Streamen bald nur noch mit Lizenzgebühr?
-
Der eine oder andere kennt sicher die Streamingplattform Twitch. Einige haben vielleicht auch mitbekommen, dass die Streamer und Youtuber PietSmiet einen Brief von der ZAK bekommen haben. In dem Brief steht drin, dass deren Kanäle neuerdings als Rundfunk eingestuft werden. Zuerst dachte man, dass würde nur den PietSmietTV Kanal betreffen, der 24/7 sendet. Doch nun heißt es, dass deren Kanal PietSmiet, auf dem nur gelegentlich gestreamt wird, auch unter Rundfunk fällt.
PietSmiet hat sich dazu geäußert. Das erste Video schien noch ziemlich harmlos. Hier das erste Video
https://www.youtube.com/watch?v=7tcMqi9y-_U
Im zweiten Video hat PietSmiet Kontakt mit der ZAK aufgenommen und kommentiert das hier
https://www.youtube.com/watch?v=H6c48AHCzJY
Momentan scheint es ja gesetzlich noch ziemlich unklar zu sein, ob streamen als Rundfunk eingestuft werden kann. Wenn PietSmiet wirklich dazu gezwungen wird eine Lizenz zu kaufen, dann könnte das auch bald jeden anderen Streamer betreffen. Eine Lizenz kann wohl zwischen 1000-10000 Euro kosten. Würde das in der Zukunft das streamen, wie wir es kennen, ändern?
Ich denke viele kleinere Streamer werden sich das nicht leisten können. Meiner Meinung nach ist das alles nicht gerechtfertigt.
-
Also grundsätzlich finde ich, dass so ein stream schon mit einem Fernsehsender vergleichbar ist. Aber kleinen Streamern unüberwindbare Hürden in den Weg zu stellen wäre nicht gut.
-
Der hätte sich ja vorher informieren können. Internet-Radios, auch die aus Hobby und ohne Werbung, haben eine Radio-Lizenz. Auch Paralax-Radio hat das von Anfang an bedacht.
Bei dem Fall geht es um das Broadcasting. Da ist die Technik dahinter egal. Ob HF, Kabel, Sat, Digital-Antenne oder IP oder haste nicht gesehen ist egal. RUNDFUNK IST Rundfunk.
Was anderes ist z.B. Maxdome oder Netflix, das ist kein Rundfunk. Das ist VoD.
-
Dann wird er eben entweder ins Ausland gehen, wenn sich das finanziell eher lohnt; oder er wird abschalten, wenn er es sich nicht leisten kann/will. Deutschland in 15 Jahren: Digitales Nordkorea.
Ich find's auch komisch, dass jetzt so viele Leute mit "Gesetz ist eben Gesetz" kommen. Wenn's nun einmal ein dummes, rückständiges Gesetz ist, dass die gesellschaftliche Entwicklung in letzten Jahrtausend zurück hält? Selbst die Briten haben es irgendwann einmal geschafft, dass Taxifahrer keinen Heuballen mehr für ihr "Pferd" dabei haben müssen. Dieses Thema hingegen ist keine lustige Anekdote, sondern weichenstellend für die Zukunft. Wenn man hierzulande lächerliche lokale Gesetze für globale Vorgänge anwendet, dann wird eben dieses Land nicht mehr an der globalen Gesellschaft teilnehmen. Dann können wir in 15 Jahren eben nur noch im innerdeutschen Intranet mit Sendezeiten surfen. Und können uns gegenseitig alle ganz toll auf die Schulter klopfen, wie sehr hier doch alles nach Recht und Ordnung unserer Vorväter vorgeht.
Das ist auch nicht rein die Digitalwelt betreffend. Wer will dann schon noch unvernetzte deutsche Produkte kaufen? Digitale Isolierung wird in Zukunft gleichbedeutend mit wirtschaftlicher Isolierung sein. Das wird dann auch den Lebensstandard ganz gehörig senken, weil dieser in Deutschland hauptsächlich auf internationalem Handel beruht. Da können wir dann in unserem deutschen Intranet toll mit Journalisten und Philosophen über die Gefahren der Digitalisierung und Automatisierung diskutieren, während der Rest der Welt es einfach macht.
'Tschuldigung, dass dies etwas weit vom Thema abschweift, aber dies ist ein solch typisches Beispiel für viele Vorgänge hierzulande, von denen jeder einzelne harmlos erscheinen mag, aber die in ihrer Gesamtheit zu diesen trüben Zukunftsaussichten führen. Wenn nicht jetzt sofort (oder besser: Vor 15 Jahren) massiv gegengesteuert wird, dann wird es so kommen. Aber unserer Führungselite fehlt halt jede Zukunftsvision. Das ist in anderen Ländern zwar auch nicht anders, aber wenigstens blockt man dort nicht aus Angst aktiv den Fortschritt.
-
Die ganze Zeit über habe ich darüber eigentlich nie nachgedacht, dass streamen unter Rundfunk fallen könnte. Aber je mehr ich drüber nachdenke ist das eigentlich logisch, dass es irgendwann soweit kommen würde.
Wie PietSmiet selber schon sagte, gibt es wohl eine oder mehr Personen, die beauftragt dafür sind, neue Wege zu finden um an Einnahmen zu kommen. Diesen Personen kann man im Grunde nichts vorwerfen, da sie ihren Job machen. Das ganze klingt aber für mich irgendwie nach einem Schrei, um den Rundfunkbeitrag immernoch wichtig erscheinen zu lassen. Da wohl die jungen Leute von Heute wohl eher lieber einen Stream schauen, als ARD, ZDF etc. zu gucken.
Eigentlich sollte ja, durch die gesetzlichen Vorschriften, der Rundfunk geregelt werden, aber ich habe das Gefühl, dass er einfach nur eingeschränkt wird. Wie SeppJ schrieb, wird hier jeglicher Fortschritt einfach ausgebremst. Ich finde es schade um die ganzen Communitys die dann wahrscheinlich zu Bruch gehen werden. Hoffentlich wird auch Twitch selber sich zu Wort melden. Da der eigentlich Broadcaster ja Twitch.tv ist. Technisch gesehen, wird ja der Inhalt über deren Server verteilt. Es verdient ja nicht nur der Streamer daran, sondern auch Twitch selbst.
Aber ich bin auch der Meinung, dass die gesetzlichen Vorschriften überarbeitet werden sollten, aber nicht zu Gunsten des Rundfunkbeitrages.
-
Die ganze Geschichte nimmt wohl noch weiter Fahrt auf. Die Medienanstalt Hamburg hat sich beim Youtuber FlyingUwe gemeldet und stellt Forderungen, da er wohl unzulässig Produktplatzierung und Werbung macht. Hier ein Statement
-
Traurig aber wahr, so wird es kommen.
Bald werden alle neuen Youtuber nur noch über Agenturen und Castings auf die Plattform finden.
Glückwunsch allen die sich bereits gut positioniert haben und unsere Medienlandschaft nun prägen ;-).
Das macht dem Müll in der Glotze endlich mal Feuer...