hell oder dunkel als Hintergrundfarbe der IDE?



  • Wir sind es vom Druck gewohnt, dass weiß der Hintergrund für Texte ist. Was ja auch praktisch in der Herstellung von Papier ist. Nun ist bei einem Monitor weiß als Hintergrund natürlich erstens extreme Energieverschwendung und zu dem blendet es das Auge ziemlich.

    Auf Grund dessen würde mich interessieren, was ihr für eine Hintergrundfarbe beim Programmieren verwendet, ist sie eher dunkel oder hell?



  • dunkel



  • Andersfarbe schrieb:

    Nun ist bei einem Monitor weiß als Hintergrund natürlich erstens extreme Energieverschwendung [...]

    Bei einem CRT Monitor vielleicht, aber wer hat denn sowas heutzutage noch?


  • Mod

    dot schrieb:

    Andersfarbe schrieb:

    Nun ist bei einem Monitor weiß als Hintergrund natürlich erstens extreme Energieverschwendung [...]

    Bei einem CRT Monitor vielleicht, aber wer hat denn sowas heutzutage noch?

    Wenn man ganz penibel ist, dann sollte dunkel auf hell auf einem LCD sogar weniger energieintensiv sein 🙂 . Muss man aber bestimmt schon sehr genau messen, um das festzustellen.

    Zum Thema: Heller Hintergrund, aber nicht blendend hell. Ungefähr so hell wie der (selbstverständlich gut beleuchtete) Arbeitsplatz.



  • SeppJ schrieb:

    Wenn man ganz penibel ist, dann sollte dunkel auf hell auf einem LCD sogar weniger energieintensiv sein 🙂 . Muss man aber bestimmt schon sehr genau messen, um das festzustellen.

    Och, nichtmal. *Jeder* Stromversorger verleiht so Energieverbrauchsmessgerätespielzeug. Das Ding sagt sehr deutlich, daß mein CRT-Fernseher bei hellem Bild mehr verbraucht und daß mein Flach-Monitor bei dunkel mehr verbraucht. Muss mal nachlesen, warum das so ist. Naja, sehr deutlich sind dabei vielleicht 10%. Vielleicht 5W.

    Bei 25ct/kWh, und das ist bei mir so teuer und wird es bei Euch auch werden, bedeutet 1W in 24/7-Betrieb gleich 2€/Jahr. Mit der Hintergrundgestaltung der IDE kann ich also ca 10€/Jahr spraren. Helau, suche ich mir lieber meine Lieblingsfarben aus und verzichte anstatt auf zwei Döner im Jahr, ja, die sind auch hier so teuer, in Berlin bekäme man drei dafür.

    Ich mag weiß auf dunkelgrau am liebsten, Operatoren gelb, Strings und Zahlen (magic numbers! (leider kann ich nicht einstellen, daß alle Zahlen rot werden aber die 0 normalö bleibt)) rot, Schlüsselwörter fett, fontsize *riesig*, daß vielleicht gerade mal 120 Zeichen auf den Breit-Moni passen, wobei ich selber bei 80 umbreche.


  • Mod

    volkard schrieb:

    Muss mal nachlesen, warum das so ist.

    Mein Verständnis: Die Hintergrundbeleuchtung ist sowieso immer an. Die ganzen Polfilter sind auch fest eingebaut, brauchen aber ohnehin keinen Strom. Was Strom braucht, ist der Flüssigkristall, wenn man dessen Polarisationsrichtung drehen will. Und da ist eben eingestellt, dass er im entspannten Zustand so polarisiert, dass alles Licht voll durchgeht. Damit voll gesperrt wird, muss Spannung angelegt werden und auch Arbeit verrichtet werden, damit er sich nicht von alleine zurück dreht. Das ist natürlich eine Designentscheidung des Herstellers, er hätte es auch genau so gut anders herum bauen können. Da wird wahrscheinlich die eine oder alle der folgenden Überlegungen eine Rolle spielen:
    -Mehr Leute sagen in Umfragen, dass sie helle Hintergründe bevorzugen
    -Sie haben auch keine Wahl, denn die meisten GUIs und Webseiten haben ein helles Design. Das Ändern der Farbe einer Anwendung gilt heutzutage schon als hohe Kunst des Hackens
    -Vielleicht erzeugt das auch tendenziell weniger gut sichtbare Pixelfehler.



  • bei meinen CRTs habe ich früher weniger helle Hintergründe genommen, wegen des Geflimmers. Bei einem flimmerfreien LCD nehme ich schwarz-auf-weiß, wie man es von Papier gewohnt ist.



  • Hell oder dunkel ist eigentlich keine Frage des Stromverbrauchs.

    Optimal ist grün oder gelb auf schwarz. Es geht darum maximale Kontraste ohne Blendeffekte zu erwirken. Das menschliche Auge sieht gelb und grün sehr kontrastreich.

