Frage zu Stipendium
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Hi,
ich habe mich bei Deutsche Bildung als Stipendiat beworben und wurde dort angenommen. Die letzten beiden Semester im Bachelor werde ich mit 500 €/Monat gefördert. Nun ist das nicht umsonst und ich muss natürlich das Geld zurückzahlen und habe verschiedene Angebote bekommen:"Ihre Leistung besteht darin, dass Sie nach Ihrem erfolgreichen Berufseinstieg einen festgelegten Prozentsatz Ihres Einkommens über eine festgelegte Anzahl an Monaten (Rückzahlmonate) an uns zahlen. Wir bieten Ihnen hierfür folgende Kombination/en an:
- Gehaltsanteil: 6,8%. Rückzahlmonate: 36
- Gehaltsanteil: 5,4%. Rückzahlmonate: 48
- Gehaltsanteil: 4,5%. Rückzahlmonate: 60"Angenommen, ich verdiene 4000 €/Monat, ich ich nehme das erste Angebot wahr:
Monatliche Rückzahlung: 4000 € * 0.068 = 272 €
Gesamte Rückzahlung: 272 € * 36 = 9792 €
Zinsen: 9792 € - 6500 € (so viel kriege ich) = 3292 €.Meine Frage: Ist das Angebot gut, angemessen, schlecht?
Danke im Voraus!
L. G.,
IBV
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Ich finde es eine Frechheit das als Stipendium tu bezeichnen. Das ist ein Kredit. Hast du mal im vergleich die konditionen von der kfw dagegen gerechnet? Für mich sieht das eher nach Abzocke aus als nach was anderem.
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IBV schrieb:
Hi,
ich habe mich bei Deutsche Bildung als Stipendiat beworben und wurde dort angenommen. Die letzten beiden Semester im Bachelor werde ich mit 500 €/Monat gefördert. Nun ist das nicht umsonst und ich muss natürlich das Geld zurückzahlen und habe verschiedene Angebote bekommen:Ein Stipendium ist meines Wissens nicht an eine Rückzahlung gebunden.
IBV schrieb:
"Ihre Leistung besteht darin, dass Sie nach Ihrem erfolgreichen Berufseinstieg einen festgelegten Prozentsatz Ihres Einkommens über eine festgelegte Anzahl an Monaten (Rückzahlmonate) an uns zahlen. Wir bieten Ihnen hierfür folgende Kombination/en an:
- Gehaltsanteil: 6,8%. Rückzahlmonate: 36
- Gehaltsanteil: 5,4%. Rückzahlmonate: 48
- Gehaltsanteil: 4,5%. Rückzahlmonate: 60"Angenommen, ich verdiene 4000 €/Monat, ich ich nehme das erste Angebot wahr:
Monatliche Rückzahlung: 4000 € * 0.068 = 272 €
Gesamte Rückzahlung: 272 € * 36 = 9792 €
Zinsen: 9792 € - 6500 € (so viel kriege ich) = 3292 €.Meine Frage: Ist das Angebot gut, angemessen, schlecht?
Zwei Semester sind bei mir 12 Monate, je 500 Euro sind das 6000 Euro.
Was ist der Gehaltsanteil? Sprechen wir von Brutto oder Netto?
Und was studierst Du, dass Du gleich von von 4000 Euro ausgehst? ^^Dieses "Stipendium" ist ein wenig wie eine Lotterie. Es ist eine Möglichkeit, wenn Du in den letzten 2 Semestern 500 Euro im Monat gut gebrauchen kannst.
Scheitert Dein Studium, weil Dir das Geld ausgeht, so ist dieser Kredit besser, als das Studium zu schmeißen.
Es ist also durchaus eine Förderung, in dem man Dir hilft, Dich ins Berufsleben zu befördern. Es ist aber offenbar kein Geschenk, sondern eben eher ein Kredit. Es gibt aber auch Firmenstipendien, die das Geld als 'Gehaltsvorschuss' bezahlen, womit Du Dich verpflichtest nach dem Studium eine Zeit lang für diese Firma zu arbeiten.Neben der KfW kannst Du auch zur Sparkasse gehen und dort einen Bildungskredit anfragen. Nehmen wir einen Zinssatz von 5% wäre die Rate für drei Jahre <200 Euro.
