Griechenland. Ein Land kurz vor dem Konkurs?



  • eMpTy schrieb:

    Scheinbar weiß Russland selbst davon noch nichts. Aber ist halt wie immer bei Griechenland ...

    Das wundert mich auch. Irgendwie ist die Berichterstattung etwas schwammig. Es wurde aus Moskau klar geäußert keine Hilfsgelder zu schicken. Aber eine Pipeline sind ja auch keine Hilfsgelder im eigentlichen Sinne sondern Leistung für Gegenleistung.



  • Dem griechischen Finanzminister traut momentan niemand mehr über den Weg. Gespräche mit ihm sind offensichtlich wenig konstruktiv und verlässlich. Ohne ständige Finanzspritzen oder neue interne Geldquellen kommt GR nicht mehr klar. Damit ist dieses Land - zumindest die Regierung/Verwaltung - bereits so gut wie "pleite". IWF rechnet mit Hyperinflation in GR. Der Rest der EU hat keine klare Haltung, ist aber offenbar bereit, den Konkurs und die Abkoppelung der Währung zu akzeptieren ("Plan B", Schäuble sträubt sich noch).

    Insgesamt eine sehr unschöne Situation für das ver(n)einte Europa. Deutschland wird unter einem Zusammenbruch ebenfalls leiden. Die Finanzmärkte würden dann den nächsten Schwächling ausmachen und attackieren.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Insgesamt eine sehr unschöne Situation für das ver(n)einte Europa. Deutschland wird unter einem Zusammenbruch ebenfalls leiden. Die Finanzmärkte würden dann den nächsten Schwächling ausmachen und attackieren.

    Inwiefern gibt es momentan eine Attacke der Finanzmärkte gegen Griechenland?



  • In diesem Thema wurden Steuerspartricks von Konzernen diskutiert. Hier ein Artikel dazu. Vielleicht wird in Riga was bewirkt werden.

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/tax-rulings-eu-will-steuerspartricks-der-konzerne-bekaempfen-a-1030742.html



  • GR braucht offensichtlich sofort weiteres Geld. Dieser Zustand ist auf Dauer für die anderen EU-Nationen schwer zu erdulden. Man muss daher damit rechnen, dass nun ernstere Schritte in Angriff genommen werden.

    Der Konkurs fängt da an, wenn man keine Kreditraten (Zins+Tilgung), Gehälter, Löhne und Renten/Pensionen mehr zahlen kann. Dies könnte aktuell bereits eingetreten sein, da GR - nach Darstellung der Bildzeitung - um einen Notfallgipfel bittet.

    Wie brenzlig die Lage auch ist, die nächsten beiden Wochen werden heiss für die EU und deren Finanzminister. ⚠



  • Hi,

    alles kein Problem, Mutti wirds schon richten. Griechenland ist auf Gutem Weg und Stirbt der Euro stibt Europa...
    Die Koalition ist schon dabei neue Geldquellen (Zuckersteuer) zu erschließen um Griechenland, der Ukraine und weiteren gut helfen zu können:
    http://www.presseportal.de/pm/57706/3006632/saarbruecker-zeitung-koalition-will-die-deutschen-gesuender-machen

    Gruß Mümmel



  • Hi,

    1992 wusste mans schon:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Die_EG-Währungsunion_führt_zur_Zerreißprobe

    Die währungspolitischen Beschlüsse von Maastricht: Eine Gefahr für Europa

    1. Eine Wirtschafts- und Währungsunion kann als erstrebenswertes Ziel des europäischen Integrationsprozesses angesehen werden. Die Beschlüsse von Maastricht sind allerdings in entscheidenden Punkten ungeeignet, dieses Ziel angemessen zu verwirklichen.

    2. Eine funktionsfähige Wirtschafts- und Währungsunion erfordert als Vorbedingung eine dauerhafte – über mehrere Jahre hinweg nachgewiesene – Angleichung der relevanten Wirtschaftsstrukturen der Mitgliedsländer. Eine einmalige – stichtags-bezogene – und damit mehr oder weniger zufällige Erfüllung einzelner Kriterien ist kein Nachweis der erforderlichen Konvergenz.

    3. Die in Maastricht festgelegten Konvergenzkriterien sind zu weich. So ist unter anderem nicht irgendeine relative, sondern allein eine in absoluten Werten definierte Preisniveaustabilität als ökonomische Vorbedingung für den Eintritt in die Wirtschafts- und Währungsunion zu fordern.

