Ausbildung/Studium
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Hey Leute,
ich hätte da mal eine Frage bei der ihr mir hoffentlich helfen könnt
Derzeit gehe ich auf ein Technisches Berufskolleg und absolviere momentan mein Fachabitur sowie eine Ausbildung zum Informationstechnischen Assistenten.
Meinen Abschluss werde ich nächstes Jahr erhalten. Leider ist das Thema Ausbildung/Bewerbungen jetzt wieder aktuell. Ich Interessiere mich sehr für das Programmieren in C/C++ wenn ich auch leider nicht der beste bin
Sehr gerne würde ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker-Anwendungsentwicklung machen doch wenn ich dort keine Stelle bekomme werde ich wohl oer übel studieren müssen.---------------------------------------
Nun weis ich nicht wie ich vorgehen soll ob ich lieber eine Ausbildung anfangen soll wenn sich die Möglichkeit bietet oder studieren gehen sollte. Stand schonmal jemand vor solch einer Entscheidung?
Ich wäre für jeden Tipp und für jede eigene Erfahrung sehr dankbar!
Mit freundlichen Grüßen
RoYal
Edit#1 Mein Abschlusszeugnis sollte zwischen 2.2 und 2.4 liegen!
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Niemand einen Tipp für mich?
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Wie sollte so ein Tipp den bitte aussehen. Du sagst einerseits das du Programmieren und eine Fachinformatikerausbildung machen möchtest und Studium scheint dir eigentlich nicht recht zu sein. Dann fragst du dennoch ob du ein Studium machen solltest?
1. Ein Informatikstudium hat mit Programmierung nur am Rande zu tun.
2. Als Fachabiturient wird ein Studium durchaus nicht leicht (Ich weiß nicht wie deine Mathenote ist, die sollte sich idealerweise tendenziell auf 1 befinden um eine Chance zu haben - ein Informatikstudium* wird gerne auch als halbes Mathestudium bezeichnet).
Aus meiner Sicht solltest du, wenn du einfach nur Programmieren willst, wirklich über einen Fachinformatiker nachdenken. Dies gilt ganz speziell auch dann wenn du einem Studium eher ablehnend gegenüber stehst. Und auch wenn es hart ist, kann man später noch immer überlegen ein Berufsbegleitendes Studium zu machen.
* Es gibt auch weit mehr als ein generisches Informatikstudium, es rentiert sich durchaus etwas Recherche zu betreiben. Es gibt durchaus nicht wenige Studienrichtungen mit Informatikanteilen (z.B. Wirtschaftsinformatik [Informatik+BWL], Informationstechnik oder Mechatronik [Informatik+Elektronik]...).
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RoYal Coding schrieb:
doch wenn ich dort keine Stelle bekomme werde ich wohl oer übel studieren müssen.
Nein, musst du nicht. Du kannst auch direkt als Entwickler einsteigen oder dich selbstständig machen und in Teilzeit studieren. Da das Studium irgendwann teuer wird (Kindergeld und Unterhalt fallen mit 25-27 weg, eventuell gibt's kein Bafög...), ist das gar keine so schlechte Idee, einen Nebenjob zu haben in dem Bereich, den man später mal ausüben will. Du kannst dich auch arbeitslos melden (ist keine Schande) und dann eine Weiterbildung oder Umschulung machen.
Es gibt übrigens auch duale Studiengänge, wo du sowohl in einer Firma angestellt bist als auch an einer FH den Bachelor machst. An einer Uni würde ich (persönliche Meinung) sowieso kein Informatik studieren, wenn ich in die Anwendungsentwicklung gehen möchte. Dann lieber FH - viel praxisorientierter.
Ich bewerbe mich gerade zu einer Ausbildung als Fisi/Fiae und finde, zumindest da wo ich wohne, ausreichend Angebote. Klar, viele Unternehmen stellen nur Leute mit Uni- oder FH-Abschluss ein. Die sind aber auch teurer als Fachinformatiker, und du hast immer die Möglichkeit zu einer Initiativbewerbung, wenn keine Ausbildung ausgeschrieben ist.
Viel Erfolg!
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Danke shelley dir auch
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shelley schrieb:
An einer Uni würde ich (persönliche Meinung) sowieso kein Informatik studieren, wenn ich in die Anwendungsentwicklung gehen möchte. Dann lieber FH - viel praxisorientierter.
Inzwischen ist es sehr schwierig eine FH zu finden, die nennen sich inzwischen allesamt um (Normalerweise wird nur das "Fach" aus dem Namen gestrichen und die Abkürzung FH zu H oder HS). Auch ist ein FH-Abschluss einem Uniabschluss inzwischen formal gleichgestellt.
shelley schrieb:
Ich bewerbe mich gerade zu einer Ausbildung als Fisi/Fiae und finde, zumindest da wo ich wohne, ausreichend Angebote.
Wobei der Wohnort hierbei sehr entscheidend sein kann.
shelley schrieb:
Klar, viele Unternehmen stellen nur Leute mit Uni- oder FH-Abschluss ein.
Das gilt vor allem für große Unternehmen, bei kleinen wird nach meiner Erfahrung eher weniger danach gefragt (zum Hintergrund: habe selbst ein abgebrochenes Studium und keine Ausbildung. Wobei ich nun, mit mehr als 15 Jahren Berufserfahrung, noch ein Studium nachhole - hat sich angeboten da dies im gleichen Gebäude wie meine aktuelle Firma untergebracht ist).
shelley schrieb:
Die sind aber auch teurer als Fachinformatiker, und du hast immer die Möglichkeit zu einer Initiativbewerbung, wenn keine Ausbildung ausgeschrieben ist.
