Schnelligkeit von C-Code
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und wenn nicht doch noch Optimierschalter fehlen ist der generierte Code in beiden Fällen semi-optimal - warum wird z.B. dx staendig ueberschrieben?
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Erik12345679 schrieb:
Meine Frage wäre nun: Bringt es einen Geschwindigkeitsvorteil, wenn ich meine Variablen außerhalb der zeitkritischen Bereiche anlege (z.B. beim Starten des µP)?
Generell sind Alignment (auch Datentypkontrolle, -repräsentation oder -wechsel), Jumps verhindern und Abhängigkeiten auflösen (in den Asm-Code gucken und/oder in Schleifen) hilfreich.
Wenn kein netter Algo greifbar ist, ist vielleicht eine nette Hardwarehilfe beim Prozessor nutzbar.
Beim letzten wäre zu prüfen, was der Compiler optimieren kann (z.B. Konvertierungen, besondere Befehle oder Parallelgedöns) und was nicht.Internetseiten zum Thema Optimierung sollten möglichst aktuell sein und auch Prozessor- und Entwicklungssystem bezogen.
Diese Seite hier ist noch nicht so alt, beschreibt aber schon weitere wichtige Grundregeln und Hilfen:
http://stackoverflow.com/questions/10800372/c-tips-for-code-optimization-on-arm-devices
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im Vergleich zu Watcom generieren der gcc 6.2 oder clang 3.8 (gcc.godbolt.org) dafür schon viel besseren Code - auch ohne (bis auf den outp-Ersatz) inline-asm
#include <stdint.h> #define PORT 123 static inline void outp(uint16_t port, uint8_t val) { asm ( "outb %0, %1" : : "a"(val), "Nd"(port) ); } int main() { //Hier noch bisschen Initialisierung for(;;) { outp(PORT,0x01); outp(PORT,0x00); } return 0; }
gcc 6.2
main: mov ecx, 1 xor edx, edx .L2: mov eax, ecx outb al, 123 mov eax, edx outb al, 123 jmp .L2
clang 3.8
main: .LBB0_1: mov al, 1 out 123, al xor eax, eax out 123, al jmp .LBB0_1
so viel zu alt/neu Kompiler-Vergleiche
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mit besseren Optimierflags für den Watcom
wcl -q -bt=DOS /oneatx /oh /ei /zp8 /6 /fp6 d:\temp\outp_test.c
ergibt sich ein völlig anderes Bild
seg000:0010 main1 proc near ; CODE XREF: sub_10050+5p seg000:0010 push bx seg000:0011 push dx seg000:0012 mov bx, 7Bh ; '{' seg000:0015 xor ah, ah seg000:0017 mov dx, bx seg000:0019 seg000:0019 loc_10019: ; CODE XREF: main1+Fj seg000:0019 mov al, 1 seg000:001B out dx, al seg000:001C mov al, ah seg000:001E out dx, al seg000:001F jmp short loc_10019 seg000:001F main1 endp seg000:002F main2 proc near seg000:002F cld seg000:0030 push bx seg000:0031 push cx seg000:0032 push dx seg000:0033 push si seg000:0034 push di seg000:0035 seg000:0035 loc_10035: ; CODE XREF: main2+12j seg000:0035 mov al, 1 seg000:0037 mov dx, 7Bh ; '{' seg000:003A out dx, al seg000:003B mov al, 0 seg000:003D mov dx, 7Bh ; '{' seg000:0040 out dx, al seg000:0041 jmp short loc_10035 seg000:0041 main2 endp
d.h. der inline-Assembler-Code (main2) ist definitiv langsamer als der C-Code
könnte an einer älteren Watcom-Version liegen - aber bei diesem Beispiel zeigt sich ganz deutlich warum Inline-Assembler immer mit Vorsicht zu genießen ist - und Aussagen die dazu getroffen werden
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SeppJ schrieb:
Und da der Compiler mit seinen tausenden Optimierungstricks in aller Regel viel besseren Maschinencode programmieren kann als der erfahrendste Assemblerhacker, erzeugt er in aller Regel auch viel schnelleren Code. Die einzige nennenswerte Ausnahme sind dabei allerneueste CPU-Features, die älteren Compilern einfach noch nicht gut bekannt sind.
