Proton <--> Neutron



  • Erhard Henkes schrieb:

    Danke für die Antwort. Die beste Darstellung liefern m.E. die Feynmann Diagramme.

    Das war auch mein Gedanke.

    Erhard Henkes schrieb:

    Allerdings fehlen dort die Hintergründe. Man sieht nur, was passiert.

    Das war auch mein Gedanke.

    Ich fürchte, kein Mensch weiß, was drinnen ist.

    Meine besten Vermutungen:
    a) Wir werden matrixmäßig simuliert.
    a1) Gott (Betreiber/Admin) will uns verarschen, damit wir seine sozialen Messungen nicht stören.
    a2) Die ganzen wirren Quatsch-Dinge wie Verschränkung sind nur Hacks, um Speicher und Rechenzeit zu sparen.

    a) halte ich für sicher und sobald wir mehrheitlich an a) glauben, ist die Simulation kaputt. Dann werden wir gelöscht und ein Backup wird eingespielt. Davon merken wir nix. Vielleicht sind Dejavu-Erlebnisse schlicht uninitialisierte Variablen, die nicht selten den Wert vom vorigen Lauf haben, weil Gott ein erbärmlicher Progger ist. Vermutlich ein Regierungsauftrag.

    Ich erwarte keine Bedeutung hinter den Formeln/Diagrammen. Keine versteckten Wahrheiten, die es noch zu entdecken gäbe.



  • Die Elementarteilchen sind, nun ja, elementar

    Darüber kann ich nur schmunzeln.

    Am interessantesten finde ich gerade die virtuellen "Teilchen", weil nicht "existent", d.h. wohl nicht beobachtbar, aber dennoch implizit beteiligt, weil alles darüber läuft, nämlich genau die Bosonen. Einfach zum Schießen. 😃

    Im gesamten Standardmodell hat man letztlich aber immer noch 18 freie Parameter, was durchaus problematisch ist.

    @SeppJ: Diese Formeln würde ich mir gerne ansehen. Kannst Du mir dazu einen Link geben?

    @Volkard: Deine Aussagen treffen das Thema wohl am besten. 😉

    ------- H


  • Mod

    Erhard Henkes schrieb:

    Die Elementarteilchen sind, nun ja, elementar

    Darüber kann ich nur schmunzeln.

    Nun, wahrscheinlich sind sie nicht wirklich elementar. Aber die Argumente dagegen sind, dass es dem derzeitigen Modell an Eleganz mangelt; und dass es bisher nicht gelungen ist, gewisse Kräfte in das Modell einzufügen. Ansonsten ist das Modell, in dem die ganzen Teilchen einfach strukturlose Punkte sind, höchst erfolgreich, was seine Vorhersagen angeht.

    Im gesamten Standardmodell hat man letztlich aber immer noch 18 freie Parameter, was durchaus problematisch ist.

    @SeppJ: Diese Formeln würde ich mir gerne ansehen. Kannst Du mir dazu einen Link geben?

    http://einstein-schrodinger.com/Standard_Model.pdf
    Wie versprochen, ist das nicht wirklich nützlicher als die Sammlung erlaubter Feynman-Vertizes, die jedoch letztlich ungefähr das gleiche aussagt. :p

    Etwas mehr Erklärung der einzelnen Terme:
    http://en.wikipedia.org/wiki/Standard_Model_(mathematical_formulation)#Lagrangian_Formalism

    Was ist denn dein Hintergrund? Ich habe irgendwie im Hintergrund, dass du dich mal als studierter (oder promovierter?) Chemiker geoutet hast. Im Chemiestudium macht man doch eigentlich Quantenfeldtheorie, hatte ich immer angenommen. Das Standardmodell ist eben eine bestimmte QFT, mit relativ vielen Termen.

    Und noch eine Liste der freien Parameter, falls die in den anderen Dokumenten im Rauschen untergegangen sein sollten:
    http://en.wikipedia.org/wiki/Standard_Model_(mathematical_formulation)#Free_parameters
    Anscheinend sind noch ein paar Terme dazu gekommen, seit ich Elementarteilchenphysik gehört habe. Damals war der Higgs-Mechanismus nur ein Vorschlag und Neutrinomassen ein Gerücht aus der Solardynamik.



