Flüchtlinge polarisieren, Fortsetzung.
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... bisschen spät, der Artikel, nicht? 04.06 ... und die Quote war auf beiden Seiten nicht gerade gut, insgesamt waren da mehr Polizisten (170) als Demonstranten (1) sowie Gegendemonstranten (50). Bad Segeberg ist aber auch ein Kaff mit weniger als 17.000 Einwohnern. Haben die überhaupt irgendwelche Flüchtlingsheime in Schleswig-Holstein? *
Aber das alles zu erwähnen passt natürlich nicht in dein Weltbild, versteh' schon.
EDIT: *Stellt sich heraus: anscheinend ja, 2015 hat man 30 Angriffe auf Flüchtlingsheime registriert.
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dachschaden schrieb:
... bisschen spät, der Artikel, nicht? 04.06 ...
Okay, dann mal etwas Aktuelleres und Krasseres. Der rechtsextreme Idiot und Hassprediger Jürgen Elsässer ruft zum Terrorismus gegen Moslems auf, weil gestern ein verrückter Pistolero in München ein Blutbad veranstaltete:
1.) Sofortige Schließung der Grenzen. Kein Moslem darf mehr rein oder raus.
2.) Sofortige Abriegelung der Flüchtlingszentren. Keiner darf mehr rein oder raus.
3.) Sofortige Schließung der Moscheen – bis ihre Rolle als Organisatioins- und Anstiftungszentralen des Terrors geklärt ist.
4.) Sofortige Verhaftung der islamischen Gefährder, über die Polizei und Verfassungsschutz Listen angelegt haben. Wenn da nicht mindestens MEHRERE HUNDERT dieser Typen in U-Haft gehen, muss man von Verrat ausgehen.
5.) Für die Aufgaben 1) bis 4) muss Bundeswehr herangezogen werden. Wir sind im Krieg – und es geht um Landesverteidigung!
https://juergenelsaesser.wordpress.com/2016/07/22/terror-in-muenchen-krieg-gegen-deutschland/
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Andromeda schrieb:
Der rechtsextreme Idiot
Wieso bezeichnest du ihn als Privatperson?
Andromeda schrieb:
ruft zum Terrorismus gegen Moslems auf
Ach, Terrorismus? Na, dann schauen wir mal:
1.) Sofortige Schließung der Grenzen. Kein Moslem darf mehr rein oder raus.
Da gibt es ein Ding namens "Schengener Abkommen", welches Freizügigkeit für Personen und Waren innerhalb der Unterzeichnerstaaten regelt. Das einzige, was man in der Hinsicht machen kann, ist Frontex aufzustocken, damit sie nicht einmal in den Schengener Raum kommen. Und sorry, aber wegen 9 Toten durch einen Amokläufer den Notstand auszurufen (in dem meines Wissens temporär die Grenzen dichtgemacht werden können) halte ich für übertrieben.
Außerdem: keine Moslems mehr raus? Merkwürdig. Selbst die Nazis wollten die Juden erst mal raus haben, bevor sie sie massenweise ermordet haben. Der Sinneswechsel war halt nur logistisch 'ne Vollkatastrophe - erst vertreibt man die Juden in die Nachbarländer, dann sammelt man sie wieder ein und bringt sie in Lager. Vielleicht haben sie dazugelernt?
2.) Sofortige Abriegelung der Flüchtlingszentren. Keiner darf mehr rein oder raus.
Wozu?
3.) Sofortige Schließung der Moscheen – bis ihre Rolle als Organisatioins- und Anstiftungszentralen des Terrors geklärt ist.
Der erste Punkt, dem ich wenigstens emotional zustimmen kann. Denn bisher hat man immer wieder gehört, wie sich Leute in Moscheen radikalisiert haben.
Aber mit der gleichen Begründung könnte man dann auch das Internet dichtmachen, darüber radikalisieren sich Menschen sicherlich noch mehr ... wir müssen es wissen ... ich antworte gerade so jemandem ...
4.) Sofortige Verhaftung der islamischen Gefährder, über die Polizei und Verfassungsschutz Listen angelegt haben.
Geile Idee. Und dann nehmen wir alle V-Leute hoch und verbieten Schützenvereine ... moment, wieso nur islamische Gefährder? Wenn schon, denn schon.
5.) Für die Aufgaben 1) bis 4) muss Bundeswehr herangezogen werden. Wir sind im Krieg – und es geht um Landesverteidigung!
Und mit wem sind wir im Krieg? Mit dem Islam? Mit IS? Der soll mal aufhören, im aktiven Passiv zu reden.
