Zweck von Inverswandlern



  • Welchen Zweck erfüllen Inverswandler? Bisher las ich immer nur, man könne damit aus einer positiven eine negative Spannung synthetisieren; aber da Spannungen ja nur Potentialdifferenzen sind, könnte man das Vorzeichen auch einfach durch das Vertauschen der jeweiligen Bezugspunkte ändern.
    Wieso verpolt man also nicht einfach die Anschlüsse der Bauteile? Irgendeinen Aspekt muss ich wohl übersehen …


  • Mod

    Ein paar Punkte:
    -Dass man überhaupt Wandler in Netzteilen braucht, ist dir klar, oder? Dieser spezielle Wandler hat jedoch Eigenschaften, die die anderen Basistypen von (Schalt-)Wandlern (Aufwärtswandler und Abwärtswandler) nicht haben und ich rede nicht von der Polarität, sondern vom Betrag der möglichen Ausgangsspannung. Der kann beim Inverswandler nämlich beliebig sein, wohingegen ein Aufwärtswandler nur größere Spannungen als die Quelle erzeugen kann, der Abwärtswandler nur kleinere.
    -Was, wenn man ein festes Bezugspotential hat, das der Quelle und der Last gemeinsam ist?



  • Hm, ok, der erste Punkt leuchtet mir ein.
    (Ich erinnere mich jedoch daran, dann ich das schonmal wahrgenommen und verarbeitet hatte, aber dann irgendwie wieder … vergessen? (Und zudem im Wikipedia-Artikel überlesen))

    Dagegen könnte man als festes Bezugspotential aber trotzdem einmal den Pluspol und das andere Mal den Minuspol wählen, denke ich.

    Übrigens: Ich hatte eigentlich schonmal geantwortet, aber es wurde anscheinend nicht gespeichert (ich hab definitiv auf Absenden geklickt und wurde danach auch auf die Hauptseite des Forums (/forum) weitergeleitet).


  • Mod

    Rigbert schrieb:

    Dagegen könnte man als festes Bezugspotential aber trotzdem einmal den Pluspol und das andere Mal den Minuspol wählen, denke ich.

    Das würde bei den meisten Geräten bedeuten, dass man ordentlich einen gewischt bekommt (oder schlimmeres), wenn man sie anpackt. Denn man hat das Gehäuse (welches den Bezugspunkt für die Elektronik im Inneren darstellt) unter Spannung gegenüber der Umgebung gesetzt und nicht umgekehrt, wie es normal ist. Ich glaube nicht, dass das Ding in dem Zustand eine Zulassung bekäme 🙂 .
    Und ganz spannend 😉 wird's wenn man dann zwei Geräte verbinden will, eines mit "normaler" Gehäuseerde und eines mit umgedrehter Polarität. Wehe, man kommt mit dem Kabel versehentlich ans Gehäuse!

    Das Umdrehen der Spannung bei dieser Form des Wandlers gilt meines Wissens nach eher als Nachteil. Man muss halt damit leben, wenn man die andere genannte Eigenschaft vom Wandler wünscht.



  • Hm, umgekehrt … Also die Umgebung unter Spannung gegenüber dem Gehäuse setzen? 😃

    Aber ernsthaft: Das Gehäuse könnte man doch trotzdem auf Erdpotential halten!? Es werden ja nur jeweils die Anschlüsse der Bauteile im Inneren vertauscht. Selbst, falls man das Gehäuse an Masse legen wollte (nimmt man dafür nicht sowieso den Schutzleiter?), müsste man ja nur, dafür, eben den Anschluss nehmen, der dem Neutralleiter entspricht (gut, man darf dann das Gehäuse halt nicht mehr irgendwo in der Schaltung an Masse anschließen, sondern muss das beim Stecker machen – vielleicht kein Nachteil).
    Ah, mir fällt grad ein, dass unsere Stecker sowieso beidseitig in die Dose passen – damit sind solche Bauweisen sowieso hinfällig (und meine Anmerkung von oben stimmt 😉 ).
    Wenn nun das Gehäuse am Schutzleiter hängt, dann hat es auch definiert das Erdpotential (so ungefähr), also völlig unabhängig von den Kunststücken im Inneren. Das Einzige, wo ich glaube, dass es wirklich Probleme geben könnte, wären eben die angesprochenen Verbindungen zwischen Geräten. Nur, werden die nicht sowieso mit Potentialtrennung und eigenem Bezugspotential ausgeführt (so, quasi, immer, heutzutage)? Ich meine, ich weiß, dass man auch die Erde als Rückleiter benutzen kann, aber sonst, in allen anderen Fällen, wäre es ja kein Problem. Die Masse zu verbinden ist wegen Brummschleifen doch sowieso blöd. 🙂

    Aber gut, ich hab jetzt meine Aussagen nicht gegengeprüft, das werde ich vielleicht morgen machen, oder sogar erst in ein paar Tagen bzw. nächste Woche – ich hab mich eigentlich sowieso schon zu lang damit aufgehalten 😉
    Danke trotzdem schonmal 🙂



  • Rigbert schrieb:

    Dagegen könnte man als festes Bezugspotential aber trotzdem einmal den Pluspol und das andere Mal den Minuspol wählen, denke ich.

    Wenn du als Versorgungsspannung lediglich z.B. 12V hast, aber +12V und -12V relativ zur selben Masse brauchst, dann kann das mit "vertauschen" nicht funktionieren.
    Und brauchen tut man sowas oft.
    Versuch' z.B. mal nen Leistungsverstärker zu bauen ohne symmetrische Spannungsversorgung.


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