Merkel beliebt wie nie
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http://mobile.reuters.com/article/idUSKCN0Q70HM20150802?irpc=932
Die Dame ist ziemlich straight und machte auch in der Griechenland-Krise eine gute Figur. Die Deutschen schnallen das langsam.
Frauen sind eben doch die besseren Politiker. Und Bundeskanzler sowieso.
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Z schrieb:
http://mobile.reuters.com/article/idUSKCN0Q70HM20150802?irpc=932
Die Dame ist ziemlich straight und machte auch in der Griechenland-Krise eine gute Figur. Die Deutschen schnallen das langsam.
Frauen sind eben doch die besseren Politiker. Und Bundeskanzler sowieso.
Also, "straight" ist so ziemlich das letzte Attribt, das ich mit der Dame in Verbindung bringe. Dann schon eher "inert".
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Provieh-Programmierer schrieb:
Also, "straight" ist so ziemlich das letzte Attribt, das ich mit der Dame in Verbindung bringe. Dann schon eher "inert".
Jo, dieser Kanzler ist inert. Und alle lieben es. Seine Partei wird alleine über 60% kriegen. Bei ihm muss man nicht endlich mal nicht nachdenken, alles läuft recht gut.
Das ist so wasserdicht, daß diesmal kein Unternehmen um irgendwas bammeln muss und vor der Wahl die Bremse anziehen müsste. Das ist praktisch für Leute wie mich. Unternehmen sieht Expansion, Unternehmen braucht mich (und jeden anderen auch, der eine Tastatur von einem Wasserhahn unterscheiden kann).Vielleicht nicht so praktisch für meine Kassiererin heute abend, die trotz Shades Link (dort nur als Spaßige Demo gemeint, wie dreisatzresistent unsere Qualitätsjournalisten sind) http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/einzelhandel-umsatz-waechst-im-ersten-halbjahr-2015-a-1046140.html seit zwei Wochen mit einer offenen Hand arbeitet. Seit heute mit einem fingerfreien Sporthandschuh über dem Verband, damit's für die Kunden nicht so eklig ist.
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Provieh-Programmierer schrieb:
Z schrieb:
http://mobile.reuters.com/article/idUSKCN0Q70HM20150802?irpc=932
Die Dame ist ziemlich straight und machte auch in der Griechenland-Krise eine gute Figur. Die Deutschen schnallen das langsam.
Frauen sind eben doch die besseren Politiker. Und Bundeskanzler sowieso.
Also, "straight" ist so ziemlich das letzte Attribt, das ich mit der Dame in Verbindung bringe. Dann schon eher "inert".
Beides irgendwie. Sie regiert unspektakulär, aber sie zieht konsequent ihr Ding durch. Dass sie von der Bevölkerung größtenteils Wohlwollen erntet, sieht für mich jedenfalls so aus, als würden die Menschen nicht (mehr) so sehr anfällig für Populismus sein, sondern eher rational denken.
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Das Wort bzw Argument "Populismus" streiche ich mal.
Denn jeder empfindet die Partei, die er gerade nicht befürwortet, als populistisch.
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volkard schrieb:
Das Wort bzw Argument "Populismus" streiche ich mal.
Denn jeder empfindet die Partei, die er gerade nicht befürwortet, als populistisch.Nö, populistisch sind die extremen Parteien, AfD und so. Mir gings eher um Äußerungen der Merkel-Gegner. Sie versuchen mit Populismus zu punkten (AfD und so ), aber das wird vom Bürger nicht so sehr reflektiert, als dass es an Merkels Thron rütteln könnte.
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Leprechaun schrieb:
Provieh-Programmierer schrieb:
Z schrieb:
http://mobile.reuters.com/article/idUSKCN0Q70HM20150802?irpc=932
Die Dame ist ziemlich straight und machte auch in der Griechenland-Krise eine gute Figur. Die Deutschen schnallen das langsam.
Frauen sind eben doch die besseren Politiker. Und Bundeskanzler sowieso.
Also, "straight" ist so ziemlich das letzte Attribt, das ich mit der Dame in Verbindung bringe. Dann schon eher "inert".
Beides irgendwie. Sie regiert unspektakulär, aber sie zieht konsequent ihr Ding durch. Dass sie von der Bevölkerung größtenteils Wohlwollen erntet, sieht für mich jedenfalls so aus, als würden die Menschen nicht (mehr) so sehr anfällig für Populismus sein, sondern eher rational denken.