  • Nun, wahrscheinlich sind sie nicht wirklich elementar.

    So würde ich das auch sehen, wenn sich ein Elementarteilchen durch Abstrahlung eines Bosons einfach in ein anderes umwandelt (Nur eines von vielen Bsp.: ein negatives Lepton sendet ein W- Boson aus und wandelt sich dabei in sein zugehöriges Neutrino um). Es sei denn, man betrachtet die Elementarteilchen der gleichen "Generation" als identisches Teilchen, lediglich mit anderen Eigenschaften (analog Isospin bei Neutron oder Proton als identisches Nukleon).

    Bezüglich meiner Frage nach p <--> n gefällt mir diese Feynman-Grafik recht gut:
    http://www.solstice.de/grundl_d_tph/msm_feyn/feyn_schwach-vgl.gif

    @SeppJ: vielen Dank für die Quellen, diese helfen mir auf der Suche nach neuen Erkenntnissen/Ideen etwas weiter.

    Meine Ausgangsfrage nach der Umwandlung eines up- in ein down-Quark und umgekehrt ist zumindest im Ablauf - gemäß der heutigen Kenntnis - beantwortet.



  • Diese Grafik zeigt die interaktiven Zusammenhänge recht gut: http://en.wikipedia.org/wiki/Standard_Model#/media/File:Elementary_particle_interactions_in_the_Standard_Model.png

    Es fehlt noch das Graviton und die alles umfassende Theorie.


  • Mod

    Erhard Henkes schrieb:

    Nun, wahrscheinlich sind sie nicht wirklich elementar.

    So würde ich das auch sehen, wenn sich ein Elementarteilchen durch Abstrahlung eines Bosons einfach in ein anderes umwandelt (Nur eines von vielen Bsp.: ein negatives Lepton sendet ein W- Boson aus und wandelt sich dabei in sein zugehöriges Neutrino um).

    Mit der Begründung wäre ich vorsichtig, denn du gibst ja selber eine Erklärung, wie so etwas auch ohne innere Struktur der Teilchen sein kann:

    Es sei denn, man betrachtet die Elementarteilchen der gleichen "Generation" als identisches Teilchen, lediglich mit anderen Eigenschaften (analog Isospin bei Neutron oder Proton als identisches Nukleon).

    Wenn ein ' q ' und ein ' u ' zusammen stoßen und man sieht hinterher ein ' b ' und ein ' n ' wegfliegen, heißt das nicht, dass da viel passiert ist, auch wenn die Buchstaben ganz anders aussehen 🙂



  • Erhard Henkes schrieb:

    Ich bin auf der Suche, wie die Umwandlung auf der Quarkseite exakt erfolgt. Also: udd <--> uud + Elektron + Elektron-Antineutrino + 0,78 MeV
    Wie wandelt sich das Valenz-Quark d ganz genau in ein Valenz-Quark u um?
    Wie verläuft die Umwandlung uud + Elektron + 0,78 MeV <--> udd + Elektron-Neutrino ?

    http://de.wikipedia.org/wiki/Pion



  • @Prof84: Du meinst sicher: http://de.wikipedia.org/wiki/Pion#Beispielprozess
    Interessante Sache, diese spontane Bildung eines Quark-Antiquark aus dem "Nichts". Als Chemiker würde man dies vermutlich "Pion-Katalyse" der n-p-Reaktion nennen. 😉

    Die Stringtheorie hilft im Verständnis des Ablaufes nicht wirklich weiter, liefert höchstens ein Verständnis für die Vielgestaltigkeit von Energie == Masse in Form von schwingenden "Saiten" im Sinne von E = h*f = m*c². Ist es eigentlich noch richtig, dass es keinen experimentellen Beweis für die Richtigkeit der Stringtheorie gibt? Was sagen die Ergebnisse des ESA-Weltraumteleskops "Planck"? Hier hatte man doch Hoffnung auf einen Nachweis.

