Technische Informatik das richtige Studium?



  • Ich habe schon geguckt welche Module an der Hochschule drankommen.
    https://www.hs-osnabrueck.de/de/studium/studienangebot/bachelor/informatik-technische-informatik-bsc/studienverlauf/#c215850

    Da ist ehrlich gesagt, zumindest mit meinem noch recht Laienhaften blick kein Thema bei wo ich sagen würde das ist komplett Sinnbefreit, oder kann mich nicht eventuell auch zumindest indirekt in der angestrebten Programmierung weiterbringen.

    oder sehe ich das falsch?



  • also wenn du nur proggen willst, musste dir kein studium antun.
    ein info-studium ist ziemlich anspruchsvoll. nimm das nicht auf die leichte schulter.



  • Auf die leichte Schulter nehme ich das nicht ^^

    geplant ist wintersemester 2017 anfangen ... ich fange im September 2016 an mit Nachhilfe in Mathematik und Physik und habe vor Sommersemester 2017 das Mathematische Vorsemester zu machen.
    Genauso bin ich jetzt schon nebenbei dabei meine Kenntnisse in C und C++ immer weiter zu vertiefen.
    Abgesehen davon erwarte ich auch nicht das klischeehafte Lotter Studentenleben sondern mir ist vollkommen klar trotz der ganzen Vorbereitung und der Ausbildung wird das nen harter Brocken.

    Ich bin einfach ein Typ Mensch der immer mehr Wissen möchte, genauso bin ich recht gern unter anderm auch ziemlich theoretisch ^^

    Das Studium hat halt gewisse Vorteile, welche ich so nicht einfach umgesetzt kriege. Mein aktueller Betrieb ist im Wirtschaftsbereich und SAP unterwegs.
    Ich möchte halt einfach auf Dauer Richtung Hardwarenahe Programmierung.

    Habe mir da verschiedene Punkte gedacht warum ein Studium sinnvoll ist.
    Zum ersten ist mit einem Studium in technischer Informatik ein Einstieg in besagten Bereich der Programmierung mit Sicherheit leichter, als wenn man aus einem ERP Bereich kommt und sagt ich hab da Bock drauf bring mir was bei (überspitzt geschrieben selbstverständlich)
    Zum anderen bin ich ziemlich Wissenshungrig und will über möglichst viel der Dinge mit dehnen ich zu tun habe möglichst viel Wissen ^^
    Hierbei habe ich mir hallt gedacht ein breiter gefächerten Grundwissenschatz der Zudem auch nicht nur komplett oberflächlich ist als in einem Studium wird schwierig ^^
    Die Module die da beschrieben sind sind Anspruchsvoll ja, die sind nicht ohne und erfordern sehr viel Arbeit aber wenn ich mir das Durchlese möchte ich das machen ^^... ich will mich darein knien und mir dieses Wissen aneignen.
    Dazu kommt noch das man quasi dazu gezwungen wird sich selbst immer weiter voranzutreiben
    Und selbstverständlich und nicht vollkommen zu vernachlässigen ist die Frage der Erreichbarkeit von Positionen und die Gehaltsfrage.
    Mit einem abgeschlossenen Studium als Argument funktioniert beides besser.
    Wenn ich dann nochmal bedenke das die Position eines Teamleiters für meinen weiteren Werdegang oder aber auch die Verantwortung für die Ausbildung in einem Betrieb mir nicht vollkommen fernliegt macht es zum 1. auch Sinn dann ein möglichst breites Wissen zu haben was man im Optimalfall über mehrere Jahre anschließender Berufserfahrung vertiert hat und zum anderen kommt man an solche Positionen auch einfach wesentlich leichter mit einem abgeschlossenen Studium.
    Und last but not least, ist das Studium einfach eine Erfahrung die ich gerne machen würde.

    Es ging mir auch gerade weniger darum überhaupt zu evaluieren ob ich studieren sollte.

    Es ging mir darum gegenzuchecken ob genau dieses Studium das richtige ist.



  • Bartlebe schrieb:

    Ich bin einfach ein Typ Mensch der immer mehr Wissen möchte, genauso bin ich recht gern unter anderm auch ziemlich theoretisch ^^

    das hört sich gut an. wenn du dann auch noch ein gutes abstraktionsvermögen hast, steht einem erfolgreichen studium nichts im weg.



  • swapper schrieb:

    also wenn du nur proggen willst, musste dir kein studium antun.