Wenn Dein Gehalt 2850 Euro unterschreitet wäre das Angebot der 'Deutsche Bildung AG' besser... aber vermutlich würden die Dich in der Erwartung eher ablehnen. Eine AG ist in der Regel gewinnorientiert.PS: Was ist eigentlich, wenn Du einen Master machen möchtest?
Solange Du das Geld nicht unbedingt brauchst... würde ich drauf verzichten.
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Gehaltsanteil ist in Brutto. Kredit ist für 13 Monate ausgelegt und ich studiere Informatik und will noch den Master machen, aber dann auf einen Kredit verzichten, wenn es geht. Ja, 4000 Brutto sind unrealistisch. 40000 €/Jahr sind realistischer, oder? Das wären 3333,33 € Brutto.
Ich brauche das Geld nicht unbedingt, aber es ist so, dass ich bis vor kurzem noch nebenher gearbeitet habe und mein Chef ein Psychopath war der sehr schnell aggressiv und herablassend, ja teils beleidigend wurde, so dass ich irgendwann gekündigt habe. Ich war nebenbei bemerkt der einzige Mitarbeiter und irgendwann psychisch wirklich am Ende. Ich habe in Frage gestellt, ob ich so schnell wieder arbeiten werde und deshalb einen Kredit in Erwägung gezogen. Ich hätte aber im kommenden Semester eine Stelle als Hiwi an der FH sicher. Wären 450 € im Monat + 250 € von meinen Eltern wären 700 €. Wäre machbar, aber es stört mich am Ende des Monats allein wegen Grundbedürfnissen(!) auf 0 € rauszukommen. Und wie soll ich mir mal was größeres leisten wie neues Notebook, Urlaub, Smartphone, teures Buch etc.? Ich finde, Deutschland könnte für die wertvollste Ressource die sie besitzt einfach mehr tun...L. G,
IBV
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Also mir kommt diese Rückzahlungsforderung reichlich überzogen vor. Und das auch noch ans Brutto-Gehalt zu koppeln und nicht an den Nettoverdienst find ich auch happig.
Ich kenne jetzt nicht Deine persönliche Lebenssituation und welchen Bildungsweg Du genommen hast/nimmst. Aber für einen normalen Studenten, Erststudium mehr oder weniger direkt nach dem Abi, finde ich 250€ Unterstützung der Eltern reichlich wenig. Bis 25 gibt es allein noch 180€ Kindergeld, 70€ Eigenanteil an der Ausbildung des Kindes ist nun nicht grad aus den Vollen geschöpft. Das sieht natürlich anders aus wenn Du >25 bist und/oder Du schon eine Ausbildung hast. Aber kannst Du da vielleicht nachverhandeln? Die 450€ Einkommen durch Hiwiarbeit sind ja schonmal eine sehr gute Basis.
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IBV schrieb:
Gehaltsanteil ist in Brutto. Kredit ist für 13 Monate ausgelegt und ich studiere Informatik und will noch den Master machen, aber dann auf einen Kredit verzichten, wenn es geht. Ja, 4000 Brutto sind unrealistisch. 40000 €/Jahr sind realistischer, oder? Das wären 3333,33 € Brutto.
Ich kenne die aktuellen Einsteigerpreise nicht. Ich habe auf Kreta den ersten Job gehabt, da sind die Gehälter anders und nach rund 1 1/2 Jahren in D'land hier mit 42k begonnen. Allerdings mit Diplom, etwas Berufserfahrung und 15 Jahren Programmiererfahrung.
Die 40k würde ich heute als legitimen Versuch werten.IBV schrieb:
Ich brauche das Geld nicht unbedingt, aber es ist so, dass ich bis vor kurzem noch nebenher gearbeitet habe und mein Chef ein Psychopath war der sehr schnell aggressiv und herablassend, ja teils beleidigend wurde, so dass ich irgendwann gekündigt habe. Ich war nebenbei bemerkt der einzige Mitarbeiter und irgendwann psychisch wirklich am Ende. Ich habe in Frage gestellt, ob ich so schnell wieder arbeiten werde und deshalb einen Kredit in Erwägung gezogen.