    4. Der endgültig fixierte Termin für die Realisierung der Währungsunion (1. Januar 1999) wird eine politische Eigengesetzlichkeit gegenüber den vereinbarten Konvergenzkriterien nach sich ziehen: Ist der Zeitpunkt erreicht, besteht die Gefahr, dass insbesondere das Inflationskriterium und das Defizitkriterium einer ‚tragbaren Finanzlage der öffentlichen Hand’ politisch verwässert werden, um Diskriminierungen einzelner Länder zu vermeiden.

    5. Die europäische Zentralbank wird – trotz weitgehender Unabhängigkeit – Preis-stabilität in Europa nicht durchsetzen, weil es für sie aufgrund unterschiedlicher Interessen der nationalen Entscheidungsträger keinen genügend starken Anreiz gibt, dies zu wollen. Die persönliche Unabhängigkeit der Gouverneure ist nicht gesichert, und Sanktionen bei Verletzung des Stabilitätsziels fehlen.

    6. Als Voraussetzung für eine erfolgreiche Politik der Preisstabilität müsste die Europäische Zentralbank auch die Wechselkurskompetenz gegenüber Drittlands-währungen besitzen. Da diese Kompetenzübertragung nicht vorgesehen ist, besteht die Gefahr, dass über politische Einflussnahme auf die Wechselkurse die Geldpolitik stabilitätswidrig konterkariert wird. Dies gilt gleichermaßen für die Tatsache, dass Kapitalverkehrskontrollen gegenüber Drittländern immer noch möglich sind.

    7. Einen Konsens, Preisstabilität als Priorität zu betrachten, wie er traditionell in Deutschland vorliegt, gibt es in Gesamteuropa bisher noch nicht. Nur mit einem solchen Konsens, den Notenbank, Regierung und Bevölkerung gemeinsam tragen, kann jedoch eine konsequente Stabilitätspolitik verfolgt werden, da diese unter anderem der Unterstützung der Lohnpolitik und der Finanzpolitik des Staates bedarf.

    8. Die ökonomisch schwächeren europäischen Partnerländer werden bei einer gemeinsamen Währung einem verstärkten Konkurrenzdruck ausgesetzt, wodurch sie aufgrund ihrer geringeren Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit wachsende Arbeitslosigkeit erfahren werden. Hohe Transferzahlungen im Sinne eines „Finanzausgleichs“ werden damit notwendig. Da bisher noch keine Vereinbarungen über die Struktur einer politischen Union existieren, fehlt hierfür jedoch ein demokratisch hinreichend legitimiertes Regelungssystem.

    9. Zur Zeit gibt es daher kein ökonomisch zwingendes Argument dafür, von oben eine monetäre Einheit auf ein wirtschaftlich, sozial und interessenpolitisch noch uneiniges Europa zu stülpen. Die Verwirklichung des EG-Binnenmarktes benötigt oder erzwingt keineswegs eine gemeinsame europäische Währung.

    10. Die überhastete Einführung einer Europäischen Währungsunion wird Westeuropa starken ökonomischen Spannungen aussetzen, die in absehbarer Zeit zu einer politischen Zerreißprobe führen können und damit das Integrationsziel gefährden.

    11. Die Beschlüsse von Maastricht, nicht die Kritik an ihnen, gefährden ein konfliktarmes Zusammenwachsen in Europa.

    Unterzeichner
    Zu den Unterzeichnern gehören fast ausschließlich Professoren der Wirtschaftswissenschaften. Es sind jedoch auch ein paar Professoren anderer Fachgebiete vertreten. Auch der ehemalige Bundesminister für Finanzen und Wirtschaft Karl Schiller unterschrieb das Manifest; ebenso der ehemalige Wirtschaftsweise Bert Rürup, nach dem die Rürup-Rente benannt wurde:

