Wie geht man mit blindem religiösen Eifer um?
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volkard schrieb:
Ich diskutiere mit Idioten nicht mehr. Manchmal infiziere ich ihr hohles Hirn mit ein wenig Geist und manchmal fällt meinetwegen jemand vom Glauben ab.
Cool. Funktioniert das auch mit Islamisten?
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Mechanics schrieb:
volkard schrieb:
Ich diskutiere mit Idioten nicht mehr. Manchmal infiziere ich ihr hohles Hirn mit ein wenig Geist und manchmal fällt meinetwegen jemand vom Glauben ab.
Cool. Funktioniert das auch mit Islamisten?
Hab wenig Kontakt mit Islamisten. Ich gehe davon aus, daß die Aufklärungsquote ungefähr gleich wäre. Es sind ja die selben Gene und die selben Verblendungen. Und da ich den Massenmedien nicht so glaube, nehme ich nicht an, daß alle Islamisten einen scharfen Sprengstoffrucksack tragen, sondern das sie ganz normale Leute sind. So mit Geldsorgen im Studium, Wunsch nach Haus und Familie, …. Also meine Studenkollegen waren es. Die Leute im Nachthemd mit dem Handtuch auf dem Kopf waren meist auch meine besten Freunde. Die hatten aber auch nie stärker missioniert, als mir täglich mal kurz zu sagen, daß ich völlig formfrei übertreten solle durch das Aufsagen der Anerkennung des Propheten und ich völlig formfrei das abgewiesen hatte. Die wollten mich immer voll haben, weil sie Toleranz gar nicht so gewohnt waren. Oh, polarisierend ist das. Diejenigen waren sicher nicht umzustimmen. Keine Ahnung, wieviele Islamisten ihren Glauben nicht so offen plakatiert hatten. Keine Ahnung, wievielen plakatierenden ich zeigen konnte, daß die westliche Welt nicht voller Jesusverblendung ihren Chef verzeichnet, sondern neutral alle Religion ablehnt.
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volkard schrieb:
Wir doch so aufgeklärten Informatiker mit fast 100% Atheismus haben unsere satten üblichen 90% Leute, die an UML, Java, Scrum, Rust oder so einen Schrott glauben, der mir einem Minimum an Hirn widerlegbar ist.
Das ist für mich ne völlig blödsinnige Aussage. Was willst du an UML, Java oder Rust widerlegen?
Und selbst bei Scrum finde ich die Formulierung unpassend, wobei man da vielleicht noch drüber streiten könnte. Bzw. vielleicht auch nicht, weil ich nicht glaube dass man bei etwas wie Scrum einen "funktioniert nicht" Beweis "mit Hirn" erbringen kann. Das kann man höchstens empirisch machen.
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volkard schrieb:
Und da ich den Massenmedien nicht so glaube, nehme ich nicht an, daß alle Islamisten einen scharfen Sprengstoffrucksack tragen
Ich meinte mit Islamisten eher nicht die normalen Moslems, sondern die eher fanatischeren Anhänger des Islams... Vielleicht nicht die ganz fanatischen mit Sprengstoffrucksäcken, aber ich denke, da gibt es doch paar mehr komplett Verblendete, als bei den Christen.
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hustbaer schrieb:
volkard schrieb:
Wir doch so aufgeklärten Informatiker mit fast 100% Atheismus haben unsere satten üblichen 90% Leute, die an UML, Java, Scrum, Rust oder so einen Schrott glauben, der mir einem Minimum an Hirn widerlegbar ist.
Das ist für mich ne völlig blödsinnige Aussage. Was willst du an UML, Java oder Rust widerlegen?
Und selbst bei Scrum finde ich die Formulierung unpassend, wobei man da vielleicht noch drüber streiten könnte. Bzw. vielleicht auch nicht, weil ich nicht glaube dass man bei etwas wie Scrum einen "funktioniert nicht" Beweis "mit Hirn" erbringen kann. Das kann man höchstens empirisch machen.
So gesehen kann man Gott auch nicht widerlegen.
