Byebye Wolfsburg!



  • Hab jetzt nicht alles gelesen, aber zum Thema E-Auto bin ich erstaunt in welche Richtung die Entwicklung geht.
    Das E-Auto sah ich bis jetzt immer als den idealen Zweitwagen, hauptsächlich für die Stadt.
    Und da würden auch mangelnde Reichweite nicht ins Gewicht fallen, und Standheizungs- und sontiges Gedöns nicht gebraucht.
    100km Reichweite oder auch nur 50 genügen doch völig wenn ich die Karre jede Nacht in der Garage an die Steckdose hängen kann. Damit deck ich doch gefühlt >80% der täglichen Fahrten aller Bundesbürger ab (nur Pkw), oder täusch ich mich da? Und da brauch ich nichtmal ein E-Tankstellennetz. Und entlaste vor allem Innenstädte.
    Ich find die Entwicklung die Tesla macht pervers. Ein Luxus-Sport-E-Auto mit Leistungs- und Autonomie-Rekorden. Wozu?? Lasst dem Verbrennungsmotor doch diese Nische wo er wirklich gut etabliert ist.
    Bloss schafft es das Mini-E-Auto einfach nicht sich am Markt zu etablieren, wohl wegen einem zu hohen Grundpreis der Technologie.



  • Hi Erhard,

    Erhard Henkes schrieb:

    100 Volt schaffen natürlich ganz andere Anforderungen an die elektrische Sicherheit für Personen. Muss mich doch mal intensiver damit befassen. Man kommt dauerhaft nicht um diese Kisten herum.

    hab mich noch mal kundig gemacht, beim Tesla hat die Fahrbatterie 400 V. Sie besteht aus bei den alten Versionen 6800 und bei den aktuellen über 8000 Einzelakkus.
    Man möge überlegen, wie hoch die Gefahr ist, dass von denen einer defekt ist und abfackelt.
    Im Gegensatz zu Benzin und Diesel, wo Brände allenfalls an der Oberfläche möglich sind bzw. Dämpfe explodieren können (wegen Sauerstoffbedarf) kann ein Akkus aus sich heraus brennen oder Explodieren, weil alles was dazu nötig ist bereits im Akku vorhanden ist und nur durch eine dünne Separatorfolie bzw. Plastfolienumhüllung voneinander getrennt wird.
    Bei einem normalen Unfall mögen keine größeren Gefahren sein. Aber wenn der Wagen im Regen komplett zerstört wird, und Batterieteile Bodenkontakt bekommen, dann kann eine ganze Reihe da hineinfahrender Autos unter Spannung stehen und jeder dar aussteigen oder helfen will kriegt jämmerlich eine gefeuert.

    Nich umsonst löscht die Feuerwehr ja auch keine Häuser mehr, wenn Photovoltaik auf dem Dach ist, sondern lässt die Häuser nur noch kontrolliert runterbrennen. Wer es nicht glauben mag, sollte ein Gespräche mit der freiwilligen Feuerwehr seines Ortes suchen.

    Im übrigen soll der Akku des Tesla ca 5 Litern Benzin entsprechen (wegen 5 Litern halte ich nicht mal zum Tanken).

    @Scrontch: Das was Tesla macht ist der einzig mögliche Weg. Nur über den Umweg Supersportwagen bekommt man die Kosten realisiert. Ein Schwarzenegger und vergleichbare Leute interessiert es nicht, was die Möhre kostet. Die wollen dann aber keinen Schnewittchensarg, sondern ein Auto, mit dem sie richtig die Sau rauslassen können.
    Deine Vorstellung vom Zweitwagen, der jede Nacht an die Steckdose kommt hat auch einen Nachteil. Zum einen hat man dann doppelte Kosten, und man braucht für jedes E-Auto einen Standplatz mit Ladeanschluss. Das mag in Sportbothäfen gehen, wo jedes Boot an ner Ladesäule hängt, aber im Straßenverkehr? Alte Omas, die nicht mehr gut sehen können und über die Kabel stolpern, Kinder mit Skateboards, die sie kaputt fahren, von Buntmetalldieben und Stromdieben mal gar nicht zu sprechen.
    Und in einer Welt in der LKWs und SUVs rumfahren, kann ein E-Auto keine Nussschale sein, sondern muss auch mindestens die gleiche Sicherheit wie ein Kleinwagen bieten. Mit Stahlkarosserien kostet das aber richtig Masse. Nur mit Sauteuren Materialien wie Kohlefaser und Aramid lassen sich leichte und trotzdem sichere Fahrzeuge bauen. Aber die sind für Frau Müller von nebenann zu teuer.
    Auch Airbag, ABS und ESP wurden zuerst in der Oberklasse eingebaut, obwohl sie im Kleinwagen viel dringender gebraucht würden. Eben, weil nur in der Oberklasse Kunden da waren, die das auch bezahlt haben.
    Und mit den gefühlten 80% die eine Reichweite von 50 km abdeckt, geh mal aufs Land, da gibt es viele Familien, wo jeder en Auto hat (und wo dann 5 Autos vor dem Haus stehen, für den Vater ein BMW, für die Mutter ein Golf und für die 3 Kinder dann kleine alte Peugeot, Renault und Fiat), weil eben jeder woanders hin zur Arbeit oder Ausbildung muss. Wieviele aus den neuen Bundesländern fahren jeden Tag immer noch in die alten BL um dort zur Arbeit zu gehen.
    Das Problem der Elektroautos ist, dass sie ein völliger Paradigmenwechsel sind, und eine völlig andere Infrastruktur brauchen, die mit der bisherigen kein bisschen kompatibel ist. Solange nicht genügend E-Autos, solange auch keine Infrastruktur (denn auch der Besitzer der E-Tankstelle macht das nicht aus Liebe zur Natur, sondern weil er davon leben muss) und solange keine ausreichende E-Infrastruktur so lange auch kein Siegeszug der E-Autos.