Rational betrachtet bringt Merkel großen Schaden über dieses Land, also fällt es mir schwer, die Rationalität hinter der aktuellen öffentlichen Meinungen zu erkennen. Ich würde sie eher als eine Art neuer Biedermeier deuten, wo sich die Menschen aus der Politik zurückziehen.
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Z schrieb:
http://mobile.reuters.com/article/idUSKCN0Q70HM20150802?irpc=932
Die Dame ist ziemlich straight und machte auch in der Griechenland-Krise eine gute Figur. Die Deutschen schnallen das langsam.
Frauen sind eben doch die besseren Politiker. Und Bundeskanzler sowieso.
Ja die gleiche Scheiße wie bei Männern auch. Die Politik wird immernoch von Unternehmen gemacht und nur in Außnahmefällen im Interesse des Volkes. Als Kanzlerin könnte man da was machen, aber die Parteispenden werden dann immer so klein.
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Mr X schrieb:
Rational betrachtet bringt Merkel großen Schaden über dieses Land
Echt jetzt? Welchen Schaden hat sie denn schon verursacht?
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Leprechaun schrieb:
Mr X schrieb:
Rational betrachtet bringt Merkel großen Schaden über dieses Land
Echt jetzt? Welchen Schaden hat sie denn schon verursacht?
- Eurokrise durch falsche Diagnosestellung und falsche Politik verschlimmert. Deutschland international wirtschaftspolitisch isoliert
- Keine wirksamen Maßnahmen gegen NSA veranlasst, stattdessen mit einem "No-Spy-Abkommen" die Öffentlichkeit belogen
- Die eigenen Geheimdienste durften auch in ihrer Amtszeit im NSU-Skandal "frei drehen"; Akten werden geschreddert, Informationen zurückgehalten und Ermittlungen behindert. Dabei hat sich die Bundesregierung aktiv beteiligt
- TTIP wird weiter verhandelt, gegen die öffentliche Meinung, unter Umgehung des Bundestages
- Chaos im Verteidigungsministerium
- Chaos in Flüchtlingspolitik
- Infrastruktur zerbröselt, "schwarzer Null" sei dank
- Hin- und her beim Atomausstieg
- Hotel-Mehrwertsteueraktion der FDP
- Geldverbrennung in diversen sinnlosen und oder erfolglosen Projekten: Betreuungsgeld, PKW-Maut, De-Mail; diverse nutzlose Enquete-Kommissionen und Bürgerdialoge einberufen
- Verfassungswidrige Gesetze werden bei vollem Bewusstsein von Merkels Regierung entwickelt: Vorratsdatenspeicherung (2x), Tarifeinheit, ...
- Neuauflage der Spiegelaffäre (ja, sie hat sich hinterher distanziert...)
- Ein von ihr ins Amt gehobener Bundespräsident zurückgetreten, einer mit Schande aus dem Amt gejagt, außerdem mehrere akademische Betrüger als Minister im Kabinett gehabt. Ein weiterer beging mglw. Geheimnisverrat im Edathy-Skandal, und einer verlor sein Amt nach der Kunduz-Affäre
- Einen früheren Kanzleramtsminister korruptionsverdächtig im DB-Vorstand platziert, ein anderer Adlatus wechselt als Lobbyist zu Daimler.
Reicht dir diese kleine Übersicht über die in Merkels Amtszeit geschehenen, von ihr daher zu verantwortenden und z.T. ja auch mit ihrer aktiven Unterstützung durchgeführten Aktivitäten der bislang drei verschiedenen Merkel-Regierungen? Hat sie im Umkehrschluss auch irgendetwas Gutes bewirkt? Mir fällt nichts ein. Demgegenüber kann ich mit jedem vorigen Bundeskanzler (Ok, zu Kiesinger und Erhard fällt mir spontan nichts ein, aber die waren auch nur recht kurz im Amt) zumindest die ein oder andere positive Weichenstellung verbinden, an denen dieser Kanzler auch aktiv mitgewirkt hat.
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Mr X schrieb:
Leprechaun schrieb:
Mr X schrieb:
Rational betrachtet bringt Merkel großen Schaden über dieses Land
Echt jetzt? Welchen Schaden hat sie denn schon verursacht?
