Crypto Currency



  • MisterX schrieb:

    Wenn also sich die Erkenntnis durchsetzt, dass es eigentlich keinen Nutzen hat, außer der Spekulation zu dienen, könnte das Selbe passieren wie eint in den Niederlanden mit den Tulpen.

    Das ist genauso bei anderen Waehrungen wie Dollar oder Euro der Fall. Geld ist nichts anderes als Vertrauen, dass man damit etwas kaufen kann. Das Geld selber ist ansonsten wertlos.

    Ich weiss leider nicht was mit den Tulpen passiert ist 😉



  • icarus2 schrieb:

    MisterX schrieb:

    Wenn also sich die Erkenntnis durchsetzt, dass es eigentlich keinen Nutzen hat, außer der Spekulation zu dienen, könnte das Selbe passieren wie eint in den Niederlanden mit den Tulpen.

    Das ist genauso bei anderen Waehrungen wie Dollar oder Euro der Fall. Geld ist nichts anderes als Vertrauen, dass man damit etwas kaufen kann. Das Geld selber ist ansonsten wertlos.

    Ich weiss leider nicht was mit den Tulpen passiert ist 😉

    Es gab in den Niederlanden (vor längerer Zeit) eine Epoche in denen in Tulpen investiert wurde. Hierbei waren "normale" Tulpen schon sehr überteuert. Dann gab es aber ab und zu seltsam hübsche Tulpen, die Mehrfarbig waren. Dies schien zufällig zu passieren. Keiner hatte eine Erklärung dafür. Es war "in" in diese besonderen Tulpen zu investieren. Dabei wurden astronomische Preise erzielt. Dann passierte es, dass die Leute kollektiv begriffen das es "nur" Tulpen sind und die Preise vielen über Nacht extrem ab. Aber die Leute hatten ja noch die "besonderen" Tulpen und alles Geld wurde nun in diese gesteckt. Dann kam jemand dahinter, dass diese Besondere Färbung nur eine Virusinfektion ist, und mann "normale" Tulpen einfach damit ebenfalls infizieren konnte und diese dann auch so besonders bunt sind.

    Da nun dieser "besonderen" Tulpen nicht mehr besonders waren, viel der Preis über Nacht ebenfalls ins bodenlose. Das hat ganze Familien ins Unglück gestürzt, weil sie alles ersparte in Tulpen angelegt hatten. Hierbei hatten diese "bunten" und eigentlich nur infizierten Tulpen solche Preise erreicht, das man für eine Handvoll davon ein ganzes Haus eintauschen konnte.

    Aus der heutigen Sicht denkt man nur: Wie konnten die "nur für Tulpen" so wahnsinnige Preise zahlen.

    Analog: Wie kann man für Hashwerte die eine bestimmte mathematische Funktion erfüllen nur so gewaltige Preise zahlen (Bitcoin bei über 2000€). Meiner Meinung nach hat das ein großes Potential, wie die Tulpen Geschichte in den Niederlanden zu enden.



  • Das muss man sehr differenziert betrachten.

    Vielleicht werden die "großen" Coins bald abstürzen, vielleicht geht es noch ein paar Jahre.
    Fakt ist, die Technologie wird bleiben.

    Es gibt außerdem nicht nur PoW (proof of work) sondern auch proof of stake, proof of importance etc. Die verschwenden keine Energie.

    Und es gibt PoW Coins, die sinnvolle Rechenaufgaben stellen, zB. FoldingCoin oder GridCoin.



  • icarus2 schrieb:

    MisterX schrieb:

    Wenn also sich die Erkenntnis durchsetzt, dass es eigentlich keinen Nutzen hat, außer der Spekulation zu dienen, könnte das Selbe passieren wie eint in den Niederlanden mit den Tulpen.

    Das ist genauso bei anderen Waehrungen wie Dollar oder Euro der Fall. Geld ist nichts anderes als Vertrauen, dass man damit etwas kaufen kann. Das Geld selber ist ansonsten wertlos.

    Wobei man allerdings sagen muss, dass echtes Geld durch den Staat gestützt wird.
    Wenn du bei der Behörde etwas bezahlen musst, dann brauchst du das Geld dieses Staates und er wird dir auch nur diese eine Währung abnehmen.
    Dadurch hat echtes Geld immer einen gewissen Wert, und sei es nur, weil man Strafzettel bezahlen muss, will man diese Art von Währung besitzen.

    Für den Dollar zieht die USA notfalls auch in den Krieg.

