rechtliche Probleme beim automatisierten Fahren



  • Wie seht ihr die rechtlichen Probleme beim automatisierten Fahren?



  • Aus meiner Sicht ist das ohne eine Anpassung von Gesetzen bzw. der Strassenverkehrsordnung nicht zulaessig. Maschinen tragen keine Verantwortung. Momentan traegt der Fahrzeuglenker die Verantwortung. Der Fahrzeuglenker muss darauf achten, dass er immer die Kontrolle ueber das Fahrzeug hat. Bevor nicht ensteprechende Verordnungen erlassen werden, die die Benutzung autonomer Fahrzeuge regeln, ist dies schlicht verboten.



  • Und wie würdest du die "Maschinen-Haftung" gesetzlich regeln?



  • dfsdfs schrieb:

    Und wie würdest du die "Maschinen-Haftung" gesetzlich regeln?

    Das wird wohl auf eine Herstellerhaftung hinauslaufen.

    Ich kann mir auch vorstellen, dass der Hersteller im Vorfeld nachweisen muss, dass sich die Maschine gutmuetig verhaelt. Wird schwierig sein, wenn in dem Zusammenhang Methoden des Maschinenlernens zur Anwendung kommen, die man nicht im Detail verstehen kann. ...zum Beispiel Deep Learning.



  • Gregor schrieb:

    dfsdfs schrieb:

    Und wie würdest du die "Maschinen-Haftung" gesetzlich regeln?

    Das wird wohl auf eine Herstellerhaftung hinauslaufen.

    Haftet dann die Hersteller-Firma oder der Programmierer oder ...?



  • Warten wir erstmal, dass die Änderung des Wiener Abkommens durch ist. Davor brauchen wir uns normalerweise in Europa keine Gedanken machen. Steht doch im Abkommen, dass die Kutsche vom Kutscher und das Auto vom menschlichen Fahrer zu steuern ist.



  • Der Fahrer trägt Verantwortung. Ich sehe da wenig Diskussionpotential. Nur weil ein Computer lenkt trägt er noch lange keine Verantwortung.



  • Der Fahrer trägt Verantwortung. Ich sehe da wenig Diskussionpotential. Nur weil ein Computer lenkt trägt er noch lange keine Verantwortung.

    Da beist sich aber die Katze in den Schwanz.

    Denn ein selbstfahrendes Auto ist eine sehr langweilige Sache, die doch recht schnell ermüdend wirken sollte. Und entweder wird der Fahrer einer anderen Tätigkeit nachgehen oder ein Nickerchen halten. Warum sollte man dann noch selbstfahrende Autos bauen wollen?



  • Bitte ein Bit schrieb:

    Denn ein selbstfahrendes Auto ist eine sehr langweilige Sache, die doch recht schnell ermüdend wirken sollte. Und entweder wird der Fahrer einer anderen Tätigkeit nachgehen oder ein Nickerchen halten.

    Kann mir sehr gut vorstellen, dass es ermüdend ist, wenn man "nichts" zu tun hat. In dem Fall hat man aber etwas zu tun auch wenns nur die Kontrolle von dem ist, was das Auto macht.

    Ich möchte mir keine Welt vorstellen, in der die Auto's ohne Kontrolle fahren. - Der kleinste Sensor-Fehler und es gibt unnötig Todesopfer. - Sorry, aber die Kontrolle über das Fahrzeug kann die Software gern übernehmen aber nicht ohne dass der Fahrer auch am fahren beteiligt ist.



  • inflames2k schrieb:

    Ich möchte mir keine Welt vorstellen, in der die Auto's ohne Kontrolle fahren. - Der kleinste Sensor-Fehler und es gibt unnötig Todesopfer. - Sorry, aber die Kontrolle über das Fahrzeug kann die Software gern übernehmen aber nicht ohne dass der Fahrer auch am fahren beteiligt ist.

    Automatisiertes Fahren soll aber sicherer als menschliche Fahrer sein.



  • FTFY

    inflames2k schrieb:

    Der kleinste SensorFahrer-Fehler und es gibt unnötig Todesopfer.

    Zweifelt ihr wirklich daran, daß das automatisierte Fahren kommen wird und daß es viel sicherer als manuelles Fahren sein wird?
    Computer sind nicht so oft besoffen und so schnell müde und abgelenkt sind die wohl auch nicht 😉



  • Shade Of Mine schrieb:

    Der Fahrer trägt Verantwortung. Ich sehe da wenig Diskussionpotential. Nur weil ein Computer lenkt trägt er noch lange keine Verantwortung.

    Bei einem selbstfahrenden Auto gibt es aber einfach keinen menschlichen Fahrer. Da koennten ja Autos voellig ohne Insassen unterwegs sein.