    Gruß Mümmel



  • für den Vater ein BMW, für die Mutter ein Golf

    Köstliches Frauenbild. Zu Beginn bekommen die Väter die kleinen Kisten, und die Frauen brauchen die geräumige Familienkutsche. Später mag es sich wieder umkehren. Das Auto als Status hat aber völlig ausgedient. Es ist nur noch eine Kostenbelastung. Durch das E-Car wird die Frage des Energiesparens massiv in den Mittelpunkt rücken. Da ist Schluss mit lustig. Der Lack ist ab. 😉

    Die Entwicklungen bei VW führen auch bei anderen Konzernen zu einem Umbau der Strategie. Ein E-Car erfordert neue Materialien und eine andere Antriebstechnik.
    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/angst-um-arbeitsplaetze-daimler-mitarbeiter-fuerchten-elektroautos-14534195.html
    Die Umbauphase der Automobilindustrie und der dazu gehörigen Infrastruktur beinhaltet zahlreiche Risiken, bietet aber auch neue Chancen. Im Privatbereich wird sich einiges ändern müssen. Getankt wird wohl zu Hause?!



  • Hi Erhard,

    Erhard Henkes schrieb:

    für den Vater ein BMW, für die Mutter ein Golf

    Köstliches Frauenbild.

    Wenn du in McPom durch die kleinen Dörfer fährst, ist aber gerade das das Bild, welches Du vor immer mehr Häusern siehst.
    Wobei der BMW für den Vater auch ein Benz oder ein Audi sein kann, meist bis das der TÜV uns scheidet und der ältest von allen.
    2 Erwachsene und 3 Kinder heist dort 5 verschiedene Arbeitsorte. Wenn Die Kinder noch keine 18 sind stehen dann irgendwelche Zweiradgurken rum, mit denen sie trotz Wind, Regen, Schnee und Eis jeden Tag oft kilometerweit zur Arbeit müssen. Vielfach der Vater bis in die Altbundesländer, drum auch der größere Wagen.

    Gruß Mümmel



  • HI,

    ganz soleicht ist das autonome Fahren wohl doch nicht.
    http://www.chip.de/news/Sofort-stilllegen-Diesem-Auto-droht-jetzt-Aerger_101373867.html?obref=outbrain-www-hpo
    Das Verkehrsministerium verlangt nun schon ein sofortiges Zulassungsverbot gefordert. Leider sind die entscheidenden Leute na den Hebeln der Mach tdenkbefreit und reagieren nicht.
    Dobrind lässt ja nun auch ab nächstem Jahr die Gigaliner ungehindert auf die Straße.
    Man sollte wenn es soweit ist und es damit kracht den ersten von denen Verunfallten PKW nehmen und alle dafür verantwortlichen im Verkersministerium damit erschlagen. Naja, man wird ja noch träumen können. 😉

    Gruß Mümmel


  • Mod

    Wenn du in deinem anderen Thread fragst, wie man Deutschland wieder fit bekommt: Solche Symbolpolitik abstellen. Ist kein Zufall, dass sämtliche Zukunftsindustrien seit gefühlt den 1970ern in Deutschland keinerlei Halt gefunden haben und die Technik von morgen ausnahmslos im Ausland erfunden wurde.

