche Staatsangehörigkeit er hat. Aber bis dahin, sollte es aus Fairnessgründen danach ausgelegt sein, wo er von der Gesellschaft profitiert hat, durch Schulbildung, Ausbildung, finanzielle Unterstützung.
Wenn jemand anschließend zu finanziellem Wohlstand kommt, sollte er die Vorabinvestition, die man in sein Leben gemacht hat, inkl. einer angemessenen Dividende zurückzahlen.
In junge Menschen zu investieren lohnt nur, wenn man sich auf den Deal einlässt. Wer nicht zahlen kann, zahlt nicht. Wer kann und sich sobald es um die Rückzahlung geht - aus dem Staub macht, weil er sein gutes Leben nicht mit den Versagern teilen möchte, der hat nicht verstanden, dass er sein Leben nicht alleine gemeistert hat, sondern da auch eine Vielzahl von Lehrern und Unterstützern dabei waren, die auch gerne ein Gehalt hätten.Vielleicht sollte Fairness mal ein Schulfach werden. Ich zahle ja auch Steuern für die sogenannte Elite.
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Xin schrieb:
Dann verstoßen Steuern gegen die Menschenrechte?
Im Prinzip ja, aber das ist immer eine Frage der Höhe. Für eine pauschale Abgabe, um die Grundaufgaben des Staates (Straßen, Schulen, Justiz, soziale Absicherung) zu finanzieren, wird keiner über eine Mauer klettern. Und dass Menschen mit höherem Einkommen mehr zahlen. Das sehen auch "die Reichen" so. Aber Umverteilung ist was ganz anderes.
Auf Dauer sollte das Ziel sein, dass für alle Menschen gleiche Rechte und Pflichten gelten.
Die einzige Pflicht des Menschen ist es, seine Mitmenschen in Frieden zu lassen. Und die Rechte jedes Menschen sind sein Leben, seine Freiheit und sein Eigentum (d.h. was er selbst produziert bzw. was er ohne Gewalt und Täuschung durch friedlichen Handel mit anderen erhalten hat).
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earli schrieb:
Xin schrieb:
Dann verstoßen Steuern gegen die Menschenrechte?
Im Prinzip ja, aber das ist immer eine Frage der Höhe. Für eine pauschale Abgabe, um die Grundaufgaben des Staates (Straßen, Schulen, Justiz, soziale Absicherung) zu finanzieren, wird keiner über eine Mauer klettern. Und dass Menschen mit höherem Einkommen mehr zahlen. Das sehen auch "die Reichen" so. Aber Umverteilung ist was ganz anderes.
Es ist die Frage, ob Umverteilung bedeutet, den Reichen Eigentum wegzunehmen, oder ob es bedeutet, den Wert des Reichtums zu erhalten, während gleichzeitig das in meinen Augen vorrangige Menschenrecht auf (Chancen)Gleichheit gestärkt wird.
Kapitalismus läuft im Extrem darauf hinaus, dass einer alles besitzt und der Rest nix.
Geld hingegen ist kein Wert, sondern ein Schuldschein: bedrucktes Papier. Ich, der Dir einen Geldschein gibt, bestätige Dir damit, Dir den Wert zu schulden, der auf dem Geldschein gedruckt ist. Du kannst nun mit meinem Schuldschein einen anderen Wert erwerben, so dass mein Schuldschein auf kurz oder lang wieder zu mir kommt, in dem mein Arbeitgeber ihn mir als Gehalt auszahlt: "Für Deine Arbeit schulde ich Dir den Wert dieser Geldscheine."Das ganze funktioniert solange, wie die Menschen darauf vertrauen, dass man für Geldscheine auch einen Gegenwert erhält. Früher waren Geldscheine handlichere Goldstücke und für einen Geldschein erhielt man seinen Gegenwert in Gold. Heute ist es tatsächlich nur noch vom Vertrauen in die Währung abhängig.
Wenn nun jemand alle Geldscheine hat, ist er sehr reich, aber muss er darauf vertrauen, dass der Rest der Welt diese Schuldscheine auch akzeptiert.* Wenn sich die Welt aus Geldmangel nämlich inzwischen auf andere Währungen verständigt, zum Beispiel Zeit, Zigaretten oder Muscheln, dann hat der Reiche sehr viel bedrucktes Papier, die er nicht mehr gegen Werte tauschen kann. Was soll man damit auch machen? Für 1 Million Euro in 5 Euro-Scheinen kannst Du 10 Minuten Feuer machen: Gegenwert 250g Brennholz. Der Scheiß ist auch noch bedruckt und stinkt beim verbrennen.
Wenn Du denkst, dass das absolut irrsinnig ist, dann sei darauf hingewiesen, dass ein Teil der deutschen Gesellschaft bereits Reservewährungen nutzt und die Nutzung von Geldscheine beim Bestreiten des Lebens einschränkt. So erhältst Du Essen bei den Tafeln, Gebrauchtwaren werden wieder häufiger getauscht und gehandelt. Geschäfte wie Emmaus erlauben eine Existenz bei Minimierung des Geldumsatzes.
