Flüchtlinge polarisieren
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Bengo schrieb:
Das Asylrecht ist im Grundgesetz, weil es in der Charta der Vereinten Nationen als menschrecht drin steht und nicht wegen der deutschen Geschichte.
Und für mich sind Menschenrechte unverletzlich und damit ist es unsere Pflicht Flüchtlinge aufzunehmen.Hier gibt es keine "Nicht ganz ernst nehmen, bitte"- Tags, ich hatte gehofft, ein Zwinkern- Smiley langt.
Du beziehst Dich sicherlich auf Art. 9 und 14 der Charta. Dem Thema könnte man ein ganzes Buch widmen, was andere bereits getan haben, aber guck' Dich um in der Welt!
Die ist ein einziger Hohn auf das, was da drinsteht.
Sie ist nichts als ein gutgemeintes Stück Papier, das mehr oder minder beliebig mit Leben erfüllt wird. Bei uns ist das Bemühen halt größer, an dieses Ideal hinzukommen als woanders.Ich komme auch mit nationalistischer Ideologie klar, aber nicht mit Straftaten, von wem auch immer verübt. Also gegen Dönerbude schimpfen, meinetwegen, aber anzünden nein.
Oder umgedreht: Zwangsheirat ist vielleicht im anatolischen Bergdorf OK, aber nicht bei uns.Hatten wir schon mal, daß durch hochselektive Verfolgung von Straftaten ein fehllastiges System entstanden ist.
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@ dachschaden: Auf deine ABC-Geschichten gehe ich nicht weiter ein. Das ist einfach nur Wahnsinn.
Wenn auf politischer Ebene jedenfalls nicht schnell was passiert, um die soziale Lage zu beruhigen und den Influx nach Europa, besonders Deutschland, Schweden und Österreich, zu stoppen, dann wird der soziale Frieden in weniger als 5 Jahren am Ende sein. Dann fürchte ich nicht nur darum, dass Schengen verschwindet, nämlich auch, dass das Grundgesetz massiv gebrochen und modifiziert wird (das BVG hat Gott sei Dank das Versammlungsrecht noch einmal geschützt). Bundeswehr im Innern und so.
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Jodocus schrieb:
@ dachschaden: Auf deine ABC-Geschichten gehe ich nicht weiter ein. Das ist einfach nur Wahnsinn.
Diese zwei Sätze zeugen von einer Naivität, die mich beinahe zornig macht.
Weil etwas also in deinen Augen wahnsinnig ist - ohne sich überhaupt auf einer allgemeinen Definition des Wahnsinns zu beziehen - wird von dir nicht darauf eingegangen. Hm.m. Also gut.
Wusstest du, dass es einen Angriffsplan der NATO bis in die Achtziger gab, die Sowjetunion mit Atomwaffen anzugreifen? Die Logik war folgende: wenn wir 5 Atomrakten abfeuern, auf strategisch wichtige Ziele (wenn mein Gedächtnis mich nicht trügt, durften beide Parteien laut Abrüstungsvertrag, der in den 50/60ern geschlossen wurde, zwei oder drei unabhängige Raketenfelder betreiben), denken die blöden Russen nur, dass das ein Fehlalarm ihrer Systeme sei, weil die dummen Wessis ja NIE mit nur 5 Raketen angreifen würden.
Und dann hätte die NATO gewartet: haben die Sowjets kapiert? Und wenn nicht, wäre halt der Rest der Raketen nachgefolgt.Von Stanislav Petrow hast du bestimmt schon mal gehört. Wenn nicht, hier die Kurzfassung:
Die Sowjets haben 1983 ein neues Frühwarnsystem live geschaltet, und das hat nicht so funktioniert - es war überempfindlich, und hat durch, ich meine Wasserreflektionen, sieben Raketenstarts gemeldet. Petrow war damals diensthabender Offizier, hat die Daten des Systems gesehen und hat sich gegen den Gegenschlag entschieden, mit der Begründung, dass die dummen Wessis ja nie ...
