Folter/Todesstrafe ja/nein



  • Hi DocShoe,

    nein, nicht auf Bewährung. Nur ihren Vollzug aussetzen. Man kann schlieslich keinen hängen, dessen Schuld nicht wirklich unzweifelhaft ohne jede Möglichkeit eines Justitzirrtums nachgewiesen ist.
    Die, die dann zwar zum Tode verurteilt aber noch nicht hingerichtet sind in ein extra Gefängnis ohne Ausgang und alles und ohne jede Begnadigungsmöglichkeit, aber mit regelmäßiger Prüfung, ob es möglicherweise Zweifel an ihrer Schuld gibt.

    Gruß Mümmel



  • Das eine schließt das andere nicht aus. Nur weil jemand im Knast sitzt heisst das nicht, dass er keine Straftaten begehen kann.



  • muemmel schrieb:

    Einspruch, ist es doch!
    Durch UNO und EU abgenickt, der Bundesquasselverein hat zugestimmt, ... Was willst Du noch als Legalisierung?

    Nein ist es nicht! Deine Kernthese besteht aus folgender Aussage

    muemmel schrieb:

    solange es ganz legal ist, in einem Krieg in den sich Deutschland irgendwo mit reingehängt hat [...] auf einen Soldaten zu schießen, der über das Schalchtfeld auf einen zugerannt kommt, und dessen einzige "Schuld" darin besteht, dass sein Offizier von ihm verlangt zu laufen weil er ihn sonst selbst erschießt

    (Hervorhebung von mir)
    Das ist ganz klar weder von UNO noch von EU "abgenickt".



  • DocShoe schrieb:

    jemand, der eine zweifache Mutter auf offener Straße anzündet und verbrennt oder seine Frau hinter seinem Auto zu Tode schleift sein Recht auf Leben verwirkt. Wer so wenig Achtung vor dem Leben Anderer hat sollte von seinen Richtern das Gleiche erwarten.

    Was hat die Art und Weise des Tötens mit der Achtung des Lebens zu tun? Nach dieser Logik darf es sich der Auftragskiller, der klinisch sauber tötet, im Gefägnis bequem einrichten; der Affekttäter, der das erstbeste Werkzeug, das ihm in den Sinn kommt (mit der Tendenz, dass die Angelegenheit besonders schmerzhaft und qualfvoll abläuft), verwendet, landet dagegen am Strang, vor dem Erschiessungskommandom, auf dem Stuhl, kriegt die Spritze, etc. Wenig überzeugend scheint mir hier auch die Behauptung, das in ersterem Fall kein Präventivgedanke dazu führen sollte, die Todesstrafe anzuwenden.

    Der Eindruck, der sich mir hier aufdrängt, ist der, dass es eben gar nicht um Prävention oder Vergeltung der Tat gehen soll (die sich am Unwert der Tat zu messen hat), sondern schlicht daum, wie unsympatisch der Täter ist. Was die Frage aufwirft, ob du selbst für dich reklamieren kannst, dass dir das Leben als solches wichtiger und wertvoller ist als es dem Täter war.

    muemmel schrieb:

    unzweifelhaft ohne jede Möglichkeit eines Justitzirrtums

    Was soll das für ein Kriterium sein? Wie wendet man das an (Algorithmus) und entscheidet, ob es zutrifft oder nicht?



  • Ich hätte mal da eine Frage:

    Nehmen wir mal an, wir hätten eine verarmte Region, ein Slum, in welcher Armut und die Kriminalität Einzug gehalten haben. Die Politik macht, auch vielleicht aus rassistischen Gründen, nichts dagegen. Weder legt sie ein Wirtschaftprogramm auf, noch bekämpft sie effektiv die Kriminalität.

    Nun schnappt die Polizei einen Drogendealer, welcher vor Gericht zum Tode verurteilt wird. Er ist ja selbst schuld! Er hätte was aus seinem Leben machen können! Bloß was? In einer Slum-Region hat man die Berufswahl zwischen Auftragsmörder, Drogenhändler, Drogensüchtiger, Kleinkrimineller, Prostituierter,... Die Mafia, in welchem der Slum einzug gehalten hat, ist der größter Auftragsgeber.

    Und was nützt es mir die Person zu eleminieren? Die Person ist tot, aber die Straße lebt. Das nächste Kind wird aus Hunger zu der Mafia gehen, oder Kriminell werden. Das Leben in einem Slum zählt halt nichts.

    Was nützt mir da die Todesstrafe?



