Win10 - letztes Windows aller Zeiten?



  • Da inzwischen einiges bekannt ist, und auch die ct' dazu ein Bericht mit einigen Klärungen hat:

    Von Home bis Pro wird es wohl in näherer Zeit kein Abo-Modell geben (zumal die Kaufpreise ebenso inzwischen bekannt sind, wie die dauernd genannte Gerätebindung zumindest in Deutschland wohl nur für vorinstallierte Versionen mit Key im BIOS-System gelten wird). Im Endkundengeschäft wird MS wohl weitgehend nur noch mit OEM-Bundelung bei neuen Rechnern Geld verdienen, bei Unternehmen wohl mittels Abo (Enterprise/Ultimate-Editionen).

    Das Windows 10 auf dauerhafte Aktualisierung setzt sehe ich aus Entwicklerseite eher als positiv (trotz der Gefahr das ein Update Software ggf. inkompatibel machen könnte), da so hoffentlich die Zersplitterung der Plattform langfristig ein Ende hat. Man hat eine Plattform gegen die man für Windows entwickeln und testen muss, anstatt mehrere.



  • Wenn ich also demnächst eine Vollversion von Windows 10 kaufe, kann ich diese für den Rest meines Lebens von Rechner zu Rechner mitnehmen und habe immer die aktuelle Windowsversion? Das ist aus Sicht von MS ein wenig erstrebenswertes Ziel und alleine deswegen glaube ich nicht an diesen Lösungsansatz.



  • Million Voices schrieb:

    Das ist aus Sicht von MS ein wenig erstrebenswertes Ziel und alleine deswegen glaube ich nicht an diesen Lösungsansatz.

    Das ist aus Sicht von MS das perfekte Ergebnis.
    Natürlich ist immer die Frage ob man nicht noch irgendwo mehr Geld rausschlagen kann. Aber es geht um Services in der heutigen Welt. Und diese kann man nur anbieten wenn alle Leute die neueste Version verwenden. Dazu muss man die Update Hürden so gering wie möglich halten.

    Apple ist hier das große Vorbild. Nicht umsonst nennt man OS X 10.6 das XP von Apple.

    XP hat MS unendlich viel gekostet. Und das müssen sie unterbinden - aber deshalb fahren sie jetzt die OS X update Strategy.



  • Million Voices schrieb:

    ...und alleine deswegen glaube ich nicht an diesen Lösungsansatz.

    Glauben heißt nicht Wissen.

    Zudem kann MS damit dennoch Gewinn machen, sofern Windows 10 ein Erfolg wird (z.B. über den Store, über Geschäftskunden...). Gleichzeitig senkt sich der Pflegeaufwand, da man weniger Versionen parallel pflegen muss (sobald der Supportzeitraum der anderen abgelaufen ist).

    Zumindest kann ich mir persönlich das mit den aktuellen MS-Chef durchaus denken.



  • OS X update Strategy

    Wie funktioniert diese? Ich kenne und benutze das Apple-OS nicht.



  • Erhard Henkes schrieb:

    OS X update Strategy

    Wie funktioniert diese? Ich kenne und benutze das Apple-OS nicht.

    grob gesagt, das OS und updates sind kostenlos. trotzallem gibt es releases (10.x). zurzeit etwa jedes jahr eines.
    ein unterschied zwischen apple und microsoft ist allerdings: apple ist ein hardwarehersteller.



  • Erhard Henkes schrieb:

    OS X update Strategy

    Wie funktioniert diese? Ich kenne und benutze das Apple-OS nicht.

    Na, wie bei anderen Unixen/Linuxen.



  • Erhard Henkes schrieb:

    OS X update Strategy

    Wie funktioniert diese? Ich kenne und benutze das Apple-OS nicht.

    Rolling releases. Du bekommst die neue os version gratis oder zu einem spottpreis und kannst sie per autoupdate installieren.

    So hat fast jeder user immer die neueste version. Das macht deine plattform sehr attraktiv, erleichtert migrationen und vor allem kannst du die neuesten services anbieten. Denn darum geht es: aktualität.



  • Naja, es macht die Plattform gleichzeitig attraktiver für eine bestimmte Gruppe User/Entwickler, und weniger attraktiv für andere User/Entwickler.

    Attraktiver für die meisten Anwender, und für Entwickler denen es Wurst ist ob ihr Produkt in einigen Jahren noch geht -- bzw. die so wenige Produkte warten müssen dass es egal ist.

    Weniger attraktiver für z.B. Anwender und Entwickler in diversen Sparten wie z.B. Industrieautomatisierung. Bzw. auch einfach nur für Server.
    Klar, die Entwickler/Betreiber können vermutlich die Updates deaktivieren und sich irgendwo 100 Sicherungskopien des damals verwendeten Setup-Mediums + damals aktuellen Updates machen.
    Attraktiver ist für diese Gruppe allerdings ein OS mit ordentlich langem Supportzeitraum (10+ Jahre) -- aber eben ohne gröbere Änderungen so lange nicht explizit upgedated wird.

