Fußbodenheizung - Thermostat?


  • Mod

    Nachdem ich sonst nicht weiß wo ich im Internet dazu etwas erfahren könnte, versuch ich's mal bei den Technikern hier.

    Meine Wohnung hat nun eine Fußbodenheizung. Ich habe einen zentralen Thermostat der ähnlich wie bei meinen bisherigen Wohnungen (alle ohne Fußbodenheizung) erlaubt bestimmte Temperaturen für bestimmte Tage und Uhrzeiten festzulegen.

    Nun habe ich aber gehört, dass FBH eine lange Vorlaufzeit haben die bis zu einem Tag lang sein kann. Macht da eine Regelung via Thermostat überhaupt Sinn? Weiß der Thermostat, dass er entsprechend früher regeln muss um die Temperatur zu erreichen? Ist es sinnvoller einfach eine Temperatur für "immer" einzustellen?

    Bisher habe ich afaik schon immer Heizkosten gespart, da ich unter der Woche nur abends geheizt habe und eben am Wochenende.

    Erfahrungen? Tipps?

    MfG SideWinder



  • FBH eine lange Vorlaufzeit

    Das sind mehrere Stunden. Regeln kann man das nicht mit der Innentemperatur, nur zeitabhängig steuern. Die Vorlauftemperatur sollte über die Außentemperatur gesteuert werden.



  • Wie EH schon schrieb, es geht eher um Stunden, bis die FBH reagiert - schließlich muss die Wärme erst durch die Rohre, dann durch den Estrich, den Fußboden etc. Das dauert halt. Bei uns in der Wohnung gibt es auch FBH und es dauert so ca. 6h, bis deutliche Temperaturveränderungen erreicht werden.

    Wenn du keine feste Temperatur einstellst, kannst du die FBH idR zeitabhängig steuern, also Temperaturen für Morgens, Mittags, Abends, Nachts festlegen. Stellst du also 19 Grad für Nachts und 22 für Morgens ein, dann funktioniert das eigentlich schon so, dass am Morgen die 22 Grad bereits erreicht sind.
    Wir lassen die FBH aber immer im Comfort-Modus auf ner fixen Temperatur durchlaufen. Aus Komfort 😃



  • Hi Sidewinder,

    es empfiehlt sich auch bei Fußbodenheizung immer noch einen kleinen normalen Heizkörper mit im Raum zu installieren. Auch wenn das die Kosten erhöht, der Gewinn an Lebensqualität ist doch beträchtlich. Man kann, wenns zu kalt wird schnell mal nachheizen, bzw. nach dem Lüften schneller wieder hochheizen...

    Gruß Mümmel



  • Regelungstechnisch betrachtet hast Du einfach eine Totzeit, in der sich nix rührt.
    An FBH haben mich immer die Kältelöcher Fenster und Türen gestört, kann man mit Zusatzinstallationen, wie muemmel sie beschrieben hat, ausmerzen.
    Aber schau einfach mal, wieviel Grad pro Stunde die Heizung hochkommt. Das ist grob deine Totzeit, Runter kommt sie meist schneller, also zwei Totzeiten, um die das Programm angepasst werden muss.



  • pointercrash() schrieb:

    Regelungstechnisch betrachtet hast Du einfach eine Totzeit, in der sich nix rührt.

    klugscheiß
    Deshalb ist ein Raum-Thermostat ja auch eine Steuerung und keine Regelung 😋
    /klugscheiß



  • Nö, abbes, ist ein Zweipunktregler mit Hysterese.
    Wenn elektronisch die Bimetallfeder nachgebaut wird, wird sogar deren Verhalten nachgebildet.
    Anhang: Die Danfoss/Vaillant/Heimeier- Thermostaten direkt an den Heizkörpern sind P-Regler.



  • pointercrash() schrieb:

    Nö, abbes, ist ein Zweipunktregler mit Hysterese.

    Ui, da wirfst du aber einiges durcheinander.

    Es kann auch eine Steuerung die Stellgröße eines Systems so einstellen. Denn letztendlich handelt es sich bei der "Hysterese" ja nur um einen Schalter.
    Und ob ein P-Glied dann schließlich Hysterese nutzt oder nicht, ist abhängig von der Implementierung - du könntest natürlich einen P-Regler aufbauen, der mittels P-Glied einen Hysterese-Schalter anspricht.