    Das hängt wohl davon ab, was man programmieren will. 😉

    @Bartlebe: Nach dem, was Du sagst, wird technische Informatik vermutlich zu Dir passen. Was Du für so ein Studium brauchst ist Interesse und Disziplin. Interesse, weil Dir dadurch vieles leichter fällt und Disziplin, weil es in jedem Studium Themen gibt, die einen weniger interessieren. Nach dem, was Du sagst, hast Du zumindest das Interesse. Ob Du die Disziplin hast, kannst Du nur selbst wissen.

    Während ich damals studiert habe, haben sich meine Interessen in der Informatik verschoben. Und das ist kein ungewöhnlicher Vorganng. Im Studium lernt man eben auch neue Dinge kennen und die sind dann eben auch oft sehr spannend. Wenn Du Deinen Fokus von Anfang an auf _technische_ Informatik legst, dann sagst Du dadurch auch, dass so eine Entwicklung bei Dir mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht stattfinden wird. Da solltest Du Dir dann auch sehr sicher sein.



  • Bartlebe schrieb:

    Vorweg mein bisheriger Werdegang:
    Realschule
    Fachoberschule für Sozial und Gesundheitswesen
    9 Monate Wehrdienst
    Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher (wegen Gesundheitslichen Problemen abgebrochen)

    Mein Werdegang war Realschule, Fachhochschulreife auf dem Gymnasium, FH-Studium.
    Ich würde das mal als ähnlich, aber etwas mathematisch vertiefter bezeichnen (Mathe LK).

    Bartlebe schrieb:

    Hier habe ich auch direkt gemerkt, dass mir das alles wesentlich eher liegt.
    Vorher war ich ein eher unterdurchschnittlicher Schüler mit Notendurchschnitten zwischen 3 und 3,5. Die Ausbildung habe ich mit 1,4 in der Berufsschule abgeschlossen bzw. in der IHK Prüfung mit bis zu 23% mehr wie der deutsche Durchschnitt in dem Jahre. Wobei ich ehrlich gesagt sagen muss das ich traurig finde das dies überhaupt so einfach geht aber das ist ein anderes Thema.

    Dazu erstmal gratulation. Zum Abschluss, wie auch zur realistischen Einschätzung des IHK-Abschlusses.
    Dass Du die Erwartungen hier übertriffst und das als einfach beschreibst, würde ich als Indiz deuten, dass ein Studium für Dich passend sein kann.

    Bartlebe schrieb:

    Mich interessiert einfach ob meine Ideen (namentlich: viel vom System wissen auf dem ich arbeite und verhalten auf System/Hardwarebene zu lesen und zu manipulieren) und meine Momentane angestrebte Richtung der Hardwarenahen Programmierung gut mit den Inhalten des Studiums der technischen Informatik übereinstimmt.

    Bei uns gab es Praktische Informatik (was ich studiert habe), was etwa das Ziel hatte: Du weißt nicht, was auf Dich zukommt, also musst Du Dich überall zurecht finden. Wir haben (wenig) gelötet, Assembler programmiert, Kundenprojekte gemacht, 3D Grafik. Wir haben mit Delphi (Windows) programmieren gelernt, dann mussten wir Bash-Skripte schreiben und anschließend eine netzwerkfähige Shell für Linux oder später auch mal einen PCI-Treiber. Man wurde immer wieder ins kalte Wasser geworfen, hatte keine Ahnung, worum es geht und haben halt gelernt, sich schnell in die neue Dinge einzuarbeiten und diese Umsetzen zu können.
    Es galt nicht die Themen zu lernen, sondern zu lernen, dass zu allem fähig ist oder werden kann, was man so braucht.

    Im Fachbereich Informatik gab es dann noch Kommunikationsinformatik, was vorrangig mit Netzwerken zu tun hatte.
    Die technische Inforamtik war bereits im Fachbereich Elektrotechnik angesiedelt. Also mehr Hardware. Kundenkontakt, Projektplanung etc. fiel weg, wie auch Dinge wie Theoretische Informatik, Datenbanken etc., dafür kam ein halbes E-Technik-Studium rein. Statt Delphi wurde C gelehrt (kein C++, aber das kann sich inzwischen geändert haben). Mathematisch wurden wir nahezu gleich unterrichtet. Wir hatten mehr Statistik, die E-Techniker mehr Differenzialgleichungen, wenn ich mich recht entsinne.