    Für Leute, die nicht total denkbefreit sind, besteht durch diesen Fahrassistenten keine Gefahr. Und andere gehören sowieso nicht ans Steuer. Aber wir müssen trotzdem die Zukunft des Landes verspielen, um ein paar Stimmen bei ewiggestrigen Technophoben zu gewinnen. Da gucke ich jetzt auch dich an, wenn du ernsthaft solch ein Verbot forderst. Die einzige Hoffnung ist, dass die deutsche Politik zu lahm ist, um solch ein Verbot zu erlassen, bevor die Realität sich durchsetzt.

    Mal sehen, wo diese Leute dann noch Arbeit finden, wenn die deutsche Autoindustrie für ihre verbrennungsmotorgetriebenen Manuellfahrautos im Rest der Welt keine Abnehmer mehr findet. Andere, eigenständige Industrien gibt es hier ja kaum noch. Als billiges Niedriglohnzuliefererland wird man es auch nicht mehr lange machen können, da Fertigung in naher Zukunft auch komplett von autonomen Robotern übernommen werden wird, von denen man hier auch keine Ahnung haben wird, da irgendjemand sie aus Angst verbieten wird. Und im Internet sind ebenfalls sämtliche Züge schon vor Jahren in Richtung des weniger zögerlichen Rests der Welt abgefahren, während hier selbst 2016 noch ernsthaft über Leistungsschutzgebühren, GEMA und Störerhaftung diskutiert wird. Wir könnten vielleicht noch Logistik für die anderen machen¹, aber du möchtest ja, dass wir keine großen LKWs fahren dürfen 🙄

    PS: Und sich mit erfolgreicheren Nationen via Handelsabkommen verbünden, will man auch nicht, weil man Angst hat.

    ¹: Nein, könnten wir natürlich nicht. Logistik wird natürlich auch vollständig von selbstfahrenden Maschinen übernommen (und zwar zu Lande, zu Wasser und in der Luft), sogar noch lange vor dem Individualverkehr. Aber ich wolle irgendwie auch noch auf deine Angst vor Gigalinern einhauen.



  • Eigentlich benötigte man für das Thema "E-Cars und Umbau der Automobilindustrie" einen eigenen Thread. Man erwartet in ca. 10 Jahren einen deutlich geringeren Personalaufwand in der Antriebsfertigung. Zusätzlich erfordern Digitalisierung und Robotik geringeren Aufwand an Personal, zumindest direkt an der Fertigungsstraße, im Background kann es anders aussehen, aber das sind andere Arbeitsplätze. Eine gewaltige Veränderung bahnt sich hier an. Für den IT-Bereich könnte dies günstig ausgehen. Genau genommen kommt nun eine weitere IT-Revolution, genannt Industrie 4.0, Digitalisierung und Smart Home und so ähnlich auf alle zu.

    Für die Menschen in diesem Land, unser Bildungssystem und für die private/berufliche Weiterbildung ergeben sich hieraus erhebliche neue Anforderungen, wenn wir durch Asien nicht abgehängt werden wollen.

    http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/autobranche-arbeitsplaetze-in-gefahr-1.3268664

    In China, einem sehr wichtigen Absatzmarkt, ist der Druck hinsichtlich E-Cars bereits jetzt viel drängender, da dort in den Ballungsgebieten neue Nummernschilder für "Abgasstinker" verlost werden, während man eines für ein E-Car sofort bekommt und noch eine dicke Prämienzahlung dazu. Übertragen auf Deutschland würde das hierzulande ein gewaltiges Chaos auslösen, denn alle wollten sofort E-Cars und die zugehörige Infrastruktur incl. Umbauten im privaten Heim für die nötigen Ladestationen.

    Wo man auch hinsieht, der technische und politische Wandel nimmt Fahrt auf. Für Illusionen ist kein Platz mehr. Pragmatismus und klare Roadmaps sind gefragt. Dazu gehören aber auch klare politische Weichenstellungen, die über Jahre sicher gelten. Daran fehlt es in Deutschland weitgehend. Fast alles ist möglich, genau so wie das Gegenteil. 😉



  • Hi SeppJ,

    SeppJ schrieb:

    Wenn du in deinem anderen Thread fragst, wie man Deutschland wieder fit bekommt: Solche Symbolpolitik abstellen. Ist kein Zufall, dass sämtliche Zukunftsindustrien seit gefühlt den 1970ern in Deutschland keinerlei Halt gefunden haben und die Technik von morgen ausnahmslos im Ausland erfunden wurde.