    Am Ende läuft es darauf hinaus, dass bei der Raumheizung aufgrund der enormen Totzeit und vor allem der erheblichen Störfaktoren bzw. Störgrößen einfach kein Regelkreis möglich ist.
    Einen Inkubator oder eine Brutanlage wäre hingegen machbar.



  • Hi,

    ich glaube nicht, dass bei den extrem langen Aufheiz- und Abkühlzeiten bei einer Fussbodenheizung überhaupt eine echte Regelung möglich ist, oder ob sich das nicht immer mehr aufschaukeln würde.
    Solange man nicht die Tür auflässt oder ständig raus und reinquestert ist der für eine bestimmte Wunschtemperatur erforderliche Heizbedarf doch nur eine Funktion der Außentemperatur und allenfalls ihres Verlaufs.
    Es bietet sich also eine Steurung auf Basis der Außentemperatur an. Wichtig dabei scheint mir, das die thermische Trägheit des Mauerwerks einschließlich der Fensterflächen insgesamt gleich oder größer sein muss, als die der Fussbodenheizungen, damit auch schnelle Temperaturänderungen draußen kein nachziehen der Innentemperatur bewirken. Ein innenliegender Temperaturfühler ist dann nur noch das Sahnehäubchen um gewisse Inkonsistenzen in der Nutzung auszugleichen.
    Wenn man nicht die Voraussetzungen geschlossener Türen... garantieren kann, bieten sich kleine Zusatzheizkörper zur Feinabstimmung an. Das können zum einen die bewährten Heizpörperplatten in den Fensternischen sein, aber durchaus auch Strahlungsheizkörperplatten, z.B. an der Decke oder Wand. Bedingt dann aber eine ausreichende Vorlauftemperatur um Strahlungsheizkörper auch wirksam werden zu lassen.

    Gruß Mümmel


  • Mod

    GPC schrieb:

    Stellst du also 19 Grad für Nachts und 22 für Morgens ein, dann funktioniert das eigentlich schon so, dass am Morgen die 22 Grad bereits erreicht sind.

    Ahja 😉 Und wenn im Thermostat-Begleitbüchlein nichts darüber drin steht, was dann? Erwarten die echt, dass man da beim Hersteller nachfragen geht? 😮

    @muemmel: Zusatzheizung scheint keine notwendig zu sein, die Minimaltemperatur scheint er gut zu halten. Frage mich aber a) wie (weil von einem Außensensor wüsste ich nichts) und b) ob ich nicht sehr viel Energie dafür verschwende...

    MfG SideWinder



  • abbes schrieb:

    pointercrash() schrieb:

    Nö, abbes, ist ein Zweipunktregler mit Hysterese.

    Ui, da wirfst du aber einiges durcheinander.

    Nee, garantiert nicht. Zweipunktregler haben garantiert eine Hysterese, weil sie selber eine Reaktionszeit haben.

    abbes schrieb:

    Es kann auch eine Steuerung die Stellgröße eines Systems so einstellen. Denn letztendlich handelt es sich bei der "Hysterese" ja nur um einen Schalter.

    Leider falsch. Das ist der Bereich, in dem der Regler sein bisheriges Verhalten beibehält.

    abbes schrieb:

    Und ob ein P-Glied dann schließlich Hysterese nutzt oder nicht, ist abhängig von der Implementierung - du könntest natürlich einen P-Regler aufbauen, der mittels P-Glied einen Hysterese-Schalter anspricht.

    Das ist Quark. Was meinst Du mit F-Regler? Fuzzy Logic etwa?

    abbes schrieb:

    Am Ende läuft es darauf hinaus, dass bei der Raumheizung aufgrund der enormen Totzeit und vor allem der erheblichen Störfaktoren bzw. Störgrößen einfach kein Regelkreis möglich ist.

    Mit Regelung ist Eingangsgröße zu Stellgröße gemeint. Das hab nicht ich definiert, ist halt so. Deswegen sind das Regelungen.


  • Mod

    Bitte verzweigt eure Diskussion in einen eigenen Thread und kapert mir nicht meinen, danke.

    MfG SideWinder



  • Willst Du was über Regelkungstechnik wissen oder nicht?



  • pointercrash() schrieb:

    Nee, garantiert nicht. Zweipunktregler haben garantiert eine Hysterese, weil sie selber eine Reaktionszeit haben.

