Griechenland. Ein Land kurz vor dem Konkurs?
-
Ich denke, egal was D macht, wir zahlen drauf. In GR sieht die Lage sehr schwierig aus, weil da eine Regierung Dinge umsetzen soll, die der ehemalige Finanzminister V. für Schwachsinn hält, und die den linken Ministern einfach gegen den Strich gehen. Das wird nix. T. und seine Partei. Die Meuterei auf der Bounty war ein Klacks dagegen.
Schäuble muss das nun alles verhandeln. Einfach ausgemachter Irrsinn!
-
Eine eindeutige Mehrheit will im Euro bleiben. Damit ist die derzeitige Richtung zumindest im Sinne des Volkes. Syriza muss nun einfach die passenden Sprüche dazu ablassen. T. ist als Wendehals sicher geeignet, so wie man das bisher beobachten konnte. Seine Partei hat da mehr Schwierigkeiten, aber da kann man ja "säubern".
Zu Europa insgesamt (darum sollte es uns eigentlich gehen):
Ohne Verteidigungsunion, Steuerunion, Wirtschaftsunion und eine gemeinsame Sprache, die jeder lernen muss (es bleibt leider nur Englisch), wird Europa scheitern. Es existiert keine Chancengleichheit unter den EU-Staaten. Somit gibt es allzeit schwächere Länder, denen die anderen starken Länder helfen MÜSSEN. <== Hierzu muss man aber die Völker der EU erst befragen, ob sie dies wirklich wollen!
-
Shade Of Mine schrieb:
Man kann immer in konjunktiven denken. Klar haette alles anders kommen koennen - ist es aber nicht.
Der Euro war fuer die meisten Laender ein absolutes Boom Erlebnis, so auch fuer Deutschland. Das kann man aus der von mir verlinkten BIP Entwicklung leicht ablesen.
Eine vereinfachte Darstellung ist vielleicht folgendes:
Export ist fuer eine Wirtschaft sehr toll. Import ist nicht so toll. Deshalb gibt es Zoelle die den Einfuhr von Waren teurer machen. Der Staat versucht darueber also Exporte zu bevorzugen.Nun gehen wir einen Schritt weiter: Die Eurozone ist ein gemeinsamer Wirtschaftsraum. Es gibt keine Zoelle innerhalb der Eurozone. Das bedeutet, Export Wirtschaft ist eine Goldgrube. Denn wenn man exportiert muss man Zoelle zahlen und wird teurer ohne dass man mehr Umsatz macht. Ohne Zoelle kann man also billiger exportieren. Das ist sehr gut fuer Deutschland, da der inner Eurozone export eine Goldgrube ist.
Das Problem an der Sache ist aber, dass wenn Deutschland innerhalb der Eurozone exportiert, andere Nationen innerhalb der Eurozone ja Importieren muessen. (Export und Import muss sich ja die Waage halten) Und dieser Import ist natuerlich sehr schlecht fuer die lokale Wirtschaft.
Nun kommen wir zum naechsten Schritt: Produktivitaet.
Produktivitaet ist der Output pro Input.
Stell dir einen Tischler vor der fuer 2000 Euro im Monat 5 Tische herstellt.
Wir koennen die Produktivitaet des Tischlers auf 2 Arten steigern: er kann fuer die 2000 Euro einfach 6 Tische herstellen oder aber fuer 1900 Euro 5 Tische. Beides erhoeht die Produktivitaet.Das ist was Mr. X sagt: Lohndumping. Wenn also die Loehne niedrig sind, ist die Produktivitaet hoch. Das ist jetzt sehr vereinfacht, da Loehne nicht der einzige Faktor von Produktivitaet sind, aber sie sind ein wichtiger Teil.
Nun ist das in einem geschlossenen System nicht so relevant, da sich die Loehne eh automatisch regeln: desto mehr exportiert wird, desto teurer ist der export.
Das Problem ist: die Eurozone betrachtet nicht die einzelnen Laender sondern alle gemeinsam. Deutschland exportiert also sehr viel, aber die exportkosten steigen nicht dementsprechend da die anderen Euro Mitglieder nicht so viel exportieren. Es fehlt also diese automatische Regelung.
Deshalb sagt man auch, der Euro ist fuer die deutsche Wirtschaft "undervalued". Was Deutschland einen "unfairen" Wettbewerbsvorteil bringt. Nun, "fair" oder nicht ist hier eigentlich irrelevant aber was es bedeutet ist: Deutschland profitiert von den schwachen Nationen im Euro enorm. Denn diese koennen mit der deutschen produktivitaet nicht mithalten und da sie sich nicht durch Import-Zoelle oder Geldabwertung schuetzen koennen, sind sie ziemlich Machtlos.