    Ulrich Baßeler, Dieter Bender, Hartmut Berg, Norbert Berthold, Reinhold Biskup, Rolf Caesar, Wolfgang Cezanne, Dietrich Dickertmann, Dieter Duwendag, Hans-Hermann Francke, Wilfried Fuhrmann, Günter Gabisch, Otto Gandenberger, A. Ghanie Ghaussy, Herbert Giersch, Heinz Grossekettler, Harald Hagemann, Karl-Heinrich Hansmeyer, Karl-Hans Hartwig, Rolf Hasse, Klaus Herdzina, Franz Holzheu, Lothar Hübl, Harald Jürgensen, Dietmar Kath, Wim Kösters, Franz Peter Lang, Hans-Otto Lenel, Helga Luckenbach, Klaus Mackscheidt, Manfred J. M. Neumann, Peter Oberender, Renate Ohr, Hans-Georg Petersen, Reinhard Pohl, Rudolf Richter, Klaus Rose, Gerhard Rübel, Bert Rürup, Wolf Schäfer, Karl Schiller, Hans-Jürgen Schmahl, Ingo Schmidt, Dieter Schmidtchen, Jürgen Schröder, Jochen Schumann, Axel Sell, Friedrich L. Sell, Jürgen Siebke, Heinz-Dieter Smeets, Johann Heinrich von Stein, Gunter Steinmann, Jörg Thieme, Roland Vaubel, Hans-Jürgen Vosgerau, Christian Watrin, Johannes Welcker, Robert von Weizsäcker, Eberhard Wille, Manfred Willms, Artur Woll, Werner Zohlnhöfer.

    Kompetente Leute wie auch Karl Schiller habens damals schon vorausgesagt. Nur Schäuble und Mutti verstehens nicht und sehen immer noch alles auf einem guten Kurs

    Gruß Mümmel





  • Haben die Griechen eigentlich gesagt an welchem Ende des Monats bezahlt werden soll ? 🤡



  • Wie die „Financial Times” jedoch anmerkt, ist der griechische Umschuldungsplan zwar ehrgeizig, jedoch „in seinem größten Teil für die Führer der Eurozone inakzeptabel„, die sich wiederholt unwillig gezeigt haben, das Verlangen nach Maßnahmen für eine drastische Erleichterung der griechischen Verschuldung zu unterstützen.

    😕 Hab ich was verpasst ? Wer sind denn unsere Führer ! 😕

    http://www.griechenland-blog.gr/2015/06/griechenlands-vorschlag-zur-senkung-seiner-verschuldung/2135223/



  • Wer sind denn unsere Führer

    Gute Frage!



  • *Gähn* Wie viele Deadlines soll es noch geben? Als ob irgendjemand diese Meldungen erstnehmen würde: Am XX.XX.XXXX wird Griechenland zahlungsunfühig.

    Irgendwie erschreckt mich der Begriff der "Zahlungsunfähigkeit" nicht. Begründung:
    a) "Zahlungsfähigkeit" bedeutet, dass Griechenland die anderen Gläubiger ausbezahlen kann. Mit unserem Geld.
    b) "ZahlungsUNfähigkeit" bedeutet, dass Griechenland die anderen Gläubiger nicht mehr ausbezahlen kann. Mit unserem Geld.

    Kernfrage: Was interessieren mich die anderen Gläubiger?



  • "Das ist jetzt aber wirklich die allerallerallerletzte Chance". 🙂

    Das Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro war offenbar nie eine mögliche Option für die Entscheidungsbefugten, dem ganzen Theaterdonner zum Trotz.



  • Wer oder was deckelt jetzt eigentlich noch den Goldpreis? 😕



  • Neue originelle Kofferwörter für Berichte über die drohende Staatspleite Griechenlands:

    Grankrott
    Gronkurs
    Grinsolvenz
    Grilliquidität
    Graatspleite
    Gruin
    Grahlungsunfähigkeit
    Grinanzieller Grusammenbruch
    Grexitus

    http://www.titanic-magazin.de/news/journalistenservice-7337/

    Oder: Gexitus Interuptus! 😃



  • Die Medien hetzen doch die ganze Griechenlanddiskussion unnötig auf.
    Beispielsweise berichtet Spiegel online:
    Die Griechische Bevölkerung hebt an einem Tag 700 Mio Euro ab.
    Artikel: http://www.spiegel.de/politik/ausland/griechenland-die-buerger-in-athen-werden-nervoes-a-1039194.html

    Teilt man die Summe durch die Einwohnerzahl in Griechenland, so hat jeder Bürger rund 65 Euro abgehoben. Selbst wenn die Einwohner rausrechnet, die kein Konto führen, sind die Zahlen lächerlich.



  • Am Montag dieser Woche hat doch das EU-Gericht entschieden, die EZB darf
    Staatsanleihen unbegrenzt aufkaufen darf.

    Das ganze Theater jetzt dient doch nur den letzten Akt des Stückes der
    Bevölkerung nicht vorzuenthalten, bzw. über den Gerichtsentscheid hinwegzutäuschen.

    Im Hintergrund läuft alles nach Plan. Griechenland wird im Euro bleiben.