Wie du auf den Trichter kommst, er rufe zum Terrorismus auf, ist mir nicht ganz klar. Die Forderungen sind populistisch und würden eine ganze Bevölkerungsgruppe ohne Not diskriminieren ... aber Terrorismus würde ich das nicht nennen.
EDIT: Huch, "islamisch" mit "islamistisch" verwechselt. Es geht nicht um die Konnotation, ich wollte ihn lediglich akkurat zitieren.
EDIT 2: Außerdem schmeckt mir das, was in München passiert ist, viel zu wenig nach Terror. Es ging ja nicht mal eine Bombe hoch.
EDIT 3:
abbes schrieb:
Mit Bikinimädchen!
Verführerisch.
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dachschaden schrieb:
Wieso bezeichnest du ihn als Privatperson?
Eher als Unperson.
dachschaden schrieb:
Wie du auf den Trichter kommst, er rufe zum Terrorismus auf, ist mir nicht ganz klar.
Er will eine Minderheit gängeln und unterdrücken. Terror ist nicht bloß auf Gewalt beschränkt. Er erinnert mich an Goebbels nach dem Reichtagsbrand.
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Andromeda schrieb:
Eher als Unperson.
Dann verwende keine Worte, deren Bedeutung du nicht kennst.
Andromeda schrieb:
Terror ist nicht bloß auf Gewalt beschränkt.
Gewalt habe ich nicht mal in den Mund genommen. "Terror" ist lateinisch für "Schrecken" - das hätte dir auch die Wikipedia sagen können, übrigens genau wie beim "Idiot".
Und einen "Schrecken" kann ich hier auch nicht erkennen.
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dachschaden schrieb:
Dann verwende keine Worte, deren Bedeutung du nicht kennst
Bleib ganz ruhig. Nicht wieder aufregen.
Und einen "Schrecken" kann ich hier auch nicht erkennen.
Natürlich nicht. Du bist ja auch kein Moslem.
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Sorry, aber wer alle Moslems zu Terroristen erklärt und das komplette Kollektiv bestraft, der hat keine andere Bezeichnung als "kranker Rassist" verdient.
Elsässer ist kein besserer Hassprediger als irgendein radikaler Imam! Alle nehmen ihre Grundlage für ihre Hasspredigen auf reale Vorkommnisse. Wer darauf reinfällt, dem kann man nur wünschen, aus diesem Hassteufelskreis wieder raus zu kommen!
Der Terrorismus gehört natürlich bekämpft und man kann auch darüber diskutieren wie viele Flüchtlinge wir aufnehmen können, aber wer Elsässer zustimmt, der sollte sich unbedingt psychisch behandeln lassen!
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ShadowClone schrieb:
Sorry, aber wer alle Moslems zu Terroristen erklärt und das komplette Kollektiv bestraft, der hat keine andere Bezeichnung als "kranker Rassist" verdient.
Wer alle Nicht-Moslems zu Ungläubigen/Kreuzrittern/etc erklärt und das komplette Kollektiv bestraft, der hat keine andere Bezeichnung als "kranker Terrorist" verdient. Wenn in Europa in regelmäßigen Abständen etwas passiert, braucht man sich nicht über die zunehmend rechte Gesinnung wundern.
Ich behaupte, dass die überwiegend vertretene Meinung zwischen dem Islam und Terrorismus klar unterscheidet. Jedoch wird mit jedem Terroranschlag der Grad zwischen Islam und Terrorismus immer schmaler. Und letztendlich läuft es am Ende des Tages auf die Kernfrage hinaus: "Was interessiert mich, dass 99.99% der Moslems keine Terroristen sind wenn 0.01% der Moslems im wöchentlichen Takt Terroranschläge verüben?". Die genannten Zahlen sind frei angenommen und dürfen bei abweichenden Meinungen angepasst werden. Die Kernaussage bleibt dennoch bestehen.
Was die Flüchtlingskrise angeht: Es wird oft argumentiert, dass nicht die frisch angekommenen Flüchtlinge sondern radikalisierte Islamisten, die seit Generationen in Europa leben, für Anschläge verantwortlich sind. Das mag sein. Aber wen soll diese Argumentation beruhigen? Dann gehen eben in 10-20 Jahren Sprengsätze durch 0.01% radikalisierte Flüchtlinge hoch. Es wird wohl kaum gelingen alle Flüchtlinge in den Mittelstand zu heben um Verzweiflung unter diesen zu vermeiden.
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ShadowClone schrieb:
Sorry, aber wer alle Moslems zu Terroristen erklärt und das komplette Kollektiv bestraft, der hat keine andere Bezeichnung als "kranker Rassist" verdient.
