Brexit - was bedeutet das für die EU?
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dachschaden schrieb:
Mach' einen Gegenvorschlag. "Manipulative Akteure und kognitiv Suboptimerte" rollt leider nicht so schön von der Zunge.
Das letzte Mal, als ich nachgeschaut habe, hatte der Thread noch "Neue Regeln", nicht "Neues Ruleset" im Titel. Und das ist auch ein Buchstabe kürzer. :p
War 'ne Reminiszenz an Prof84, er liebt Anglizismen. Mußt selber kreativ werden oder machen, wie mein Opa.
Mein Großvater war zwar Franke, hat sich aber letztlich im verhaßten Oberbayern niedergelassen, wobei er sich aus dem dort reichhaltig bestückten Schimpfwortkästchen bediente. Normale Arschlöcher und Idioten waren die "Dorfdeppen", wenn's um die Großkopferten ging, eher die "Hosenträgerschnalzer".dachschaden schrieb:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/61/2014_United_Kingdom_Products_Export_Treemap.png
Deren Exporte bestehen zu ~35% Schwerindustrie, ~15% Medikamente und ~10% Öl (sowohl raffiniert als auch unbehandelt). Ich kann mir schon vorstellen, dass ein Brexit Auswirkungen darauf haben könnte. Deswegen wird es ihn auch nicht geben.
Wirtschaftlich machte es vermutlich auch direkt keinen Sinn. Ob Mittel- oder Langfristig gibt derzeit keine Kristallkugel her. Aber die EU hat krasse Konstruktionsfehler und das wird zum Auseinanderbrechen führen, nicht heute oder morgen, halt irgendwann. Gehört auch was dazu, an Bord eines Schiffs zu bleiben, von dem die Hälfte einer Reisegruppe glaubt, es sei leckgeschlagen.
Eigentlich könnte das ein Signal sein, daß da was zu reformieren sein könnte, aber ein Scheitern des Brexit- Ansinnens würde zur Selbstfeier führen: Weiter so, EU!
Kommt mir irgendwie bekannt vor.dachschaden schrieb:
Lass es einfach. Garnich drum kümmern, wie mein Urgroßvater zu sagen pflegte.
Achja, ich weiß. Don't feed the Trolls. Er ärgert mich halt so. Ich und Rassismus? *achnichtmehrdrüber nachdenk*
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Erhard Henkes schrieb:
Es könnte doch noch zum Brexit kommen, auch wenn es keiner wahr haben möchte.
Bei dieser Fifty-Fifty-Situation ist es eigentlich ein Unding, dass man eine Abstimmung durchführt. Man könnte genau so gut eine Münze werfen. Keiner wird hinterher zufrieden sein.Angenommen die Briten verlassen die EU, dann könnte man sowieso erst nach mehreren Monaten feststellen, ob die Entscheidung richtig war.
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pointercrash() schrieb:
Erst, wenn der innere Zusammenhalt nicht mehr besteht, haben Extremisten freie Bahn, das war immer schon so. Falls Du auch nur ein Gegenbeispiel findest, laß' mich teilhaben.
Mein Reden. Ein Brexit könnte zu Verwerfungen führen, die den Zusammenhalt empfindlich stören. Und genau darauf setzen einige Brexit-Befürworter.
Schau dir zum Beispiel diese illustre Truppe bzw. diesen Haufen von Falschspielern an: http://www.dw.com/en/europes-right-wing-parties-meet-near-vienna-urge-brexit/a-19339474
pointercrash() schrieb:
Genau der innere Zusammenhalt bröckelt gerade und 1,5 Mio Arbeitslose von Muddi eingewunken haben dem mit Sicherheit nicht entgegengewirkt.
Juden, Flüchtlinge, Muslime, Arbeitslose, Obdachlose, usw. Der Sündenbock ist und war schon immer beliebig austauschbar, den sich die Deutschen ob ihres eigenen Versagens aus den Fingern saug(t)en.
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Andromeda schrieb:
Erhard Henkes schrieb:
Es könnte doch noch zum Brexit kommen, auch wenn es keiner wahr haben möchte.
Bei dieser Fifty-Fifty-Situation ist es eigentlich ein Unding, dass man eine Abstimmung durchführt. Man könnte genau so gut eine Münze werfen. Keiner wird hinterher zufrieden sein.Angenommen die Briten verlassen die EU, dann könnte man sowieso erst nach mehreren Monaten feststellen, ob die Entscheidung richtig war.
Sie haben es wahr gemacht. Ein mutiges und stolzes Volk!