Wenn Du die Möglichkeit hast, anderswo einen Job zu finden, solltest Du früher kündigen. Du lernst einen qualifizierten Beruf in einem gesuchten Tätigkeitsfeld, in dem vorrangig gebildete Menschen unterwegs sind. Zu Deiner eigenen Ausbildung gehört auch das Abgucken von Soft-Skills wie Mitarbeiterführung.
Ein Job bei einem Choleriker ist Deiner beruflichen Orientierung nicht förderlich.IBV schrieb:
Ich hätte aber im kommenden Semester eine Stelle als Hiwi an der FH sicher. Wären 450 € im Monat + 250 € von meinen Eltern wären 700 €. Wäre machbar, aber es stört mich am Ende des Monats allein wegen Grundbedürfnissen(!) auf 0 € rauszukommen.
Ich habe mein Studium 2003 abgeschlossen. Zum Schluss hatte ich 520 Euro im Monat, bei 200 Euro Miete im Studentenwohnheim. Blieben 320 Euro zum Leben.
Ich bin in den Sommersemesterferien arbeiten gegangen, um mir mein Auto leisten zu können, was ich aber von eben diesen 320 Euro betankt habe und die knapp 700 Euro Studiengebühren pro Semester.
Ein Freund von mir nölte mal rum, dass er kein Bafög mehr bekommt und nun von nur 700 Euro leben muss... sehr bedauerlich.Ich weiß nicht, wie hoch Deine Miete ist, aber wenn man von den 700 Euro mal 350 Euro abzieht, bleiben 350 Euro über. Davon kann man eigentlich ganz brauchbar wohnen, besser als ich im Wohnheim.
Und von den restlichen 320 Euro habe ich eigentlich ganz gut gelebt. Für eine Mailbox hatte ich ISDN, einen Händivertrag, Zeitungsabo...
Ich hatte eigentlich jeden Monat 100 Euro für irgendwelchen Scheiß über. Bierchen, Tanken, Bücher, Computerhardware...
Die letzten Semester habe ich noch als Tutor gearbeitet, was 400€ im Semester zusätzlich brachte, womit ich auf knapp 390 Euro im Monat kam.Ich habe nicht viel Geld in Kleidung investiert. Noch heute kaufe ich teilweise Second Hand, die Leute geben teils ungetragene Sachen weg. Warum 200 Euro in eine Winterjacke investieren, wenn eine, die mir gefällt, für 40 Euro zu haben ist.
IBV schrieb:
Und wie soll ich mir mal was größeres leisten wie neues Notebook, Urlaub, Smartphone, teures Buch etc.? Ich finde, Deutschland könnte für die wertvollste Ressource die sie besitzt einfach mehr tun...
Wenn ich mir das finanzielle Genöle anhöre, finde ich, dass Du Dich auch mal als wertvolle Ressource beweisen kannst.
Notebooks bekommst Du heute hinterhergeworfen, brauchst Du zum Studieren umbedingt einen MacBook Pro? Mein Desktoprechner war deutlich teurer als ein Mittelklasse-Notebook heute. Hardware wird immer billiger.
Brauchbare Smartphones sind heute auch für <100 Euro zu haben. Ich habe mir damals ein Nokia 6210 geleistet. Das war damals cool. Man konnte damit ins Internet - nicht Web-Pages - WAP Pages waren damals gefragt.
Kann ein iPhone eigentlich noch WAP? Kennt man heute nicht mehr...Urlaub habe ich regelmäßig gemacht: Fenster auf und draußen auf der Wiese den Grill angeworfe. In der vorlesungsfreien Zeit (!= Semester"ferien"!) habe ich gearbeitet oder programmiert/studiert. Ich war zum Studium da... nicht zum Urlaub. Ich habe in Emden studiert, da fahren andere zum Urlaub hin. Wenn ich Erholung brauchte, musste ich nur aus der Tür treten und tief durchatmen.