UML/Java/Rust/Scrum sind offensichlich Religionen, die einem beim Programmieren die Verantwortung abzunehmen versprechen. Wenn Du nur brav diesen (wie bei erfolgreichen Religionen immer extrem nervenden und umständlichen) Ritus befolgst, dann lieferst Du billige und fehlerfreie Software.Erstaunlich, daß Du ausgerechnet Scrum in die nähere Wahl zugelassen hast. Die Scrumisten belagern nicht mit religiösem Eifer unser Forum, die anderen Gruppen tun oder taten es jahrelang (uns extrem nervig, weil so arg mit Sockenschuss und Engstirnigkeit belastet).
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Mir war nicht klar dass du dich dabei (rein?) auf die z.T. religiös verblendeten Ideen/Vorstellungen des dem Vorurteil entsprechenden Anwenders beziehst.
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Wenn man es dagegen wörtlich nimmt:
Java und Rust sind Programmiersprachen. Da gibt's nix zu widerlegen, die funktionieren einfach. UML ist ein Standard der z.B. genau bestimmte Diagramme beschreibt die man zu Software erstellen kann. Der "funktioniert einfach" in dem Sinn, dass man diesen Standard zumindest verwenden kann um halbwegs zuverlässig bestimmte Informationen zu erfassen bzw. zu transportieren. Wie nützlich UML z.B. als Planungswerkzeug ist ist für mich ne andere Frage (ich persönlich kann damit nix anfangen).
Was ein bisschen auch auf SCRUM zutrifft, denn SCRUM ist auch mehr-oder-weniger nur ein Standard. Allerdings hat SCRUM für mich, subjektiv, am stärksten diesen "das ist der einzige Weg", "es gibt keine Alternative", "nur so kannst du
glücklich werdenerfolgreich ein Projekt fertigstellen" Faktor. Und bei SCRUM kann ich am schlechtesten demonstrieren dass es funktioniert. Java, Rust: trivial. Ein kleines Demoprogramm und es ist bewiesen dass man damit funktionierende Programme erstellen kann. (Wie gut vs. schlecht bzw. einfach vs. kompliziert ist dann auch wieder ne andere Frage.) UML etwas schwieriger. Aber wenn man es eher als "File-Format" ansieht als als Werkzeug, dann gibt's da auch nicht viel dran zu rütteln.
SCRUM dagegen ... wie will man beweisen dass man damit besser Software entwickeln kann als mit "wir machen halt einfach so"?
Daher ist SCRUM für mich, subjektiv, am ehesten mit Religion vergleichbar.volkard schrieb:
So gesehen kann man Gott auch nicht widerlegen.
Kommt natürlich auf die in Frage stehende Definition von Gott an, aber mit vielen kann man das ja auch nicht. Man kann demonstrieren dass die Frage ob Gott existiert oder nicht sinnlos ist (Falsifizierbarkeit, Positivismus und so). Man kann argumentieren dass die Beweislast bei dem liegt der einen "positive claim" (Deutsche Übersetzung?) macht, und nicht bei dem der ihn anzweifelt. Man kann die "Gottesbeweise" alle schön auseinandernehmen und zeigen dass kein einziger "sound" ist.
Aber Gott widerlegen? Nö. Mit der Behauptung "Gott existiert nicht" würde man ja selbst einen solchen "positive claim" machen, den man aber blöderweise unmöglich* beweisen kann.*: Zumindest mit einigen üblichen Definitionen von Gott unter denen die Aussage "Gott existiert" schon per definitionem nicht falsifizierbar ist.
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@volkard
Nicht zu vergessen:
Church of Emacs
Cult of Vi
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hustbaer schrieb:
Aber Gott widerlegen? Nö. Mit der Behauptung "Gott existiert nicht" würde man ja selbst einen solchen "positive claim" machen, den man aber blöderweise unmöglich* beweisen kann.
*: Zumindest mit einigen üblichen Definitionen von Gott unter denen die Aussage "Gott existiert" schon per definitionem nicht falsifizierbar ist.