Elsässer ist kein besserer Hassprediger als irgendein radikaler Imam! Alle nehmen ihre Grundlage für ihre Hasspredigen auf reale Vorkommnisse. Wer darauf reinfällt, dem kann man nur wünschen, aus diesem Hassteufelskreis wieder raus zu kommen!
Der Terrorismus gehört natürlich bekämpft und man kann auch darüber diskutieren wie viele Flüchtlinge wir aufnehmen können, aber wer Elsässer zustimmt, der sollte sich unbedingt psychisch behandeln lassen!Elsässer und ISIS ziehen an einem Strang. Sie wollen die Konfrontation; sie wollen Angst und Hass verbreiten.
Btw, es hat ähnlich hetzerische Aussagen von einigen verblödeten AfD-Schwachstrullern gegeben. Werde ick nachher mal posten, wenn ich's nicht vergesse.
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Schneewittchen schrieb:
Jedoch wird mit jedem Terroranschlag der Grad zwischen Islam und Terrorismus immer schmaler.
Dazu ist aber ein hohes Maß an Dummheit und Ahnungslosigkeit nötig.
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ShadowClone schrieb:
Sorry, aber wer alle Moslems zu Terroristen erklärt und das komplette Kollektiv bestraft, der hat keine andere Bezeichnung als "kranker Rassist" verdient.
Ich finde diesen Begriff irgendwie nicht treffend. Es gibt zwar Leute, die von "kulturellem Rassismus" sprechen, aber es gibt schon einen deutlichen Unterschied zum echten Rassismus à la alle Schwarzen sind minderwertige Affenmenschen.
Hier kommt man leicht in Schwierigkeiten: Um Terrorismus abzuwenden (der zu großen Teilen sich nun einmal ideologisch am (sunnitischen) Islam orientiert), müssen nun einmal auch gewisse Moscheen überwacht werden - besonders solche Einrichtungen, die von Saudi-Arabien und der Türkei finanziert werden. Dadurch, dass das bei Christen/Juden/etc. nicht nötig ist, diskriminierst du damit automatisch Muslime, die eben (noch) nichts verbrochen haben ggü. anderen Religionen. Wer hier mit dem Wort "Rassismus" all zu sehr um sich wirft, muss auch die Arbeit der verfassungsschützenden Organe als rassistisch ansehen, weswegen ich da lieber vorsichtig wäre.
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Die Kernfrage ist, ob man die Religionen Christentum und Islam überhaupt miteinander versöhnen kann. Ansonsten ist dieser Konflikt ein ständiger Quell zur Missachtung, Bekehrung oder Schlimmeres. Ein Kampf der Kulturen.
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Jodocus schrieb:
ShadowClone schrieb:
Sorry, aber wer alle Moslems zu Terroristen erklärt und das komplette Kollektiv bestraft, der hat keine andere Bezeichnung als "kranker Rassist" verdient.
Ich finde diesen Begriff irgendwie nicht treffend. Es gibt zwar Leute, die von "kulturellem Rassismus" sprechen, aber es gibt schon einen deutlichen Unterschied zum echten Rassismus à la alle Schwarzen sind minderwertige Affenmenschen.
So sieht es jeder vernünftige Mensch, leider ist die Definition, was alles unter Rassismus fällt dermaßen aus den Fugen geraten, dass heute quasi jeder als Rassist bezeichent werden kann.
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Schneewittchen schrieb:
Ich behaupte, dass die überwiegend vertretene Meinung zwischen dem Islam und Terrorismus klar unterscheidet.
Ich finde diese Unterscheidung nicht wesentlich. Die unterschiedlichen islamischen Strömungen unterscheiden sich vortrefflich darin, welche Textstellen ihrer heiligen Schrift sie ignorieren und anwenden bzw. interpretieren. Terroristen berufen sich auf bestimmte Verse und Textstellen, die Gewalt legitimieren bzw. eine solche Interpretation auch zulassen. Nach meinem Urteil handeln es sich dabei deshalb durchaus um Muslime.
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Erhard Henkes schrieb:
Die Kernfrage ist, ob man die Religionen Christentum und Islam überhaupt miteinander versöhnen kann. Ansonsten ist dieser Konflikt ein ständiger Quell zur Missachtung, Bekehrung oder Schlimmeres. Ein Kampf der Kulturen.
Versöhnen ist, denke ich, die falsche Bezeichnung. Ein miteinander Vereinbaren trifft es wohl eher.
