2. Berufsausbildung FIAW



  • ShadowClone schrieb:

    Ding ist: Sobald es ein wenig komplexer wird, fehlt dir einfach die Tiefe, die du im Studium lernst. Das kann man natürlich nicht allgemein sagen, aber es ist wahrscheinlich.

    Absoluter Schwachsinn (jedenfalls beim BA). Für einige trift das zu, auch für die meisten hier im Forum, aber für die meisten Absolventen einer FH einfach nicht.

    ShadowClone schrieb:

    Du hast dann viel bessere Aussichten auf einen gut bezahlten und interessanten Job.

    Das ist allerdings sehr wahr.

    Xin schrieb:

    Für FIAE brauchst Du nicht viel. Mathematik läuft eher auf Grundschulniveau.

    Ich frage mich wo du diese Information her hast.

    Xin schrieb:

    und vor allem: Logisch denken.

    Das ist nicht wünschenswert, das ist absolut notwendig.

    Meine Empfehlung. Lass dich ja nicht zu sehr beeindrucken von dem was du hier liest. Das ist absolut NICHT der Standard in der Wirtschaft. Als ich hier angefangen habe mitzulesen, habe ich gedacht ich würde nie nen Job finden weil ich bei mir mega viele Defizite sehe. Mittlerweise denke ich allerdings anders.

    Auch was die Ausbildung angeht. Wir haben Senior-Entwickler in unserer Firma, die haben weder eine Ausbildung, noch ein Studium, denen macht dennoch so schnell keiner was vor. Egal wie schlaue Reden er in einem Forum halten kann (was jetzt nicht heißen soll, dass eine Ausbildung unnötig ist).
    Auch denke ich nicht mehr, dass ein Studium einen unbedingt produktiver / besser macht. Die FiAe in unserem Unternehmen beeindrucken mich jeden Tag aufs neue. Und die Azubis kommen teilweise mit Aufgaben aus der Schule, die echt nicht ohne sind. 3D TicTacToe, A*, Bergsteiger, Dijkstra, Heaps ist schon dabei gewesen.

    Mein Studium war wenigstens 50% ein Mathestudium, 25% absolut unnützes wissen, und 25% echt interessante Sachen. Jetzt, ca ein Jahr nach dem Studium habe ich so viel wieder vergessen, dass ich 90% der Prüfungen auf Anhieb nicht wieder schaffen würde (War allerdings auch nicht so ein Musterstudent wie ShadowClone).

    Gefühlt würde ich sagen, wenn man Studiert, muss man auch nen Master machen, damit sich das wirklich lohnt.

    Der letzte Post ist zwar schon ein bisschen älter, aber vielleicht hilft ja mal eine Meinung von jemandem der nur (unter)durchschnittliche Leistungen auf der FH erbracht hat und überleg ob du dir realistisch zutrauen kannst, überdurchschnittlich zu sein.
    Ich denke oft darüber nach, ob mich eine überdurchschnittlich gute Ausbildung zum FIAE weiter gebracht hätte.



  • Xin schrieb:

    Für FIAE brauchst Du nicht viel. Mathematik läuft eher auf Grundschulniveau.

    Ich frage mich wo du diese Information her hast.[/quote]
    Freunde, die FIAE machen.
    Und - wie Du selbst schreibst - ein Mathestudium wird in Deiner Firma ja offenbar auch nicht vorausgesetzt.

    In der Anwendungsentwicklung ist Mathematik eigentlich kein großes Thema. Wir machen CAD. Die Anwendung ist mathematisch langweilig, lediglich am 3D-Kern arbeiten Informatiker und Mathematiker.

    Xin schrieb:

    Auch was die Ausbildung angeht. Wir haben Senior-Entwickler in unserer Firma, die haben weder eine Ausbildung, noch ein Studium, denen macht dennoch so schnell keiner was vor.

    Wenn denen natürlich keiner was vormacht... irgendwoher müssen die ihr Wissen auch haben.

