Frage zur unterjährigen Verzinsung
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Susi hat Gustav über 4 Jahre lang zu viel abgebucht. Eine Überprüfung durch einen Sachverständigen hat pro Monat den Fehlbetrag bestimmt:
Jänner: 100 €
Februar: 102 €
März: 104 €
...
Dezember 101 €Diese Liste hat 48 Werte (Zeitraum waren 4 Jahre). Laut Gesetz beträgt nun die jährliche Verzinsung die Susi zusätzlich an Gustav zurückzahlen muss 4%.
Wie berechne ich da jetzt korrekt die Zinsen? (Nehmen wir an, dass der Sachverständige es nicht getan hat, sonst wär's ja einfach ;))
Die 1,04 durch 12 zu teilen und pro Monat zu verzinsen ist ja auch Quatsch. Wird der Zinssatz da irgendwie auf Monate heruntergerechnet?
Muss zugeben, bin gerade baff.
MfG SideWinder
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Zwölfte Wurzel aus 1,04 zur monatlichen Verzinsung nehmen?
MfG SideWinder
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Gilt das auch für den österreichischen Gesetzgeber? Da steht nur Finanzwelt.
D.h. du würdest pro Kapital (48 Stück) die Zinsen einzeln rechnen mit einer dieser Methoden und diese dann zusammenzählen?
MfG SideWinder
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Ich würde mich erstmal schlau machen wie man das zu rechnen hat.
(Frag mich aber nicht wo :D)Ansonsten...
Ja, klar.
Die "korrekteste" Rechnung ist wohl die mit kontinuierlichem Zinssatz. Und dann natürlich für jede Buchung extra, geht ja anders nicht wirklich (*).
Wobei halt die Frage bleibt ob der Gesetzgeber auch der Meinung ist dass das so "korrekt" ist.Dazu kommt noch die Sache mir Runden. Bei (fast?) allen staatlich geregelten Vorgängen die Geld betreffen ist peinlich genau vorgeschrieben mit welcher Genauigkeit gerechnet werden muss, wann Zwischenergebnisse nach welchem Verfahren auf wie viele Stellen gerundet werden müssen usw.
Das ist auch einer der Gründe warum nicht jeder Hansel sein eigenes Buchhaltungsprogramm für Klein- und Mittelunternehmen anbietet
*: Natürlich könnte man jeden Tag einzeln rechnen, also jeden Tag das zu verzinsende Kapital mal dem Tagesprozentsatz, und dann beim Monatswechsel bzw. der Fehlbuchung das zusätzliche Kapital draufschlagen. Wenn es um nachvollziehbarkeit geht, ist aber denke ich eher die Variante mit 48 getrennt verzinsten Beträgen sinnvoll, da es wesentlich weniger Rechenschritte sind. Und es wird mit Multiplikatoren gerechnet die weiter von 1 entfernt sind, d.h. der akkumulierte Rundungsfehler wird bei gleicher Genauigkeit geringer ausfallen.
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Grobe Schätzung: Wie weit wird meine Methode mit der 12.Wurzel vom Endergebnis entfernt liegen? Mehr als 1% auf die gesamten 4 Jahre?
MfG SideWinder
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Ich würde schätzen nicht. Also zumindest nicht wenn die monatlichen Beträge so ähnlich wie in deinem Beispiel sind. Wenn das ganze aber z.B. im Feb. losgeht, und im ersten Monat 90% der Gesamtsumme falsch gebucht wurden, dann wird der Unterschied wohl deutlich mehr als 1% ausmachen.
Aber verlass dich nicht auf das was ich sage, vielleicht guckt hier ja noch jmd. rein der davon mehr Ahnung hat als ich, und schreibt was dazu
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In Deutschland darf lediglich ein Kreditinstitut Zinseszins berechnen. Ist an dem Geschäft kein Kreditinstitut beteiligt, sind Zinseszinsvereinbarungen nichtig (vgl. §248 BGB).
Liegt die Verzinsung also bei 4% im Jahr, entspricht dies 4/12 % = 1/3 % im Monat.