    Sehe ich nicht ganz so. Da wo es Sinn macht gerne. Aber das autonome Fahren ist der größte Schwachsinn. Jedenfalls noch auf lange Zeit.
    1. Es gibt sehr viele Arbeitskräfte, die einfach da sind, und die nicht viel mehr als Autofahren können. Autonomes fahren macht sie Arbeitslos und überflüsig.
    2. Autonomes fahren lässt langfristig das fahrerische Können immer mehr verkümmern.
    3. Autonomes Fahren öffnet Terroratacken Tür und Tor. Man muss den Sprengstoff-LKW nicht mehr selber fahren, sondern braucht ihn nur noch vom Laptop/Smartphone zu lenken.
    4. Autonome Fahrzeuge mögen im Schnitt sicherer sein, bei einem Computerfehler sind sie aber in ihrer Schadwirkung um so größer.
    5. Einen eingeschlafene Fahrer kann man eventuell mit der Hupe von außen noch wecken, ein durchgehendes autonom fahrendes Auto kann man nicht beeinflussen.
    Wobei ich bei den ganzen Punkten Punkt 1 als den wichtigsten ansehe. Und da ist Deutschland noch gar nicht mal der Härtefall. Was willst Du in China, Brasilien, Afrika machen, wo die Tätigkeit als Kraftfahrer für viele die einzige sich bietenede Möglichkeit ist etwas Geld zu verdienen.
    Überwachung und Fehlerkorrektur von Kraftfahrern in jedem Maße, ihnen das Lenkrad aus der Hand nehmen besser nicht.
    Am besten noch die Formel 1 automatisieren, und dann fährt Team Linux gegen Team Unix und Team Windows. Das wird aber die Leute dann gewaltig vom Hocker reißen.

    in der Zukunft wird es darauf ankommen, Bedingungen zu schaffen, dass auch anspruchslose Arbeiten noch bezahlbar von Menschen erledigt werden können, und nicht uns zu einem gewaltigen Heer Dauerarbeitsloser zu machen. Technisierung hat auch eine Gesamtgesellschaftliche Verantwortung und darf nicht zu hemmungslosem Technizismus ausarten. Wenn wir alles was in den nächsten 20 Jahren automatisierbar ist auch automatisieren, dann ist der nächste Bürgerkrieg vorbereitet. Auch für Unternehmen gilt hier immer noch ein wenig die Regel Eigentum verpflichtet. Notfalls muss man Auswüchse mit drastischen Steuern einbremsen.

    Gruß Mümmel


  • Mod

    muemmel schrieb:

    1. Es gibt sehr viele Arbeitskräfte, die einfach da sind, und die nicht viel mehr als Autofahren können. Autonomes fahren macht sie Arbeitslos und überflüsig.

    Warum wird autonomes Fahren dadurch schwachsinnig? Das bedeutet, dass diese Berufe überflüssig sind und aussterben werden, wie der Kutscher.

    2. Autonomes fahren lässt langfristig das fahrerische Können immer mehr verkümmern.

    Warum wird autonomes Fahren dadurch schwachsinnig? Das bedeutet, dass diese Fähigkeit überflüssig ist und aussterben wird, wie die Fähigkeit Kutschen zu fahren.

    3. Autonomes Fahren öffnet Terroratacken Tür und Tor. Man muss den Sprengstoff-LKW nicht mehr selber fahren, sondern braucht ihn nur noch vom Laptop/Smartphone zu lenken.

    Warum wird autonomes Fahren dadurch schwachsinnig?

    4. Autonome Fahrzeuge mögen im Schnitt sicherer sein, bei einem Computerfehler sind sie aber in ihrer Schadwirkung um so größer.

    Warum wird autonomes Fahren dadurch schwachsinnig? Woher kommt die zweite Behauptung? Wieso ist eine absolute Verbesserung der Sicherheit keine Verbesserung?

    5. Einen eingeschlafene Fahrer kann man eventuell mit der Hupe von außen noch wecken, ein durchgehendes autonom fahrendes Auto kann man nicht beeinflussen.

    Warum wird autonomes Fahren dadurch schwachsinnig? Das bedeutet, dass du irgendwelche unrealistischen Extremszenarien entwerfen kannst, in denen autonome Autos schlechter sind. Dafü® vernachlässigst du aber wesentlich realistischere Szenarien, wie zum Beispiel: Autonome Autos werden gar nicht erst müde!

    Deine Argumente scheinen nicht gut durchdacht.

    Wobei ich bei den ganzen Punkten Punkt 1 als den wichtigsten ansehe.

    Und das ist genau der Punkt, wo das Schließen der Augen vor der Realität genau den gegenteiligen Effekt hat. Diese Berufe sind überflüssig. Das autonome Auto wird sie verdrängen. Das ist ein Fakt. Wenn du dies durch Gesetze und Förderungen verhindern oder verlangsamen möchtest, dann erreichst du nur, dass der Standort nicht mehr konkurrenzfähig ist. Überall anderswo werden die Kosten für diese Berufe nämlich entfallen. Und wenn du nur nicht-autonome Autos auf dem Markt anbietet, wird sie keiner kaufen, weil man unnötige, teure Fahrer braucht.

