Abschlagsfrei mit 63 Jahren in die Rente
-
Frankreichs Präsident Francois Hollande **hat das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen in Deutschland begrüßt.
**
Er könne ein Interesse an Positionen erkennen, für die er auf europäischer Ebene lange geworben habe, sagte Hollande am Mittwoch in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy in Madrid. So habe Frankreich die Einführung eines Mindestlohns seit Jahren von Deutschland verlangt, weil die niedrigere Bezahlung in Deutschland den Wettbewerb in einigen Bereichen wie der Lebensmittel- und der Landwirtschaft verzerrt habe. Auch die Möglichkeit, nach 45 Jahren der Beitragszahlung abschlagsfrei mit 63 Jahren in die Rente gehen zu können, habe Frankreich schon 2012 eingeführt, sagte Hollande. "Ich glaube also, es geht in die richtige Richtung", fügte Hollande hinzu. Auch die getroffenen Vereinbarungen zur Bankenunion seien zu begrüßen.http://de.reuters.com/article/domesticNews/idDEBEE9AR00P20131128
Ausgerechnet Frankreich, dieses Krüppelland mit seiner steigenden Arbeitslosenquote
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/17310/umfrage/arbeitslosenquote-in-frankreich/
-
Hi,
es gibt nur eine Sache die noch nachdenklicher machen sollte als die Kritik eines guten Freundes, nämlich ein unverdientes Lob eines Feindes.
Bei einem solchebn Geschreibs von Hollande sollten bei allen Vernünftigen sofort die Hasenohren hoch gehen.
Gruß Mümmel
-
hallo
feind? wo ist denn deine gute kidnerstube?
chrische
-
Genau! Und arbeitlos sind die eh alle nur weilse faul sind!
Nicht "ausgerechnet" sond "gerade weil" Frankreich solch steigende Arbeitslosenquaote hat.
Die Frage nach dem Mindestlohn ist schon lange keine ökonomische mehr, sonder eine der Menschenwürde.
Wer heute noch an die freie Marktwitschaft glaubt ist entweder kriminell oder ein Idiot!
-
Hi,
wozu gute Kinderstuibe, wenn immer der Klügere nachgibt kommen wir zur Dummenherrschaft. Oder wie es Marie von Ebner-Eschenbach sagte:
„Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.“Wer heute noch Hollande als unseren Freund ansieht der ist wirklich mit dem Klammersack gepudert.
Viel mehr als ein Mindestlohn ist ein eigener Arbeitsplatz eine Frage der Menschenwürde.
In einem Land, wo viele noch Löhne um 3 Euro und weniger bekommen, ist es eine Illusion zu glauben, dass es problemlos ist, von Jetzt auf Gleich den Mindestlohn auf 8,5 Euro festsetzen zuu können.
Wenn in der Kaufhalle auf die Rechnung ein paar Cent für die Kassiererin draufkommen (für die Minute die sie mit einem selber beschäftigt ist), dann wird davon für keinen wirklich die Welt untergehen.
Wenn dagegen beim Friseur gleich mal aus 15 Euro 25 werden, dann wird das Geschrei groß sein, und den einen oder anderen schon treffen.
Richtig bitter wird es aber da, wo es nicht einen einzelnen trifft. Städte und Dörfer, Krankenhäuser, Pflegeheime... Wenn sich da auf einmal die Lohnkosten verdoppeln, dann geht das einfach nicht. Auch wenn man jedem Mitarbeiter sein Geld gönnt. Aber welcher Stadtkämmerer, Dorfschulze, Ärztliche Direktor oder Leiter eines Pflegeheimes kann auf den Ruck einen großen Batzen Geld aus dem Nichts herzaubern? Das geht einfach nicht, da ist nichts da. Da bleibt dann eben nur noch, dass man sagt es muss mit weniger Mitarbeitern gehen.Im übrigen sind es vielfach die die am lautesten krakelen, dass da ein ordentliches Geld kommen muss, die sich andererseits damit brüsten was sie wie billig im Netz erstanden haben, weil sie ja schließlich die Halsabschneider hier nicht noch stärken wollen.