    Xin schrieb:

    Gefühlt würde ich sagen, wenn man Studiert, muss man auch nen Master machen, damit sich das wirklich lohnt.

    Das Ziel eines Studieren ist eigentlich weniger, dass man etwas kann, sondern dass man gelernt hat, Aufgaben zu lösen, die man nicht kann.

    Xin schrieb:

    Ich denke oft darüber nach, ob mich eine überdurchschnittlich gute Ausbildung zum FIAE weiter gebracht hätte.

    Ich habe noch keine überdurchschnittlich gute Ausbildung zum FIAE gesehen -
    hoffe ich. 😉



  • Naja, ich hab zuvor auch eine Ausbildung als FIAE gemacht und da gab es gar keine Mathematik. Ich hatte auch keine Algorithmen gelernt, sondern nur ein bisschen Java und ein bisschen OO, dafür aber ein bisschen Elektro-Zeugs.
    Wenn ich lese, dass andere Azubis A*, Dijkstra etc. lernen, dann bringt mich das schon zum Erstaunen, aber ich glaube trotzdem, dass das nicht die Regel ist.
    Ferner wollte ich 4lex94 nicht demotivieren, sondern im Gegenteil, erst recht anspornen. Es stimmt schon, dass man kein Crack sein muss für viele Aufgaben. Es kommt ganz auf das Aufgabengebiet an.



  • Xin schrieb:

    WtfWpf schrieb:

    Xin schrieb:

    Für FIAE brauchst Du nicht viel. Mathematik läuft eher auf Grundschulniveau.

    Ich frage mich wo du diese Information her hast.

    Freunde, die FIAE machen.
    Und - wie Du selbst schreibst - ein Mathestudium wird in Deiner Firma ja offenbar auch nicht vorausgesetzt.

    Nein wird es nicht. Aber darum geht es ja. Ein Großteil der Stellen setzt das einfach nicht voraus. Und doch arbeiten dort BA und FIAE gemeinsam an Projekten. Und zwar sehr erfolgreich.

    Xin schrieb:

    In der Anwendungsentwicklung ist Mathematik eigentlich kein großes Thema. Wir machen CAD. Die Anwendung ist mathematisch langweilig, lediglich am 3D-Kern arbeiten Informatiker und Mathematiker.

    Da macht das vielleicht auch Sinn. Aber da wird dann vermutlich auch kein (unter)durchschnittlicher BA eigestellt.

    Xin schrieb:

    Xin schrieb:

    Auch was die Ausbildung angeht. Wir haben Senior-Entwickler in unserer Firma, die haben weder eine Ausbildung, noch ein Studium, denen macht dennoch so schnell keiner was vor.

    Wenn denen natürlich keiner was vormacht... irgendwoher müssen die ihr Wissen auch haben.

    Natürlich haben die Ihr wissen auch irgendwoher. Aber das haben sie auch ohne Studium geschafft. Worum es mir eigentlich geht, ist das für die meisten Stellen einfach kein Studium gebraucht wird und man sich die Informationen selbst zusammen suchen kann wenn man nur ein bisschen fleißig und interessiert ist.
    Bei höhrer Mathematik ist das sicher nicht mal eben so gemacht. Da ist das Studium dann sinnvoll. Aber wie gesagt, vermutlich dann auch nur für wirklich gute Studenten.

    Xin schrieb:

    Xin schrieb:

    Gefühlt würde ich sagen, wenn man Studiert, muss man auch nen Master machen, damit sich das wirklich lohnt.

    Das Ziel eines Studieren ist eigentlich weniger, dass man etwas kann, sondern dass man gelernt hat, Aufgaben zu lösen, die man nicht kann.

    Das ist glaube ich in der Ausbildung nicht so viel anders. Jedenfalls vermittlen mir unsere Azubis nicht den eindruck, dass es anders ist.

    Xin schrieb:

    Xin schrieb:

    Ich denke oft darüber nach, ob mich eine überdurchschnittlich gute Ausbildung zum FIAE weiter gebracht hätte.

