Bayer, Monsanto und TTIP
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Guten Abend,
ich habe mich vor ein paar Tagen gefragt, wie Bayer zu dieser enormen Überbewertung kommt, die von Monsanto ja sogar abgelehnt wurde, da zu gering. Schaut man sich die gegenwärtige Situation Monsantos an, wird es aus meiner Sicht aber etwas klarer: Glyphosat ist aufgrund des bald auslaufenden Patents sowie der normalen Resistenzbildung mittelfristig wohl nicht mehr wirklich relevant für Monsanto. Für Bayer könnte derzeitig die Chance bestehen, ein neues Pestizid in Zusammenarbeit zu entwickeln, wodurch schon einiges an Geld wieder zurückfließen könnte. Außerdem ist Monsanto stark in der Entwicklung von Genetic Modified Organisms (GMOs). In Anbetracht des Freihandelsabkommens TTIP wäre die Chance groß, als erster europäischer Konzern entsprechende GMOs auf den Markt zu bringen, durch die einige der selbst hergestellten Produkte (wie diverse Pflanzenzusätze) eigentlich rudimentär würden. Man könnte das eigene Portfolio auch für den europäischen Markt somit verbreitern, bevor es reell nötig ist, was ich wiederum als sehr vorausschauend bewerten würde. Gibt es hier Meinungen zu dieser Thematik bzw. meiner Hypothese, obwohl ich mich inhaltlich eher kurz gehalten habe? Dinge, die da noch mit reinspielen oder die nicht zusammen passen?
Schönen Abend noch.
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Klingt nach einer vernünftigen Bewertung. Es ist sicher auch relevant, dass Bayer damit sein sonst eher chemisch, medizinisches Portfolio auch in Richtung Saatgut ausstreckt. GMO werden in Zukunft sicher noch wesentlich weiter an Bedeutung gewinnen und Monsanto ist da ganz vorne mit dabei. Und damit meine ich nicht nur die Erschließung des bis jetzt noch praktisch unangetasteten europäischen Marktes, auch weltweit besteht da noch Potential.
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Interessant: http://www.finanzen.net/insidertrades/Bayer
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Ach ja, die IG Farben und ihre dubiosen Praktiken.
Vergiss die Spende für die krebskranken Kinder nicht.
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Hallo zusammen,
zunächst möchte ich sagen, dass ich deiner Bewertung der Lage absolut zustimme.
Nur war ich um ehrlich zu sein schon ein wenig erstaunt das sie das Angebot ausgeschlagen haben.
Glaubt ihr eher das ist ein Poker, weil sie denken, dass ein höheres Angebot kommen wird?
Eigentlich würden sich ja durch eine Zusammenschließung große Chancen für beide entwickeln.Grüße Markus
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Die Insidertrades sprechen ja schon eine recht klare Sprache. Zumindest wenn man sich das Kaufverhalten von Herrn Baumann anschaut.
Wer einen Blick in die Verteilung der Aktien Monsantos wirft, dem wird unter Umständen klar, warum das Angebot abgelehnt wurde. Die Aktien befinden sich größtenteils in Streubesitz. Die Übernahme soll per Barkauf vollzogen werden, so dass die derzeitigen Anleger durch Bayer ausgelöst werden und keine Beteiligung an Monsanto mehr haben. Dementsprechend ist die Hemmschwelle der derzeitigen Anleger vermutlich vergleichsweise hoch, einem Angebot zuzustimmen.
Wer sich an der Geschichte Bayers stört (zumal BASF ebenso in der InteressenGemeinschaft Farben war), der sollte auch die Finger von Siemens, VW u.ä. lassen