Ich bin auch nicht jedes Wochenende zu meinen Eltern gefahren. Ich war zum Studium da, ich brauchte das Wochenende. Ich bin alle 6-8 Wochen mal heimgefahren oder wenn was passiert ist. Wenn ich soviel schmutzige Wäsche angesammelt habe, dass die Maschinen, die ich zu Hause kostenlos wasche mir soviel Geld sparen, dass die Heimfahrt finanziell nicht mehr ganz so stark ins Gewicht fällt.Teure Bücher? Du studierst Informatik... Informatikbücher bekommst Du hinterhergeworfen. Heute gibt's noch den Amazon Z Market. Es gibt alles als günstiges E-Book. Billig-Buchversender bieten preisgünstig Mängelexemplare an. Ich habe Bücher häufig nach Interesse gekauft - einfach mal mitbestellt, wenn's mich interessiert hat. Für 2-5 Euro macht man nicht viel verkehrt.
Studieren bedeutet nicht nur in Vorlesungen zu sitzen, sondern auch zu lernen das Leben selbst und ohne Eltern zu organisieren.
Mit Geld kannst Du Dir Dinge und Dienstleistungen kaufen. Ohne Geld musst Du Dinge selbst machen, improvisieren, Lösungen suchen und umsetzen. Das sind die Skills, die Du vorrangig im Studium lernen sollst: Probleme selbstständig lösen.
Als der Kühler in meinem damaligen Mazda 626 immer löchriger wurde und selbst Panzertape nicht mehr half, wollte Mazda knapp 500 Euro plus Einbau dafür haben. Kein Problem - wenn man das Geld hat.
Meine Lösung war ein Kühler von Ford für 240 Euro (per Google rausgefunden, dass die identisch sind) und den Einbau habe ich selbst gemacht. Und nein, ich habe echt keinen Plan von Autos - das eignet man sich dann eben an und lernt dabei, dass man sich das flott aneignen kann und dass man notfalls auch einen Kühler beim Auto wechseln kann, obwohl man sonst die Motorhabe bestenfalls öffnet, um die Ölmenge zu prüfen.
Im Studium lernst Du vorrangig, dass Du Probleme lösen kannst, von denen Du überhaupt keinen Plan hast.
Wenn Du Dir nur fertige Lösungen kaufen kannst, lernst Du nix.Ich finde 700 Euro klingt eigentlich ganz fair zum Leben.
Ich würde mich aber mal nach Bafög erkundigen und tatsächlich mit Deinen Eltern nochmal verhandeln, insbesondere, wenn Du noch Kindergeld bekommst. Eventuell stehen Dir weitere Sozialleistungen zu (Wohngeld, erhöhtes Kindergeld).
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Ok, danke für das Feedback. Ich werde dann mal versuchen mich mit 700 Euro/Monat durchzuschlagen und wenn ich mal mehr Geld brauche, muss ich mir was einfallen lassen.
L. G.,
IBV
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IBV schrieb:
Ok, danke für das Feedback. Ich werde dann mal versuchen mich mit 700 Euro/Monat durchzuschlagen und wenn ich mal mehr Geld brauche, muss ich mir was einfallen lassen.
Wichtig ist zu verstehen, dass das geht.
Mit mehr Geld ist das einfacher, aber ich weiß von Kommilitonen, dass für die gedanklich das Leben so weiter geht, wie bei Mama und Papa. Ich bin mit einem Erstsemester einkaufen gefahren und wir haben etwa das gleiche bezahlt. Nur dass ich 3/4 vom Einkaufswagen belegte und er den Rest. Ich hatte einen Großeinkauf, er ein paar Kleinigkeiten.
Da kommt die Markenwurst auf die Markenbutter auf's Brot, da werden Markengetränge in einzelnen, kleinen Flaschen gekauft, teure Mikrowellen-Fertiggerichte, die Wurst an der Bedienung. Sowas kaufe ich beim Discounter - heute noch. Die Mikrowellen-Gerichte sind mir heute noch zu teuer.
Die Mensa hat das Prädikat "preiswert" und man gönnt sich doch die Imbissbude zum Mittag. Beides ist teuer! Als Student muss man andere Ansprüche stellen.Ich habe im Studium Kartoffeln im 10kg Sack gekauft: Ist billiger. Grundnahrungsmittel: Kartoffeln, Reis, Nudeln, Haferflocken, Mehl. Bekommt man alles für kleines Geld hinterhergeschmissen. Muss man dann aber selbst (vor)kochen.
