Die sozialen Folgen von Massenüberwachung
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Hi.
Ich bin heute auf folgenden Artikel aufmerksam geworden und dachte, der könnte auch für einige Leute hier interessant sein:
http://www.netzpiloten.de/der-chilling-effect-massenueberwachung-zeigt-soziale-folgen/
Dort wird kurz skizziert und mit Studien belegt, wie sich das Verhalten der Menschen in überwachten Gesellschaften ändert. Ich glaube, das sind ganz interessante Hintergrundinformationen, wenn man es mit Begriffen wie "Vorratsdatenspeicherung", "NSA-Skandal" und ähnlichem zu tun kriegt.
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Aber es ist ja nicht unbedingt schlecht, wenn sich die Menschen anders verhalten.
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Solomon Asch, Jahr 1951 <== moderne Studien
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Gruum schrieb:
Aber es ist ja nicht unbedingt schlecht, wenn sich die Menschen anders verhalten.
Wie meinst Du denn das? Ich meine, es geht hier nicht um illegales Verhalten, sondern um die gelebte Freiheit im Rahmen der Gesetze. Die Grundaussage ist, dass uns diese Freiheit schleichend abhanden kommt. Natürlich ist das schlecht.
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Ich mein nur, dass eine Veränderung des Verhaltens wegen Überwachung nicht unbedingt etwas schlechtes sein muss.
Durch die Überwachung alleine wird auch niemandem Freiheit genommen. Die Freiheit nehmen sich die Leute selbst, weil sie denken sie tun etwas was nicht in Ordnung ist und lassen es dann lieber sein.
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Gruum schrieb:
Die Freiheit nehmen sich die Leute selbst, weil sie denken sie tun etwas was nicht in Ordnung ist und lassen es dann lieber sein.
Sehe ich anders. Die Leute begrenzen sich selbst, weil sie denken, was sie tun möchten ist anderen nicht genehm. ...zum Beispiel den staatlichen Authoritäten. In dem Artikel steht zum Beispiel, dass die Anrufe bei Menschenrechtsorganisationen abgenommen haben. Das hat nichts mit "nicht in Ordnung" zu tun. So etwas deutet eher darauf hin, dass Tabus entstehen und viele gesellschaftliche Themen und Probleme totgeschwiegen werden. Auf Dauer führt so etwas zu Spannungen in der Gesellschaft, die sich irgendwann entladen müssen.
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Gregor schrieb:
Die Leute begrenzen sich selbst, weil sie denken, was sie tun möchten ist anderen nicht genehm.
Das ist ein Teil davon, was ich mit "nicht in Ordnung" meinte.