Was ist rechts und was ist links
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asc schrieb:
Es gab schon mal einen höheren Spitzensteuersatz (übrigens auch in Ländern wie der USA). Da war kein Einsperren nötig. Und abhauen tun sicherlich auch nicht alle. Es gibt sogar Reiche, die diesen Schritt für nötig halten.
Schon klar, in den USA sogar 91 % von den 1940ern bis in die 1960er. Aber das macht es nicht moralisch besser.
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Hallo
Kommunistische Diktaturen wie die DDR oder der Stalinismus und Maoismus werden gern von politisch rechten Kreisem herangezogen um alles Linke zu diskreditieren. Zudem schlüpfen Rechte gern in eine Opferrolle und stellen sich als politisch Verfolgte dar. Rechts finden wir viel heuchlerisches und unglaublich verlogenes Gesindel.
dann sag dochmal wo irgenwas "Linkes" ist und funktioniert
oder ist das fuer dich irgenwass abstraktes oder ...und hier mit der Nazi-Keule rumwinken ...
mfg
Klaus
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KlausB schrieb:
Hallo
Kommunistische Diktaturen wie die DDR oder der Stalinismus und Maoismus werden gern von politisch rechten Kreisem herangezogen um alles Linke zu diskreditieren. Zudem schlüpfen Rechte gern in eine Opferrolle und stellen sich als politisch Verfolgte dar. Rechts finden wir viel heuchlerisches und unglaublich verlogenes Gesindel.
dann sag dochmal wo irgenwas "Linkes" ist und funktioniert
oder ist das fuer dich irgenwass abstraktes oder ...und hier mit der Nazi-Keule rumwinken ...
mfg
KlausNazi-Keule ist ein gutes Stichwort. Neonazis, also Vertreter der Königsdisziplin der Rechten, behaupten ständig dass die Antifa moderne Nazis seien. Damit haben sie bei Ahnungslosen sogar einigen Erfolg. Generell wird in dieser Sparte der Rechtsausleger ein starkes Wunschdenken gepflegt, das die Realität ersetzt. Rechtssein bedeutet auch: Widersprüche akzeptieren, Bullshit erzählen und aufrichtig daran glauben. Gegenbeweise sind per definitionem nichts weiter als alliierte und jüdische Siegerpropaganda.
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KlausB schrieb:
dann sag dochmal wo irgenwas "Linkes" ist und funktioniert
oder ist das fuer dich irgenwass abstraktes oder ...Dänemark,Schweden, Norwegen.
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Hallo
als Beispiel Daenemark
Venstre (rechtsliberal) 47 (+1)
Socialdemokraterne (sozialdemokratisch) 44 (−1)
Dansk Folkeparti (rechtspopulistisch) 22 (−3)
Det Radikale Venstre (sozialliberal) 17 (+8)
Socialistisk Folkeparti (demokratisch-sozialistisch, grün) 16 (−7)
Enhedslisten – de rød-grønne (sozialistisch, linksalternativ) 12 (+8)
Liberal Alliance (marktliberal) 9 (+4)
Det Konservative Folkeparti (konservativ) 8 (−10)Abgeordnete der Färöer
Sambandsflokkurin (konservativ) 1
Javnaðarflokkurin (sozialdemokratisch) 1 (+1)Abgeordnete aus Grönland
Inuit Ataqatigiit (sozialistisch) 1
Siumut (sozialdemokratisch) 1wo ist da bitte eine links-Mehrheit ?
mfg
Klaus
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muemmel schrieb:
[...] Oder wie es Otto Graf lambsdorf mal gesagt hat:
Alle reden vom Gürtel enger schnallen und dabei fummelt jeder bei den anderen an der Hose rum.
Hast den Richtigen zitiert. Der von sich auf andere schließt.
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otze schrieb:
Dänemark,Schweden, Norwegen.
Lustigerweise sind dies und die baltischen Staaten (Estland, Lettland, Litauen) die einzigen europäischen Länder, die gerade Austerität üben, also ihre Staatsausgaben reduzieren. Und denen geht es recht gut.
Griechenland, Portugal usw., welche angeblich kaputt gespart werden, sparen gar nicht, sondern geben jedes Jahr mehr aus als im Jahr zuvor.
Und das einzige vom Volumen (Einwohnerzahl bzw. Wirtschaftsleistung) her bedeutende Land, das gerade links regiert wird, ist Frankreich, und das kackt völlig ab.
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hallo
wie verträgt sich das damit?
chrische
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earli schrieb:
otze schrieb:
Dänemark,Schweden, Norwegen.
Lustigerweise sind dies und die baltischen Staaten (Estland, Lettland, Litauen) die einzigen europäischen Länder, die gerade Austerität üben, also ihre Staatsausgaben reduzieren. Und denen geht es recht gut.
Griechenland, Portugal usw., welche angeblich kaputt gespart werden, sparen gar nicht, sondern geben jedes Jahr mehr aus als im Jahr zuvor.
Und das einzige vom Volumen (Einwohnerzahl bzw. Wirtschaftsleistung) her bedeutende Land, das gerade links regiert wird, ist Frankreich, und das kackt völlig ab.