Und als er Jahre später gesagt bekommen hat, dass 5 oder 7 Atomraketen durchaus ein realistisches Angriffsszenario gewesen wären, ist er still geworden, und hat dann gesagt: "Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich anders entschieden."Wahnsinn? Vielleicht.
Realität? Beinahe geworden.Wer nicht bereit ist, scheinbar wahnsinnige Entscheidungen zu diskutieren, ist meines Erachtens naiv und nicht ernstzunehmen. Da ich mir sicher bin, dass dies bei dir allerdings fast auf Gegenseitigkeit beruht, ist das für beide Seiten wohl kein schmerzlicher Verlust.
pointercrash() ist da wesentlich weiter. Er hat geschrieben, wenn wir die Leute draußen halten wollen, müssen wir mit mehr Gewalt als den IS drohen. Es handelt sich hier um ein realistisches Szenario, ganz gleich, wie wahnsinnig man das auch immer finden mag.
Und daher die Frage: verteidigen wir das, was wir haben, oder teilen wir es - bzw. wird es zwangverteilt? Denn die Menschen werden sich nehmen, wenn wir lassen. Natürlich tun sie das. Und wenn ich diese Frage hier stelle, bekomme ich Wahnsinn und Nazitum unterstellt. Geile Userschaft zieht das Forum an, ich muss schon sagen.
Jodocus schrieb:
Wenn auf politischer Ebene jedenfalls nicht schnell was passiert, um die soziale Lage zu beruhigen und den Influx nach Europa, besonders Deutschland, Schweden und Österreich, zu stoppen, dann wird der soziale Frieden in weniger als 5 Jahren am Ende sein.
Wieso? Die Deutschen haben bisher alles gefressen. Sie haben den Kohl 4 Legislaturperioden gefressen. Sie haben 2 Legislaturperioden Schröder gefressen (dessen Höhepunkt das "Nein" zum Irakkrieg war - und das haben ihm Schröder und Merkel, die beiden Vollpfosten ihm übel genommen, weil sie - festhalten! - der Meinung waren, dass wenn Schröder "Ja" gesagt hätte, dass der Irakkrieg dann hätte verhindert werden können. Da hast du deinen Wahnsinn!). Die Merkel ist seit 3 Legislaturperioden (2005 - 2009, 2009 - 2013, und seit 2013 - 2017) dran und will wohl noch eine vierte ansteuern. Und natürlich wird der Bürger sie wieder wählen. Wahrscheinlich, weil ihm Menschenrechte halt doch nicht so wichtig sind. Humanistische Werte sind für ihn Facebook, Sex und Bier.
Und selbst, wenn er nicht CDU/CSU wählt - was ist die Alternative? Die SPD, die Sonderumfaller? Die, die dabei sind, in der Versenkung zu verschwinden? Die, die ihre Wählerschaft so durchgehend mit populistischen Rechtsrücken betrogen hat, dass nur absolut ferngesteuerte Menschen sie immer noch wählen?Von den Politikern aus wird sich nichts ändern. In der Politik geht es nicht um Nachhaltigkeit. Ein Politikerhirn denkt in viel kürzeren Zeitabschnitten, "Legislaturperioden" genannt. Und durch eine Wahl wird sich auch nichts ändern. Es sei denn - und dafür müsste Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt werden - entweder die Linken oder die Rechten kommen dran. Die Linken sind zwar auch furchtbar, aber lange nicht so wie die SPD/CDU/CSU. Über die Rechten brauchen wir hier kein Wort verlieren - und doch könnte man ausgerechnet aus dieser Richtung eine, sagen wir mal, "entschiedenen Reaktion" erwarten.
Jodocus schrieb:
Dann fürchte ich nicht nur darum, dass Schengen verschwindet, nämlich auch, dass das Grundgesetz massiv gebrochen und modifiziert wird (das BVG hat Gott sei Dank das Versammlungsrecht noch einmal geschützt). Bundeswehr im Innern und so.
Lebst du auf dem Mond? Artikel 1, Grundgesetz, lesen, jetzt!