Das mag im Kontext von x64 und wahrscheinlich auch ARM so sein, aber die Welt ist größer und die allgemeine Annahme der superhochoptimierenden Compiler ist so pauschalisiert schlicht falsch.
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Achtung, an alle Foren-Neulinge: Dies ist der inoffizielle Sandkasten-Spielplatz-Thread!
Nach dem Motto: Viel Rauch um Nichts, noch mehr Rauch um Überhauptnichts!MfG
Alter C-Fuchs
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register hat den Nachteil, dass es sich hier um eine Kann-Optimierung des Compilers handelt (was naturgemäß wenig erstrebenswert ist wegen unnötiger externer Abhängigkeiten und Unportabilität) und weil die Adressierung der Variablen unmöglich gemacht wird:
#include <stdio.h> void run(int *i) { printf("%d",*i); } int main(void) { register int i = 04711; run(&i); return 0; } prog.c:9:2: error: address of register variable 'i' requested run(&i); ^
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register-variablen haben ja auch gar keine adresse?!
wenn von mehreren stellen darauf zugegriffen werden soll, wäre es evtl eine lösung, die variable global anzulegen.ich finds btw. sehr lehrreich.
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HansKlaus schrieb:
wenn von mehreren stellen darauf zugegriffen werden soll, wäre es evtl eine lösung, die variable global anzulegen.
Global kann sie garantiert nicht mehr in einem Register gehalten werden. Totale Anti-Optimierung.
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SeppJ schrieb:
Global kann sie garantiert nicht mehr in einem Register gehalten werden. Totale Anti-Optimierung.
Das hängt vom Compiler ab - der GCC kann sowas:
#include <stdio.h> register int i asm("r15"); int main(void) { i = 0; printf("%d\n",i); return 0; }
Man sollte dabei aber auch ein Register wählen, welches keinen ABI-Regeln unterliegt. Sonst meckert der Compiler:
GCC schrieb:
für Ruf vorgesehenes Register wurde für globale Registervariable verwendet
Wie sinnvoll es ist, eine einzige Variable für jeden Thread in einem Register zu halten, lassen wir mal dahingestellt.
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@HansKlaus
kannst du meine Watcom Ergebnisse irgendwie erklären (bei Nutzung der Optimierflags) - hab ihr damals den resultierenden Maschinencode der C- und Asm-Lösung verglichen oder einfach nur fest gestellt das es schneller ist? kann es sein das ihr ohne Optimierung gebaut habt?
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dachschaden schrieb:
SeppJ schrieb:
Global kann sie garantiert nicht mehr in einem Register gehalten werden. Totale Anti-Optimierung.
Das hängt vom Compiler ab - der GCC kann sowas:
Ja, wenn er das ganze Programm vorliegen hat. Aber probier es mal aus, wenn du mehr als eine Datei hast.
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Gast3 schrieb:
kannst du meine Watcom Ergebnisse irgendwie erklären (bei Nutzung der Optimierflags) - hab ihr damals den resultierenden Maschinencode der C- und Asm-Lösung verglichen oder einfach nur fest gestellt das es schneller ist? kann es sein das ihr ohne Optimierung gebaut habt?
Sie haben halt einmal von Hand geinlined und beim anderen Mal eine für den Compiler opaque Funktion aufgerufen. Sehr überraschendes Ergebnis
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SeppJ schrieb:
Ja, wenn er das ganze Programm vorliegen hat. Aber probier es mal aus, wenn du mehr als eine Datei hast.
Habe ich gerade - zwei unterschiedliche Variablen auf das gleiche Register, die in unterschiedlichen TUs vorliegen. Kompiliert und linkt ohne Probleme, die Variable verhält sich dann wie mit externem Linkage - wenn ich in eine Variable schreibe, ist das auch in der anderen sichtbar.
EDIT: Ich sollte dazu sagen, dass mich das nicht überrascht. Warum auch? Das Register gibt es ja nur einmal.