Austerität als Allheilmittel ist neoliberaler Blödsinn. Es wäre so, wie wenn man merkt, Aspirin hilft gegen Kopfschmerzen und das deswegen auch jemandem mit Darmblutungen zu verschreiben.
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KlausB schrieb:
Hallo
wo ist da bitte eine links-Mehrheit ?Dir ist schon bewusst, dass die Einteilung rechts/Links relativ zum Spektrum der Parteien ist? Unsere alte konservative CDU zu Beginn der BR war linker als die SPD heute ist. Trotzdem würde man heute sagen, dass die SPD links der CDU steht. Und aus Sicht der Amerikaner ist die heutige CDU ein Sozialistenverein.
Als in Dänemark lebender kann ich die Situation aber besser beurteilen als du. Dänemark ist ein Wohlfahrtsstaat der blendend da steht. Ob die Regierung gerade rechts ist, ändert nichts daran, dass das Sozialsystem ein linker Traum ist.
//edit und deine eigenen daten solltest du auch mal ordentlich zusammenaddieren lernen. Die linken Parteien haben ganz klar mhr als 50% der Sitze.
Venstre (rechtsliberal) 47 Dansk Folkeparti (rechtspopulistisch) 22 Liberal Alliance (marktliberal) 9 Det Konservative Folkeparti (konservativ) 8 Sambandsflokkurin (konservativ) 1 => 87 Socialdemokraterne (sozialdemokratisch) 44 Det Radikale Venstre (sozialliberal) 17 Socialistisk Folkeparti (demokratisch-sozialistisch, grün) 16 Enhedslisten – de rød-grønne (sozialistisch, linksalternativ) 12 Javnaðarflokkurin (sozialdemokratisch) 1 Inuit Ataqatigiit (sozialistisch) 1 Siumut (sozialdemokratisch) 1 =>92
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otze schrieb:
Als in Dänemark lebender kann ich die Situation aber besser beurteilen als du.
Ah interessant. Vielleicht hast du ja eine Idee, warum die "Venstre", zu Deutsch "Linke", als rechts gilt, oder besser gefragt: Wie nennen die Dänen das, was wir "Links" nennen politisch, wenn ihre Linkspartei rechtsliberal ist?
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Vielleicht haben die eine andere Sitzordnung? Jedenfalls ist die Wikipedia konsistent mit dieser Beschreibung.
Venstre[note 1] (Danish pronunciation: [ˈʋɛnsdʁɐ], literally "left"), full name Venstre, Danmarks Liberale Parti (English: Left, Liberal Party of Denmark), is a conservative-liberal[1][6][7] political party in Denmark. Founded as part of a peasants movement against the landed aristocracy, today it is espouses an economic liberal pro-free market ideology, it is the major party of the centre-right in Denmark, and the largest party in the country. The party formerly governed in coalition with the Conservative People's Party, with support from the Danish People's Party.
Ideology: Liberalism,
Conservative liberalism,[1]
Nordic agrarianism,[1][2][3]
Market liberalism[2]Political position: Centre-right
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Venstre ist sowas wie unsere SPD. Es ist eine alte Partei (1870er Jahre), die sich ursprünglich auf Kernlinke themen besann. Allerdings gabs dann ebenfalls vor ewig langer Zeit eine Abspaltung der linken Flügel der Partei (ähnlich wie die WASG zu Zeiten Schröders) und die Partei ist in die Mitte gewandert. Und von der Mitte wurde sie dann typisch wirtschaftsliberal und steht inzwischen eher rechts.
Wikipedia hats auch gut zusammengefasst.
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otze schrieb:
Und von der Mitte wurde sie dann typisch wirtschaftsliberal und steht inzwischen eher rechts.
Fand der Übergang zum Wirtschaftsliberalismus zufälligerweise in den späten 1980ern statt? Das war die Zeit des Zusammenbruchs des Kommunismus in Europa, was einige linke Bewegungen in eine tiefe Krise stürzte. In Deutschland brachte das die sogenannten "Antideutschen" hervor, eine surreale Politsekte die aus Linksradikalen hervorging. Nur waren sie plötzlich alles andere als links, sondern krasse Verfechter von NATO-Millitäreinsätzen, von postzionistischen Gewaltmaßnamen gegen die Palästinenser, islamfeindlich und natürlich wirtschaftsliberal.
Für mich ist Wirtschaftsliberalismus durch die ihm innewohnende, implizite Menschenfeindlichkeit, ebenso wie Rassismus und Nationalismus ein weiterer Zugang zum rechten bzw. rechtsextremen Sumpf.
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Z schrieb:
Fand der Übergang zum Wirtschaftsliberalismus zufälligerweise in den späten 1980ern statt?
Der Wikipedia-Link ist gerade mal 2 Postings über dir.
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Bashar schrieb:
Z schrieb:
Fand der Übergang zum Wirtschaftsliberalismus zufälligerweise in den späten 1980ern statt?
Der Wikipedia-Link ist gerade mal 2 Postings über dir.
