Warum verwendet ueberhaupt noch irgendjemand C?



  • Ich hab hier alten Code rumliegen, der viel mit Iteratoren rum"trickst" anstatt einfach den Kram aus <algorithm> zu verwenden. Und da ist sowas schonmal passiert. Schlimm ist ebenso, dass der teiweise von mir ist. ; )
    Und wenn man mal wochenlang mit immer mehr Logging, core-dumps usw. hinter sowas beim Kunden hergerannt ist, bis man es endlich gefunden hatte, hinterlässt das halt seelische Wunden. : D

    Warum unsere Projekte hier so ewig kompilieren, weiß ich nicht. Ich werds aber mal mit einer SSD probieren. 👍

    Gegens Widersprechen hab ich überhaupt nix. Vorallem nicht wenn du das machst, weil ich den Eindruck habe, dass du mehr Ahnung hast als ich, wodurch ich dabei etwas lernen kann. Ich meinte eher, dass ich nicht will, dass sich jemand (z.B. du) wegen meiner Posts ärgern muss. : (



  • volkard schrieb:

    Datenkapselung ist irrelevant. Kennst Du die Members vom FILE?
    Datenkapselung ganz leicht nachzubauen. Einfach die Members mit priv_ anfangen lassen.

    Deine Idee funktioniert nur dann wenn die Bedeutung des priv_ nicht vergessen wird und eine Doku dazu vorhanden ist, damit auch andere die Bedeutung sicher deuten (und dies nicht als priviliged Member verstehen). Greife ich aber schreibend darauf zu, bekomme ich keine Fehlermeldung.

    Mit C++ kann man das besser machen. Ein private und peng kommt es bei einem schreibenden Zugriff zu einem Compilerfehler. Aus einer Assertion im Doc wird eine richtige Assertion. Und das liebe ich daran. Man kann etwas strikter seine Entscheidungen implementieren.

    Etas ähnliches ist es auch beim Zugriff auf Zeiger? Soll ich diese auf NULL prüfen? Oder immer != NULL annehmen?

    Natürlich kann man damit Entwickler, mit Drang sich selbst ins Bein zu schießen, nicht stoppen.

    ---

    Kennst Du die Members vom FILE?

    Nö, aber ich weis wo ich diese finde.

    Das FILE Objekt hat bei mir nur deswegen funktioniert, da man ja nur Zeiger auf FILE Objekte nutzt und ich so von einem Handle Objekt ausging.


  • Mod

    Bitte ein Bit schrieb:

    Kennst Du die Members vom FILE?

    Nö, aber ich weis wo ich diese finde.

    Bist du da sicher? Die stehen nämlich nicht einfach in stdio.h (zumindest sollten sie nicht) und sind nicht von normalem Anwendungscode aus ansprechbar. Egal ob sie priv_ am Anfang haben oder nicht.



  • Dobi schrieb:

    Ob RAII jetzt unbedingt notwendig ist, oder ob es mit GC oder anders nicht noch bessere Möglichkeiten gibt, solche Fehler zu vermeiden, kann ich nicht beurteilen.

    Mit den heutigen GCs jedenfalls nicht. Das Hauptproblem ist nicht das GCs langsamer sind oder dass man keine Kontrolle mehr darüber hat wann die laufen, sondern dass aktuelle Implementierungen einfach keine deterministischen Destruktoren zulassen. Dann leakt zwar kein Speicher mehr, dafür aber alles andere.

    Bitte ein Bit schrieb:

    Ein private und peng kommt es bei einem schreibenden Zugriff zu einem Compilerfehler.

    FTFY



  • Joa, aber irgendwie bekommt man es ja auch in GC-Sprachen hin. Klar, sowas hier

    with open('workfile', 'r') as f:
        read_data = f.read()
    

    ersetzt RAII nicht wirklich, aber zumindest hab ich in Python und auch Haskell dem bisher noch nicht nachgeweint.



  • Bitte ein Bit schrieb:

    Mit C++ kann man das besser machen. Ein private und peng kommt es bei einem schreibenden Zugriff zu einem Compilerfehler. Aus einer Assertion im Doc wird eine richtige Assertion. Und das liebe ich daran. Man kann etwas strikter seine Entscheidungen implementieren.

    lol. Wenn ich meine Member priv_XYZ nenne, dann ist jedem Programmierer offensichtlich, dass das private Member sind. Wer dennoch drauf zugreift, der macht das bewusst.