So lange "Gott" einfach nur ein "Ding" ist, das irgendwie existiert, dann geht das nicht. Aber viele Gottesvorstellungen sind viel konkreter. "Gott hat ein Haus auf dem Olymp, von dem er Blitze herunter schleudert" oder "Homöopathie funktioniert" lässt sich sehr wohl widerlegen. Es ist bloß Zeitverschwendung.
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volkard schrieb:
Arcoth schrieb:
@volkard: Nebenbei, ich nehme an, du hast das hier gesehn?
https://www.youtube.com/watch?v=fzERmg4PU3cJupp.
Aber ich bevorzuge tatsächlich Hitchens.
Aber Gott widerlegen? Nö.
Ich hab' keine Ahnung warum, aber selbst jemand wie Lennox denkt er kann durch seien abstrusen Argumente irgendwie einen Gott begründen.
Ich würde Dawkins Aussage etwas erweitern und behaupten, ein respektabler Wissenschaftler ist nicht stark überzeugt von der Existenz eines Gottes.
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@Arcoth
Ich kann mit Dawkins ehrlich gesagt auch nicht viel anfangen.
Der argumentiert auch oft sehr "schwach".
Ist dann kein Wunder wenn diese Argumente z.T. völlig zu Recht von Leuten wie Lennox auseinandergenommen werden.
Natürlich nur um gleich darauf selbst ein schlechtes Argument für das Gegenteil zu bringen.Aber zurück zu Dawkins. Ich mag den auch als Galionsfigur nicht. Mit seinem selbstzufriedenen Grinsen und herablassend väterlichem "Wohlwollen" geht er mir ganz schön auf den Keks.
Carl Sagan, gone too soon
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hustbaer schrieb:
Aber zurück zu Dawkins. Ich mag den auch als Galionsfigur nicht. Mit seinem selbstzufriedenen Grinsen und herablassend väterlichem "Wohlwollen" geht er mir ganz schön auf den Keks.
Ich genieße es zum Teil auch schlicht und einfach, wie Atheisten so wunderbare, intelligente Vertreter haben, deren argumentative Struktur und Artikulation eine Ohrenweide ist. Während Theisten in diesem Sinne spärlich bestückt sind - eher von selbstgefälligen, irrationalen und/oder bornierten Persönlichkeiten, die sich um ihres Ego willen nicht von krass widerlegten, illusorischen Märchengeschichten trennen können.
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Arcoth schrieb:
deren argumentative Struktur und Artikulation eine Ohrenweide
istsindfixed that for you
temporarily removed *weide@Arcoth
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[quote="volkard"]
Arcoth schrieb:
deren argumentative Struktur und Artikulation eine Ohrenweide
istsindHab ich extra eingebaut, um nicht den Eindruck zu vermitteln, das ich von mir spreche.
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Arcoth schrieb:
hustbaer schrieb:
Aber zurück zu Dawkins. Ich mag den auch als Galionsfigur nicht. Mit seinem selbstzufriedenen Grinsen und herablassend väterlichem "Wohlwollen" geht er mir ganz schön auf den Keks.
Ich genieße es zum Teil auch schlicht und einfach, wie Atheisten so wunderbare, intelligente Vertreter haben, deren argumentative Struktur und Artikulation eine Ohrenweide ist.
Dann BITTE guck dir ein paar "The Atheist Experience" Folgen an (vorausgesetzt du kennst die Show nicht eh schon). Wirklich.
Speziell welche wo Jen Peeples, Tracie Harris oder Russell Glasser mit dabei sind.
Würde mich sehr wundern wenn dir das nicht gefällt.
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Hast du dazu vielleicht ein paar .. sinnvolle Folgen?
Bin jetzt spontan über https://www.youtube.com/watch?v=gkHLyuDi-68 gestoßen.
Bevor ich jetzt alle durchhöre und alle in diesem Format sind ... .
Die Folge ist ja nun wirklich schwachsinnig. Das wirkt sogar gestellt. Der Typ an der Leitung ist so unglaublich dumm, sogar ich selber hätte das Christentum besser verteidigen könne und ich hab wirklich keine Ahnung davon.
Der kriegt ja nicht mal ein anständigen Satz raus.Ich würde echt gerne mal sehen, wie die beiden mit jemandem reden, der wirklich Ahnung hat.