Hast Recht. Diskussionsforen sind doof. Wir haben doch Wikipedia.
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Z schrieb:
Für mich ist Wirtschaftsliberalismus durch die ihm innewohnende, implizite Menschenfeindlichkeit, ebenso wie Rassismus und Nationalismus ein weiterer Zugang zum rechten bzw. rechtsextremen Sumpf.
Man sollte hinzufügen, dass du diese Worte in deiner Form als extremer Linker sprichst.
Vielleicht könntest du ja mal erklären wieso dem Wirtschaftsliberalismus so pauschal und flächendeckend eine Menschenfeindlichkeit innewohnt? Mir leuchtet das jedenfalls nicht ein.
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It0101 schrieb:
Man sollte hinzufügen, dass du diese Worte in deiner Form als extremer Linker sprichst.
Vielleicht könntest du ja mal erklären wieso dem Wirtschaftsliberalismus so pauschal und flächendeckend eine Menschenfeindlichkeit innewohnt? Mir leuchtet das jedenfalls nicht ein.
Der Wirtschaftsliberalismus geht davon aus, dass nur Marktgesetze allein ausreichen um eine gesellschaftliche Ordnung herzustellen. Vielleicht stimmt das sogar, aber in dieser Ordnung wird der Mensch zum reinen Wirtschaftsobjekt degradiert. Er wird durch seine Rolle als Kunde und Arbeitskraft definiert. Wer nichts kauft oder leistet hat keinen Wert mehr für das System. Er verliert aus dessen Sicht seine Existenzberechtigung, da er nicht mehr daran partizipieren kann.
Ausserdem eskaliert ungebremster Kapitalismus relativ schnell. Es bilden sich Inseln des Reichtums und Überflusses inmitten eines Meeres aus Armut und Elend. Die Tendenz dazu sehen wir schon in unserer Gesellschaft, trotz Regularien, die aber eher den Zweck haben Kriminalität und einen Aufstand der Ausgestoßenen zu verhindern, als eine gerechte Teilhabe aller zu bewirken.
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Z schrieb:
Ausserdem eskaliert ungebremster Kapitalismus relativ schnell. Es bilden sich Inseln des Reichtums und Überflusses inmitten eines Meeres aus Armut und Elend. Die Tendenz dazu sehen wir schon in unserer Gesellschaft, trotz Regularien, die aber eher den Zweck haben Kriminalität und einen Aufstand der Ausgestoßenen zu verhindern, als eine gerechte Teilhabe aller zu bewirken.
Kürzlich gab es doch die Frage nach dem Menschenrecht an Eigentum.
Das kann ich soweit ja auch als Menschenrecht akzeptieren, wobei ich ehrlich gesagt nicht verstehe, wieso der Mensch Eigentum besitzen will, wenn er mehr haben könnte, wenn man nur auf das Eigentum verzichten würde.Sehr schön dabei die Idee, die Andreas Eschbach in seinem Roman "Herr aller Dinge" beschrieben hat.
Wenn man das Recht auf Eigentum zum Menschenrecht erhebt - und damit das Recht auf Klassenzugehörigkeit darauf, schließlich ist Eigentum nur am Anfang eines Wirtschaftssystems von eigener Leistung abhängig, wie es gerne propagiert ist, sondern wird heute durch Zinsen vermehrt und dann vererbt.
Besitz steht jedenfalls nicht im Zusammenhang mit Leistung oder Fleiß.Wir in Deutschland haben zum Glück eine "Sollbruchstelle" in diesem System, bei dem der Staat genutzt wird, um die Inseln des Reichtums zu beschützen.
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Z schrieb:
It0101 schrieb:
Man sollte hinzufügen, dass du diese Worte in deiner Form als extremer Linker sprichst.
Vielleicht könntest du ja mal erklären wieso dem Wirtschaftsliberalismus so pauschal und flächendeckend eine Menschenfeindlichkeit innewohnt? Mir leuchtet das jedenfalls nicht ein.
Der Wirtschaftsliberalismus geht davon aus, dass nur Marktgesetze allein ausreichen um eine gesellschaftliche Ordnung herzustellen. Vielleicht stimmt das sogar, aber in dieser Ordnung wird der Mensch zum reinen Wirtschaftsobjekt degradiert.
Sehe ich teilweise genauso. Wie der Mensch betrachtet wird, hängt aber zusätzlich auch noch von der Gesellschaft ab, bzw. wie sie mit "Außenseitern" umgeht. Das muss nicht zwangsläufig "menschenfeindlich" sein. Du siehst als Beispiel unsere Gesellschaft und siehst dich bestätigt, aber das ist eben nur ein Beispiel.
Menschen müssen nunmal essen und trinken und dafür müssen sie seit Menschengedenken arbeiten. Wer keine "verwertbare" Arbeitskraft hat oder sich nicht selbst ernähren kann, wird normalerweise von der Natur knallhart bestraft. Freundliche Grüße sendet dir Darwin.
Da ist unsere Gesellschaft, so übel sie auch sein mag, schon ein erheblicher Fortschritt, denn hier muss derzeit niemand hungern.