    Selbiges erreicht man mit schwarz auf weiß. Im Unterschied zum Monitor - egal ob CRT oder TFT - ist Papier aber nicht aktiv leuchtend, blendet also nur bei intensivster Lichtbestrahlung.
    Der Hintergrund sollte also dunkel sein, weil man ansonsten direkt in eine Lampe schaut, die man also wieder runterregeln muss (was für den Kontrast wieder senkt) oder man dreht das Konzept um: dunkler Hintergrund und kontrastreiche, nicht blendende Schrift.

    Das ganze ist kein Geheimnis, es wurde nur eins, nachdem Grün- und Bernsteinmonitore aus der Mode kamen.



  • Xin schrieb:

    Hell oder dunkel ist eigentlich keine Frage des Stromverbrauchs.

    Optimal ist grün oder gelb auf schwarz. Es geht darum maximale Kontraste ohne Blendeffekte zu erwirken. Das menschliche Auge sieht gelb und grün sehr kontrastreich.

    *lach*
    Nee, nee, so kommste nicht durch die Prüfung im Fach Softwareergonomie.

    Xin schrieb:

    Selbiges erreicht man mit schwarz auf weiß. Im Unterschied zum Monitor - egal ob CRT oder TFT - ist Papier aber nicht aktiv leuchtend, blendet also nur bei intensivster Lichtbestrahlung.
    Der Hintergrund sollte also dunkel sein, weil man ansonsten direkt in eine Lampe schaut, die man also wieder runterregeln muss (was für den Kontrast wieder senkt) oder man dreht das Konzept um: dunkler Hintergrund und kontrastreiche, nicht blendende Schrift.

    Das ganze ist kein Geheimnis, es wurde nur eins, nachdem Grün- und Bernsteinmonitore aus der Mode kamen.

    Und in Computergeschichte ziehe ich Dir auch noch was ab.



  • volkard schrieb:

    Xin schrieb:

    Hell oder dunkel ist eigentlich keine Frage des Stromverbrauchs.

    Optimal ist grün oder gelb auf schwarz. Es geht darum maximale Kontraste ohne Blendeffekte zu erwirken. Das menschliche Auge sieht gelb und grün sehr kontrastreich.

    *lach*
    Nee, nee, so kommst nicht durch die Prüfung im Fach Softwareergonomie.

    Na, wie gut, dass ich da auch nicht mehr durch muss, zumal ich wir das Thema auch im Studium mal behandelt haben.

    Wo ich Dir recht gebe ist, dass es sinnvoller ist in eine Lampe zu gucken, wenn das Umfeld hell erleuchtet ist, damit sich die Pupillen nicht umstellen müssen. Keine Ahnung, wie die Beleuchtung bei euch im Büro ist, aber gegenwärtig ist selbst mit eingeschaltetem Licht bei uns ein schwarzer Hintergrund sinnvoller.

    Mein erster Monitor war ein Grünmonitor, das war schon nicht schlecht für Text. Für Farbgrafik weniger. Heute bevorzuge ich gelb auf schwarz.

    Aber was weiß ich schon, wenn Du es besser weißt. 🙂
    Schlussendlich juckt mich aber auch nicht, wo Du Punkte verteilst oder abziehst oder was das mit "Computergeschichte" zu tun hat.


  • Mod

    Xin schrieb:

    Schlussendlich juckt mich aber auch nicht, wo Du Punkte verteilst oder abziehst oder was das mit "Computergeschichte" zu tun hat.

    Die Monitore waren nicht grün oder bernsteinfarben, weil das geheimes, verloren gegangenes Wissen der Altvorderen über Ergonomie ist, sondern weil dies technische Notwendigkeit war. P4 Leuchtstoff wie fürs Schwarzweißfernsehen hat eine viel zu kurze Leuchtdauer, das hätte viel zu viel geflimmert bei der Bildschirmarbeit*. Der P1 und P3 Leuchtstoff haben hingegen eine besonders lange Nachleuchtzeit, das war erwünscht (damals war ein flotter Bildwechsel noch keine Anforderung für Filme und Actionspiele 🙂 ). So konnte man dann auch aus kurzer Entfernung und langer Betrachtung die 50 Hertz aushalten. Was im Grunde natürlich schon eine Form der Ergnomie ist, aber sie hat nichts damit zu tun, dass diese speziellen Farben besonders augenschonend wären.

    *: Einige hochwertige Geräte benutzten trotzdem den weißen Leuchtstoff. Die schafften dann ~70 Hz, was damals als flimmerfrei galt (so wie auch Flight Simulator 4 zu seiner Zeit als fotorealistisch galt 🕶 ).



  • SeppJ schrieb:

    Xin schrieb:

    Schlussendlich juckt mich aber auch nicht, wo Du Punkte verteilst oder abziehst oder was das mit "Computergeschichte" zu tun hat.