Das wird auch den Deutschen die Angst nehmen vor dieser unerträglichen Staatspropaganda bezüglich EU.
Soros hat Recht behalten. Er erwartet heute einen "Schwarzen Freitag".
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Soros-rechnet-mit-Schwarzem-Freitag-article17998296.htmlNun ist die Zeit Russlands angebrochen.
Frankreich und Deutschland müssen sich über ihre neue Rolle als die beiden Haupteinzahler klar werden.
Die Rechten Flügel in Frankreich und NL wollen nun selbstverständlich auch ein eigenes Referendum.
Die Deutschen verhalten sich wie immer passiv. Gabriel und Steinmeier geben sich enttäuscht. Außer Gepinse kommt nix aus Berlin.
Hier geht's lang: http://www.handelsblatt.com/my/politik/international/brexit-referendum/brexit-news/aktienexperte-mark-burgess-ein-brexit-kann-die-welt-veraendern/13777314.html
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Sie haben es wahr gemacht. Ein mutiges und stolzes Volk!
Naja, mal abwarten ob aus Großbritannien nicht bald Kleinbritannien wird.
Schottland, Nordirland und auch Gibralta wollen nun Unabhängigkeit. Und wenn die EU die Grenzen zu GB dicht macht, dürfte GB in die Krise sinken, sofern dies nicht schon im Gange ist.
Der Austritt dürfte auch zu einem anderen Verhältnis bezüglich Bespitzelungen über CGHQ führen.
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Erhard Henkes schrieb:
Nun ist die Zeit Russlands angebrochen.
Wie meinst du das? Was hat Russland mit der Sache zu tun?
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Im Prinzip ist es jetzt erstmal eine gute Sache.
Endlich wird mal das Experiment gemacht ob man es auch wieder rausschafft aus der EU und wie man sich dann entwickelt.
In 5 bis 10 Jahren kann man dann Bilanz ziehen.
Entweder es ging bergab mit GB, dann spricht das für die EU und wird andere Austrittswilligen zu denken geben. Und die übrige Gemeinschaft stärken.
Oder es geht gut oder sogar besser, dann muss man sich fragen was der Unsinn EU überhaupt sollte.
Wie auch immer es ausgeht, als rationaler Mensch kann man es nur gut finden das etwas im Experiment untersucht wird.
Zumindest solange andere das Versuchsobjekt sind.
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Wir Deutschen sind feige geworden. Wir hätten die Griechen raus werfen, der Türkei ein klares Nein entgegen bringen und selbst das Schicksal unseres Landes in die Hand nehmen sollen. Dazu gehört eine klare Haltung. :schland:
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Hi Erhard,
Erhard Henkes schrieb:
Wir Deutschen sind feige geworden. Wir hätten die Griechen raus werfen, der Türkei ein klares Nein entgegen bringen und selbst das Schicksal unseres Landes in die Hand nehmen sollen. Dazu gehört eine klare Haltung. :schland:
Schäuble wollte ja die Griechen rauswerfen, aber Mutti ist ihm ja dabei verhindernd in die Parade gefahren.
Wir sollten endlich mal den Mumm haben, uns bei der nächsten Wahl dieser FR/USA-fremdbestimmten Regierung zu entledigen und für alle die, die uns das alles durch klare Vertragsbrüche und Gesetzesverstöße eingebrockt haben ein Nürnberg-II-Tribunal eröffnen, mit offenem Ausgang wie b ei Nürnberg-1.Gruß Mümmel
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scrontch schrieb:
In 5 bis 10 Jahren kann man dann Bilanz ziehen.
Vielleicht kommen dann wieder Flüchtlinge zu uns. Aber diesmal aus GB.
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Hi,
schöenen Leserkommentar in der Zeit gelesen:
England aus der EU getrieben, Frankreich aufs Abstellgleis gestellt, Konfrontation mit Russland aber immerhin Erdogan im Schlepptau. Der Brexit hat ein Gesicht
Gruß Mümmel
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Bitte ein Bit schrieb:
Und wenn die EU die Grenzen zu GB dicht macht, dürfte GB in die Krise sinken, sofern dies nicht schon im Gange ist.
Warum sollte die EU das tun? Es gibt zahlreiche Konstellationen bzgl der Grenzen, Norwegen/CH bei Schengen, nicht EU, Irland in EU, aber nicht Schengen, etc. Die Grenzen haben nicht viel mit der EU zu tun.