Und gehandelt wird nicht zwangsläufig gegen Geld. Ich bringe Geschirr und nehme Kleidung mit. Die Tauschbörsen bei Facebook, ebay etc. laufen gut.Geld ist ein Universaltauchmittel. Und ein Spekulationsobjekt. Und wertlos, wenn man spekuliert, dass man für Geld nichts mehr bekommt.
Damit Geld alltäglich bleibt, muss es für alle alltäglich verfügbar sein. Umverteilung ist also auch notwendig, um Reichtum zu erhalten. Reichtum ist schließlich nicht der Besitz selbst, sondern das Ungleichgewicht der Menge: Ich kann nicht doppelt so reich sein, wie Du, wenn Du nichts mehr hast.
earli schrieb:
Auf Dauer sollte das Ziel sein, dass für alle Menschen gleiche Rechte und Pflichten gelten.
Die einzige Pflicht des Menschen ist es, seine Mitmenschen in Frieden zu lassen. Und die Rechte jedes Menschen sind sein Leben, seine Freiheit und sein Eigentum (d.h. was er selbst produziert bzw. was er ohne Gewalt und Täuschung durch friedlichen Handel mit anderen erhalten hat).
Wenn Du Kinder in die Welt setzt, bezahlst Du also dessen Lehrer alleine? Die Bürgersteige, die es nehmen muss, um zur Schule zu kommen, die Du selbst baust?
Wenn Deine Eltern alt und krank werden, zahlst Du das Altenheim, die Pfleger usw.?Dein Kind ist ein Kind der Gesellschaft, wie Deine Eltern Mitglieder der Gesellschaft sind. Wie Du Mitglied dieser Gesellschaft bist. Und da ich auch Mitglied dieser Gesellschaft bin, zahle ich für Deine Kinder, Deine Eltern und auch für Dich, wenn es Dir nicht gut geht.
Was Du selbst produziert hast, hättest Du nicht produzieren können, wenn die Gesellschaft Dich nicht angeleitet hätte. Also tu nicht so, als hätte der Mensch keine Verpflichtung anderen Menschen gegenüber.Die Idee des Individuums funktioniert nicht. Wärst Du ein Individuum wärst Du nach der Geburt verdurstet bevor Du verhungert wärst.
PS: * Nehmen wir an, die Saudis wären reich. Sie haben rund 500 Mrd US$ und gehen jetzt in die USA und wollen dafür einkaufen. Was bekommen sie? Die werden sich schon anständig da was einpacken lassen können, vermute ich.
Die rund 8000t Goldreserven reichen vermutlich nicht, das sind bei aktuellem Goldpreis 344'480'000'000 - 350 Milliarden. Da werden die Amis noch was draufpacken müssen.
Dann kommen die Japaner und bringen 1,2 Billionen Dollar vorbei und wollen auch shoppen gehen. Gold ist schon keins mehr da und staatliche Besitztümer im Wert von 150 Milliarden fehlen auch schon. Was kann man da für 1,2 Billionen noch bekommen? Ländereien, die im Staatsbesitz sind? Wüsten? Nationalparks? Was kostet so ein Nationalpark und wie bekommen die Japaner den auf ihre Insel? Nehmen wir an, die Japaner haben ihre 1,2 Billionen Euro noch irgendwie umgetauscht bekommen, da klopfen die Chinesen an und haben ein Geldköfferchen von 3,4 Billion US$ im Gepäck.Sind die Chinesen jetzt reich oder verdammt arm dran? Und wer zahlt jetzt die 16.7 Billionen US$ Schulden, die die USA noch haben? Die Gläubiger, denen die 16.7 Billionen US$ gehören, glauben ja auch, dass sie noch Reichtümer besäßen...
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earli schrieb:
Das eine hat aber mit dem anderen viel zu tun. Wie willst du eine ernsthafte Umverteilung durchsetzen, wenn du die Bürger nicht im Land einsperrst? Die werden einfach abhauen.
Es gab schon mal einen höheren Spitzensteuersatz (übrigens auch in Ländern wie der USA). Da war kein Einsperren nötig. Und abhauen tun sicherlich auch nicht alle. Es gibt sogar Reiche, die diesen Schritt für nötig halten.
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muemmel schrieb:
Ich probiere mal ein paar Beispiele/Thesen zu finden:
rechts:
Du kannst bzw. du darfst
Links:
Du sollst bzw. bei Grün Du musstrechts:
Freiheit
links:
GleichheitHeiliger Strohsack, bist du ein Ossi?
Btw,
Rechts, primär: Geringschätzung menschlichen Lebens. Instinkt- und triebgesteuertes Handeln (nach Bauchgefühl). Projektion familiärer Zuneigung und Zusammenhalts auf eine größere Gruppe (das ominöse "Volk"). Ein Individuum hat sich der Gemeinschaft unterzuordnen. Feindschaft bis zu Hass gegenüber Menschen, die von willkürlichen "Normen" abweichen (GMF-Syndrom).