Und wenn Rollbraten im Angebot war, gab's Rollbraten und Kartoffeln. Das ist billiger als die Mensa. Und zwei dicke Scheiben Braten mit beliebig vielen Kartoffeln gibt's in der Mensa auch nicht: Da gibt's ein dünnes Scheibchen und drei, vier Kartoffelhälften in einer wässrigen Soße - und das auch nicht als das Billiggericht. Selbstgemacht ist nicht teurer, sondern man hat vier Tage ein gutes Essen - muss aber halt nebenher selbst kochen.
Und ansonsten tat's 'ne Linsensuppe von Lidl für 65ct statt Mensa für 3,50€. Oder eben ein mitgebrachtes Butterbrot (wobei ich bei Brot immer wählerisch war, besser etwas teurer und gegessen als billig und stattdessen was teureres gegessen). Ich war in der Zeit vielleicht 10x in der Mensa: Die war mir ganz einfach zu teuer.Man kann doch abschätzen, was man in den nächsten Wochen braucht und muss entsprechend die Angebote angehen.
Als Rechner hatte ich mir alle 2 Jahre einen Rechner zusammengestellt, der eher die kleinste verfügbare CPU hatte. Das Ding muss kompilieren, keine Gamer-Maschine sein. Ich mache heute CAD per OpenGL. Meine private Grafikkarte hat vor zwei Jahren 25 Euro gekostet: Reicht, um das zu programmieren. Reicht sogar für viele Spiele.
Teilweise habe ich Wegwerfcomputer bei Ebay gekauft. Oftmals reichten sie. Oder es war halt das passende Gehäuse, eine Backup-Platte und eine Windows-Lizenz für 10 Euro, wo ich mein Board reinpflanzen konnte, weil ein neues Gehäuse mehr gekostet hätte.
Zur Diplomarbeit ging mein Drucker kaputt: Entwicklungseinheit, neuer Toner für 3000 Seiten, rund 150 Euro für die Teile. Neue Billig-Drucker gab's für 100 Euro. Ich habe einen gebrauchten Workgroup-Drucker gekauft. Die meisten wollen Drucker für Privatleute. Da kostete ein brauchbarer Drucker für den Hausgebrauch 50 Euro gebraucht. Den Workgroup-Drucker, der auch viel schneller und billiger druckt, hat mich 15,50 Euro gekostet mit einem fast vollen Toner für 10000 Seiten. Das Ding druckt heute noch. Danach sucht keiner, also bietet bei ebay auch keiner auf sowas.Mit 700 Euro über die Runden zu kommen verlangt Improvisation und Organisation. Auch das ist Arbeit, die man sich mit etwas mehr Geld ersparen könnte. Es verlangt aber keinen fragwürdigen Studienkredit.
Den Studienkredit brauchst Du, wenn Du aktuelle iPhones, Gamer-Laptops, Klamotten brauchst. Und alles neu. Schau Dich mal im Amazon Z-Market um, ebay, bei z.B. itsco.de, terrashop.de, computerbuchversand.de usw. Da gibt's vieles mehr, wenn Du eben recherchierst.
Vieles, was Du im Alltag brauchst lässt sich gebraucht günstiger beschaffen.Und die Fähigkeiten wirst Du auch später noch zu schätzen wissen: Der Großteil meiner Einrichtung kommt von Ebay. Ich mag Holz-Steckmöbel, z.B. verkeiltes Massivholz oder Holzscharniere. Eben kleine, aber sehr aufwendige und damit teure Details. Neu wäre das alles unbezahlbar. Ich habe für ein Regal 50 Euro bezahlt - neu kostet es knapp 2000 Euro. Steht bombenfest, aber zieht man vier Keile raus, hat man nur noch ein paar Balken und ein paar Bretter. Und keine Presspappe... Sowas gibt's nicht bei Ikea.