    Ich habe noch keine überdurchschnittlich gute Ausbildung zum FIAE gesehen -
    hoffe ich. 😉

    Woher die Hoffnung? Ich habe auf jedenfall schon gute und schlechte Entwickler gesehen, egal ob FIAE oder Ba.

    ShadowClone schrieb:

    Ferner wollte ich 4lex94 nicht demotivieren, sondern im Gegenteil, erst recht anspornen. Es stimmt schon, dass man kein Crack sein muss für viele Aufgaben. Es kommt ganz auf das Aufgabengebiet an.

    Für mich kam es insgesamt so rüber, als würden FIAE nichts taugen und er solle besser studieren. Und da wollte ich gegen sprechen, auch wenn das Jobangebot in Sachen Vielfalt und Bezahlung natürlich besser sind.



  • wtfwpf schrieb:

    Xin schrieb:

    Für FIAE brauchst Du nicht viel. Mathematik läuft eher auf Grundschulniveau.

    Ich frage mich wo du diese Information her hast.

    Alles was vor der Uni kommt ist doch in Wirklichkeit nur Rechnen, hat mit Mathe nichts zu tun. Jemand der eine Ausbildung macht lernt definitiv keine Mathematik. Mag sein dass er etwas Vektorrechnung, Formelumformen oder ähnliches lernt. Aber das wars dann auch schon.
    Von linearer Algebra, diskreter Mathematik oder numerischer Mathematik hat doch so jemand keine Ahnung.

    Und die Azubis kommen teilweise mit Aufgaben aus der Schule, die echt nicht ohne sind. 3D TicTacToe, A*, Bergsteiger, Dijkstra, Heaps ist schon dabei gewesen.

    es ist ein Unterschied, irgendeinen vorgegebenen Algorithmus runterzutippen, und diesen auch wirklich zu verstehen. Du sprichst A* und Dijkstra an - das sind Algorithmen die auf Graphen arbeiten. Habe ich eine Vorlesung zu diskreter Mathematik besucht, so hab ich ein ganz anderes Verständnis der Materie als wenn ich nur das Zeug runtertippe.
    Gleiches bei 3D: 3D programmieren macht doch erst Sinn wenn man versteht, was Transformationsmatrizen, homogene Koordinaten, ein Skalarprodukt, ... sind. Ohne das Wissen schafft man ja nicht mal einen einfachen Shader zu programmieren.

    Eine Ausbildung hat durchaus einen Sinn. In vielen Bereichen ist es wichtig, solide programmieren zu können sowie die Frameworks zu kennen.
    Aber sobald es in irgendeiner Form theoretischer wird, hat jemand, der studiert hat, die Nase vorne. Ob das nun der von Xin angesprochene 3D Kern des CAD Programms ist, oder ein Programm welches mit statistischen Methoden "big data" untersucht, oder ein Compiler, der die optimale Registerverwendung mittels Graphen ermittelt...

    Informatik ist natürlich ein großes Gebiet. Aber jedem den die Materie interessiert und sich ein Studium zutraut kann ich das nur empfehlen!
    Das Lernen hört auch nach dem Studium nicht auf. Allerdings kann man sich mit dem aufgebauten Grundlagenwissen auch in absehbarer Zeit in neue Themen einarbeiten.

    P.S.: 21 ist noch kein Alter ... lass dir das gesagt sein. Du darfst noch lange genug arbeiten 😉 Im Zweifelsfall würde ich ein Studium zumindest probieren.



  • Von linearer Algebra, diskreter Mathematik oder numerischer Mathematik hat doch so jemand keine Ahnung.

    Da stimme ich dir zu. Habe ja selbst gesagt, das jedenfalls mein Studium eigentlich mehr ein Mathestudium war.

    es ist ein Unterschied, irgendeinen vorgegebenen Algorithmus runterzutippen, und diesen auch wirklich zu verstehen. Du sprichst A* und Dijkstra an - das sind Algorithmen die auf Graphen arbeiten. Habe ich eine Vorlesung zu diskreter Mathematik besucht, so hab ich ein ganz anderes Verständnis der Materie als wenn ich nur das Zeug runtertippe.