Das ist etwas dass man verstehen muss: Ein Staat regelt die Wirtschaft hauptsaechlich ueber die Fiskalpolitik. Steuern und Geldwert. Wenn man mehr exportieren will, reduziert man den Wert des Geldes: dadurch werden die eigenen Waren billiger und man kann sie besser verkaufen.
Das ist nun das Problem dass Griechenland, Italien, etc. haben: die Standardmassnahmen die sie treffen muessten, koennen sie nicht treffen da sie die Hoheit ueber ihre Fiskalpolitik abgegeben haben. Und das ist das aktuelle Problem dass die Eurozone hat: wir wissen aktuell nicht, wie wir das handhaben sollen. Der aktuelle Konsens scheint zu sein, es auszusitzen. Das ist ein Problem von Demokratien, dass man Probleme "loesen" kann in dem man sie dem Nachfolger aufbrummt.
Das ganze ist ein sehr komplexes System und das hier war jetzt nur eine sehr vereinfachte Darstellung des ganzen. Es wird sehr kompliziert sobald wir noch die ganze Kredit-Wirtschaft dazunehmen und wir "credit" aus Luft machen koennen.
Das sind uebrigens keine von mir aufgestellten Theorien - das kann jeder Wirtschaftsprofessor bestaetigen dass das so ist.
Kurze Zusammenfassung. GR importiert seine iPhones zukünftig nicht mehr, sondern produziert sie im eigenen Land. Problem solved.
-
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur zahlte Athen der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) am Montag mehr als sechs Milliarden Euro zurück.
Wo haben die denn plötzlich das Geld her
Die Regierung von Alexis Tsipras lässt entgegen den Verabredungen am Mittwoch wieder nicht über die Abschaffung der Frühverrentungen und der Steuervergünstigungen für Bauern abstimmen. Dies hatte sie schon am vergangene Woche verweigert.
Griechenland hat nach dem Empfang von gut sieben Milliarden Euro aus dem EU-Rettungstopf umgehend seine fälligen Schulden bei den internationalen Gläubigern beglichen.
Aha, es gab also doch wieder Geld ohne Leistung
Also, Angie... des geht fei ned!!
-
Das ist ein übler Zocker-Krimi. Gangster gegen Gangster. Die griechische Regierung zieht die Umsetzung in die Länge, um ihren Unmut zu zeigen. Insgesamt wird die Sache nun eher traurig.
-
Riesige Schäden, um nach Wochen nichts zu erreichen.
Nur opportunistisches Rumgehüpfe.
Jetzt habe ich sogar Schäuble lieb, weil er wenigstens zum Ergebnis steht.
http://www.cicero.de/karikaturen/ich-schreibs-auf-jede-wand
-
Warum fällt mir zu einigen Kommentaren eigentlich nur die Folge von "Die Anstalt" im März ein...
Die Anstalt März 2015: Griechenland, Banken, Troika, Journalisten #dieanstalt #Griechenland
-
https://medium.com/@dsquareddigest/what-would-the-german-export-sector-look-like-3d22644daeba
Everyone wants to find a version of history under which all the problems of the Eurozone are Germany’s fault, because everyone knows that all the solutions involve Germany paying.
-
eMpTy schrieb:
https://medium.com/@dsquareddigest/what-would-the-german-export-sector-look-like-3d22644daeba
Sowas ist richtig unterhaltsam.
Kannst du mir erklaeren warum die Schweizer ihre Euro Kopplung aufgehoben haben und welche Folgen das hatte?Aber ich verstehe auch nicht warum man simple Fakten als Angriff ansehen muss. Es ist ja nicht so dass das boese Deutschland ganz boese wirtschaftet. Es ist einfach so dass wenn jemand gewinnt, jemand anderer verliert. Das ist einfach wie die Welt funktioniert. Das hat ja keine boesen absichten und Deutschland ist natuerlich auch bemueht eine gute Balance in die Eurozone zu bringen.
Aber man darf Fakten eben nicht einfach ignorieren nur weil sie unbequem sind. Was wir hier haben ist ein ernsthaftes Problem der Eurozone. Denn aktuell weiss Niemand was wir machen werden wenn Italien hops geht. Und das ist ein ernsthaftes Problem ueber dass aber logischerweise Niemand reden will: denn Wirtschaft basiert auf vertrauen und eine Diskussion ueber die Zukunft der Eurozone senkt das Vertrauen.
-
Denn aktuell weiss niemand, was wir machen werden wenn Italien hops geht.
Doch klar! Schäuble weiß es genau, besser: hat es immer schon gewusst!
Temporärer Exit.