EDIT: und der Erste, der mit "Pietät und Taktgefühl" um die Ecke kommt, der wird ausgelacht. In der Politik geht es ja schon der Wortherkunft nach um das Gemeinwesen (der Polis), und das Gemeinwesen kümmert sich und muss sich sogar einen Dreck um Pietät und Taktgefühl scheren. In der Politik müssen Entscheidungen für eine Gruppe von Menschen getroffen werden, damit diese zusammenleben können, ohne sich die Rübe einzuschlagen. Da hat Taktgefühl einfach keinen Platz.
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Ähem,
gegenüber dem, was auf FB&Co abgeht, ist das hier doch sehr zivilisiert.Unausweichlich, daß Protestnoten zusammenkommen über wildes Kampieren, mangelnde Hygiene und Randale.
Andererseits muß man sich auch mal vorstellen, wie man selber handeln würde, wenn man einen wochenlangen Treck hinter sich hätte und in Damaskus mit Holländern, Franzosen, Serben und Bosniern, was weiß ich noch in ein Lager ohne Klo und Dusche käme und der Bosnier auf meinen Rosenkranz spuckt. Und die Syrer behandeln einen auch wie Dreck, überall Protestierende, jede Nacht brennende Zelte, nichtmal ausreichend Trinkwasser gibt es. Aber Holla, die Maus! Da möchte ich jeden Einzelnen von uns mal sehen.
Wir brauchen nicht einmal so was, um uns aufzuführen wie offene Hosen. Denkt nur mal an die Hartz- Bomber, die "Fußballfans" in ihre Stadien bringen, wo die reguläre Polizei jedes Wochenende tausende zusätzlicher Sicherheitskräfte stellt und die trotzdem regelmäßig zerlegt werden - Sicherheitskräfte, Stadien wie Waggons gleichermaßen. Schreit aber keiner nach Ausweisung.Nochmal, das ist kein Zug der Heiligen, der alle unsere Probleme löst, im Gegenteil, er zeigt uns, wo unsere Probleme liegen und legt noch ein paar drauf.
Wer hat jetzt Schuld an der Misere?
Die Flüchtlinge? Ne, das sind Leute, die ihre einzige Chance in ihrer Entscheidung zur Flucht gesehen, also das Heft des Handelns auf diese Weise in die Hand genommen haben.
Die Leute hier etwa, die zu Recht um Wohnraum und Arbeitsplatz fürchten? Die darunter leiden, daß man trotz drei Jobs nicht sinnvoll davon leben kann, der Mittelständler in späterer Schaffensperiode, für den eine Betriebsschließung die Existenzbedrohung bedeutet?Weiter so, Deutschland! Das war 1987.
War against Terrorism! Das war 2001.Ist nur mir die Konsequenz der jetzigen Situation offensichtlich? Bedankt euch bei denen, die für die Fehlentwicklungen verantwortlich sind und geifert nicht auf diejenigen, die auch nichts dafür können!
EDIT: Für alle, die die Langfassung von Joko und Klaas noch nicht gesehen haben. Man muß sie nicht mögen, aber sie drücken doch das meiste politisch unkorrekt aus.
EDIT2: Ah, endlich reagiert auch Facebook auf die Hetzkommentare.
EDIT3: Ah, die Alpeneuropäer wissen, wie man so peinliche Situationen bereinigt. Wer behauptet noch, die Mikl- Leitner würde das nicht ernst nehmen...
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Hi,
wir haben in erster Linie nicht eine Flüchtlingskriese, sondern vor allem eine "Politiker- und Medienleuten-Verstandskriese".
Und eine "dem Volk Zuhörkriese".Gruß Mümmel
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muemmel schrieb:
Hi,
wir haben in erster Linie nicht eine Flüchtlingskriese, sondern vor allem eine "Politiker- und Medienleuten-Verstandskriese".
Und eine "dem Volk Zuhörkriese".Gruß Mümmel
Wir haben vor allem ein Rechtsextremismusproblem.