Und wie auch immer: man muss sich klar sein, die Briten haben diese Entscheidung getroffen, obwohl klar war, dass sie vermutlich kurz- bis mittelfristig nur Nachteile haben werden - ihnen war die Freiheit und lokale Entscheidung wichtiger als die Fremdbestimmung bei mehr Wirtschaftsmacht.
Aber das wird die EUdSSR nie verstehen. Deutschland hat es erneut verbockt, sein Bündnis mit England wieder aufgelöst.
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Hi,
jetzt kann sich Merkel ganz stolz auf die Brust schlagen. Von den 52% für den Austritt hat sie mindestens 10% ganz allein eingebracht und fürt den Austritt überzeugt.
Ich vermute mal, das jetzt gute Chancen sind, das bei der nächsten Wahl in england Nigel Farrage gewinnt. Die Labours und Torries habens verbockt. Die haben wie Merkel auch zu sehr und zu lange am Volk vorbei regiert. Und jetzt hat das englische Volk den block aus der Tasche gezogen und die Quittung geschrieben.
Ist eine gute Wahlkampfunterstützung für Trump in Amerika, Marine le Pen in Frnakreich und Hofer in Östreich, falls da wirklich die bundespräsidentenwahl noch mal wiederholt wird.
Danke Mutti!Gruß Mümmel
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muemmel schrieb:
Ist eine gute Wahlkampfunterstützung für Trump in Amerika, Marine le Pen in Frnakreich und Hofer in Östreich ...
Du magst diese Länder nicht, was?
Was mich in letzter Zeit sehr überrascht: wieso wollen politisch Rechte eigentlich so oft, dass in anderen Ländern die Rechten an die Macht kommen? Gehen sie nach dem Motto: "der Feind* meines Feindes* ist mein Freund"? Oder was ist hier los?
Demokratie, Rechtsstaat, (== NWO aka. jüdische Weltverschwörung, frei nach Hitler)
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Aber wieder zum Thema: der Brexit konnte nur passieren, weil es keinen gesamteuropäischen Patriotismus gibt. Das ist das größte Problem, an dem die EU zu knabbern hat.
Die Mitgliedsstaaten der EU blicken allesamt auf eine konfliktreiche Geschichte untereinander zurück. Es gibt nichts was uns verbindet, aber vieles, das uns entzweit. Siehe dazu auch den Vortrag von George Friedman: https://www.thechicagocouncil.org/event/europe-destined-conflict
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Warum sollte die EU das tun?
Damit nicht andere Länder wie beispielsweise die Niederlande auch auf die Idee kommen, aus der EU austreten zu wollen. Man kann das Austrittsland ja nicht noch für seine Entscheidung belohnen in dem man Zugriff auf den europäischen Binnenmarkt gewährt. Andeutungen diesbezüglich hat der Herr Schäuble schon gemacht.
Deutschland hat es erneut verbockt, sein Bündnis mit England wieder aufgelöst.
Was? Wie bitte? Was soll Deutschland verbockt haben?
Die EU hat so einige Kinderkrankheiten, aber Deutschland sind da naturgemäß die Hände gebunden. Sonst wird Merkel ja wirklich überall mit Hitler verglichen.
Aber das wird die EUdSSR nie verstehen.
Dann kläre mich doch bitte mal auf!
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The best argument against democracy is a five-minute conversation with the average voter.
-- Winston ChurchillOder auf deutsch: Der Ausgang von Volksabstimmungen ist zumeist ein Sieg der Idioten.
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Meinen herzlichen Glückwunsch an die Briten.
Wenn hier in einigen Jahren das Bargeld abgeschafft und das Ersparte dank Draghi keinen Wert mehr hat, dann wird der ein oder andere, nicht nur Deutsche, sondern Europäer, mit einem weinenden Auge nach England schauen.Es scheint so, als wäre es mal wieder an England, sich gegen eine deutsche Dummheit zu erheben.
Die (nicht nur) aktuelle Stimmungsmache gegen die Briten und die Herabwürdigung der "Brexit" Befürworter ist wahrhaftig unerträglich und ein Armutszeugnis für unsere Politiker als auch Medien. Einmal mehr wird denunziert, gelogen und verleumdet als ob es kein Morgen gäbe.
Es gibt seit hunderten von Jahren Handel und Beziehungen zwischen Deutschland und England, da wird auch ein EU-Austritt nichts ändern, dafür sind die Märkte inwzischen zu verwoben.
Die Produktions- und Dienstleistungsstandorte sind - im Gegensatz zur medialen Auffassung - nicht plötzlich in einem schwarzen Loch verschwunden.