-
Erhard Henkes schrieb:
Denn aktuell weiss niemand, was wir machen werden wenn Italien hops geht.
Doch klar! Schäuble weiß es genau, besser: hat es immer schon gewusst!
Temporärer Exit.Ja, das hört sich lustig an, ist aber eine relevante Option die man ernst nehmen sollte: ein Nord-Euro. Mit Deutschland, Benelux, Skandinavian uU den baltischen Staaten. Und ein Süd-Euro mit Griechenland, Italien, Spanien, Portugal,...
Andere Leute schlagen ein Ecu-System vor.
Ideen gibt es viele.
-
Jaja, Ideen gibt es viele.
Eine der besten war, Politiker für die Scheiße haften zu lassen, die sie verbrechen.Das EWS war eine Kiste, die funktioniert hat, aber da waren die Europatraumtänzer, die ohne jeglichen Verstand an die Sache herangegangen sind. Ideologien ergeben einfach kein stimmiges Feld, weder ökonomisch noch soziologisch.
Daß D exportiert, was das Zeug hält, ist der Doktrin geschuldet, ökonomische Autarkie zu erreichen. Zwar insgesamt failed, hat aber z.B. dazu geführt, daß sogar klassische Agrarnationen überrollt wurden. Egal, wo D nicht freiwillig das Feld geräumt hat (U- Tronik, integrierte Halbleiter, Computer), ist es im Weltmarkt vertreten.
So angenehm sich der Eurokurs vordergründig entwickelt, als Veredelungswertschöpfer bräuchten wir ihn nicht so schwach. Die Schweiz muß auch nicht von heute auf Morgen darben, weil der Preis alleine nicht entscheidend ist. Ich weiß, warum ich mein Zeug NICHT in Italien bestelle.
Jaja, ganz schlimm mit den griechischen Rentnern, ja und den polnischen und rumänischen aber auch, möglicherweise mit den italienischen und den französischen und, und, und ... klar, jetzt fassen wir uns alle in den Schritt und piepsen Michael- Jackson- mäßig "heal the world" und "i love you all"!
Irgendwie vergißt man dabei, daß D nach der Einheit nicht so toll dastand mit einem wirtschaftlich nicht mehr existenten Osten.
Bei der Sanierung ist auf das eigene Volk recht wenig Rücksicht genommen worden und insbesondere im Westen ein gewaltiger Investitionsrückstand zu beklagen (Straßennetz, Brücken, usw.).
Mutti betreibt da ein brandgefährliches Spiel, denn es gibt genügend Leutchen, die trotz mehrerer Jobs aufhartzen müssen, um überhaupt leben zu können und berechtigte Zweifel an ihrer eigenen Rente haben. Wenn die mal alle kapiert haben, was gerade passiert, lösen die glatt eine Bahnsteigkarte ...
-
"Just do it!" würde S. wohl sagen.
Im Ernst: Wenn die Ungleichgewichte nicht auf eine andere Weise ausgeglichen werden können, dann bleibt nur dieses System unterschiedlicher Währungen, denn Lohn-/Rentenerhöhungen in D oder entsprechend Absenkungen in schwächeren Ländern ist nicht so einfach machbar. Das Verhältnis der Währungen ist die bewährte Schnittstelle, die kontinuierlich vom globalen Finanzmarkt auf einfachste Art reguliert werden kann. Die Notenbanken könnten sich dann wieder ihrer eigentlichen Aufgabe widmen.
-
genau auf meiner Linie
-
pointercrash() schrieb:
Mutti betreibt da ein brandgefährliches Spiel, denn es gibt genügend Leutchen, die trotz mehrerer Jobs aufhartzen müssen, um überhaupt leben zu können und berechtigte Zweifel an ihrer eigenen Rente haben.
Den Aufhartzer gibt es nur mit einem Job. Und das auch nur, weil der Job für ihn eine ideelle bzw. psychologische Funktion hat.
-
Z schrieb:
pointercrash() schrieb:
Mutti betreibt da ein brandgefährliches Spiel, denn es gibt genügend Leutchen, die trotz mehrerer Jobs aufhartzen müssen, um überhaupt leben zu können und berechtigte Zweifel an ihrer eigenen Rente haben.
Den Aufhartzer gibt es nur mit einem Job. Und das auch nur, weil der Job für ihn eine ideelle bzw. psychologische Funktion hat.
Da wiederspreche ich. - Ich kenne selbst Personen die 2 Halbtagsjobs nachgehen und dennoch aufstocken müssen. - Wobei da weniger Mutti die schuldige ist, als eher die Arbeitgeber die dafür bestraft gehören.