    Das habe ich nicht bestritten.

    pointercrash() schrieb:

    Leider falsch. Das ist der Bereich, in dem der Regler sein bisheriges Verhalten beibehält.

    Und was soll mir das sagen? Das Hystereseverhalten sowohl in einer Regelung, als auch in einer Steuerung, ist nichts weiter als ein Schaltverhalten. Eines Gliedes wohlgemerkt. Deshalb ist aber eine Hysterese alleine noch kein Alleinstellungsmerkmal für eine Regelung - oder eben Steuerung.

    pointercrash() schrieb:

    Das ist Quark. Was meinst Du mit F-Regler? Fuzzy Logic etwa?

    Keine Ahnung, was ist ein F-Regler?

    pointercrash() schrieb:

    Mit Regelung ist Eingangsgröße zu Stellgröße gemeint. Das hab nicht ich definiert, ist halt so. Deswegen sind das Regelungen.

    Unsinn, das ist nichts weiter als eine Teil-Übertragungsfunktion. Die alleine macht noch lange keine Regelung aus. Lass die Regelstrecke und/oder Rückkopplung raus und du hast eine klassische Steuerung.

    Ansonsten werde ich SideWinders Wunsch entsprechen und hier nichts weiter dazu schreiben.



  • SideWinder schrieb:

    GPC schrieb:

    Stellst du also 19 Grad für Nachts und 22 für Morgens ein, dann funktioniert das eigentlich schon so, dass am Morgen die 22 Grad bereits erreicht sind.

    Ahja 😉 Und wenn im Thermostat-Begleitbüchlein nichts darüber drin steht, was dann? Erwarten die echt, dass man da beim Hersteller nachfragen geht? 😮

    Im Zweifelsfall reicht dir ein Tag aus, um es auszuprobieren und du weißt dann Bescheid 😉
    FBH sind eigentlich keine krassen Energiefresser, insofern würde ich mir aber nicht zu viele Gedanken deswegen machen, wenn man die FBH mit 'ner fixen Temperatur betreibt.



  • abbes schrieb:

    pointercrash() schrieb:

    Mit Regelung ist Eingangsgröße zu Stellgröße gemeint. Das hab nicht ich definiert, ist halt so. Deswegen sind das Regelungen.

    Unsinn, das ist nichts weiter als eine Teil-Übertragungsfunktion. Die alleine macht noch lange keine Regelung aus. Lass die Regelstrecke und/oder Rückkopplung raus und du hast eine klassische Steuerung.

    Ansonsten werde ich SideWinders Wunsch entsprechen und hier nichts weiter dazu schreiben.

    OK, das F kam wohl von der verschmissenen Brille.
    Eigentlich bin ich schon davon ausgegangen, dass die Einheit mehr liefert als die Sollgröße, reine Steuerungen dürfen ja seit 2008 nicht mehr verbaut werden.
    Insofern sollte es sich um einen vollständigen Regelkreis handeln.

    Aber tun wir SideWinder den Gefallen und schweigen. 😉



  • Hi SideWinder,

    SideWinder schrieb:

    @muemmel: Zusatzheizung scheint keine notwendig zu sein, die Minimaltemperatur scheint er gut zu halten.

    Warts ab, was sich ergibt, wenn es das erste mal richtig knackigh kalt wird und die Temperatur inerhalb einer Nacht von +5 auf -20 Grand absinkt.
    Eine kleine elektrische Zusatzheizung kostet nicht die Welt, verbraucht wenn man sie nur in Spitzenzeiten benötigt auch keine Unsummen aber kann das Wohlbefinden doch gewaltig retten.
    Fürs Schnellaufheizen einen billigen einfachen Heizlüfter (Wirkungsgrad ist eh bei allen gleich 100%), und für längerfristiges Zuheizen einen elektrischen Ölradiator oder so ne Heizplatte... zumindest was, was auch mit Stahlungswärme wärmt und es richtig gemütlich macht. Heizlüfter würde ich auf jeden Fall nehmen, Plattenheizer nach Bedarf. Aber nimm beim Heizlüfter einen, wo Du auch vorm Betreiben den Staub von den Heizelementen runter kriegst, sonst stinkt der die ersten 2 Stunden wie Hulle.

    Gruß Mümmel


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