- Eurokrise durch falsche Diagnosestellung und falsche Politik verschlimmert. Deutschland international wirtschaftspolitisch isoliert
- Keine wirksamen Maßnahmen gegen NSA veranlasst, stattdessen mit einem "No-Spy-Abkommen" die Öffentlichkeit belogen
- Die eigenen Geheimdienste durften auch in ihrer Amtszeit im NSU-Skandal "frei drehen"; Akten werden geschreddert, Informationen zurückgehalten und Ermittlungen behindert. Dabei hat sich die Bundesregierung aktiv beteiligt
- TTIP wird weiter verhandelt, gegen die öffentliche Meinung, unter Umgehung des Bundestages
- Chaos im Verteidigungsministerium
- Chaos in Flüchtlingspolitik
- Infrastruktur zerbröselt, "schwarzer Null" sei dank
- Hin- und her beim Atomausstieg
- Hotel-Mehrwertsteueraktion der FDP
- Geldverbrennung in diversen sinnlosen und oder erfolglosen Projekten: Betreuungsgeld, PKW-Maut, De-Mail; diverse nutzlose Enquete-Kommissionen und Bürgerdialoge einberufen
- Verfassungswidrige Gesetze werden bei vollem Bewusstsein von Merkels Regierung entwickelt: Vorratsdatenspeicherung (2x), Tarifeinheit, ...
- Neuauflage der Spiegelaffäre (ja, sie hat sich hinterher distanziert...)
- Ein von ihr ins Amt gehobener Bundespräsident zurückgetreten, einer mit Schande aus dem Amt gejagt, außerdem mehrere akademische Betrüger als Minister im Kabinett gehabt. Ein weiterer beging mglw. Geheimnisverrat im Edathy-Skandal, und einer verlor sein Amt nach der Kunduz-Affäre
- Einen früheren Kanzleramtsminister korruptionsverdächtig im DB-Vorstand platziert, ein anderer Adlatus wechselt als Lobbyist zu Daimler.
Hört sich ja wirklich schlimm an. Bloß wie erkärst du dir dann die massive Zustimmung zu Mutti Merkel?
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Ignoranz (wen juckts, wenn die NSA mich ausspioniert, ich geb ja eh schon alles Google), Unwissen (wieviele Menschen haben wohl die Eurokrise und ihre Implikationen verstanden?), Gefühlsduselei ("Die Merkel ist nicht so aufgetakelt" ist ein Zitat, dass mir von drei Eis schleckenden Damen in der Heute-Show in Erinnerung geblieben ist) und Alternativlosigkeit (wer glaubt, dass die derzeitige SPD in der Verfassung ist, es besser zu machen? Ich nicht...). Das ergibt in der Summe eine ziemlich fiese politische Misere, weil vier ziemlich persistente Gründe jeder Veränderungen entgegen stehen.
EDIT: Und Merkel selbst ist eine ziemlich fähige Taktiererin. So wälzt sie Probleme gerne auf ihre Minister ab, und an ihr bleibt dadurch nicht hängen.
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@Leprechaun
Ja, was die Mehrheit denkt muss stimmen.@Mr X
Vergiss Leprechaun, der trollt bloss. Massivst.
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Mr X schrieb:
Ignoranz (wen juckts, wenn die NSA mich ausspioniert, ich geb ja eh schon alles Google)...
Ich glaube eher, dass Merkel gute Beziehungen zu den USA wichtiger sind, als nationales Rumgezicke. Dass sich selbst partnerschaftlich verbundene Länder gegenseitig bespitzeln, ist noch nicht einmal ungewöhnlich. Bundesdeutsche Nachrichtendienste tun Ähnliches in anderen Ländern, was der NSA hier tat.
Mr X schrieb:
EDIT: Und Merkel selbst ist eine ziemlich fähige Taktiererin. So wälzt sie Probleme gerne auf ihre Minister ab, und an ihr bleibt dadurch nicht hängen.
Ja, das kann sie in der Tat. So sollte es auch sein. Und ich glaube sogar, dass die Minister ganz froh darüber sind. Merkel ist niemand, die sich Kompetenz anmaßt, wo sie keine hat.
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hustbaer schrieb:
@Leprechaun
Ja, was die Mehrheit denkt muss stimmen.Wir leben nicht in einem Totalitarismus, wo der Nonkonformist um sein Leben bangen muss. Merkel abzuwählen wäre absolut kein Problem, allerdings sind sehr viele Menschen zufrieden mit ihr als Kanzlerin.
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Und deswegen müssen die ja auch Recht haben. Sag ich ja. Was ist daran so schwer zu verstehen?