    Das ist die hierzulande typische Förderung der Kutschenindustrie, die ich kritisiert habe.

    in der Zukunft wird es darauf ankommen, Bedingungen zu schaffen, dass auch anspruchslose Arbeiten noch bezahlbar von Menschen erledigt werden können,

    Nein, diese Bedingungen kannst du nicht schaffen. Automatisierung wird kommen. In allen Bereichen. Aus den gleichen Gründen, wie das autonome Fahren kommen wird, weil es einfach viel billiger ist und man somit der Konkurrenz weit voraus ist. Was du machen musst, ist nicht diese Entwicklung aufhalten (das kannst du nicht), sondern dich auf diese Entwicklung vorbereiten.

    Irgendwann in ferner Zukunft, wenn wirklich absolute Vollautomatisierung erreicht ist und kein Mensch auf der Welt mehr arbeitet, wird die Lösung ein bedingungsloses Grundeinkommen sein. Mag sein, dass das auch auf dem Weg dahin schon eine Lösung ist, ich weiß es nicht. Aber ich bin entsetzt, dass sich niemand in der Politik mit dieser Entwicklung beschäftigt (und weite Teile der Gesellschaft ebenfalls nicht). Dies ist das Problem der nahen Zukunft. Und zwar wirklich "nahe" im Sinne von "in 5-10 Jahren". McDonalds hat heute schon angekündigt, seine Restaurants zu automatisieren. Alle diese einfachen Berufe werden sehr bald wegfallen. Dies ist das Problem, über das man diskutieren muss.

    Ich habe den Eindruck, dass außerhalb von technischen Entwicklungsabteilungen niemandem wirklich klar ist, wie weit die Automatisierungstechnik bereits vorangeschritten ist und wie schnell da momentan das weitere Entwicklungstempo ist. Alle noch verbliebenen Berufe, bei denen man irgendwie nach Kochrezept vorgehen kann, werden bald wegfallen, das ist die super-simple Automatisierung mittels vorprogrammierten Robotern, die man schon seit Jahrzehnten kennt, sie wird bloß immer besser. Als nächstes, was anscheinend vielen noch nicht klar ist, werden Berufe kommen, die aus komplexen Faktenlagen optimierte Entscheidungen treffen müssen. Kraftfahrer sind eine große Teilmenge davon, natürlich auch sämtliche andere Fahrzeugführer. Aber auch Dinge, an die man nicht sofort denkt: Versicherungsvertreter, Ärzte, ...

    TL;DR: Die Automatisierung wird kommen. Entweder ist man vorbereitet oder man geht unter. Verbieten und Hindern sind direkte Wege in den Untergang.



  • Das Autonome Fahren hilft nur Google & Co. weiter. Die können dann schön Daten sammeln, wohin man fährt. Super für die Werbung usw. Eigentlich wird das Datensammeln vom PC und Smartphone auf das Auto ausgeweitet.

    Ich wills bzw. brauche es nicht. Ich will so fahren, wie ich will, und nicht wie das mein Auto will. Wenn ich jemanden auf der BAB überholen will, dann mache ich das. Egal ob ich einen Zeitvorteil habe oder nicht, es ist einfach so.

    Wenn ich nicht selber fahren will, steige ich in ein Taxi, Bus oder Bahn um.



  • SeppJ schrieb:

    Mag sein, dass das auch auf dem Weg dahin schon eine Lösung ist, ich weiß es nicht. Aber ich bin entsetzt, dass sich niemand in der Politik mit dieser Entwicklung beschäftigt (und weite Teile der Gesellschaft ebenfalls nicht). Dies ist das Problem der nahen Zukunft. Und zwar wirklich "nahe" im Sinne von "in 5-10 Jahren".

    Naja, Politiker, die sich damit befassen, gibt es schon - die Debatte hat nur keine Öffentlichkeit. Besonders medial: Insbesonders die sog. linken (und damit eigentlich progressiven) Medien sind vollauf mit Trump&Co beschäftigt.
    Aber ja, die Mehrheit der Menschen steckt mental im 16. Jahrhundert fest. Luther sagte: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen. Seitdem wird unheimlich viel Arbeit als Selbstzweck oder als Mittel zur Selbstkasteiung betrieben. Das merkt man an den moderneren hirnlosen Parolen: Sozial ist, was Arbeit schafft oder eben an Trump, der die Jobs zurückholen möchte, um "America great again" zu machen.

    Artchi schrieb:

    Ich wills bzw. brauche es nicht. Ich will so fahren, wie ich will, und nicht wie das mein Auto will. Wenn ich jemanden auf der BAB überholen will, dann mache ich das. Egal ob ich einen Zeitvorteil habe oder nicht, es ist einfach so.