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Hi Andromeda,
Andromeda schrieb:
Wir haben vor allem ein Rechtsextremismusproblem.
Stimmt, vor allem mit der Links-Rot-Grün-Braunen Antifa-SA
Gruß Mümmel
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Ich muss zugeben, ich habe von der Thematik wirklich gar keine Ahnung, erlaubt mir die Frage:
Wieso wollen die eigentlich alle ausgerechnet nach Deutschland? Die kommen doch vorher schon durch einige Länder, in denen sie sicher wären und bestimmt auch gut leben könnten.
Ich vermute jetzt mal, dass Deutschland als einziges Land ihnen erlaubt, auch tatsächlich dort zu bleiben und die anderen Länder nur durchreisen lassen?
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Reconsider schrieb:
Wieso wollen die eigentlich alle ausgerechnet nach Deutschland? Die kommen doch vorher schon durch einige Länder, in denen sie sicher wären und bestimmt auch gut leben könnten.
Gute Frage, nächste Frage, könnte man dazu sagen.
D betreibt über die Goethe- Institute dezidiert Imagepflege im Ausland, das hat sich festgesetzt. Öhm, und Leben wie Gott in Griechenland ist jetzt auch nichts, was mein Begehren weckt.
Das kriegt man nicht aus den Köpfen raus, ist wie bei den Trotteln, die in Calais auf die Chance warten, den Chunnel zu durchqueren. Dabei liegt die Aufnahmequote in GB nahe 0. Die sehen das als rein europäisches Problem.
Aber wie gesagt, das kriegste aus den Köpfen nicht raus.
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Reconsider schrieb:
Wieso wollen die eigentlich alle ausgerechnet nach Deutschland? Die kommen doch vorher schon durch einige Länder, in denen sie sicher wären und bestimmt auch gut leben könnten.
Weil viele Scheisse erzaehlen. Alle in Dt.? Wieviel Fluechtlinge gibts denn in der Tuerkei? Oder Ungarn? Und dann rechne das doch mal noch relativ auf die entsprechenden Einwohner dort um...
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Reconsider schrieb:
Wieso wollen die eigentlich alle ausgerechnet nach Deutschland? Die kommen doch vorher schon durch einige Länder, in denen sie sicher wären und bestimmt auch gut leben könnten.
Die meisten Zeitungen schreiben, es liegt z.B. an den WMs, in denen Deutschland sich immer sehr als entspanntes Party-Volk präsentiert hat. Und es liegt an der allgemeinen Konjunktursituation Europas, in der Deutschland z.T. die anderen Mitgliedsstaaten durch seine niedrigen Löhne und massiven Exporte niederkonkurriert und als einziges Land im Euro recht gut dasteht. Durch die Griechenland-Geschichte ist das "Fadenkreuz" zusätzlich auf Deutschland gerichtet worden. Was nicht nach außen gedrungen zu sein scheint, ist die Tatsache, dass von dem vielen Geld besonders die einkommensschwachen Schichten Nichts zu sehen bekommen, zu der sich auch alle Flüchtlinge zählen dürfen und den See der Unzufriedenen hier zu Lande weiter auffüllen wird. Selbst jetzt werden noch Sozialleistungen gekürzt (Herdprämie ersatzlos weg, redet schon niemand mehr drüber). Das Bild von Deutschland ist reichlich verklärt, und wir haben dazu erheblich beigetragen. Es kommt halt gar nicht gut an, wenn man vollmundig den Himmel auf Erden verspricht und die Realität ganz anders aussieht. Mehr als Zeltstädte wie in Jordanien können wir hier im Prinzip auch nicht bauen, wenn noch Millionen kommen sollten. Dann sitzen sie eben hier herum, nur, dass es hier auch noch den Winter gibt. Daran denken übrigens erschreckend Wenige (auch Flüchtlinge). Das merkt man z.B. in den Interviews mit muslimischen Flüchtlingen in Schweden, die in der Nähe des Polarkreises Probleme mit dem Fastenbrechen bekommen.