    Bartlebe schrieb:

    Ja mir ist durchaus bewusst, das bei einem Studium keine Programmierer ausgebildet werden. Allerdings ist zum 1. der Fokus an einer FH zur Praxis was ich gelesen habe mit Laboren etc. weitaus höher und 2. brauche ich das Wissen was mir sonst vermittelt wird über Rechnerarchitekturen, signalverarbeitung, embedded systems, Betriebssysteme etc doch für eine so hardwarenahe Programmierung oder? (bzw. brauche sie wenn sie gut werden soll^^)

    Wollte also einfach sichergehen ob das Studium der technischen Informatik das richtige ist für meine Ziele (trotz dass ich eigentlich programmieren will),
    oder ob man da nicht doch in den bereich der praktischen/angewandten Informatik muss mit im Zweifelsfall zusätzlichen freiwilligen Modulen.

    Für Deine Interessen scheint Technische Informatik optimal zu sein.

    Du wirst im Studium sicherlich auch neue Dinge kennenlernen, die Dich zusätzlich interessieren. In meinen Augen lohnt es sich, sich dafür Zeit zu nehmen. Ich kann mir vorstellen, dass Numerik z.B. bei TI zu kurz kommt.

    Mir scheint, dass Du realitisch mit Deinen Erwartungen umgehst. Das Mathe-Vorabsemester zu besuchen halte ich für sehr sinnvoll ausgehend von einer mathematischen Vorbildung auf Realschulniveau. Durch die Realschule wird Dir einige nützliche Informationen fehlen, gleichzeitig wird die eher praktische Herangehensweise von Mathe auf der Realschule Dir im Studium einerseits nützlich sein, andererseits wird man Dir mehr Formalismus abverlangen. Darum gut, das Vorabsemester zu machen.

    Meiner Einschätzung nach, hast Du Dir die relevanten Punkte gut überlegt und solltest studieren.
    Ich sage Dir aber auch, dass ein Studium nicht nur mit Herausforderungen einhergeht, sondern auch mit ABM-Maßnahmen, Professoren, die Dich fördern wollen, Professoren, denen Du demonstrativ egal bist und Professoren, die Dich aktiv aussieben wollen. Ein Studium ist ein Projekt, das manchmal an Wahnsinn grenzt.
    Aber am Ende kommt ein akademischer Titel heraus, der Dir versichert, dass Du den Wahnsinn gemanagt bekommen hast.
    Viele Profs besitzen das Selbstverständnis, dass Du ausschließlich für sie existiert. Es gibt keine anderen Fächer, Schlaf ist nicht wichtig, die anderen Profs sind nicht wichtig. Es gibt kein wichtigeres Fach außer jenem, wessen Prof gerade vor Dir steht.
    Wichtig dabei ist die Prioritätenfolge: Hauptaufgabe ist den Wahnsinn zu managen und "beiläufig" soviel Zeit zu finden, sich mit dem Thema ernsthaft zu beschäftigen, weswegen man hergekommen ist. Lässt man den Wahnsinn aus dem Auge, weil man studieren wollte, oder vergeudet man zuviel Zeit damit, gegen den Wahnsinn anzukämpfen, so läuft man Gefahr das Ziel aus dem Auge zu verlieren: Den Abschluss.
    Oder man verpasst zuviel Zeit, sich dem anderen Ziel zu widmen: Etwas zu lernen.
    Ein Studium bedeutet den Wahnsinn unter Kontrolle zu halten, um sich soviel Zeit wie möglich zum lernen nehmen zu können. Und dabei nicht zu verhungern und keinen Burnout zu bekommen.

    Ist aber machbar. Und am Ende sagt die Pappe eben aus, dass Du das Projekt gepackt hast. Und wer das Projekt gepackt hat, dem kann man auch einen Job anbieten, der etwas mehr Verantwortung (und Gehalt) hat, als einem FIAE.



  • Ja das Problem in meiner Situation ist, dass ich zum einen nur ein Fachabi habe und zum anderen leider ziemlich Ortsgebunden bin.

    Entweder an einer Fachhochschule mit direkt nem schwerpunkt, oder ich müsste noch weitere Jahre arbeiten damit ich ne Zulassung für eine Uni kriege.
    Ich würde allerdings das ganze ungern noch weiter nach hinten verschieben.



  • Bartlebe schrieb:

    Ja das Problem in meiner Situation ist, dass ich zum einen nur ein Fachabi habe und zum anderen leider ziemlich Ortsgebunden bin.

    Entweder an einer Fachhochschule mit direkt nem schwerpunkt, oder ich müsste noch weitere Jahre arbeiten damit ich ne Zulassung für eine Uni kriege.
    Ich würde allerdings das ganze ungern noch weiter nach hinten verschieben.

    Och, FH kann auch Vorteile haben...