    Also jedenfalls bei uns in der Firma achten wir darauf, dass die Azubis auch das Verständnis dafür haben. Ich weiß nicht wie das woanders ist.
    Aber bei mir war so ein Zeug auch 1./2. Semester. So schwer ist das nun wirklich nicht.

    Gleiches bei 3D: 3D programmieren macht doch erst Sinn wenn man versteht, was Transformationsmatrizen, homogene Koordinaten, ein Skalarprodukt, ... sind. Ohne das Wissen schafft man ja nicht mal einen einfachen Shader zu programmieren.

    Könnte ich jetzt auch nicht auf anhieb.

    Aber sobald es in irgendeiner Form theoretischer wird, hat jemand, der studiert hat, die Nase vorne. Ob das nun der von Xin angesprochene 3D Kern des CAD Programms ist, oder ein Programm welches mit statistischen Methoden "big data" untersucht, oder ein Compiler, der die optimale Registerverwendung mittels Graphen ermittelt...

    Natürlich hat er die Nase vorne. Ich habe nie was anderes behauptet. Das setzt aber voraus, dass man die Themen auch wirklich verinnerlicht hat. Ich habe die Nase dort sicher nicht vorne.

    Informatik ist natürlich ein großes Gebiet. Aber jedem den die Materie interessiert und sich ein Studium zutraut kann ich das nur empfehlen!

    Das kann ich aus eigener Erfahrung jedenfalls nicht einfach so.
    Da ich keine Ausbildung habe kann ich schlecht abschätzen was ich da gelernt hätte. Aber in meiner jetzigen Firma haben wir viele FIAE die jedenfalls was Algorithmik und Architektur angeht effizienter und besser arbeiten als ich. Für Aufgaben wie Xin sie macht bin ich aber glaube ich einfach nicht gut genug.
    Daher frage ich mich oft, ob eine Ausbildung für mich nicht die bessere Wahl gewesen wäre. Ein Studium kann man dann ja immernoch machen.

    Wie sieht ShadowClone das denn? Ich meine er hat eine Ausbildung vorweg gemacht. Ich kann mir vorstellen, dass das echt Sinn macht. Wenn man dann so wie ich nach dem Studium merkt, das trotz dem vielen lernen einfach nicht so viel hängen geblieben ist wie bei Xin, dann hat man wenigstens die Ausbildung und denkt nicht ständig man ist zu blöd für jeden zweiten Job.



  • WIe ihr dem Mann zusprecht, er solle unbedingt studieren, ist irgendwie süß. Ich würde ihn jedoch nichtmal als FIAE-Azubi reinlassen.



  • wtfwpf schrieb:

    Wie sieht ShadowClone das denn? Ich meine er hat eine Ausbildung vorweg gemacht. Ich kann mir vorstellen, dass das echt Sinn macht. Wenn man dann so wie ich nach dem Studium merkt, das trotz dem vielen lernen einfach nicht so viel hängen geblieben ist wie bei Xin, dann hat man wenigstens die Ausbildung und denkt nicht ständig man ist zu blöd für jeden zweiten Job.