Zu guter letzt kommunizieren die Migranten aber auch untereinander, da wird sich einfach eine Dynamik entwickelt haben ("wenn die alle nach Deutschland gehen, gehe ich da eben auch hin"), was vorher mal "Hauptsache Europa" war.
Die Balkanstaaten-Regierungen meinen, Deutschlands Sozialleistungen für Asylbewerber seien viel zu hoch, da sie mit den Reallöhnen im Balkan schon mächtig konkurrieren und quasi eine "Abwerbung" ihrer Arbeitskräfte stattfindet.
Es scheint ziemlich viele Gründe zu geben.
@ TGGC:
Naja, die allerwenigsten Flüchtlinge wollen aber in Ungarn oder der Türkei bleiben. Ungarn wird nur überrannt. Die Türkei beherbergt Millionen in Lagern (als Provisorium, um ihre Sicherheit zu garantieren), da wird niemand großartig verteilt und von Integration redet dort auch niemand.
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Jodocus schrieb:
Die Türkei beherbergt Millionen in Lagern (als Provisorium, um ihre Sicherheit zu garantieren), da wird niemand großartig verteilt und von Integration redet dort auch niemand.
Echt und da wollen die nicht bleiben? na das ist ja komisch...
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Jodocus schrieb:
Naja, die allerwenigsten Flüchtlinge wollen aber in Ungarn oder der Türkei bleiben. Ungarn wird nur überrannt. Die Türkei beherbergt Millionen in Lagern (als Provisorium, um ihre Sicherheit zu garantieren), da wird niemand großartig verteilt und von Integration redet dort auch niemand.
Ach, ach, ach. Immer das mit diesen doofen Fakten. Prozentuell auf die Landesbevoelkerung gesehen wollen nach Deutschland sehr sehr wenige. Dass man durch die ersten Laender durchreist, ist logisch und muss man nicht weiter erklaeren.
Dass die meisten Fluechtlinge aber in Nachbarlaender fliehen. Sprich: nach Jordanien und den Libanon. Davon redet kaum Jemand. Waere aber relevant, da wir diesen Laendern nicht helfen und dadurch uns selber nur mehr Druck machen.
Es geht dabei ueberigens nicht mal um Milliarden Euro, wir sind hier im Millionen Bereich. Mal davon abgesehen, dass wir ja selber die ganzen Regionen destabilisiert haben.
Aber solange es keine wirklich harten Zahlen der UNHCR gibt, ist so eine Diskussion eher langweilig.
Ich finde den Mythos "alle wollen nach Deutschland" irgendwie lustig. Es zeigt aber halt auch die Medienkompetenz der Leute.
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Zugegeben habe ich die Information wirklich nur aus diversen Reportagen, wo die Frage "Wohin?" zu 99% mit "Deutschland" beantwortet wurde.
Aber wenn Ihr hier schon so schön am diskutieren seid, dann kann man ja mal indirekt die Frage aufkommen lassen, ob dem wirklich so ist. Als absoluten Fakt habe ich das natürlich sowieso nicht gesehen.
Wenn die sich gleichmäßig oder zu mindestens irgendwie auf Europa aufteilen, dann sollte das doch mindestens mal Platz bzw Infrastruktur mäßig zu bewältigen sein?
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Shade Of Mine schrieb:
Ach, ach, ach. Immer das mit diesen doofen Fakten. Prozentuell auf die Landesbevoelkerung gesehen wollen nach Deutschland sehr sehr wenige. Dass man durch die ersten Laender durchreist, ist logisch und muss man nicht weiter erklaeren.
Du kannst ja mal die Flüchtlinge in Zaatari, Amman oder Gaziantep fragen, wohin sie gerne wollten. Sie werden dir, auch gemäß dem Mehrheitsprinzip, Deutschland sagen. Nicht USA, nicht Frankreich, nicht Saudi-Arabien, sondern Deutschland. Der Unterschied ist einzig, dass nur wenige die Mittel dafür haben (bzw. nur für wenige Familienmitglieder).