Initiativbewerbungen sind nach meiner eigenen Erfahrung (die mir auch aus Bekanntenkreis bestätigt wurde) tendenziell auch eher von Erfolg gekrönt. Vielleicht auch weil man nicht gegen viele Andere Bewerber antritt.
Man muss sich einfach vorstellen was auf eine Stellenanzeige hin an Bewerbungen in eine Firma flattern kann. In ein paar meiner ehemaligen Firmen kam es durchaus vor, das auf eine Stelleanzeige teilweise mehrere hunderte Bewerbungen angekommen sind. Dann wundert man sich auch nicht mehr, wenn Firmen keine Unterlagen zurücksenden (zumal die teilweise auch aufgehoben werden, falls man doch nochmal sucht).
In einem Fall weiß ich wie vorgegangen wurde: von 400 Bewerbungen landeten 370 in der "runden Papierablage" (aka Papierkorb) und zwar rein auf äußerliche Filterung (ohne etwas gelesen zu haben). Erst die vorgefilterten 30 Stück wurden wirklich mindestens quergelesen, und von Diesen dann die 5 besten für ein Vorstellungsgespräch ausgewählt (wo einer Erfolg hatte). Sprich: nur 7,5% der Bewerbungen wurden überhaupt gelesen [und bekamen mindestens eine Absage], nur 1,25% der Bewerber eingeladen.
Bei einer Initiativbewerbung kann zwar auch die runde Papierablage bemüht werden, nur ist die Wahrscheinlichkeit das doch jemand mal quer liest weit höher. Und in der Regel bekommt man dann wenigstens eine Absage (anstatt keiner Rückmeldung).
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RoYal Coding schrieb:
Ich Interessiere mich sehr für das Programmieren in C/C++ wenn ich auch leider nicht der beste bin
Du musst bedenken, dass das meistens irgendwann vorbeigeht. Natürlich macht dann "Programmieren" immer noch irgendwie Spass, aber irgendwann will man nicht mehr der Codemonkey sein. Nach paar Jahren kennt man die Routine schon in und auswendig und dann ist es nur noch Routine. Und wenn man dann wieder mal eine Aufgabe bekommt, xyz zu programmieren, ist man nicht mehr begeistert, sondern denkt sich, das ist jetzt das 57te Projekt dieser Art, na toll. Später will man sich eher über Konzepte Gedanken machen und eine Führungsposition haben, damit man Routineaufgaben an andere abgeben kann. Und dafür lohnt sich ein Studium auf jeden Fall.
Ich habe auch an einer FH studiert und es war schon relativ praxisnah, vieles hatte mit Softwareentwicklung in der einen oder der anderen Form zu tun. Ich fand das Studium jetzt nicht wirklich toll, war aber schon halbwegs ok.
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Mechanics schrieb:
Du musst bedenken, dass das meistens irgendwann vorbeigeht. Natürlich macht dann "Programmieren" immer noch irgendwie Spass, aber irgendwann will man nicht mehr der Codemonkey sein. Nach paar Jahren kennt man die Routine schon in und auswendig und dann ist es nur noch Routine. Und wenn man dann wieder mal eine Aufgabe bekommt, xyz zu programmieren, ist man nicht mehr begeistert, sondern denkt sich, das ist jetzt das 57te Projekt dieser Art, na toll. Später will man sich eher über Konzepte Gedanken machen und eine Führungsposition haben, damit man Routineaufgaben an andere abgeben kann. Und dafür lohnt sich ein Studium auf jeden Fall.
Hört sich eher nach Sesselfurzer an, der sich mit ein bisschen Programmieren in ein Unternehmen hineingemogelt hat, aber eigentlich keine Lust hat zu arbeiten.
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TyRoXx schrieb:
Hört sich eher nach Sesselfurzer an, der sich mit ein bisschen Programmieren in ein Unternehmen hineingemogelt hat, aber eigentlich keine Lust hat zu arbeiten.
Ob und wie lange einem die Entwicklung Spaß macht, hängt vornehmlich vom Menschen ab, Beleidigungen sind fehl am Platz. Selbst Personen die in einem Unternehmen zu den "Zugpferden" der Entwicklung zählen, müssen nicht unbedingt bis zum Lebensende Lust darauf haben. Zudem gibt es Firmen die Innovationen eher unterdrücken, was auch die Lust nehmen kann.
Und zu guter Letzt, wenn du meinst das Management keine Arbeit ist, solltest du vielleicht einmal über den Tellerrand schauen (wobei dies auch umgekehrt gilt). Arroganz schadet auf beiden Seiten nur.
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Wobei ich nicht mal auf "Management" hinauswollte, sondern eher Richtung Softwarearchitektur. Wir haben bei uns eigentlich keine formelle Unterscheidung zwischen Fachinformatikern und Studierten. Trotzdem ist es einfach so, dass die Softwarearchitektur (nicht das Design der einzelnen Komponenten) hauptsächlich von paar Leuten bestimmt wird, und die haben alle Diplom. Ich bin jetzt auch schon eine Weile in der Firma und gehör so langsam zu dieser Gruppe. Und ich sehe das persönlich auf jeden Fall eine als Weiterentwicklung, an Entscheidungen von Anfang an mitzuwirken, im Vergleich zu dem Schema, Chef kommt vorbei und sagt, "wir" haben uns da was überlegt, und das machst du jetzt so. Und das muss überhaupt nicht heißen, dass man selber nicht mehr entwickelt.