Der Kern des Problems ist hier der Islam an sich. Als die neuste der drei großen monothesitischen Religion kann lediglich dieser auf Judentum und Christentum referenz nehmen.
(Sehr) komprimierte Fassung: Die Juden haben die Heiden gejagt, Jesus jat die Juden aus dem Tempel geschmissen und wurde von ihnen quasi mitgekreuzigt, die Mohammedaner/Mohammend haben Juden und Christen getötet, weil diese keinen Tribut zollen wollten.Worauf ich hinaus will ist, dass der Islam klare Regeln hat, wie er mit Christen und Juden umzugehen hat, während dies umgekehrt nicht der Fall ist.
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Erhard Henkes schrieb:
Die Kernfrage ist, ob man die Religionen Christentum und Islam überhaupt miteinander versöhnen kann. Ansonsten ist dieser Konflikt ein ständiger Quell zur Missachtung, Bekehrung oder Schlimmeres. Ein Kampf der Kulturen.
Das ist kein Kampf zwischen zwei Parteien oder Kulturen. Das Christentum hat doch längst fertig. Auf der muslischmen Terroristenseite gibt es irgendeine allumfassende abstrakte Verschwörungstheorie im Stile von "westlich-bolschewistischem Weltfinanzjudentum" - für sie ist einfach die ganze Welt ein Feind. Das macht für mich nicht jede islamische Strömung zum Feind, sondern nur bestimmte. Und nur, weil mich solche Muslime als Kuffar mit Christen et al. in einen Topf werfen, heißt das noch lange nicht, dass ich mich hier in einem Kampf der Kulturen an der Seite ausgerechnet von Christen sehe. Man darf nicht zuletzt vergessen, dass dies v.a. ein Kampf zwischen Muslimen war und ist. Nach wie vor sterben am meisten Muslime, nicht Europäer.
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Worauf ich hinaus will ist, dass der Islam klare Regeln hat, wie er mit Christen und Juden umzugehen hat, während dies umgekehrt nicht der Fall ist.
In meiner Kindheit gab es christliche Missionare, die die sogenannten "Heiden" zur wahren Religion zu bekehren suchten. Heute machen diese das noch nicht mal mehr in Deutschland.
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Erhard Henkes schrieb:
Worauf ich hinaus will ist, dass der Islam klare Regeln hat, wie er mit Christen und Juden umzugehen hat, während dies umgekehrt nicht der Fall ist.
In meiner Kindheit gab es christliche Missionare, die die sogenannten "Heiden" zur wahren Religion zu bekehren suchten. Heute machen diese das noch nicht mal mehr in Deutschland.
Logische Folge.
Das Alte Testement ist die Grundlage für das Neue Testament - sagen wir, es wurde christlich reformiert. Daraus resultierend, sollte natürlich auch der neue monothesitische Glaube weiterverbreitet werden.
Das dies eigentlich Jesus' Lehren widerspricht, der den Menschen vor den Glauben stellt, wurde ignoriert. Vielleicht absichtlich, vielleicht nicht.
Die Kirche(n) ist/sind heute anders positioniert.
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Die Lösung könnte eine Überwindung der Religiosität hin zu einer agnostisch/atheistischen Gesellschaft sein.
Leider ist das nur eine theoretische Möglichkeit.
Die Menschheit hat ihre beste Zeit bereits hinter sich.
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Provieh-Programmierer schrieb:
Die Lösung könnte eine Überwindung der Religiosität hin zu einer agnostisch/atheistischen Gesellschaft sein.
Eine Gesellschaft muss seinen Mitgliedern die Möglichkeit geben, u.a. die folgenden Bedürfnisse zu befriedigen:
1. Identitätsstiftung durch gemeinsame Kultur. Ich sehe Sprache als den mit Abstand wichtigsten Bestandteil davon an. Je mehr Menschen die selbe Sprache sprechen, desto geringer dürfte das Konfliktpotential zwischen ihnen sein.
2. Möglichkeit zur Selbstverwirklichung. So unterschiedlich die Menschen sind, so unterschiedlich sind auch die Ansätze dafür. Die liberalen Gesellschaften des Kapitalismus haben sich bisher als am vielseitigsten bewiesen, Räume für Individualisten und Kollektivisten zu schaffen.
Provieh-Programmierer schrieb:
Leider ist das nur eine theoretische Möglichkeit.
Die Menschheit hat ihre beste Zeit bereits hinter sich.
So theoretisch ist das alles nicht. Was du mit bester Zeit meinst, verstehe ich nicht. Es haben jedenfalls noch nie so viele Menschen gelebt wie jetzt, biologisch betrachtet blüht unser Geschlecht.