    Wichtig ist, dass jetzt endlich die Abpackungsdeflation wirksam bekämpft wird 🤡

    Früher 2kg Orangen 1,79€, jetzt 1,5kg nur 1,79€



  • Schneewittchen schrieb:

    Die Medien hetzen doch die ganze Griechenlanddiskussion unnötig auf.
    Beispielsweise berichtet Spiegel online:
    Die Griechische Bevölkerung hebt an einem Tag 700 Mio Euro ab.
    Artikel: http://www.spiegel.de/politik/ausland/griechenland-die-buerger-in-athen-werden-nervoes-a-1039194.html

    Teilt man die Summe durch die Einwohnerzahl in Griechenland, so hat jeder Bürger rund 65 Euro abgehoben. Selbst wenn die Einwohner rausrechnet, die kein Konto führen, sind die Zahlen lächerlich.

    Bin mir nicht sicher was bei dem Wochen/Monate andauerendem Bankenrun in Griechland und den daraus resultierenden 85-90Mrd ELA-Krediten lächerlich sein soll.
    Ohne die EZB wären sämtliche griechischen Banken schon lange Pleite ...

    RED-BARON schrieb:

    Am Montag dieser Woche hat doch das EU-Gericht entschieden, die EZB darf
    Staatsanleihen unbegrenzt aufkaufen darf.

    Das ganze Theater jetzt dient doch nur den letzten Akt des Stückes der
    Bevölkerung nicht vorzuenthalten, bzw. über den Gerichtsentscheid hinwegzutäuschen.

    Im Hintergrund läuft alles nach Plan. Griechenland wird im Euro bleiben.

    Wichtig ist, dass jetzt endlich die Abpackungsdeflation wirksam bekämpft wird 🤡

    Früher 2kg Orangen 1,79€, jetzt 1,5kg nur 1,79€

    Das war das OMT Programm, das nie angewendet wurde. Und durch das aktuelle EQ Programm dürfte OMT sowieso hinfällig sein. Bei EQ sind aber griechische Anleihen ausgenommen.
    Wobei griechische Anleihen sowieso nur ~50Mrd sein dürften von den 340Mrd Schulden die Griechenland insgesmat hat. Das meiste kommt von ESM/ESFS, EZB und IWF und hat rein garnichts mit Anleihen zu tun ...



  • Hi,

    da kann mir ener sagen was er will, aber die Griechen wollen den Rauswurf um damit ihre Schulden loszuwerden.
    http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-06/griechenland-schulden-iwf-ezb-parlamentsausschuss
    "Ein Ausschuss des griechischen Parlaments findet, dass Athen Schulden in Höhe von 320 Milliarden Euro nicht zurückzahlen muss. Das Land sei Opfer eines IWF-Angriffsplans."
    Da damit eindeutig gesagt wird, dass die Schulden nicht als verbindlich angesehen werden und somit auf keinen Fall zurückzuzahlen sind, wären EZB und IWF eigentlich nach ihren Satzungen nicht mehr berechtigt, da noch weiter Geld reinzustecken.
    Nur unsere Merkel will das noch immer nicht einsehen und will immer noch die Griechen mit aller Macht im Euro halten.
    Die griechische Regierung dagegen möchte anscheinend gerne raus (im Gegensatz zu Merkel Fachleute) aber traut es sich nicht, ihrem Volk das zu verkaufen. Also versuchen sie alles auf Konfrontation zu setzen, um endlich rausgeschmissen zu werden, damit sie zu Hause sagen können "...wir wollten ja nicht".
    Aber was will man machen, wenn einen Mutti Merkel ganz fest an ihren mütterlichen Busen drückt und erstickt?

    Gruß Mümmel



  • Die Kreditvergabe war illegal!
    Die Troika war illegal!
    Die Bankenverstaatlichung war illegal!
    Der Banken Bailout war illegal!
    Die EZB ist z.Z. zwischen EuGH und BVerG unklar.

    Hat das je irgend jemanden interessiert?

    Die Griechen müssen ihre Schulden los werden und den Euro! Aka Bankrott gehen!
    Merkelmässig "Alternativlos!". 🤡

    Nur eben 7 Jahre zu spät, was es jetzt 20x schlimmer machem wird! 😞

    http://www.tagesschau.de/wirtschaft/griechenland-gespraeche-gescheitert-107.html
    Joh! Wir sind all-In ! Called doch! :p
    http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/griechenland-retten-was-zu-retten-ist-1.2529147


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