    Die Monitore waren nicht grün oder bernsteinfarben, weil das geheimes, verloren gegangenes Wissen der Altvorderen über Ergonomie ist

    Das wurde auch nicht behauptet.
    Lass Dich doch nicht von Volkard auf die falsche Fährte locken. Nur weil er Schlüsse in beliebigen Richtungen folgert, heißt das ja nicht, dass er sich auf Einbahnstraßen bewegt.

    Die Aussage ist, dass Grün- und Bernsteinmonitore leichter zu lesen waren als Farbmonitore waren, daraus lässt sich nicht schlussfolgern, dass sie deswegen so gebaut hätte und man sich Farbmonitoren verweigert hätte.

    Aber Grünmonitore war ergonomischer als die meisten GUIs. Und wer sich seinerzeit viel mit Text beschäftigt hat, nutzte Editore, deren Darstellung wieder hell auf dunkel abbildeten. Als Grünmonitore aus der Mode kamen, waren Farbmonitore in Mode und das wollte man ja auch schön bunt sehen, dass man sich so einen tollen Farbmonitor geleistet hat. Darum vergass man, dass Grün auf Schwarz eigentlich auch recht praktisch war.

    Der Idee von schwarz auf weiß wurde damals ein Trend, genannt WYSIWYG. Du erinnerst dich daran, dass Apple kürzlich den Ledereinband beim Terminplaner abgeschafft hat: Der WYSIWYG-Trend endet derzeit.
    WYSIWIG war ein Verkaufsargument - und ja auch kein schlechtes. Ich erinnere mich auch noch an frühes Textverarbeitungssystem, das umschaltbar war zwischen WYSIWYG und Texteingabe. Vor allem für die Geschwindigkeit.
    Vor WYSIWIG war schwarz eine sehr übliche Hintergrundfarbe. Betriebsysteme hingegen versuchen scharfe Kontraste zu vermeiden: schwarze (!) Eingabekonsole gegen weiße Textverarbeitung, also mittelheller Hintergrund. Bis vor kurzem waren 3D und Schatten ja auch noch Zeichen für leistungsstarke GUIs, was wiederum ein Verkaufsargument für diejenigen war, die "coole" Desktops wollten. Seit Windows 8 werden Kontraste wieder strukturierender genutzt.

    Es sieht nicht mehr so toll aus, aber es ist praktischer.

    SeppJ schrieb:

    , sondern weil dies technische Notwendigkeit war. P4 Leuchtstoff wie fürs Schwarzweißfernsehen hat eine viel zu kurze Leuchtdauer, das hätte viel zu viel geflimmert bei der Bildschirmarbeit*. Der P1 und P3 Leuchtstoff haben hingegen eine besonders lange Nachleuchtzeit, das war erwünscht (damals war ein flotter Bildwechsel noch keine Anforderung für Filme und Actionspiele 🙂 ). So konnte man dann auch aus kurzer Entfernung und langer Betrachtung die 50 Hertz aushalten. Was im Grunde natürlich schon eine Form der Ergonomie ist, aber sie hat nichts damit zu tun, dass diese speziellen Farben besonders augenschonend wären.

    Was spricht denn gegen satte 50 Hertz? Anfang der 90ern brauchte ich Platz auf dem Monitor, da reichten auch 25 Hertz. 50 Hz Interlaced. 😃
    (Vielleicht habe ich deswegen bis heute kein Problem den Monitor zur teuersten Komponente eines Computers zu machen :-D)

    Eine kurze Leuchtdauer ist ja gar nicht mal so schlecht, um ein stabiles Bild zu erreichen. Ich erinnere mich noch an eine Messe, wo ich erstmals einen S/W CRT sah, der 100 Hertz bei hoher Auflösung (vermutlich heute ein Witz) leistete und ich das Gefühl hatte, das Bild ist so stabil, dass man es eingemeißelt hätte. Nur bezahlen konnte ich das leider noch nicht, damals war ich Schüler.

    Entsprechend ist mir egal, ob ich volkards Geschichtsgummipunkte sammle oder nicht.



  • Das menschliche Auge sieht gelb und grün sehr kontrastreich.

    Ja die ganzen Simultankontraste und Augennachflimmern helfen echt. 🙂



  • Andersfarbe schrieb:

    Auf Grund dessen würde mich interessieren, was ihr für eine Hintergrundfarbe beim Programmieren verwendet, ist sie eher dunkel oder hell?

    Ich nutze das Standardfarbschema von VS 2010 für C#. Also heller Hintergrund und dunkle Schrift mit Farben bei den entsprechenden Schlüsselwörtern etc.

    Ich bin kein Fan von dunklem Hintergrund, denn wenn man eine Weile auf dunklen Hintergrund blickt und dann z.B. auf eine Website mit hellem Hintergrund surft, kriegt man fast Augenkrebs oO
    Abgesehen davon bin ich aber auch zu faul, die Farben nach besonderen Vorstellungen anzupassen.. so wie es ist, ist es ok. Ich stelle nur ein bisschen die Klammerformatierung um und das war's.


Anmelden zum Antworten