    Ich habe früher in einem Forschungsinstitut im Ausland gearbeitet. Nachdem ich darüber erklärt habe, dass es sich bei meinem Diplom nicht um das Grundschulabgangszeugnis handelt (wie eben in Spanien) hat man festgestellt, dass ich nicht auf so einer popeligen, stinknormalen Universität studiert habe, sondern auf einer "University of Applied Sciences"... wenn die das extra draufschreiben, muss das ja was ganz elitäres sein. Auch meine Noten waren vorrangig im sehr guten Bereich (ganz im Gegenteil zu meiner Schulzeit), also elitär und viele Punkte, was will man mehr.

    Ich hatte auch nur Fachabi, ich wollte ja bewusst auf die FH, sonst hätte ich mich in der Schule wohl mehr angestrengt. Heute frage ich mich manchmal, ob ich nach dem Vordiplom nicht besser auf die Uni gewechselt wäre.
    Nicht aus finanziellen Gründen, sondern weil ich da vielleicht doch noch mehr hätte lernen können.
    Vielleicht auch nicht, ich habe in der vorlesungsfreien Zeit auch viel programmiert, ähnlich wie Du Freitags Dir den Vogel hast zeigen lassen. Auf dem Wissen baue ich heute genauso auf. Die Uni hätte unter'm Strich also eventuell auch weniger Wissen bedeuten können. Aber ich weiß es halt nicht. 😃

    Weiter verschieben solltest du das jedenfalls nicht - irgendwann will man auch mal fertig sein und die Investitionen auch mal zu Geld machen.



  • also ich studier technische informatik an einer fh und eigentlich muss ich sagen, dass der schwerpunkt da eher auf elektronik und steuerungen liegt und das programmieren nur so "nebenbei" passiert.

    zumindest an meiner fh ist technische informatik auch nicht unbedingt beliebt, weil sich damit weder die "richtigen" elektroingenieure (keine lust auf programmierung) noch die "richtigen" informatiker (keine lust auf elektronik bzw. hardware) so wirklich wohl fühlen.

    wenn du dir also (zum beispiel) vorstellen kannst, eine grafikkarte samt treiber zu entwickeln und die ströme, die beim aufruf des treibers auftreten, auszurechnen, so ist technische informatik genau das richtige, ansonsten vielleicht lieber was anderes machen.



  • Xin schrieb:

    Bartlebe schrieb:

    Ja das Problem in meiner Situation ist, dass ich zum einen nur ein Fachabi habe und zum anderen leider ziemlich Ortsgebunden bin.

    Entweder an einer Fachhochschule mit direkt nem schwerpunkt, oder ich müsste noch weitere Jahre arbeiten damit ich ne Zulassung für eine Uni kriege.
    Ich würde allerdings das ganze ungern noch weiter nach hinten verschieben.

    Och, FH kann auch Vorteile haben...

    Ich habe früher in einem Forschungsinstitut im Ausland gearbeitet. Nachdem ich darüber erklärt habe, dass es sich bei meinem Diplom nicht um das Grundschulabgangszeugnis handelt (wie eben in Spanien) hat man festgestellt, dass ich nicht auf so einer popeligen, stinknormalen Universität studiert habe, sondern auf einer "University of Applied Sciences"... wenn die das extra draufschreiben, muss das ja was ganz elitäres sein. Auch meine Noten waren vorrangig im sehr guten Bereich (ganz im Gegenteil zu meiner Schulzeit), also elitär und viele Punkte, was will man mehr.

    Ich hatte auch nur Fachabi, ich wollte ja bewusst auf die FH, sonst hätte ich mich in der Schule wohl mehr angestrengt. Heute frage ich mich manchmal, ob ich nach dem Vordiplom nicht besser auf die Uni gewechselt wäre.
    Nicht aus finanziellen Gründen, sondern weil ich da vielleicht doch noch mehr hätte lernen können.
    Vielleicht auch nicht, ich habe in der vorlesungsfreien Zeit auch viel programmiert, ähnlich wie Du Freitags Dir den Vogel hast zeigen lassen. Auf dem Wissen baue ich heute genauso auf. Die Uni hätte unter'm Strich also eventuell auch weniger Wissen bedeuten können. Aber ich weiß es halt nicht. 😃

    Weiter verschieben solltest du das jedenfalls nicht - irgendwann will man auch mal fertig sein und die Investitionen auch mal zu Geld machen.

    Da Du kein Vergleich hast, kannst Du Dir auch kein Bild machen. Deshalb bringt deine Auskunft auch nicht viel.


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