    Also erst mal, ist das ganz normal, dass vieles nicht mehr einfach so abrufbereit ist, weil man das nur einmal gebraucht hat. Wenn das Informatikstudium z. B. wenig technisch ist, dann vergisst man schnell was ein Skalarprodukt, eine Scherung, Fourierreihen etc. sind. Bei mir ist das Thema auch erst wieder mit den entsprechenden Fächern und Spezialisierungen hochgekommen, aber ich hätte das auch wunderbar umgehen können, wenn ich reines Software-Engineering und ein paar Fächer aus dem Studium Generale gewählt hätte.
    Und so Dinge wie Architektur und Patterns lernt man nur durch die Anwendung. Ich hatte einen Prof, der uns im Zweier-Team hat Spiele machen lassen. Wir mussten dabei alle unsere Architektur- und Pattern-Kenntnisse anwenden, auch Clean Code, DRY, Software-Metriken und das mit 100% Testabdeckung (außer GUI) etc. Die Architektur, DRY und Software-Metriken konnte man tatsächlich mit Tools wie Sonar und Structure 101 messen. So wurde also sichergestellt, dass man Qualität auch einigermaßen kontrollieren und messen kann.
    Die angewandten Patterns mussten wir bei Präsentation vorstellen. Das alles war jedoch auf verschiedene Fächer in drei Semester verteilt und so wurde unser Spiel zunehmend komplexer und das hatte schon einen gewissen Lerneffekt.
    Aber wenn ich einfach nur eine Vorlesung mit Patterns und Architektur habe, ohne dass ich das anwenden kann, dann ist das tatsächlich verschenkte Zeit. Dann dient die Vorlesung höchstens als Nachschlagewerk.

    Die Ausbildung hat mir nicht zugesagt, da sie wirklich zu speziell war (Lotus Notes) und ich kein Fachidiot werden wollte. Ferner wollte ich tiefer in die Computer Science Materie eintauchen. Also Protokolle, Rechnerarchitekturen, Betriebssysteme, Systemprogrammierung, Bildverarbeitung etc.
    Das alles hat mir die Ausbildung nicht geboten und ich wäre so nie ein guter Informatiker geworden. Das, was unter der Haube passierte, war mir viel zu sehr Magic als dass ich mich damit abgefunden hätte das nicht zu ändern.
    Trotz allem ist es nie verkehrt zuerst eine Ausbildung zu machen und dann zu studieren, wenn man merkt, dass man nicht zufriedengestellt ist. Die Ausbildung war eine gute Vorbereitung, aber das kann ein technisches Gymnasium oder Berufskolleg auch sein. Ich kenne aber auch Leute, die den umgekehrten Weg gingen. Also zuerst mit dem Studium angefangen und dann abgebrochen haben, um eine Ausbildung zu beginnen. Solche Leute finden i. d. R. auch schnell eine Ausbildungsstelle.

    @volker: Bitte, wenn man nichts konstruktives beizutragen hat, dann einfach ruhig sein! Du wärst damals auch so ein Mensch gewesen, der mir damals, als ich schlecht war, zu verstehen gegeben hätte, dass ich höchstens für McDonalds und Co. geeignet wäre. Gut, dass ich auf Leute wie dir nicht gehört habe, aber leicht habt ihr mir es trotzdem nicht gemacht! Einfach nur überflüssig so eine Menschenverachtung und sie geht immer mit einem Minderwertigkeitskomplex einher, denn Menschen mit Selbstbewusstsein haben so etwas einfach nicht nötig!



  • wtfwpf schrieb:

    Informatik ist natürlich ein großes Gebiet. Aber jedem den die Materie interessiert und sich ein Studium zutraut kann ich das nur empfehlen!

    Das kann ich aus eigener Erfahrung jedenfalls nicht einfach so.
    Da ich keine Ausbildung habe kann ich schlecht abschätzen was ich da gelernt hätte. Aber in meiner jetzigen Firma haben wir viele FIAE die jedenfalls was Algorithmik und Architektur angeht effizienter und besser arbeiten als ich. Für Aufgaben wie Xin sie macht bin ich aber glaube ich einfach nicht gut genug.
    Daher frage ich mich oft, ob eine Ausbildung für mich nicht die bessere Wahl gewesen wäre. Ein Studium kann man dann ja immernoch machen.

    Ich denke, es kommt stark drauf an was man sich vom Studium erwartet. Was du mit Architektur ansprichst, kann durchaus sein. Architektur hat viel auch mit Bauchgefühl (d.h. praktische Erfahrung) zu tun, wie stark man etwas wegabstrahiert bzw. verallgemeinert.
    Alle Designpatterns runterprogrammieren macht noch keine gute Architektur aus. Manchmal ist es besser, einfache Dinge einfach zu halten.
    Bei Algorithmen wundert es mich ehrlichgesagt, hier sehe eher eine der Stärke der Uniabsolventen.