    Wenn ich nicht selber fahren will, steige ich in ein Taxi, Bus oder Bahn um.

    Das kannst du ja gerne machen. Aber so wie Kutschen auf Autobahnen nicht zugelassen sind, kann es passieren, dass dein manuelles Auto auf gewissen Straßen nicht mehr erlaubt sein wird.



  • Hi SeppJ und Jodocus,

    SeppJ schrieb:

    Nein, diese Bedingungen kannst du nicht schaffen. Automatisierung wird kommen. In allen Bereichen. Aus den gleichen Gründen, wie das autonome Fahren kommen wird, weil es einfach viel billiger ist und man somit der Konkurrenz weit voraus ist. Was du machen musst, ist nicht diese Entwicklung aufhalten (das kannst du nicht), sondern dich auf diese Entwicklung vorbereiten.

    Irgendwann in ferner Zukunft, wenn wirklich absolute Vollautomatisierung erreicht ist und kein Mensch auf der Welt mehr arbeitet, wird die Lösung ein bedingungsloses Grundeinkommen sein.

    Jodocus schrieb:

    Aber ja, die Mehrheit der Menschen steckt mental im 16. Jahrhundert fest. Luther sagte: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen. Seitdem wird unheimlich viel Arbeit als Selbstzweck oder als Mittel zur Selbstkasteiung betrieben. Das merkt man an den moderneren hirnlosen Parolen: Sozial ist, was Arbeit schafft oder eben an Trump, der die Jobs zurückholen möchte, um "America great again" zu machen.

    Und den Rest der nicht für die Arbeit gebraucht wird sedieren wir dann mit Diazepam? Wozu eigentlich. Besser gleich einen Test entwickeln, der bei der Geburt die voraussichtliche Intelligenz errechnet und den Rest im Wassereimer ersäufen. Oder machen wir Soylent Green draus? Oder ökologisch unbedenklich kompostieren.

    Einfach mal dran denken, dass Arbeit für die Menschen eine Möglichkeit ist, ihren Wert in der Gesellschaft zu bestimmen und am Monatsende nicht Bittsteller oder Almosenempfänger zu sein, sonder selbstbewuster Forderer des gerechten Lohns für die eigene erbrachte Leistung.

    Möglich dass man das mit der Abfederung durch BGE bei uns noch hinbekommt, aber zumindest in den 3.-Welt-Staten wirds dann nur noch ein paar nützliche Kreative und Milliarden überflüssigen "Menschensondermüll" geben, den man dort unten wahrscheinllich schon bei der Geburt mit dem Kopf gegen die Wand klopft. Oder man lässt sie einfach hungern, aber das löst das Problem auch nicht, wo das hinführt, das sehen wir ja augenbliklich an den "Flüchtlingen".


  • Mod

    muemmel schrieb:

    Hi SeppJ und Jodocus,

    SeppJ schrieb:

    Nein, diese Bedingungen kannst du nicht schaffen. Automatisierung wird kommen. In allen Bereichen. Aus den gleichen Gründen, wie das autonome Fahren kommen wird, weil es einfach viel billiger ist und man somit der Konkurrenz weit voraus ist. Was du machen musst, ist nicht diese Entwicklung aufhalten (das kannst du nicht), sondern dich auf diese Entwicklung vorbereiten.

    Irgendwann in ferner Zukunft, wenn wirklich absolute Vollautomatisierung erreicht ist und kein Mensch auf der Welt mehr arbeitet, wird die Lösung ein bedingungsloses Grundeinkommen sein.

    Jodocus schrieb:

    Aber ja, die Mehrheit der Menschen steckt mental im 16. Jahrhundert fest. Luther sagte: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen. Seitdem wird unheimlich viel Arbeit als Selbstzweck oder als Mittel zur Selbstkasteiung betrieben. Das merkt man an den moderneren hirnlosen Parolen: Sozial ist, was Arbeit schafft oder eben an Trump, der die Jobs zurückholen möchte, um "America great again" zu machen.

    Und den Rest der nicht für die Arbeit gebraucht wird sedieren wir dann mit Diazepam? Wozu eigentlich. Besser gleich einen Test entwickeln, der bei der Geburt die voraussichtliche Intelligenz errechnet und den Rest im Wassereimer ersäufen. Oder machen wir Soylent Green draus? Oder ökologisch unbedenklich kompostieren.