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dachschaden schrieb:
SeppJ schrieb:
Ja, wenn er das ganze Programm vorliegen hat. Aber probier es mal aus, wenn du mehr als eine Datei hast.
Habe ich gerade - zwei unterschiedliche Variablen auf das gleiche Register, die in unterschiedlichen TUs vorliegen. Kompiliert und linkt ohne Probleme, die Variable verhält sich dann wie mit externem Linkage - wenn ich in eine Variable schreibe, ist das auch in der anderen sichtbar.
Wow, Respekt vor dieser Fertigkeit des GCC.
EDIT: Ich sollte dazu sagen, dass mich das nicht überrascht. Warum auch? Das Register gibt es ja nur einmal.
Weil das heißt, dass er mal eben ein Register permanent reserviert, für den gesamten Programmablauf? Er kann ja schließlich nie was anderes da rein packen, da er nie sicher sein kann, ob die Variable nicht anderswo benutzt wird. Und er muss dafür sorgen, dass keine andere Codeeinheit jemals dieses Register belegt, selbst wenn sie von dieser Variable gar nichts weiß. Und er muss sich über mehrere Codeeinheiten absprechen, welches Symbol welches Register bezeichnet, während ansonsten später der Linker Beziehungen dieser Art herstellt.
Irgendwie kann ich immer noch nicht glauben, dass das funktionieren soll. Hast du irgendeine Form von programmübergreifender Optimierung gemacht?
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SeppJ schrieb:
Er kann ja schließlich nie was anderes da rein packen, da er nie sicher sein kann, ob die Variable nicht anderswo benutzt wird.
Habe mir gerade den Binärcode dieses kleinen Programms angeschaut:
main.c:
#include <stdio.h> /*Freie Register "blockieren."*/ register size_t i_12 asm("r12"); register size_t i_13 asm("r13"); register size_t i_14 asm("r14"); register size_t i_15 asm("r15"); /*Funktion aus dem anderen Modul.*/ void func(void); int main(void) { /*Und jetzt mal ein paar Register-Variablen fordern.*/ register size_t s_0 = 0; register size_t s_1 = 1; register size_t s_2 = 2; register size_t s_3 = 3; register size_t s_4 = 4; /*Canaries ablegen*/ i_12 = 0; i_13 = 1; i_14 = 2; i_15 = 3; /*Canaries anzeigen*/ printf("%lu|%lu|%lu|%lu\n",i_12,i_13,i_14,i_15); /*Funktionsaufruf.*/ func(); /*Wurden die Canaries geändert?*/ printf("%lu|%lu|%lu|%lu\n",i_12,i_13,i_14,i_15); return 0; }
func.c:
#include <stdio.h> void func(void) { /*Lose und wild Register reservieren.*/ register size_t s_0 = 4; register size_t s_1 = 3; register size_t s_2 = 2; register size_t s_3 = 1; register size_t s_4 = 0; /*Sicherstellen, dass wir jetzt andere Werte haben.*/ printf("%lu|%lu|%lu|%lu|%lu\n",s_0,s_1,s_2,s_3,s_4); }
Ausgabe:
0|1|2|3 4|3|2|1|0 0|1|2|3
Variablenerstellung in Main:
mov r12d,0x0 mov r13d,0x1 mov r14d,0x2 mov r15d,0x3 mov rsi,r15 mov rcx,r14 mov rdx,r13 mov rax,r12 mov r8,rsi mov rsi,rax
Danach kommt der erste
printf
-Call. Wir haben also sichergestellt, dass unsere Registervariablen auch wirklich in den Registern liegen.Nach
printf
kommt der Aufruf vonfunc
:push r15 push r14 push r13 push r12 push rbx
Die Register, die die Funktion gerne reservieren möchte, werden also auf dem Stack zwischengespeichert. Und das ist auch der Fall, wenn ich func.c separat kompilieren lasse in func.obj.
Sprich, der Compiler geht keine Risiken ein und sichert sich immer den Wert der reservierten Register auf dem Stack.
SeppJ schrieb:
Irgendwie kann ich immer noch nicht glauben, dass das funktionieren soll. Hast du irgendeine Form von programmübergreifender Optimierung gemacht?