Aber wenn der kleine Händler hier seinen Angestellten mehr zahlen muss, dann müssen wir erst mal anfangen, das Geld da wieder hin zu tragen.
Aber jammern, das Mindestlohn eine Frage der Menschenwürde ist und gleichzeitig das Geld an all denen die es sich gerne verdienen wollen vorbei ins Netz nach Übersee zu Billgstherstellern zu schaffen, das sind Krokodilstränen.
Wenn wir wollen, dass unsere Leute alle ein ordentliches Einkommen haben, dann müssen wir alle anfangen, auch selber unseren Anteil daran zu tun und ihnen den auch zu bezahlen.
Sicher sollte man die Mode, dass sich einige die Tasche vollmachen in dem sie die Lohntüten ihrer Angestellten vom Arbeitsamt vollmachen lassen nicht wieter tolerieren. Aber was über Jahre an Schlendrian gewachsen ist kann man nicht an einem Tag zurückdrehen. Das geht nur Schritt für Schritt. In der Zwischenzeit kann man den Ausgleich für die Betroffenen durch eine negative Einkommenssteuer wie sie Bernd Lucke von der AfD im Interview mit der WiWo zur Sprache gebracht hat realisieren:
http://www.wiwo.de/politik/deutschland/afd-chef-bernd-lucke-die-grosse-koalition-betreibt-unsinn/9136760.html
Und man wird sich damit abfinden müssen, das es einige Arbeiten gibt, die sind nun mal keine 8,50 Euro pro Stunde wert, auch nach einer Übergangszeit nicht. Auch wenn jetzt gleich wieder einige aufschreien, dass keine Arbeit weniger als 8,50 Euro wert sei.Aber es liegt eben nicht daran, dass die bösen Chefs denen nicht mehr zahlen wollen (das gibts natürlich auch zur Genüge) sondern weil bei dieser Arbeit eben keine Wertschöpfung entsteht, für die wir alle pro Stunde ca 15 Euro (oder ncoh mehr) zu zahlen bereit sind. Zu den 8,50 Euro kommen nämlich noch Arbeitgeberanteil, Berufsgenossenschaft, Energie- und Materialverbrauch, Miete...
Es gibt genügend Tätigkeiten, da lassen sich diese Kosten beim Nutznießer der Dienstleisutng einfach nicht realisieren. An dieser Stelle müssen wir dann wirklich solidarisch unseren Beitrag als Gesamtgesellschaft aufbringen, aber dann so, dass der der arbeitet eben nicht jedesmal aufs Amt betteln muss.
Gleichzeitig ist es aber genau so wichtig, dafür zu sorgen, dass damit keine neuen Schlupflöcher aufgemacht werden, eine Sache, die Schröder bei seiner Agenda versäumt hat.Gruß Mümmel
-
Auch die Möglichkeit, nach 45 Jahren der Beitragszahlung abschlagsfrei mit 63 Jahren in die Rente gehen zu können, habe Frankreich schon 2012 eingeführt
Dir ist schon klar, dass das dann nur die Leute betriftt die schon mit 18 zu arbeiten begonnen haben? (... und ununterbrochen gearbeitet haben)
-
scrontch schrieb:
Auch die Möglichkeit, nach 45 Jahren der Beitragszahlung abschlagsfrei mit 63 Jahren in die Rente gehen zu können, habe Frankreich schon 2012 eingeführt
Dir ist schon klar, dass das dann nur die Leute betriftt die schon mit 18 zu arbeiten begonnen haben? (... und ununterbrochen gearbeitet haben)
Das kann ja nun nicht so selten sein, die Akademikerquote ist ja relativ gering.
-
Und man wird sich damit abfinden müssen, das es einige Arbeiten gibt, die sind nun mal keine 8,50 Euro pro Stunde wert, auch nach einer Übergangszeit nicht. Auch wenn jetzt gleich wieder einige aufschreien, dass keine Arbeit weniger als 8,50 Euro wert sei.