  • Th69 schrieb:

    Zweifelt ihr wirklich daran, daß das automatisierte Fahren kommen wird und daß es viel sicherer als manuelles Fahren sein wird?
    Computer sind nicht so oft besoffen und so schnell müde und abgelenkt sind die wohl auch nicht 😉

    Bisher habe ich Bilder von selbstfahrenden Autos nur bei strahlendem Sonnenschein gesehen. Die sollen mal zeigen, wie ein selbstfahrendes Auto nachts bei starkem Schneefall durch eine Autobahnbaustelle mit kaputten Fahrbahnmarkierungen faehrt.



  • inflames2k schrieb:

    Bitte ein Bit schrieb:

    Denn ein selbstfahrendes Auto ist eine sehr langweilige Sache, die doch recht schnell ermüdend wirken sollte. Und entweder wird der Fahrer einer anderen Tätigkeit nachgehen oder ein Nickerchen halten.

    Kann mir sehr gut vorstellen, dass es ermüdend ist, wenn man "nichts" zu tun hat. In dem Fall hat man aber etwas zu tun auch wenns nur die Kontrolle von dem ist, was das Auto macht.

    Das ist doch Quatsch mit Sosse.
    Zugucken ob die Maschine nen Fehler macht ist schneller ermüdend als in die Luft gucken und nix tun.



  • Für mich ist die Sache relativ einfach. Zivilrechtlich haftet der Fahrer. Bzw. dessen Versicherung. Und wenn sich herausstellt, dass autonomes Fahren statistisch sicherer ist, als manuelles, dann werden das die Versicherungen auch mitmachen. Gegebenenfalls muss man hier Gesetze anpassen, auch dass die Herstellerhaftung explizit beschränkt wird.

    Strafrechtlich ist die Sache auch klar: wenn der Fahrer das Auto nicht persönlich kontrolliert, fehlt der Vorsatz. Fahrlässigkeit dürfte auch nicht gegeben sein, somit sind eventuelle Unfälle autonomer Autos strafrechtlich belanglos.

    Grundsätzlich unterscheidet sich das nicht wesentlich von anderen komplexen technischen Systemen. Man muss lediglich akzeptieren, dass ein gewisses technisches Restrisiko verbleibt, dafür ist aber das menschliche Risiko deutlich reduziert.



  • Dieser Thread wurde von Moderator/in SeppJ aus dem Forum Rund um die Programmierung in das Forum Neuigkeiten aus der realen Welt verschoben.

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  • ipsec schrieb:

    Strafrechtlich ist die Sache auch klar: wenn der Fahrer das Auto nicht persönlich kontrolliert, fehlt der Vorsatz. Fahrlässigkeit dürfte auch nicht gegeben sein, somit sind eventuelle Unfälle autonomer Autos strafrechtlich belanglos.

    Er. Also das ist mMn. alles andere als klar. Zumindest der Teil mit der Fahrlässigkeit.



  • hustbaer schrieb:

    Also das ist mMn. alles andere als klar. Zumindest der Teil mit der Fahrlässigkeit.

    Fahrlässigkeit bedeutet, dass man damit rechnen muss oder billigend in Kauf nimmt, durch das Fahren mit dem autonomen Auto eine Straftat zu begehen (z.B. eine Körperverletzung). Ich glaube nicht, dass das abstrakte Risiko, dass das Fahrzeug einen Unfall bauen kann, dafür ausreicht. Dann dürfte man sich in gar kein Auto mehr setzen, eine Fahrt ist immer mit einem Risiko verbunden.

    Wenn man ein autonomes Fahrzeug benutzt, welches intensiv getestet und zugelassen wurde für die Straße, glaube ich nicht, dass einem im Falle eines Unfalls Fahrlässigkeit unterstellt werden kann in dem Sinne, dass man damit rechnen musste, dass es zu diesem Unfall kommt. Der Fall wäre z.B. anders, wenn das Auto nicht für Schneefall ausgelegt ist und man es trotzdem bei Schneefall benutzt.

    Ich bin aber kein Jurist und das ist generell ein komplexes Thema. Schlussendlich kann man nur die Entscheidungen der Gerichte abwarten. Aber meine Vermutung ist, dass man für diese Thematik das Strafrecht nicht ändern muss.

    Noch ein Gedanke zum Abschluss: wie sieht es denn aus, wenn man ein Taxi benutzt und der Taxifahrer einen Unfall baut? Hat man dann selbst fahrlässig gehandelt, weil man diese Möglichkeit in Betracht hätte ziehen müssen? Oder macht es einen Unterschied, dass die strafrechtliche Schuld vom Taxifahrer „abgefangen“ werden kann, vom autonomen Auto aber nicht?



  • Strafrechtlich relevant könnte hier wohl §315b StGb - Gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr sein.



  • Seh ich bei einem getesteten und zugelassenen Fahrzeug nicht.


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