    Und was MS in 5-10 Jahren, wenn es z.B. kaum noch CPUs/GPUs ohne Feature X gibt machen werden, bin ich auch gespannt. Oder wenn sie mal irgend eine API/Komponente/... entfernen wollen. Den ganzen Legacy-Code auf ewig mit rumschleppen?
    Oder geht dann einfach irgendwas nicht mehr (weil die API/Komponente entfernt wurde), bzw. kommt die Meldung "dein system kann leider nicht mehr upgedated werden -> kauf dir gefälligst was neues" (weil das nächste Update CPU/GPU Feature X benötigt)?
    Hm...


  • Mod

    @hustbaer: auch daran wurde gedacht. Es wird Windows 10 Long Term Support Versionen mit fest definiertem Update-Stand geben.

    Siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Windows_10#Update_and_support_system "LTSB"

    MfG SideWinder



  • @hustbaer: apple macht das schon jahrelang und debian zb auch. Das konzept ist nicht neu.



  • @SideWinder
    Danke für die Info 🙂

    @Shade Of Mine
    Dass das Konzept nicht neu ist, ist mir klar -- ich kenne das auch schon von Ubuntu.
    Ich wusste nur nicht dass das mit Win10 geplant ist.



  • Leprechaun schrieb:

    Das Zeitalter des Desktop-PCs ist ohnehin langsam am Vergehen. Hochmobilen Systemen und Cloud-Technologien gehört die Zukunft. Vermutlich wird sich MS jetzt verstärkt darauf konzentrieren.

    Das ist vielleicht bei den Schreibhamseln so, die sich zu ihrem Handy noch eine richtige Funktastatur kaufen, aber wer wirklich Rechenleistung benötigt, der wird um den Desktop-PC nicht herumkommen.

    Da im privaten Umfeld immer noch die Spiele die treibende Kraft für Rechner mit mehr Performance sind, wird der Desktop PC auch Zuhause weiterhin dominieren.

    Bei der Arbeit mag zwar so ne Handy + Funktastaturlösung + mobiler Arbeitsplatz ein interessanter Gedanke sein, aber dem entgegen spricht der Kontrollverlust.
    Keine Firma will ihre Firmengeheimnisse auf tragbaren Handys haben, die jeder Mitarbeiter jederzeit einfach mal so verlieren könnte.
    Also ist auch hier der klassische PC weiterhin die erste Wahl, weniger wegen der Leistung, aber mehr um dem Kontrollverlust entgegenzubeuen.

    Und im rechenintensiven Bereich, da führt auch bei Firmen kein Weg am PC vorbei.
    Niemand will eine CAD Anwendung ausschließlich auf deinem Handy nutzen.



  • hustbaer schrieb:

    Und was MS in 5-10 Jahren, wenn es z.B. kaum noch CPUs/GPUs ohne Feature X gibt machen werden, bin ich auch gespannt. Oder wenn sie mal irgend eine API/Komponente/... entfernen wollen. Den ganzen Legacy-Code auf ewig mit rumschleppen?

    Oder geht dann einfach irgendwas nicht mehr (weil die API/Komponente entfernt wurde), bzw. kommt die Meldung "dein system kann leider nicht mehr upgedated werden -> kauf dir gefälligst was neues" (weil das nächste Update CPU/GPU Feature X benötigt)?
    Hm...

    Das hat MS schon immer so gemacht.
    Seit Win NT 3.5 wird Legacy Code in jedem Windows mitgeschleppt.
    Deswegen ist auch der Platzverbrauch mit jeder neuen Windows Version so extrem gestiegen.

    Daran werden auch Rolling Releases nichts ändern.
    Was sich aber ändern könnte ist, dass der Platzverbrauch galoppierend davonschreiten könnte. Natürlich allerdings nur unter dem Merkmal, dass sich zwischen den Rolling Releases auch wirklich was tut.

    Während man für WinXP mit einer 5 GB großen C: Partition gut auskam, war es für Vista schon 10-15 GB, bei Win7 bis zu 20 GB und bei Win8.x dann 30 GB.
    Und mit Win10 geht das dann so weiter, nur eventuell wesentlich schneller.
    Bei SSD Größen von 1 TB und mehr ist das aber vernachlässigbar.



  • Desktop rulez 4ever schrieb:

    Natürlich allerdings nur unter dem Merkmal, dass sich zwischen den Rolling Releases auch wirklich was tut.

    Seit XP hat sich unter der Haube nichts getan. Nur jedesmal die Oberfläche total umgekremppelt, um das selbe Programm als total neu verkaufen zu können (außer Win8, da war's um den Handymarkt zu gewinnen). Wäre toll, wenn dieser Spuk aufhört.