Jordanien und die Türkei sind für die Menschen dort eigentlich nur ein temporäres Asyl. Alle (sowohl Einheimische als auch Flüchtlinge) dort wissen das auch, auch wenn aus dem "temporär" nun schon 4 Jahre wurden. Die meisten Flüchtlinge fliehen nicht vor der unmittelbaren Gewalt des Konflikts in Levante, sondern vor der Perspektivlosigkeit in ihrem Asyl.
Der Plan ist (sofern die Lage in Syrien/Irak/Afghanistan/Eritrea/Kamerun/etc. so bleibt, wie sie ist), dass die Flüchtlinge als Brückenkopf ihrer Familie den Rest noch nachholen, sobald sich auch nur die geringste Chance bietet. Die Realität ist: Zig Millionen wollen nach Deutschland und sie wollen hier bleiben. Das ist einfach nicht zu stemmen, darunter wird das Sozialsystem kollabieren oder es wird hier genau das selbe passieren, was auch im Libanon/in Jordanien oder der Türkei passiert ist: die Miet- und Nahrungsmittelpreise werden streng wachsen. Hinzu kommen hier aber auch noch die großen kulturellen Unterschiede, was auf jeden Fall mit einer Menge Spannung verbunden ist.Beispiel Gizantep: Dort haben sich in den letzten Jahren die Mietpreise für Sozialwohnungen mehr als verdoppelt (Quelle). Trotzdem stehen das durchschnittliche Einkommen im Verhältnis zu den Mieten noch immer etwas besser als in Deutschland. Wenn sich hier die Mieten verdoppeln sollten (was genau so passiert, wenn 100.000 Menschen auf einmal in München einziehen wollen), dann werden hier sehr viele verelenden: Deutsche und Migranten. Wir können einfach nicht spontan diese Menschen auf Dauer sinnvoll integrieren. Dafür müssten wir mindestens 3 Jahre Vorlauf haben, verbunden mit massivem sozialen Wohnungsbau (an dem es in Dtl. sowieso mangelt) und gewaltigen Infrastrukturerweiterungen, incl. Straßen, Ärzten, ÖPNV usw. Das alles kann schon reichen, um Progrome aufkommen zu lassen (Hoyerswerda geschah aus genau diesem Grund, dass man sozialen Wohnungsbau mit Asylanten verband).
Und es wird völlig egal sein, denn der Strom an Menschen hört einfach nicht auf, keine Kapazität wird reichen. Am Ende kann nicht Halb-Afrika und Levante/Irak/*-stan in Deutschland leben. Am Ende stehen auch hier nur Lager ohne Perspektive.
Abgesehen davon holen wir uns jeden Terroristen, den man sich denken kann, auf diese Weise nach Europa. Es ist so leicht für einen Dschihadisten, sich unter die Flüchtlinge zu mischen. Das Oktoberfest mit viel Alkohol und Schweinefleisch klingt nach einem netten Ziel.
Shade Of Mine schrieb:
Dass die meisten Fluechtlinge aber in Nachbarlaender fliehen. Sprich: nach Jordanien und den Libanon. Davon redet kaum Jemand. Waere aber relevant, da wir diesen Laendern nicht helfen und dadurch uns selber nur mehr Druck machen.
Das stimmt doch gar nicht. Diese Länder erhalten Hunderte Millionen von der UN, der EU und Deutschland im Speziellen. Ohne die Hilfe hätten sie doch niemals diesem Influx standhalten können.
Und genauso verklärt wie das Bild der Flüchtlinge und Migranten von Deutschland ist unser Bild von Ländern wie z.B. Jordanien. Die Flüchtlingszahlen werden z.T. nach oben geschönt, damit mehr Hilfen abfallen, die in der Korruption versinken. Willkommenskultur auf jordanisch heißt auch was anderes: die Flüchtlinge, die es sich leisten können, außerhalb der Lager zu leben, werden ausgebeutet um fallem dem Wucher der Einheimischen zum Opfer, bis die Ersparnisse aufgebraucht sind. Immer mehr müssen aus den Städten in die Lager zurückkehren. Die Deutschen werden genau das selbe tun, sobald sich aufgrund zu vieler Menschen der Lebensstandard verschlechtert.Shade Of Mine schrieb:
Es geht dabei ueberigens nicht mal um Milliarden Euro, wir sind hier im Millionen Bereich. Mal davon abgesehen, dass wir ja selber die ganzen Regionen destabilisiert haben.