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Andromeda schrieb:
The best argument against democracy is a five-minute conversation with the average voter.
-- Winston ChurchillOder auf deutsch: Der Ausgang von Volksabstimmungen ist zumeist ein Sieg der Idioten.
Das hat er zwar gesagt, wohl auch gedacht, aber nicht so gehandelt.
Das ist ja gerade grosse Widerstreit zwischen linken Regimes und freiheitlichen Staaten - linke Regierungen wollen das Volk erziehen, zu einem besseren Wesen machen. Freiheitliche Staaten akzeptieren die Masse wie sie ist und versuchen das beste daraus zu machen. GB ist ein schönes Beispiel, es wird ihnen schlechter gehen, klar, vielleicht erst in 20 Jahren nicht mehr. Aber sie konnten das frei wählen, sich nicht länger einer undemokratischen Zentralregierung in Brüssel zu unterwerfen, deren Aufbau keinerlei demokratischen Gepflogenheiten genügt (one man - one vote), deren Organe am laufenden Band Rechtsbruch begehen, wo Verträge von den Vertragsparteien ignoriert, gebrochen oder gebogen werden, und wo Milliardengelder in zwielichtigen Projekten versenkt werden.
Als GB das letzte Mal eine solche Entscheidung traf haben sie auf die Möglichkeit verzichtet einen Frieden mit dem Deutschen Reich zu schliessen, und sind stattdessen lieber in den 2. Weltkrieg gezogen.
Deswegen hat Sorros heute auch eine weitere Milliarde (oder so) verdient, weil ihm das wohl schon vor Tagen klar war, dass sie rausgehen. Deswegen hat er auch diese Kursbewegung vorhergesagt.
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Ich gebe zu, ich hatte nicht damit gerechnet, dass dieses Referendum so ausgehen wird. Ich war der Meinung, dass nicht einmal diese Hürde überwunden werden kann. Ich habe mich geirrt.
Aber: wir haben jetzt noch zwei Jahre, in denen allerhand passieren kann.
Die Aussagen der Politiker, dass jetzt "Unsicherheiten" vermieden werden sollen, damit die Briten dazu gegängelt werden, ihre Privilegien aufzugeben, ist absoluter Bullshit. Großbritannien und Nordirland gehören immer noch zur EU, das wird sich auch erst einmal nicht ändern, und das wissen auch die Briten.Cameron wird den Teufel tun und überstürzt handeln. Seine drei Monate wird er absitzen, vielleicht noch ein paar Pfründe in Sicherheit bringen, und die eigentlichen Ausstiegsverhandlungen werden dann erst einmal beginnen. Und solange das Parlament das Referendum nicht anerkennt, ist dieses genauso viel Wert wie in einer echten Demokratie die Absichtsbekundung des Regierungschefs (weil dort der Souverän die Entscheidungen trifft, nicht der Regierungschef - guten Tag, Frau Angela "Ick broch keene juristische Handhabe für'n Mo-ra-torium" Merkel) - gar nichts.
Also: abwarten, Tee trinken. Kann auch gut sein, dass das Referendum jetzt nur dazu verwendet wird, darauf zu zeigen, wenn weitere Extrawurst-Zugeständnisse an die Briten verhandelt werden sollen. "Wie, wollt ihr nicht? Na dann treten wir halt doch aus. und überlassen den Scherbenhaufen EU euch". Wäre eine Tragikomödie für Cameron, wenn dieser seinen Schreibtisch jetzt nur räumen musste, weil er zu spät begriffen hat, dass man nicht wirklich aussteigen will, sondern nur einen längern Pen^WHebel geschmiedet haben wollte.
EDIT: Und lustig wäre es allemal, die Leute in anderen Ländern, die Morgenluft gewittert haben und sich jetzt auch ein Referendum für ihr eigenes Land wünschen, in Aktion treten zu sehen. Diese Weißlocke aus den Niederlanden, Wilders hieß er, glaube ich - was macht die EU, wenn alle Wilders in Dänemark, Österreich, Italien, Spanien und Frankreich zusätzlich zu dem Original in NL aufstehen und 'ne Extrawurst fordern?
Dann kommt wieder die Spieletheorie zum Einsatz - ein Agent spielt nicht nach Spielregeln und kommt damit durch, und plötzlich machen das alle anderen auch, und das System geht kaputt. Verlieren tut die EU als Ganzes aber in jedem Fall. Und wer weiß, wie lange es sie dann noch geben wird ...