    In meinen Augen denkst du von dir schlechter als du bist. Auch wenn du gewisse Dinge wieder vergessen hast (das tut jeder), so hast du dir über die Jahre ja trotzdem ein solides Basiswissen aufgebaut.

    WIe ihr dem Mann zusprecht, er solle unbedingt studieren, ist irgendwie süß. Ich würde ihn jedoch nichtmal als FIAE-Azubi reinlassen.

    Woher soll man wissen, ob ein Studium was für einen ist, wenn man es nicht probiert? Im schlimmsten Fall hört man nach einem Semester wieder auf.



  • wtfwpf schrieb:

    Xin schrieb:

    In der Anwendungsentwicklung ist Mathematik eigentlich kein großes Thema. Wir machen CAD. Die Anwendung ist mathematisch langweilig, lediglich am 3D-Kern arbeiten Informatiker und Mathematiker.

    Da macht das vielleicht auch Sinn. Aber da wird dann vermutlich auch kein (unter)durchschnittlicher BA eigestellt.

    Wie in allen Firmen ist es eine Mischung aus Können, Bereitschaft sich weiterzubilden, Auftreten, Gehaltsvorstellungen...

    Ein Freund von mir hat sich einen Job im IT-Sektor beschafft, in dem er im Bewerbungsgespräch die Worte "Ich kann nix, aber dafür bin ich billig." verwandt hat.
    Er hat dann danach Informatik studiert.
    Heute ist er nicht mehr billig.

    wtfwpf schrieb:

    Xin schrieb:

    Wenn denen natürlich keiner was vormacht... irgendwoher müssen die ihr Wissen auch haben.

    Natürlich haben die Ihr wissen auch irgendwoher. Aber das haben sie auch ohne Studium geschafft. Worum es mir eigentlich geht, ist das für die meisten Stellen einfach kein Studium gebraucht wird und man sich die Informationen selbst zusammen suchen kann wenn man nur ein bisschen fleißig und interessiert ist.
    Bei höhrer Mathematik ist das sicher nicht mal eben so gemacht. Da ist das Studium dann sinnvoll. Aber wie gesagt, vermutlich dann auch nur für wirklich gute Studenten.

    Habe mir kürzlich erst wieder ein gebrauchtes Mathebuch für 5 Euro gekauft. Das schöne an Mathe ist ja, dass der Stoff ja nicht wirklich neu ist.

    Erwarte vom Studium nicht zu viel. Es ist die Aufforderung sich mit Dingen zu beschäftigen. Du bist Student, so dass du einen Beruf hast - nämlich Student - was bedeutet, dass Du Zeit hast zu studieren. Professoren geben Dir Anregungen, was Du studieren kannst und fragen Dich mit den Klausuren auf einen Teil wieder ab.
    Was Du aus dem Studium machst, ist Dir überlassen.

    Diese Woche hatte ich ein Gespräch mit einem Doktor, der aus seinem Bachelor erzählte. Wer durchgehend anwesend war, hatte ohne Klausur bestanden. Wenn man einen 5jährigen sediert in die Vorlesung legt, wäre er in der Lage einen Bachelor zu schaffen. Der Bachelor kann hier auch hinderlich sein, wenn man die Erwartungen nicht erfüllen kann, die an einen Bachelor gestellt werden.

    wtfwpf schrieb:

    Xin schrieb:

    Ich habe noch keine überdurchschnittlich gute Ausbildung zum FIAE gesehen -
    hoffe ich. 😉

    Woher die Hoffnung? Ich habe auf jedenfall schon gute und schlechte Entwickler gesehen, egal ob FIAE oder Ba.

    Bei FIAEs habe ich häufig Grundlagen erklären müssen. Ich erzählte einem (erfahrenen) FIAE mal, dass ein Freund von mir in seiner Firma angesprochen wurde, wieso ein Test nicht läuft. Man musste eine hexadezimale Zahl eingeben, aber dann brauch der Test ab. Also lies er sich das vorführen. Sie gaben "x" ein. Dann erklärte mein Freund den Leuten, was hexadezimale Zahlen sind. Anschließend versuchten sie es erneut. Die Tester gaben dann "r" ein.