Nein, auch keine -O-Switches aktiviert. LTO vertraue ich ohnehin nicht.
Aber aktivieren wir mal -O3 für das separate Kompilieren von func.c:
push 0x0 mov ecx,0x3 mov edx,0x4 mov esi,0x0 mov edi,0x1
, dann arbeitet der Compiler lieber in den durch das ABI angebotenen freien Registern, und zwar direkt für die Parameterübergabe. Und wie im Vorpost geschrieben, gibt der GCC eine Warnung aus, wenn man versucht, globale Registervariablen mit ABI-reservierten Registern zu assoziieren.
EDIT: Ist ja auch logisch. Das ABI spezifiziert beim Funktionseintritt, welche Register zur Verfügung stehen und welche gesichert werden müssen. Das ABI kennt der Compiler genau; er muss ABI-konformen Code abliefern, sonst könnten die Interfaces dort draußen ja jederzeit brechen.
EDIT 2:
Wikipedia schrieb:
If the callee wishes to use registers RBP, RBX, and R12–R15, it must restore their original values before returning control to the caller. All others must be saved by the caller if it wishes to preserve their values.
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Aber dann ist es doch keine Registervariable mehr, wenn sie im Hauptspeicher lebt und bei Bedarf in Register geladen wird! Es ist eine ganz normale Variable, für die man ein bevorzugtes Register angegeben hat.
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SeppJ schrieb:
Gast3 schrieb:
kannst du meine Watcom Ergebnisse irgendwie erklären (bei Nutzung der Optimierflags) - hab ihr damals den resultierenden Maschinencode der C- und Asm-Lösung verglichen oder einfach nur fest gestellt das es schneller ist? kann es sein das ihr ohne Optimierung gebaut habt?
Sie haben halt einmal von Hand geinlined und beim anderen Mal eine für den Compiler opaque Funktion aufgerufen. Sehr überraschendes Ergebnis
ich glaube du hast mein Ergebnis falsch interpretiert:
wenn man HansKlaus Beispiel mit Open Watcom+Optimierung kompiliert ist die inline-Asm-Version langsamer und die C-Version ist kürzer/schneller (inlined + weniger Opcodes)
ich würde gerne Wissen was damals schief gelaufen ist (z.B. Debug-Build gebenchmarkt) oder ob der Open Watcom viel älter/schlechter war (obwohl an der Optimierung seit Veröffentlichung kaum gearbeitet wurde)
Ich stolpere häufiger über solche Aussagen bei Kollegen/Azubis und gehen denen dann gerne vollständig auf den Grund um Mythenbildung im Keim zu ersticken oder um wirklich erklären zu können warum es schneller istbtw: ist die Nutzung von register ab C++17 verboten
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SeppJ schrieb:
Aber dann ist es doch keine Registervariable mehr, wenn sie im Hauptspeicher lebt und bei Bedarf in Register geladen wird! Es ist eine ganz normale Variable, für die man ein bevorzugtes Register angegeben hat.
Bei modulübergreifenden Programme - ja.
Aber bei Nutzung innerhalb eines Moduls - insbesondere innerhalb des Moduls, welchesmain
beinhaltet - kann der Compiler Optimierungen durchführen, um r12-r15 nicht zwischenspeichern zu müssen. Wie bei statischen globalen Variablen, die nach Außen hin nicht sichtbar sind - wenn manfunc
inmain.c
lässt, kann man sehen, dassfunc
die Variablen lieber auf dem Stack lässt, als r12-r15 zwischenzuspeichern.Und ich habe mir nochmal die Mühe gemacht, mit LTO zu kompilieren - und damit lässt
func
dieses Register auch in Ruhe.
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dachschaden schrieb:
Und ich habe mir nochmal die Mühe gemacht, mit LTO zu kompilieren - und damit lässt
func
dieses Register auch in Ruhe.Schick.
Jetzt müssen wir nur noch messen, wie hoch der Performanceeinbruch ist, wenn man den Compiler auf diese Weise zwingt, permanent ein Register weniger für alles zur Verfügung zu haben