    Nein. Oder zumindest: Wahrscheinlich nicht. Wir müssen uns halt überlegen, wie wir die Übergangszeit gestalten, während der einfache Aufgaben von Maschinen gemacht werden und schwierige noch teilweise von Menschen. Und diese Überlegung braucht man bald, denn die weitere Entwicklung wird fix gehen. Diesen Überlegungen ist durch Polemik sicher schlecht gedient, das Problem ist viel zu ernst und es gibt keine offensichtliche, einfache Lösung. Den Kopf in den Sand zu stecken, den Fortschritt zu leugnen (siehe Artchi: Nur weil er kein autonomes Auto will, heißt das nicht, dass das nicht kommen wird), oder das Kutscherhandwerk staatlich zu fördern, wird jedenfalls nicht funktionieren. Irgendjemand auf der Welt wird automatisieren¹ und dann müssen automatisch alle anderen nachziehen, denn mit der Effizienz der Maschine kann stupide menschliche Arbeit nicht mithalten.

    ¹: Das wird dann übrigens auch die Schiene sein, über die die Automatisierung auch in für viele Leute unvorstellbare Bereiche vordringen wird: Heute wird gerne mit einer gewissen Sentimentalität das menschliche Element betont. Aber wenn {hier Feindbild einbauen} erst einmal eine kluge Maschine als {hier Position mit hoher Verantwortung einsetzen}, und die dann objektiv bessere Ergebnisse erzielt als der Mensch, dann wird ganz schnell nachgezogen. Z.B. "Wenn die Russen eine Maschine zum Planen von Luftschlägen einsetzen..."



  • muemmel schrieb:

    Einfach mal dran denken, dass Arbeit für die Menschen eine Möglichkeit ist, ihren Wert in der Gesellschaft zu bestimmen und am Monatsende nicht Bittsteller oder Almosenempfänger zu sein, sonder selbstbewuster Forderer des gerechten Lohns für die eigene erbrachte Leistung.

    Das ist durchaus ein problematischer Punkt, an dem allerdings weder die Einführung eines BGE, noch die künstliche Aufrechterhaltung eines "Mittelalters" etwas ändern können. Wobei ersteres immerhin eine Massenverelendung auf der einen und eine Hyperakkumulation von Geld auf der anderen Seite verhindert.
    Das Bildungssystem muss mehr denn je Menschen zur Selbstverwirklichung erziehen, um in so einem neuen System leben zu können (und zu wollen). Ist es eine Tatsache, dass es immer Menschen geben wird, die zu so einer intellektuellen Leistung und Selbstreflexion einfach nicht imstande sind? Wenn ja, wäre all das vermutlich weniger ein Problem, wenn Europa z.B. nur noch ~1 Million Einwohner hätte, wenn die gesamte Weltbevölkerung deutlich unter einer Milliarde läge. Ich fürchte, auf kurz oder lang wird es so oder so darauf hinauslaufen - entweder auf die sanfte oder, gnade uns Gott, auf die harte Tour.

    muemmel schrieb:

    Möglich dass man das mit der Abfederung durch BGE bei uns noch hinbekommt, aber zumindest in den 3.-Welt-Staten wirds dann nur noch ein paar nützliche Kreative und Milliarden überflüssigen "Menschensondermüll" geben, den man dort unten wahrscheinllich schon bei der Geburt mit dem Kopf gegen die Wand klopft. Oder man lässt sie einfach hungern, aber das löst das Problem auch nicht, wo das hinführt, das sehen wir ja augenbliklich an den "Flüchtlingen".

    Das ist eben die Grundfrage an das Menschenbild, an der sich die Geister schon scheiden: akzeptiert man, dass eben nicht alle Menschen gleich sind, d.h. manche (nur wie viele?) nicht in der Lage sind, selbsständig Ideen und Pläne zu entwickeln und zu verwirklichen und ihrem Leben selbst von sich aus einen Sinn zu geben? Oder ist dies wirklich nur eine Frage der Erziehung, da man sich schließlich auf jeder intellektuellen Ebene, vom Künstler oder Naturwissenschaftler bis zum Maurer auf seine Weise intellektuell verwirklichen kann? Oder anders herum: wäre jeder Mensch, angenommen er wäre in einer menschenwürdigen und angemessenen Weise bzw. zumindest ohne Armut erzogen worden, in der Lage, eine Berufsaufbildung abzuschließen? Die größte Gefahr für eine Gesellschaft geht m.E. von solchen aus, die keinen Beruf gelernt haben, sei es, weil sie daran gehindert wurden (was es dann zu ändern gilt) oder weil sie dazu nicht in der Lage sind (worüber ich mir nicht sicher bin). Kreativität wird K.I.s noch lange zu schaffen machen - ist dies nicht eine Qualität, die alle Menschen in irgendeiner Weise haben, wenn man sie nur ließe (z.B. durch BGE)?