Am ISIL-Konflikt tragen die Deutschen keine direkte Schuld. Das hat einzig die USA verbockt. Afghanistan geht auf die Kosten der Sowjets und Amerikaner. So gut wie alle Konfliktherde sind Auswirkungen vom Kalten Krieg und deren (Stellvertreter-)Kriege. Ethnische Konflikte kommen z.T. noch aus Kolonisationszeiten (wo Dtl. auch nicht gerade groß mitgemischt hat, da muss man GB und FR mal fragen). Deutschland hat sich eben vor allem in Europa die Hände blutig gemacht (von Hottentotten und Boxern mal abgesehen).
Was Deutschland tun muss ist der Stopp aller Waffenexporte, egal wohin (und das wird auch nicht helfen, darüber werden sich nur Russen und Amerikaner freuen). Die sickern immer dort hin, wo sie nicht sein sollten. Das würde Deutschland teuer genug zu stehen kommen.
Shade Of Mine schrieb:
Ich finde den Mythos "alle wollen nach Deutschland" irgendwie lustig. Es zeigt aber halt auch die Medienkompetenz der Leute.
Wer im Glashaus sitzt...
Es gibt eben mehrere Taktiken hier zu Lande, die Angst vor der Zukunft zu vermeiden: entweder laut gegen Nazis oder Flüchtlinge anbrüllen oder die Realität nicht wahrhaben wollen.
An der Stelle möchte ich auch noch mal an Klima- und Wasserflüchtlinge erinnern (die zum großen Teil noch ausstehen). Wer schon mal in Norwegen/Brandenburg/Meck-Pomm die vielen Seen und Flüsse gesehen hat, merkt, dass Europa von fast allen Regionen in der Welt der Jackpot ist.
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Jodocus schrieb:
Hoyerswerda geschah aus genau diesem Grund, dass man sozialen Wohnungsbau mit Asylanten verband
Schwachsinn. Sowas passiert, weil ein paar verblendete Leute sich zusammenrotten und sich schlagen wollen. Genauso koennte man behaupten auch Nivel wurde nur fast totgeschlagen, weil da jemand ein Tor geschossen hat... Einen Grund findet man immer.
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TGGC schrieb:
Jodocus schrieb:
Hoyerswerda geschah aus genau diesem Grund, dass man sozialen Wohnungsbau mit Asylanten verband
Schwachsinn. Sowas passiert, weil ein paar verblendete Leute sich zusammenrotten und sich schlagen wollen. Genauso koennte man behaupten auch Nivel wurde nur fast totgeschlagen, weil da jemand ein Tor geschossen hat... Einen Grund findet man immer.
Ich finde nicht mehr den Artikel, aber diese Einschätzung stammte von einem Stadtdezernenten. Und gerade, wenn die soziale Situation einem Pulverfass gleicht, sollte es an Feingefühl und richtiger Wortwahl nicht mangeln. Weil man aus Prinzip gegen Nazis ist, heißt das noch lange nicht, dass man verantwortungsvoll handelt, wenn man (unbeabsichtigt) Öl ins Feuer gießt und einen Progrom auslöst.
Ausländerfeindlichkeit und Faschismus lässt sich nun mal nicht mit plattem "Nazis raus!"-Gebrüll und Beleidigungen auflösen, sondern mit voraussschauender Sozial- und Integrationspolitik. Und die Absicht, Millionen Menschen unkontrolliert ins Land zu lassen, ohne für deren Unterbringung gesorgt zu haben, ist nicht vorausschauend.
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Genau, lassen wir die doch einfach im Meer ertrinken oder irgendwelchen Lagern und LKWs verrotten. Das waere natuerlich viel sozialer...