Wenn siese Arbeiten so wertlos sind, sind sie halt überflüssig. Dann kann man sie auch bleiben lassen. Und wenn dann plötzlich doch Bedarf ist, wird es auch schon Leute geben, die dann entsprechend dafür zahlen. Und komm mir jetzt nicht mit Arbeitslosigkeit - wenn es keine Arbeit gibt, die zu sinnvollem Lohn getan werden kann (also lohnend ist), muss halt die allgemeine Arbeitszeit verkürzt werden. Dann können auch mehr Menschen eine Stelle haben.
Wenn man die Frage nach dem Wert der Arbeit noch einen Schritt (und menschenverachtend) weiterdenkt, dann heißt es doch, wenn man sagt, jemandes Arbeit sei nicht soviel Wert, wie zum Leben nötig ist, diese Person sei es nicht wert, zu leben. Ökonomisch müsste sie somit "ihre Produktion einstellen" - sich also ins Grab legen.
Die These, die der Behauptung, die Arbeit, die derzeit mit weniger als 8,50 entlohnt wird, sei eben nicht mehr wert (Lohn = Grenzprodukt der Arbeit), ist übrigens nur unter der Annahme funktionierender Märkten gültig. Wenn es Massenarbeitslosigkeit gibt, fehlt den Arbeitnehmern das Verhandlungsgewicht ("Sei froh, dass Du überhaupt eine Stelle kriegst" nach dem Motto "friss oder stirb"). D.h. sie können im Grunde auf ihren Reservationslohn (d.h. Hartz-IV-Niveau) gedrückt werden, selbst wenn der unterhalb des Grenzprodukts ihrer Arbeit liegt. Damit steigt natürlich der Anteil der Kapitaleigner (Renditen), die damit einen Arbitragegewinn erzielen (Denn der liegt dann oberhalb des Grenzprodukts des Kapitals). Solche Abitragegewinne abzugreifen oder zu verhindern (wozu ein Mindestlohn beiträgt) ist ökonomisch vollkommen richtig, weil Arbitragegewinne stets Marktversagen sind.
-
Das Grundproblem ist die Überbevölkerung und Überalterung.
-
Die These der Überalterung ist ziemlicher Blödsinn. Entscheidend ist, ob der Rückgang der Bevölkerung/Erwerbsbevölkerung den Produktivitätszuwachs (1-2% pro Jahr) überifft. Das wären mehr als 1-2% Rückgang pro Jahr (32 - 55% über 40 Jahre). Davon brauchen wir nicht auszugehen. Tritt das also nicht ein, dann kann der Produktivitätszuwachs ohne weiteres den Rückgang auffangen. Es muss dann nur mehr umverteilt werden, wozu das Umlageverfahren der Rente ja da ist.
-
Wo kommen wir denn da hin, wenn wir jedem polnischen Erntehelfer aka Saisonarbeiter 8,50 €/Stunde zahlen. Es gibt doch eh keine Gerechtigkeit oder sind 8,50 € flächendeckend bei regional absolut unterschiedlichen Lebenshaltungskosten gerecht
@edit: flächendeckend vergessen
-
Wo kämen wir hin, wenn wir die Arbeit, für die wir uns selbst zu fein sind, auch noch anständig bezahlen müssten.
-
Mr X schrieb:
Wo kämen wir hin, wenn wir die Arbeit, für die wir uns selbst zu fein sind, auch noch anständig bezahlen müssten.
Primär ist es erst mal eine Kostenfrage. Die Produzenten werden die Kosten doch einfach umlegen
Aber klar, die Elite hier kann sich ja Spargel für > 10 €/kg leisten.(Ach, das kostet er ja jetzt schon...)
-
Mr X schrieb:
Wo kämen wir hin, wenn wir die Arbeit, für die wir uns selbst zu fein sind, auch noch anständig bezahlen müssten.
Die Bezahlung ist bezogen auf die Lebenshaltungskosten mehr als attraktiv!