-
Im Ernst: Wenn die Ungleichgewichte nicht auf eine andere Weise ausgeglichen werden können, dann bleibt nur dieses System unterschiedlicher Währungen, denn Lohn-/Rentenerhöhungen in D oder entsprechend Absenkungen in schwächeren Ländern ist nicht so einfach machbar. Das Verhältnis der Währungen ist die bewährte Schnittstelle, die kontinuierlich vom globalen Finanzmarkt auf einfachste Art reguliert werden kann. Die Notenbanken könnten sich dann wieder ihrer eigentlichen Aufgabe widmen.
Es ist keine Zwangsläufigkeit, dass Wechselkurse flexibel sein müssen. Es gibt klassischerweise drei währungspolitische Ziele:
1. Feste Wechselkurse (erleichtern Handel)
2. Freier Kapitalverkehr (angeblich ökonomisch effizient)
3. Eigenständige Geldpolitik (ermöglicht es, individuell auf wirtschaftliche Schwankungen zu reagieren)Man kann nicht alles drei erreichen, sondern nur zwei der Ziele gleichzeitig erfüllen (das sog. Trilemma des Wechselkursregimes). Im Euroraum haben wir Ziel 3 aufgegeben. International (und vor Euro-Einführung) haben wir ein System flexibler Wechselkurse, also wurde international Ziel 1 aufgegeben. 1944 bis 1973 hatten wir im System von Bretton Woods feste Wechselkurse und eine eigenständige Geldpolitik, dafür aber Kapitalverkehrskontrollen (-> Ziel 2 aufgegeben). Implementiert man Kapitalverkehrskontrollen, kann Griechenland durchaus eine eigenständige Geldpolitik fahren und gleichzeitig einen festen Wechselkurs (z.B. 1:1 zum Euro) haben.
Gegeben, dass die Weltwirtschaft unter dem System von Bretton Woods besser gefahren ist als je zuvor oder danach (die einzige wirtschaftshistorische Periode ohne eine einzige Finanzkrise, starkes Wirtschaftswachstum), kann man durchaus dafür argumentieren, Wechselkurse international zu fixieren und Kapitalverkehrskontrollen einzuführen.
-
@inflames2k
Nee, ist so ziemlich das Einzige, wofür Muddi nix kann. Ich meinte ja auch eher, daß sie soziale Unruhe schafft, wenn sie Geld woanders hingibt, das hier tatsächlich unter Mühen erwirtschaftet wurde. Statt z.B. Hartz zu korrigieren und endlich den Soli auszumustern wird halt Europa gerettet.@Mr. X
Bretton Woods ist ja nicht ohne Grund als Modell ausgelaufen, war wohl das Problem der Abhängigkeit von der Leitwährung. Daß Kapitalverkehrskontrollen einiges an Wildwuchs bändigen würden, steht außer Frage, aber da wagt sich niemand mehr ran. Wechselkurse in Toleranzbändern, das gab's ja beim EWS. Und in der Vor- Euro- Zeit hat man sich mittels eines erprobten Instrumentariums gegen Wechselkurssschwankungen abgesichert, wie's ja auch heute üblich ist, wenn man transatlantisch oder mit Asien Geschäfte macht.
Logisch, alles wird ein bißchen komplizierter und teurer, aber es droht kein sofortiger Kollaps des Wirtschaftsraums, hat ja alles schonmal funktioniert.Tatsache ist, daß mit der "Rettung" immer wieder der gleiche nutzlose Kram gebetsmühlenartig wiederholt wird. „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“, danke, Albert Einstein!
Die "Retter Europas" entpuppen sich immer deutlicher als durchgeknallte Totengräber. Aber das habe ich irgendwie schon seit Jahren gesagt.
-
pointercrash() schrieb:
Bretton Woods ist ja nicht ohne Grund als Modell ausgelaufen, war wohl das Problem der Abhängigkeit von der Leitwährung.
Äh... Nein.
Das Problem war, dass den USA der Dollar zu stark war und sie ihn abwerten wollten, was aber nicht ging - deshalb haben sie den Dollar vom Gold entkoppelt und damit Bretton Woods einseitig aufgelöst.PS:
Bretton Woods Systeme wie der Ecu sind aber aktuell the way to go - denn sie sind für Währungsunionen/Währungsallianzen einfach viel flexibler.
-
Ich trete zurück!
http://www.heute.de/cdu-politiker-bosbach-legt-wegen-griechenland-politik-posten-nieder-39404508.html"Früher warst Du Rebell, wenn Du eine revolutionäre Bewegung angeführt hast. Heute bist Du ja schon Rebell, wenn Du bei Deiner Meinung bleibst," sagte Bosbach.
Es gibt sie: CDU Leute mit Format!