    Die Leute, die mutwillig auf priv_XYZ zugreifen kannst du auch mit C++ nicht aufhalten. Sei es durch "#define private public", durch Template-Hacks, ODR-Verletzungen oder einfach char*-Fummeleien, 100% Sicherheit erreichst du nicht. Ist aber auch völliger Overkill.

    Dobi schrieb:

    Joa, aber irgendwie bekommt man es ja auch in GC-Sprachen hin. Klar, sowas hier

    with open('workfile', 'r') as f:
        read_data = f.read()
    

    ersetzt RAII nicht wirklich, aber zumindest hab ich in Python und auch Haskell dem bisher noch nicht nachgeweint.

    In Haskell:

    withFile "test.txt" ReadMode $ \handle -> do
      data <- hGetContents handle
    

    Im Gegensatzt zu Python kann man hier das with gar nicht vergessen, weil withFile eine Funktion (Lambda) als zweites Argument erwartet. Insofern sehe ich hier überhaupt keinen Nachteil gegenüber RAII.



  • @Dobi Das sieht ja ganz hübsch aus, aber was passiert wenn ich jetzt mehrere solcher Dateien gleichzeitig öffnen, oder sogar in einen Container stecken will?



  • Wüsste nicht, wozu man das braucht, aber hier mal eine Implementation in Haskell:

    withFiles :: [FilePath] -> IOMode -> ([Handle] -> IO r) -> IO r
    withFiles []     m f = f []
    withFiles (x:xs) m f = withFile x m $ \h -> withFiles xs m $ \hs -> f (h:hs)
    
    main = withFiles ["1.txt","2.txt"] ReadMode $ \hs ->
             forM_ hs $ \h -> do
               d <- hGetContents h
               putStrLn d
    


  • Bist du da sicher? Die stehen nämlich nicht einfach in stdio.h (zumindest sollten sie nicht) und sind nicht von normalem Anwendungscode aus ansprechbar. Egal ob sie priv_ am Anfang haben oder nicht.

    Also wenn ich im Visual Studio auf FILE gehe und ein Goto Definition mache (F12), komme ich an direkt in die Struct Defintion in stdio.h.

    Unter Codelite komme ich nach einer etwas unwesentlich längeren Suche auch auf das struct in stdio.h. Bin da zuerst in cstdio namespace Deklaration gelandet.

    Und wenn ich File-> eintippe, listet mir Intellisense automatisch die ganzen Member auf.

    lol. Wenn ich meine Member priv_XYZ nenne, dann ist jedem Programmierer offensichtlich, dass das private Member sind. Wer dennoch drauf zugreift, der macht das bewusst.

    Und das bezweifele ich. Erstens steht nicht immer eine saubere Doku da. Und zweitens sind Präfixe selten eindeutig und deren Bedeutung gehen schon einmal vorloren. Wer achtet denn schon immer auf eine intelligente Variablenbezeichnug?

    Und dann kommt ein C Programmierer durch und durch, hat keine Ahnung von private Membern, und greift einfach darauf zu, weil er die Bedeutung von private nicht kennt.

    Ist das bewusst?



  • pragmatiker schrieb:

    Wenn du ein Softwareprojekt in C anfängst, bekommst du Pragmatiker und das Projekt geht vorwärts.
    Wenn du ein Softwareprojekt in C++ anfängst, bekommst du übergeschnappte Template-Fanatiker und die Programmierer verfangen sich in Design-Überlegungen und bauen unnötige Bibliotheken. Nichts geht mehr vorwärts. Nenn mir mal ein grösseres Software-Projekt, das alle Regeln von STL befolgt.

    C++ ist gut, wenn man pragmatisch bleibt und nicht übermütig in der Nutzung der Sprachfeatures wird. Aber die Richtung von STL ist gefährlich, so wird man bestenfalls Library-Developer.

    C++ kann schon ein Fass ohne Boden sein. Seine Anwendung erfordert ein Höchstmaß an Disziplin und Erfahrung. Sonst sprengt man sich schnell ein Bein weg (Stroustrup).


Anmelden zum Antworten