    Die Story kam beim FIAE nicht an.
    Nachdem ich erklärt hatte, was hexadezimale Zahlen sind, war die Geschichte für ihn weniger amüsant als für mich.

    Ein anderer Freund von mir wird sich ab August FIAE nennen dürfen, wenn er es nicht vergeigt. Um es zu vergeigen muss man sich durchaus anstrengen.
    Ich rege seit Beginn der Ausbildung ernsthaft an, sich mal mit Programmierung auseinander zu setzen... es geht aber offenbar auch so, schließlich muss in der Prüfung nicht programmiert werden.

    Wenn ich bereits überdurchschnittliche FIAEs gesehen habe, dann möchte ich nicht wissen, was unterdurchschnittliche FIAEs sind.

    wtfwpf schrieb:

    Für mich kam es insgesamt so rüber, als würden FIAE nichts taugen und er solle besser studieren. Und da wollte ich gegen sprechen, auch wenn das Jobangebot in Sachen Vielfalt und Bezahlung natürlich besser sind.

    Wenn man studiert hat ist die Chance einen Job zu bekommen besser. Auch als studierte Informatiker wird man nicht reich, aber die Pappe gibt einem Zutritt zu einigen Jobs, für die FIAEs gar nicht erst gefragt werden oder diese wirklich SEHR überzeugend rüberkommen müssen.

    wtfwpf schrieb:

    Wie sieht ShadowClone das denn? Ich meine er hat eine Ausbildung vorweg gemacht. Ich kann mir vorstellen, dass das echt Sinn macht. Wenn man dann so wie ich nach dem Studium merkt, das trotz dem vielen lernen einfach nicht so viel hängen geblieben ist wie bei Xin, dann hat man wenigstens die Ausbildung und denkt nicht ständig man ist zu blöd für jeden zweiten Job.

    Ähh... bitte nicht überbewerten. Wie ShadowClone schon anführte: Die Hälfte vergisst man wieder. Ich erinnere mich, dass es Partielle Integration gab und spezielle Regeln zur Division und Logarithmen und ich habe die Bücher da, um das nachzuschlagen, aber mal eben aus dem Kopf geht da gar nix mehr.
    Ich brauche es im Alltag einfach zur Zeit nicht.

    Ich habe die Grundlagen für 3D-Konstruktion im Kopf, kann mit Matrizen rechnen etc. aber im Kopf habe ich wieder vermutlich jeder normale Mensch genau das, was ich im Alltag brauche und den Rest muss ich mir aneignen, sobald ich es brauche.

    An der Stelle kommt (im Idealfall) der Unterschied zwischen FIAE und Bachelor zum Tragen: Die Bachelorurkunde bescheinigt, dass der Bachelor sich selbstständig Dinge beibringen kann, also auch mit Aufgaben beauftragt werden kann, für die er nicht ausgebildet wurde.

    Es ist nicht ausgeschlossen, dass der FIAE das auch kann! Auch ein FIAE beschäftigt sich im Job ja auch mit neueren Technologien etc.
    Aber eine Ausbildung ist vorrangig dafür da, eine Person auf ein gewisses Level zu begleiten und dann kann die Person, was man ihr beigebracht hat, während ein Studium einen Überblick vermittelt und man sich dann selbst damit beschäftigen muss, wenn man was schaffen will.
    Entsprechend wird eine Ausbildung vorrangig von Leuten in Anspruch genommen, die sich eben weniger selbstmotiviert mit Lerninhalten beschäftigen können. Wer das kann, hat (sofern nichts gravierendes im Leben passiert ist) in der Regel ein Schulzeugnis, was diese Fähigkeit entsprechend widerspiegelt und wählt (sofern nichts gravierendes im Leben passiert ist) daher meist auch den Weg ins Studium.


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