Verdienen Informatiker zu wenig im Vergleich zu dem was sie leisten und verantworten müssen?



  • loggi schrieb:

    Hallo,

    da die meisten Projekte fehlschlagen

    ist das wirklich so?



  • zurück zum Thema:
    das Gehalt ist eigentlich ganz ok, man kann gut davon leben. Reich wird man (als Angestellter) aber definitiv nicht.
    Einstiegsgehalt liegt wohl irgendwo bei 3000 Euro brutto pro Monat. Hängt auch vom Aufgabengebiet ab. Wenn man im technischen Bereich ohne Führungsverantwortung bleibt, so ist wohl eine Grenze irgendwo bei 5000-6000 Euro im Monat (meine Erfahrungswerte durchs Hörensagen).

    Eine andere Frage ist, wie es mit 50+ dann aussieht - das weiß ich auch noch nicht. Wir haben in der Firma schon ein paar 50+ Personen, die hoffen halt alle dass die Firma bis zur Pension noch durchhält. Ich denke, ein Jobwechsel ist auch mit 50+ noch möglich, aber wahrscheinlich muss man Gehaltseinbußen hinnehmen.



  • Zur Jahrtausendwende bekam man als Informatiker > 10000 DM pro Monat.
    Ich weiß das, weil ich jemanden kenne, der in einer Bank arbeitete und der wusste natürlich die Gehälter von seinen Kunden unter denen sich auch Informatiker befanden.

    Das bedeutet also im Klartext.
    Über die Jahre hinweg haben sich Informatiker mit immer niedrigeren Löhnen abspeisen lassen.
    Wenn man seinen Lohn nicht fordert, dann braucht man sich nicht wundern, wenn man nur ganz wenig bekommt.



  • Das komt aber auch auf den Bereich an. Wo du schon von Banken sprichst: Die haben auch heute immer nochuraltes Cobol am laufen. Da gibts wenig Nachwuchs was die Gehälter dort natürlich steigen lässt. Mit Feld/Wald/Wiesen C# Standardanwendungen wirst du da schwer an deren Regionen rankommen.



  • loggi schrieb:

    da die meisten Projekte fehlschlagen, finde ich sogar das einige Informatiker zuviel verdienen.

    Ach und das ist ausschließlich den Informatikern geschuldet?

    Nichts für ungut, aber meine Erfahrung ist das es beileibe nicht nur an Informatikern liegt, das Projekte fehlschlagen (Nach persönlicher Erfahrung würde ich die Anteile eher bei vielleicht ein Drittel, genauso hoch ist aber in der Regel auch die Schuld jeweils bei Auftraggeber und Management zu suchen).

    1. Auftraggeber: Wünscht sich etwas, kann dies aber nicht in Worte fassen. Definiert einige wichtige Anforderungen nicht (z.B. Betriebsblindheit), kümmert sich nicht um die Einführung oder um regelmäßige Rückmeldungen (Keine Zeit für Tests und es darf ja keine Person abgestellt werden)...

    2. Management: Verspricht gerne etwas, das garnicht gehalten werden kann. Die wenigsten im Management hat wirklich IT-Erfahrung, manche holen sich sogar nicht einmal Rat sondern sagen sofort Kunden zu ohne Rücksprachen...

    3. Informatiker: Uneinheitlicher Wissenstand im Projekt. Keine Fachkenntnisse im gefordnerten Bereich. Teilweise keinerlei direkten Kundenkontakt um ggf. bei Unklarheiten direkt nachfragen zu können (Dies ist nicht unbedingt ein Problem der Informatiker sondern Managemententscheidung)...



  • Tyrdal schrieb:

    Das komt aber auch auf den Bereich an. Wo du schon von Banken sprichst: Die haben auch heute immer nochuraltes Cobol am laufen. Da gibts wenig Nachwuchs was die Gehälter dort natürlich steigen lässt. Mit Feld/Wald/Wiesen C# Standardanwendungen wirst du da schwer an deren Regionen rankommen.

    Der Informatiker hat nicht in der Bank gearbeitet, sondern war ein Kunde der Bank.



  • Hi Asc,

    das erinnert mich an die 3 Versionen eines Programms:
    1. das was sivch der Kunde wünscht
    2. das, was der Informatiker/Programmiere glaubt, das es der Kunde wünscht
    3. das, was wer Kunde dann wirklich bekommt.
    Vielfach haben die 3 Versionen so gut wie keine Schnittpunkte.

    Voraussetzung für ein erfolgreiches Projekt ist
    1. das der Kunde nicht denkt, ich bezahle den also soll der mal alleine machen sondern sich aktiv selber mit in sein Projekt mit einbringt.
    2. dass der Softwareentwickler nicht denkt ich bin hier der Fachmann also entscheide ich, sondern sich zuerst mal mit der fachlichen Seite des Projekts befasst und erst wenn die klar ist mit entwickeln anfängt.

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    Voraussetzung für ein erfolgreiches Projekt ist
    1. das der Kunde nicht denkt, ich bezahle den also soll der mal alleine machen sondern sich aktiv selber mit in sein Projekt mit einbringt.
    2. dass der Softwareentwickler nicht denkt ich bin hier der Fachmann also entscheide ich, sondern sich zuerst mal mit der fachlichen Seite des Projekts befasst und erst wenn die klar ist mit entwickeln anfängt.
    ...

    und...
    3. Das Management auch nicht Steine in den Weg legt und sauber managt.



  • Hi Asc,

    asc schrieb:

    muemmel schrieb:

    Voraussetzung für ein erfolgreiches Projekt ist
    1. das der Kunde nicht denkt, ich bezahle den also soll der mal alleine machen sondern sich aktiv selber mit in sein Projekt mit einbringt.
    2. dass der Softwareentwickler nicht denkt ich bin hier der Fachmann also entscheide ich, sondern sich zuerst mal mit der fachlichen Seite des Projekts befasst und erst wenn die klar ist mit entwickeln anfängt.
    ...

    und...
    3. Das Management auch nicht Steine in den Weg legt und sauber managt.

    Ja, das hatte ich vergessen.
    Alternativ das Management sich raushält und nur dafür sorgt, das die Softwareentwickler in Ruhe ihre Arbeit machen können.

    Gruß Mümmel



  • muemmel schrieb:

    Alternativ das Management sich raushält und nur dafür sorgt, das die Softwareentwickler in Ruhe ihre Arbeit machen können.

    Das Management sollte schon irgendwie aktiv sein. Und sei es den Entwicklern neue Informationen zum Projekt zukommen lassen, die diese erhalten haben. Habe mal nach einer feindlichen Übernahme erlebt wie a) Kundenkontakt blockiert wurde und nur durch Zufall (weil es ein Kunde dann doch mal geschafft hat zu den Entwicklern durchzukommen) herausgekommen ist, das eine riesige Liste von Fehlerbeschreibungen nicht weitergegeben wurden ist (Das war etwa 1-2 Monate vor der Versammlung bei dem mitgeteilt wurde das die Firma geschlossen wird).


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