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Leprechaun schrieb:
Mr X schrieb:
Ignoranz (wen juckts, wenn die NSA mich ausspioniert, ich geb ja eh schon alles Google)...
Ich glaube eher, dass Merkel gute Beziehungen zu den USA wichtiger sind, als nationales Rumgezicke. Dass sich selbst partnerschaftlich verbundene Länder gegenseitig bespitzeln, ist noch nicht einmal ungewöhnlich. Bundesdeutsche Nachrichtendienste tun Ähnliches in anderen Ländern, was der NSA hier tat.
Merkel hat eine Kompanie Bittsteller nach Washington geschickt. Die normale Reaktion wäre stattdessen gewesen, den Botschafter oder ein paar hochrangige Botschaftsmitarbeiter zur Persona non Grata zu erklären, die TTIP-Verhandlungen und die bestehenden einseitigen Datenweitergabeabkommen auszusetzen. Wenn man nämlich irgendwas erreichen will, braucht man Druckmittel. Dass man sich geweigert hat überhaupt mehr zu tun, als Wattebäuschchen zu werfen, kann ich nur als Verrat werten.
Wenn eine deutsche Regierung die Verletzung der Grundrechte von Millionen Deutschen, begangen höchstwahrscheinlich z.T. von deutschem Boden, nebst diversen anderen obskuren Aktivitäten der Amerikaner, z.B. die Kontrolle der Drohnenangriffe von Ramstein aus, inkauf nimmt, dann verrät sie die eigene Bevölkerung. Man hätte zwar höchstwahrscheinlich nicht erreicht, dass sich die NSA plötzlich an deutsches Recht hält, aber man hätte mit einem Druckmittel auf anderen Gebieten mehr Durchsetzungskraft erlangen können - z.B. bei TTIP oder bei den offiziellen Kooperationen in Sicherheitsfragen. Und gleichzeitig den Amerikanern das Abhören zumindest etwas erschweren können.Mr X schrieb:
EDIT: Und Merkel selbst ist eine ziemlich fähige Taktiererin. So wälzt sie Probleme gerne auf ihre Minister ab, und an ihr bleibt dadurch nicht hängen.
Ja, das kann sie in der Tat. So sollte es auch sein. Und ich glaube sogar, dass die Minister ganz froh darüber sind. Merkel ist niemand, die sich Kompetenz anmaßt, wo sie keine hat.
Was hilft uns das, wenn sie Minister ins Amt befördert, die diesem Amt nicht gewachsen sind, und sie selbst nicht zu mehr fähig ist, als ein paar Sprechblasen zum Besten zu geben? Ich würde mir wünschen, wenn unsere Kanzlerin wenigstens auf einem weiteren Politikfeld sachkundig wäre, als nur auf dem des Intrigierens.
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hustbaer schrieb:
Und deswegen müssen die ja auch Recht haben.
Aus ihrer Perspektive schon. Und wenn du anderer Meinung als die Mehrheit bist, dann hast du leider Pech gehabt. So geht Demokratie.
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Mr X schrieb:
Merkel hat eine Kompanie Bittsteller nach Washington geschickt. Die normale Reaktion wäre stattdessen gewesen, den Botschafter oder ein paar hochrangige Botschaftsmitarbeiter zur Persona non Grata zu erklären, die TTIP-Verhandlungen und die bestehenden einseitigen Datenweitergabeabkommen auszusetzen.
Das Resultat wäre ein Verfinsterung der Beziehungen mit den USA gewesen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass uns das helfen würde. Das Rumreiten auf nationaler Souveränität gehört ins letzte Jahrtausend, finde ich. Die Amis sind sowas wie unser "großer Bruder".
Mr X schrieb:
Was hilft uns das, wenn sie Minister ins Amt befördert, die diesem Amt nicht gewachsen sind ...
Natürlich nichts. Aber ich glaube auch nicht, dass Merkel so etwas tut. Jedenfalls nicht mit Absicht.
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Je weniger sich die Bevölkerung für Politik interessiert, desto mehr wählt sie konservativ. Die große Zustimmung kommt zu einem großen Teil aus Informationsmangel und Desinteresse.
Es gibt empirische Daten, die das bestätigen und ich kann auch persönlich nur sagen, ich kenne viel zu viele Leute, die Wählen ohne auch nur einen Hauch von Ahnung zu haben, was sie da wählen.Problem ist, da kann man nichts machen, wir werden sie nicht los.