    Die interessanteste Frage beim aktuellen Standardmodell der Elementarteilchentheorie ist wohl immer noch, warum es genau 3 "Familien" (auch Generationen genannt) gibt.


  • Mod

    Erhard Henkes schrieb:

    Die Stringtheorie hilft im Verständnis des Ablaufes nicht wirklich weiter, liefert höchstens ein Verständnis für die Vielgestaltigkeit von Energie == Masse in Form von schwingenden "Saiten" im Sinne von E = h*f = m*c². Ist es eigentlich noch richtig, dass es keinen experimentellen Beweis für die Richtigkeit der Stringtheorie gibt? Was sagen die Ergebnisse des ESA-Weltraumteleskops "Planck"? Hier hatte man doch Hoffnung auf einen Nachweis.

    Die Stringtheorien sagen bisher gar nichts von Relevanz aus, daher kann man sie auch nicht prüfen und sie fallen immer mehr in eine esoterische Ecke.

    Das Standardmodell hält in allen Experimenten derart gut, dass die Teilchenphysiker langsam verzweifeln, weil sie sich eigentlich Hinweise auf etwas neues erhoffen.



  • SeppJ schrieb:

    Die Stringtheorien sagen bisher gar nichts von Relevanz aus, daher kann man sie auch nicht prüfen und sie fallen immer mehr in eine esoterische Ecke.

    Ist es nicht eher so, dass sie alles mögliche aussagen? Egal welche Resultate die Experimente am LHC oder sonstwo bringen, alle Ergebnisse sind mit Unmengen an Stringtheorien kompatibel. Wenn also irgendwann mal etwas unerwartetes bei einem Experiment herauskommt, dann werden die Stringtheoretiker im Nachhinein sofort sagen, dass Stringtheorie das vorhergesagt hat und deshalb bestätigt ist. Falsifizierbarkeit funktioniert so natürlich nicht. Das ist so ähnlich als wenn es eine große Naturkatastrophe gibt und irgendwelche Priester danach sagen, dass das der Zorn Gottes war, weil der Glaube in den Menschen nicht stark genug war.


  • Mod

    Gregor schrieb:

    Ist es nicht eher so, dass sie alles mögliche aussagen?

    So ist es. Aber das ist doch das gleiche, als wenn sie nichts von Bedeutung aussagen.



  • Erhard Henkes schrieb:

    @Prof84: Du meinst sicher: http://de.wikipedia.org/wiki/Pion#Beispielprozess
    Interessante Sache, diese spontane Bildung eines Quark-Antiquark aus dem "Nichts". Als Chemiker würde man dies vermutlich "Pion-Katalyse" der n-p-Reaktion nennen. 😉

    Auf dem englischen Wiki steht mehr:
    http://en.wikipedia.org/wiki/Pion

    Und ich bin auch Chemiker und würde es nicht so nennen. 😉
    Als Physiker sage ich:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Quantenchromodynamik

    Für weitere richtige Antworten gibbet' n Nobelpreis ...



  • Prof84 schrieb:

    Auf dem englischen Wiki steht mehr:
    http://en.wikipedia.org/wiki/Pion

    Ja, anschaulich animiert.

    Die Stringtheorie bekommt Auftrieb, wenn verschiedene gebrochenen Ladungszahlen auftreten.

    Die Erklärung der dunklen Masse durch die Bran-Theorie, nachdem zuerst die Gravitation, die zwischen der gefalteten Bran hemmungslos abkürzt, und später das Licht, das den Weg über die Branfläche nehmen muss, ankommt, finde ich wirklich amüsant. So ähnlich wie die Wurmlochgeschichten, um der Lichtgeschwindigkeit zu entgehen. Auch die Alternative zum Urknall, nach der zwei Universen, die nur wenige mm in einer unbekannten Dimension gemessen, zusammenstoßen, ist köstlich. 😉

    Ich steige jetzt doch ernsthaft ein, melde mich wieder, sobald ich die mathematischen Zusammenhänge verstehe, habe da noch einige Lücken.

    Den Physikern fehlt noch das Pretty Model. 😃


Anmelden zum Antworten