Mein Kleiderschrank hat 5,50 Euro gekostet... so bleibt mehr Geld zum Leben.Bleibt der Urlaub. Du studierst. Du wirst beschäftigt sein, Dich zu organsieren, in den Ferien arbeiten zu gehen oder zu lernen und auszuprobieren, wozu Du sonst nicht gekommen bist. Und das Geld ist knapp. Schlechte Zeiten, um groß Urlaub machen zu können. Ich war einmal im Studium für eine Woche in München - Camping - oder bin zur Expo 2000 gefahren. Das war mein Urlaub in 12 Semestern.
Ich habe das für mich so gelöst, dass ich nach dem Studium für über ein Jahr ins Ausland gegangen bin und dort gearbeitet habe. Sieht gut im Lebenslauf aus, man lernt das Land kennen und die Umgebung kennen. Im Nachbardorf war eine Tauchschule: ich bin so nicht nur Urlaubstaucher geworden sondern habe die Tauchschule regelmäßig begleitet und plötzlich ist man versehentlich Rescue-Diver geworden und wird von der Tauchschule eingesetzt. Ich bin heute noch mindestens einmal die Woche unter Wasser, unterrichte inzwischen. Das wäre mit einem einfachen Urlaub nicht passiert. Und wer unterrichten kann, kann auch vortragen und dass man bei Tauchanfängern Verantwortung für Menschen übernimmt ist auch klar. Ist auch nicht falsch im Lebenslauf...
Dein Alltag muss immer auch Urlaub sein. Sei es das Grillen mit Kommilitonen im Sommer oder eben der Weihnachtsmarkt vor Ort, das Bummeln durch den Elektronikmarkt wo das Zeug steht, was man sich in zwei Jahren gebraucht leisten kann.
Wenn ich heute wegfahre, will ich was sehen - mein Alltag muss genug Urlaub sein. Burnout ist auf Dauer nicht effizient.Das Studium ist irgendwann vorbei und wenn Du dann Dein Gehalt hast, gibt's Käse von der Bedienung und Du hast eine jahrelange Shopping-Tour vor Dir. Du packst Deine verranzten Klamotten aus dem Studium ein, Deine ältesten Unterhosen und fliegst in die USA, wo Du alles nach letztmaligem Gebrauch in die Tonne klatschst und Dich in den dortigen Outlet-Stores mit beliebigen Markenklamotten neu eindeckst. Das geht auch legal, die Zollfreigrenze reicht, schließlich ist das Zeug recht billig.
Aber bis dahin ist Dein Job Dein Studium, also zu lernen Probleme irgendwie mit den gegebenen Mitteln zu lösen - oder eben die notwendigen Mittel zu bekomemn. Ob ein Studienkredit notwendig ist, musst schlussendlich Du für Dich entscheiden.
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Hi Xin,
danke, für deine ausführliche Antwort.
Ich habe nicht so sehr darauf geachtet, wie viel ich im Monat ausgebe, weil ich durch meinen Nebenjob immer ein Plus erwirtschaftet habe und so irgendwann 4000 € auf meinem Konto hatte. Das ging auch nur durch Sparsamkeit. D. h. morgens Haferflocken mit zerstückelten Orangen, einfaches Handy (will mir jetzt aber ein Smartphone kaufen), Mensa kostet 2,70 € - 2,95 €, was ich ok finde, habe kein Auto usw.
Da lässt sich bestimmt noch einiges ohne Abstriche tun.Danke und L. G.,
IBV
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IBV schrieb:
Hi Xin, danke, für deine ausführliche Antwort.
IBV schrieb:
Ich habe nicht so sehr darauf geachtet, wie viel ich im Monat ausgebe, weil ich durch meinen Nebenjob immer ein Plus erwirtschaftet habe und so irgendwann 4000 € auf meinem Konto hatte.
Das ist mir nicht passiert, das wäre mir aufgefallen. Ich war zur Diplomarbeit ziemlich abgebrannt - um nicht zu sagen komplett. ^^
IBV schrieb:
Das ging auch nur durch Sparsamkeit. D. h. morgens Haferflocken mit zerstückelten Orangen, einfaches Handy (will mir jetzt aber ein Smartphone kaufen), Mensa kostet 2,70 € - 2,95 €, was ich ok finde, habe kein Auto usw.