  • Automatisierung wird kommen. In allen Bereichen.

    Nein.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Automatisierung wird kommen. In allen Bereichen.

    Nein.

    ?
    Du bist doch sonst nicht so einsilbig.



  • Ernst Piech plädiert ebenfalls für Wasserstoff-Antriebe.
    http://www.focus.de/finanzen/news/ernst-piech-porsche-enkel-wettert-gegen-e-autos_id_6372758.html
    E-Cars oder Wasserstoff brauchen allerdings ganz verschiedene Infrastruktur. Zur Zeit fährt der Zug Richtung E-Car ab. Dazu passen nur regenerative Energien, und die sind teuer!



  • Hi,

    es wird mal wieder (wie fast alles bei Merkel) das Pferd vom Schwanz aufgezäumt.
    Da sollen gnadenlos Elektroautos aus dem Hut gezaubert werden, ohne dass es irgend eine solide Basis dafür gäbe.
    Zum einen kann ich mir die Elektroautos nicht mit Windstrom schönrechnen, sondern muss immer die dreckigstew Energieform dafür nehmen (denn die könnte bei Verzicht aus Elektroautos abgeschafft werden). Zum anderen brauch ich mir mit dem Wirkungsgrad nicht in die Taschen zu lügen. Die Wirkungsgradverbesserungen werden durch das hohe Akkugewicht komplett wieder aufgefressen.
    Für einen wirkungsvollen Einsatz von Elektroautos muss zuerst die Energie- und Akkufrage gelöst werden. (Kernfusion)
    Dann muss eine entsprechende internationale Standardisierung aller notwendigen Elemente erfolgen, also vor allemder Akkus und ihrer Anschlüsse. Es macvht keinen Sinn, wenn da jeder sein eigenes Süppchen kocht.
    Und dann muss bis dahin das fahrerlose autonome Fahren realität sein. Es macht keinen Sinn, dass ich alle Straßen mit Ladebuchsen zupflastere. Ein sinnvoller Einsatz von Elektroautos ist nur machbar, wenn die nicht mehr Privateigentum sind, sondern nur noch nach Bedarf gemietet werden, und auch so organisiert sind, dass ich eins anfordere und wenn ich nach ner Viertelstunde runter gehe muss es schon vor der Tür warten. Nach der Fahrt muss es dann selbständig zu einem zentralen Bereitstellungs- und Ladeplatz fahren und sich die nächste Stromladung holen. Für längere Fahrten, z.B. von Münschen nach Hamburg muss das Auto dann automatisch zu ienem passenden Wechselplatz an der Autobahn einen frischgeladen Wagen zum Weiterfahren bestellen, soi dass nur noch das Gepäck umgeladen werden muss, am besten durch automatischen Austausch des Gepäckabteils. Unter diesen Bedingungen kann der größte Teil des Verkehrs elektrifiziert werden. Aber bis dahin sind noch mindestens 30 Jahre Entwicklungsarbeit nötig.
    Auch macht es keinen Sinn, diese Elektrifizierung mit der Gießkanne zu betreiben, sondern das muss an einem Standort beginnen (Berlin, München, Hamburg oder Ruhrgebiet) und dann stück für Stück erweiter werden.
    Was man mit diesem Verfahren in den Grif bekommt ist das Parkplatzproblem und der gewaltige Platzverbrauch des ruhenden Verkehrs. Gleichzeitig wird man damit aber die Menge des fließenden Verkehrs erhöhen, denn jede Fahrt eines Kunden wird dannn aus drei Fahrten bestehen: 1. die Fahrt zum Kunden, 2. die Fahrt des Kunden und 3. die Fahrt zurück zum Lade- und Bereitstellungsplatz.

    Gruß Mümmel



  • Hi,

    wenn schon ein E-Bike so einen Schaden anrichten kann,
    http://www.focus.de/auto/motorrad/autofahrer-in-letzter-sekunde-gerettet-explodierter-e-bike-akku-setzt-parkhaus-in-brand-halbe-million-euro-schaden_id_6611286.html
    Was kann dann mit einem richtigen E-Mobil passieren. Viel Spass beim Arschgrillen.

    Gruß Mümmel



  • Unser damaliger Kaiser hat es doch schon gesagt.
    Ich glaube an das Pferd. Das Automobil wird eine verübergehende Erscheinung sein.
    Kein Feinstaub - dafür etwas Methan und aus dem Pferdemist kann man in der Biogas-Anlage Gas und Energie gewinnen. Was da übrig bleit, dient dann als Dung für die Pferdeweiden und Hafer-Felder. Und im Notfall kann man am Straßenrand sein Pferd an der Grasnabe auftanken (Läßt es mal grasen...) und weiter geht es....
    Wieher


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