  • @Bitte ein Bit: Das ist richtig. In diesem Fall muss die Staatsgewalt nicht richten, sondern kämpfen. Die Polizei muss zeigen, dass sie Herr im Hause ist und nicht die Mafia, Rockerbanden oder Großclans. Dazu muss die Polizei kampfbereit, gut ausgerüstet, unbestechlich und geachtet sein. Ich hoffe, dass Deutschland dazu noch in dieser Lage ist. In anderen Ländern sieht es diesbezüglich teilweise übel aus. Das beginnt i.d.R. in den Großstädten. Berlin, NRW kann da sicher ein Lied davon singen.



  • Bitte ein Bit schrieb:

    Ich hätte mal da eine Frage:

    Nehmen wir mal an, wir hätten eine verarmte Region, ein Slum, in welcher Armut und die Kriminalität Einzug gehalten haben. Die Politik macht, auch vielleicht aus rassistischen Gründen, nichts dagegen. Weder legt sie ein Wirtschaftprogramm auf, noch bekämpft sie effektiv die Kriminalität.

    Du meinst sowas hier?
    https://www.google.com/maps/d/viewer?mid=10c1QvBWQHZmCfIhUic9-LTNLeVQ&usp=sharing



  • @abbes:
    Jaein.

    Gewiss zeigt die Karte so einige Brennpunkte an. Aber ich orientierte mich da eher an amerikanische Slums bzw. den brasilianischen Gettos bzw. Favelas. Regionen in denen am Tag einige Menschen im Kugelhagel sterben.

    Die Karte ist interresant, hintrlässt aber bei mir gemischte Gefühle. Der Hamburger Jungfernstieg ist in der Karte vorhanden, scheint da eher ein harmloserer Fall der gefühlten Unsicherheit zu sein. (siehe verlinkter Zeit Artikel).

    Auf der anderen Seite haben wir Saarbrücken, die Hochburg des Taschendiebstahls, welche nicht auf der Karte verzeichnet ist. Und unsere Region (Pfalz) ist bekannt für seine Wohnungseinbrüche.

    Wer kommt eigentlich auf solche dämlichen Namen wie No-Go-Areas?



  • @camper
    Nenn es wie du willst, aber ich finde es gibt Unterschiede dabei, wie man jemanden ermordet. Und bei besonders grausamen Taten sollte der Täter hingerichtet werden.



  • DocShoe schrieb:

    @camper
    Nenn es wie du willst, aber ich finde es gibt Unterschiede dabei, wie man jemanden ermordet. Und bei besonders grausamen Taten sollte der Täter hingerichtet werden.

    Die Neujahrsansprache von der Merkel war realitätsfern und grausam aber deswegen fände ich erschlagen nicht passend.

    Ein andere Sache ist, wenn das Grauen z.B. Familen traumatisiert. Was haben die davon, wenn der Täter umgebracht wird? Der könnte Zwangsarbeiten, Organe spenden, man könnte die Hinterlassenschaften plündern, z.B. wenn TäterIn ein Auto hatte oder z.B. wie bei Säureangriffen sowas fordern dürfen wie
    https://www.youtube.com/watch?v=I6cVrn4bqdM (GOT 3 Min)

    Besonders beliebt (für hohe Straf-Forderungen) sind z.B. Umwelt vergehen. Also z.B. gedankenlos tanken
    Artenvernichtung durch Insektenvernichtung Schummeln bei VW...auch irgendwie blöd, ...vielleicht irgendein Grauen in Indien
    ...ach verdammt, ich kann mich gar nicht mehr erinnern, was da als grausames Beispiel von Umweltbeschädigung aus Raffgier herhalten könnte, irgenwie alles Opfer von "evidence destruction".
    (da helfen noch nicht mal die Netzfrauen ( https://netzfrauen.org/2017/01/02/schmidt/ wirklich weiter)

    ..vielleicht das hier:
    http://www.der-postillon.com/2017/01/gefaehrder-sirene.html



  • Hi Nachtfeuer,

    nachtfeuer schrieb:

    DocShoe schrieb:

    @camper
    Nenn es wie du willst, aber ich finde es gibt Unterschiede dabei, wie man jemanden ermordet. Und bei besonders grausamen Taten sollte der Täter hingerichtet werden.

    Die Neujahrsansprache von der Merkel war realitätsfern und grausam aber deswegen fände ich erschlagen nicht passend.

    Ach ich fände das schon passend. und auf jeden fall ist erschlagen billiger als erschießen. Die arme Patrone. 😃

    Aber vielleicht könnte man Muddi und Siggie überreden, der Politik zu entsagen und gemeinsam als die Wildecker Hertzbuben Kohle zu machen. :p

    Gruß Mümmel



  • Halten wir fest: Die eindeutige Mehrheit hier ist gegen die Todesstrafe.


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