  • volkard schrieb:

    Seit XP hat sich unter der Haube nichts getan.

    Glaub was du willst, aber es ist bekannt das der Kernel einigen starken Änderungen unterwurfen war (speziell Vista->Win7, sowie Win7->Win8).



  • Desktop rulez 4ever schrieb:

    Seit Win NT 3.5 wird Legacy Code in jedem Windows mitgeschleppt.
    Deswegen ist auch der Platzverbrauch mit jeder neuen Windows Version so extrem gestiegen.
    [...]
    Während man für WinXP mit einer 5 GB großen C: Partition gut auskam, war es für Vista schon 10-15 GB, bei Win7 bis zu 20 GB und bei Win8.x dann 30 GB.

    Das ist nicht meine Erfahrung. Als ich meine VM-Sammlung vorbereitet habe, habe ich mir die Mühe gemacht, die jeweiligen Windowsversionen auf den kleinstmöglichen Festplattenplatz zu reduzieren. Die genauen Zahlen hab ich nicht im Kopf; erwartungsgemäß schnitt Windows XP dabei am besten ab, und Vista war und blieb ein Platzfresser, aber danach wurde es besser: jede nachfolgende Version brauchte weniger als ihr Vorgänger.

    Ursache für den sprunghaften Anstieg bei Vista war der Component Store, durch den Updates endlich transaktionell ablaufen konnten. Die Verbesserungen in den Versionen danach sind größtenteils der Überarbeitung des Component Store geschuldet, der ab Windows 7 das Ausmisten alter Update-Dateien erlaubt und ab Windows 8.1 nicht mehr benötigte Component-Store-Dateien aufräumen kann ( dism /Online /Cleanup-Image /StartComponentCleanup /ResetBase ). Auch die mitgelieferten Apps bei Windows 8.1 kann man mit dism deinstallieren.

    Windows 10 habe ich noch nicht in der Sammlung. Würde mich aber nicht wundern, wenn es wiederum etwas besser abschneidet als Windows 8.1.

    volkard schrieb:

    Seit XP hat sich unter der Haube nichts getan.

    🤡 🤡 🤡



  • asc schrieb:

    volkard schrieb:

    Seit XP hat sich unter der Haube nichts getan.

    Glaub was du willst, aber es ist bekannt das der Kernel einigen starken Änderungen unterwurfen war (speziell Vista->Win7, sowie Win7->Win8).

    +1



  • volkard schrieb:

    Desktop rulez 4ever schrieb:

    Natürlich allerdings nur unter dem Merkmal, dass sich zwischen den Rolling Releases auch wirklich was tut.

    Seit XP hat sich unter der Haube nichts getan. Nur jedesmal die Oberfläche total umgekremppelt, um das selbe Programm als total neu verkaufen zu können (außer Win8, da war's um den Handymarkt zu gewinnen). Wäre toll, wenn dieser Spuk aufhört.

    Stimmt nicht.
    Es wurden immer neue APIs angeflanscht. Angefangen mit .NET und Metro.
    Auch neue MFC Releases blähten eine Standardinstallation des nächsten Windows auf.

    Und bei Win8 bekam sogar der Kernel einige Verbesserungen.



  • audacia|off schrieb:

    Desktop rulez 4ever schrieb:

    Seit Win NT 3.5 wird Legacy Code in jedem Windows mitgeschleppt.
    Deswegen ist auch der Platzverbrauch mit jeder neuen Windows Version so extrem gestiegen.
    [...]
    Während man für WinXP mit einer 5 GB großen C: Partition gut auskam, war es für Vista schon 10-15 GB, bei Win7 bis zu 20 GB und bei Win8.x dann 30 GB.

    Das ist nicht meine Erfahrung. Als ich meine VM-Sammlung vorbereitet habe, habe ich mir die Mühe gemacht, die jeweiligen Windowsversionen auf den kleinstmöglichen Festplattenplatz zu reduzieren. Die genauen Zahlen hab ich nicht im Kopf; erwartungsgemäß schnitt Windows XP dabei am besten ab, und Vista war und blieb ein Platzfresser, aber danach wurde es besser: jede nachfolgende Version brauchte weniger als ihr Vorgänger.

    Die Installation auf das minimum zu reduzieren zählt nicht.
    Du musst alle APIs, API Releases, DLL Versionen usw. mitinstallieren, die eben auch alle bei einer Installation + anschließendes Update aufgeflanscht werden und so bläht sich das auf.

    Du hast in der Praxis ja auch kein reduziertes System, sondern ein System, das täglich in Benutzung ist und immer Zeugs dazu draufgehauen wird.

    Die 5 GB entsprechen z.B. WinXP am Ende von dessen Laufbahn.
    Ganz am Anfang, 2003 kam ich auch mit 2-3 GB aus.


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