Da lässt sich bestimmt noch einiges ohne Abstriche tun.Keiner will Dir ein Smartphone streitig machen. Hat man heute halt.
Unsere Mensa war damals teurer.Aber mit 4k Haben auf dem Konto suche ich erst recht keinen Kredit... und wenn Du das Geld verjuxt hast, dann geht da noch einiges ohne Abstriche.
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Das Problem ist, dass ich keine 4k mehr habe. 1000 Euro verliehen (die kriege ich vll. nie wieder), 600 € für Segelführerschein ausgegeben, 120 Euro für Uno Flüchtlingshilfe gespendet (Jahresbeitrag), 130 Euro Semestergebühren, Unterhaltskosten (das mit den 4k ist schon 2 Monate her) etc. Bin nun bei 1,6 k angelangt und will mir noch ein gutes Smartphone kaufen das auch meine kaputte Kamera ersetzen soll.
Naja, wird schon klappen...L. G.,
IBV
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IBV schrieb:
Das Problem ist, dass ich keine 4k mehr habe. 1000 Euro verliehen (die kriege ich vll. nie wieder), 600 € für Segelführerschein ausgegeben, 120 Euro für Uno Flüchtlingshilfe gespendet (Jahresbeitrag), 130 Euro Semestergebühren, Unterhaltskosten (das mit den 4k ist schon 2 Monate her) etc. Bin nun bei 1,6 k angelangt und will mir noch ein gutes Smartphone kaufen das auch meine kaputte Kamera ersetzen soll.
Naja, wird schon klappen...Das sind 2400 Euro in 2 Monaten. Respekt Geld verleiht man nicht, wenn man danach einen Kredit suchen muss, aber ich vermute, dass wird Dir auch bewusst sein, bzw. Du wirst einen guten Grund gehabt haben.
600 Euro ist Fun, wogegen nix einzuwenden ist, aber wenn Dich die 600 Euro dann nach Deiner Rechnung >3000 Euro kosten, dann hätte man vielleicht noch was warten können. Flüchtlingshilfe finde ich sehr lobenswert, aber da muss ich auch mal blöd fragen, ob Du nicht erst selbst ohne Schulden über die Runden kommen willst.
Bleiben 550 Euro Unterhaltskosten für zwei Monate. Macht mit Deinen Eltern 1050 Euro für 2 Monate, also 525 wirklich gebraucht? Das wäre ein Überschuss von 175 Euro pro Monat bei 700 Euro Einnahmen.
Ich würde mir überlegen, ob Du ein gutes SmartPhone wirklich brauchst, bzw. wieviel "gut" reicht.
Schlussendlich kannst du machen, was Du willst. Du wirst hoffentlich Geld verdienen, so dass Du Deine Kredite zurückzahlen kannst. Aber geliehenes Geld ist eine Verpflichtung und sorgt für Stress wenn noch kein geregeltes Einkommen existiert.
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Das Geld habe ich verliehen, weil ein behinderter Freund kurz vor dem Rauswurf aus seiner Wohnung stand. Segelführerschein: Ich habe seit über 3 Jahren gewartet und ich wollte nicht mehr warten bis mir der rote Teppich ausgerollt wird (Zitat meiner Ex). Smartphone: Wer billig kauft, kauft doppelt und es soll wie gesagt auch meine kaputte Kamera ersetzen. Den Hiwi-Job habe ich sicher. Wird schon.
L. G.,
IBV
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IBV schrieb:
Smartphone: Wer billig kauft, kauft doppelt
Das stimmt ja auch nur bedingt. Und doppelt kaufen ist ja auch nix schlimmes -- wenn dann die zweite Anschaffung zu einem Zeitpunkt stattfindet da das Geld wieder etwas reichlicher ist.
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Vor allem Smartphones haben eine fast schon krankhafte Entwicklung durchgemacht. Das erste iPhone gabs 2007, ist erst 7 Jahre her und jetzt ist es schon nichts mehr wert weils dutzende neuer Versionen gibt. Wenn du "doppelt" kaufst, bekommst du in zwei Jahren für einen Bruchteil des aktuellen Preises ein leistungsfähigeres Gerät.