Dann binn ich mir ziemlich sicher ist das ganze viel ... ausgeglichner. Ganz einfach weil weder die eine Seite noch die andere ihren Standpunkt beweisen kann.
Dass die Annahme Gottes irrational ist weiß ja wohl jeder. Das zu beweisen ist einfach zwecklos.
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Leute die wirklich Ahnung haben rufen da leider nicht wirklich an, aber es sind auch nicht alle so beknackt.
Aber die Zuseheranrufe sind ja nicht der einzige Teil der Sendung. Die besprechen ja meistens vor den Anrufern diverse Sachen, da sind schon oft interessante Dinge dabei.Eine Sendung die ich mir gemerkt habe, die ich ziemlich gut fand (den nicht-Anrufer Teil, an die Anrufer erinnere ich mich nicht), ist Folge 905.
Speziell den Teil von Tracie wo sie über Schlafparalyse spricht:
http://www.youtube.com/watch?v=yAPOskEAJIA&t=13m20sSonst fällt mir auf die Schnelle keine spezielle Sendung mehr ein. Ich führe da auch nicht Buch oder sowas
Du musst die Sendung aber auch nicht mögen. Ich finde sie klasse, aber man kann da ja durchaus unterschiedlicher Meinung sein.
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hustbaer schrieb:
ergibt sich daraus noch kein valides Argument für die Existenz Gottes.
Jo, dieses Argument sitzt mir auch immer im Nacken und ich kann nicht wirklich nachvollziehen warum Dawkins & co. das nicht bringen. Jedenfalls kann ich mich an keine Situation erinnern, in der er auf das Argument bestanden hat. (Nicht dass ich Dawkins sonderlich moegen wuerde, aber na ja.)
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Ein interessantes Gespräch empfand ich das über den Atheismus.
Das ergab sich in einer Debatte mit einem Anrufer.
Die erste Frage, die mir bei der Sendung aufkam ist: "Wieso Atheisten?". War mir bis jetzt immer ziemlich sicher, dass Atheismus rein logisch gesehen nichts anderes als Religion ist. Nicht terminologisch gesehen, rein Logisch.
Beide Seiten sind gleich wenig zu beweisen und beide Seiten behaupten etwas zu wissen, das sie nicht wissen und auch nicht beweisen können.
Da fand ich bis jetzt die eine Seite genauso irrational wie die andere.Allerdings ist der Ansatz, den eine der Moderatorinnen dann gebracht hat, sehr interessant. Nach der Auffassung ist der Atheismus wohl lediglich "der Mangel an einen Glauben an Gott" und nicht "Die Überzeugung, dass er nicht existiert". Davon ist wohl nicht mal Dawkins überzeugt (6.9 von 7!).
Fand ich durchaus interessant!
Man könnte sicherlich immer noch ein bisschen über den Sinn der Show herziehen und die so "moralische" Vertretung ein bisschen logisch platt treten.
Aber das muss ja nicht sein, nicht alles muss tatsächlich die Absicht haben, die es angibt zu haben.
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NoWonder schrieb:
Die erste Frage, die mir bei der Sendung aufkam ist: "Wieso Atheisten?". War mir bis jetzt immer ziemlich sicher, dass Atheismus rein logisch gesehen nichts anderes als Religion ist. Nicht terminologisch gesehen, rein Logisch.
Und Sadisten sind keine Sadisten, wenn sie auf Masochisten treffen.
Nee, nee, nee, ich bin kein religiöser Mensch und lasse mich von Dir nicht als religiös hinstellen. Für mich sind "religiös" und "schlau" einfach nicht vereinbar.
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Für mich sind "religiös" und "schlau" einfach nicht vereinbar.
Daher die Überzeugung, dass du kein religöser Mensch bist?
Die Tatsache, dass du das Gefühl hast, dir würde Religiosität unterstellt werden, impliziert ja wohl, dass du der sicheren Überzeugung bist, dass Gott nicht existiert?
Denn ansonsten hätte ja die alternative Definition von Atheismus gegriffen.