Nach einer Eurostat-Statistik, über die onet.pl berichtet, liegen die Lebenshaltungskosten in Polen 41,7 % unter dem EU-Durchschnitt.
-
Erhard Henkes schrieb:
Das Grundproblem ist die Überbevölkerung und Überalterung.
Wenn die Bevölkerung älter wird, muss sie auch länger arbeiten. Überbevölkerung ist kein deutsches Problem...
-
bw13 schrieb:
Wenn die Bevölkerung älter wird, muss sie auch länger arbeiten. Überbevölkerung ist kein deutsches Problem...
Wär ja auch kein Thema wenn man auch länger arbeiten könnte. Sowohl körperlich als auch... naja, versuch mal mit 50 irgendwo ne neue Stelle zu finden.
-
zwutz schrieb:
bw13 schrieb:
Wenn die Bevölkerung älter wird, muss sie auch länger arbeiten. Überbevölkerung ist kein deutsches Problem...
Wär ja auch kein Thema wenn man auch länger arbeiten könnte. Sowohl körperlich als auch... naja, versuch mal mit 50 irgendwo ne neue Stelle zu finden.
Ist mit 30 schon schwer
-
Wenn die Bevölkerung älter wird, muss sie auch länger arbeiten.
Nichtmal das, wenn die Produktivität weiter steigt (oder wenn Massenarbeitslosigkeit herrscht. Denn die ist dann ja zunächst mal ein Puffer)
-
Mr X schrieb:
Die These, die der Behauptung, die Arbeit, die derzeit mit weniger als 8,50 entlohnt wird, sei eben nicht mehr wert (Lohn = Grenzprodukt der Arbeit), ist übrigens nur unter der Annahme funktionierender Märkten gültig. Wenn es Massenarbeitslosigkeit gibt, fehlt den Arbeitnehmern das Verhandlungsgewicht ("Sei froh, dass Du überhaupt eine Stelle kriegst" nach dem Motto "friss oder stirb").
Kannst Du mich nochmal sauber durch dein Argument durchführen? Ich versgtehe es jedenfalls nicht, bzw. es klingt wie Vulgärmarxismus ("Reservearmee der Arbeitslosen").
Was Du mir hier zu unterstellen scheinst, ist doch eine Monoposoniestellung der Arbeitgeber (Wettbewerb der Arbeitnehmer untereinander stellt sich ein). Mit Arbeitslosigkeit hat das wenig zu tun.
Wenn es Massenarbeitslosigkeit gibt, dann ist offenbar die Grenzproduktivität des einzelnen Arbeiters niedriger, als der Lohn, den man ihm hätte zahlen müssen, damit er arbeitet. (Stimmt Du dem zu? Wenn nein, warum nicht?)
Solche Abitragegewinne abzugreifen oder zu verhindern (wozu ein Mindestlohn beiträgt)
Wie denn?
Ändert ein Mindestlohn den Reservelohn? Oder die Grenzproduktivität?
Nö. Er ändert nur das, was man in einen Arbeitsvertrag reinschreiben kann.
-
Das Grundproblem ist doch eher der Opportunismus, der vermutlich tief in unseren Genen verankert ist.
Warum kommt denn bei Klima-Gipfeln wenig raus außer heißer Luft (im wahrsten Sinne des Wortes). Warum wird eine EU-Abgasnorm aufgeweicht?
Dummerweise kann ich micht selbst nicht davon ausnehmen. Ich meckere auch gern über Billig-Produktion in Schwellenländern. Wenn ich mir dann eine neue Graka kaufe, schaue ich doch wieder nach dem Preis und es schwert mich meist einen Dreck, wo und wie das Teil hergestellt wurde. In dieser Hinsicht würde ich mich wohl als typischen Käufer bezeichnen.
Scheinbar kann die Menschheit nur aus richtig großen Katastrophen lernen. Siehe Deutschland, dass erst nach zwei verheerenden Weltkriegen seinen vollkommen idiotischen und unangebrachten Nationalismus beiseite schob.