    Bitcoins hat dagegen überhaupt keine Stütze, bei einem EMP Schlag brechen die Computernetze zusammen und bei einem Atomkrieg ist diese Währung nutzlos, was jetzt nicht bedeutet, dass es beim Euro oder Dollar anders wäre, aber zumindest Gold wäre noch real fassbar.

    Die Aussage, das eine Währung vom Vertrauen abhängt, ist allerdings richtig.
    Nur solange jemand in Bitcoins vertraut, wirst du dir dafür auch reale Güter kaufen können, weil das Vertrauen in diese E-Währung für einen Abnehmer deiner Bitcoins sorgt.
    Wenn das Vertrauen oder die Handelbarkeit dahin ist (siehe oben, EMP), dann ist es schlagartig wertlos.

    Für mich steht fest, ich werde diese Währung nicht anrühren.
    Das ich dann bei Kurssprüngen, ob Gewinn oder Verlust, nicht mitmache, ist mir auch klar, aber wenn ich an der Wirtschaft mitverdienen will, dann kann ich Wertpapiere kaufen, weshalb Bitcoins für mich persönlich keinen Nutzen haben.

    Daraus folgt, mich wirst du als Abnehmer deiner Bitcoins nicht gewinnen können, insofern wirst du von mir keine Realgüter für Bitcoins erhalten.



  • Seher01 schrieb:

    Das muss man sehr differenziert betrachten.

    Vielleicht werden die "großen" Coins bald abstürzen, vielleicht geht es noch ein paar Jahre.
    Fakt ist, die Technologie wird bleiben.

    Die großen Coins (Euro, Dollar etc.) werden mit recht großer Wahrscheinlichkeit irgendwann abstürzen, allerdings kriegen Polizisten dann auch kein Gehalt mehr mit dem sie sich etwas leisten könnten.
    Die Bevölkerung wird beim Zusammenbruch der Währung sich nichts mehr kaufen können und das wird derart große Unruhen auslösen, dass keine Bank und somit kein IT Netzwerkknoten mehr sicher vor Krawallen und Bränden ist. Und wenn die Polizisten ihre Familien nicht mehr ernähren können, werden sie auch bei Krawallen ihren Kopf nicht mehr hinhalten, die Abwärtsspirale wird also im Chaos enden.

    Und ohne Internet ist auch die E-Währung tot.

    Die großen Coins werden die Bitcoins somit in den Abgrund mitreißen.


  • Mod

    Konservativer schrieb:

    Bitcoins hat dagegen überhaupt keine Stütze, bei einem EMP Schlag brechen die Computernetze zusammen und bei einem Atomkrieg ist diese Währung nutzlos, was jetzt nicht bedeutet, dass es beim Euro oder Dollar anders wäre, aber zumindest Gold wäre noch real fassbar.

    Ich habe ja starke Zweifel, dass Gold (Oder gar Goldzertifikate! Wer lagert sein Gold schon Zuhause?) in der post-nuklearen Wüste irgendeinen Wert hat. Gold hat keinen Alltagsnutzen und sein derzeitiger finanzieller Wert ist praktisch völlig entkoppelt von seiner Herstellung und Verbrauch als Rohstoff, sondern genauso ein markttechnisches Konstrukt wie staatlich gestützte Fiatwährungen, Bitcoins, Rinderhälften, oder Orangensaftkonzentrat. Wobei ich nach dem Atomkrieg davon am liebsten die Rinderhälfte im Keller hängen hätte.

    Das gilt übrigens nicht nur für Atomkriege, sondern allgemein für wirtschaftlichen Kollaps. Wenn man wirklich wieder auf Tauschhandel runter ist, dann kannst du dir von einem Koffer Gold auch nur ein Brot kaufen. Und das auch nur, wenn der Verkäufer einen Koffer braucht. Der ökonomische Wert von Gold ist, dass es sich relativ leicht über weite Strecken tauschen lässt, mit einem einzigen Schiff lässt sich ein riesiges Vermögen über den Ozean transportieren, und das ohne Währungsumtauschschwierigkeiten. Das hat im Welthandel einen großen Wert an sich. In der Tauschwirtschaft nach dem Zusammenbruch ist dieser Wert aber gänzlich dahin und es bleibt der sehr geringe Wert als Ziermetall.

    Und umgekehrt ist die staatliche Unabhängigkeit gerade ein geschätzter Vorteil der Bitcoin. Es kann nicht einfach eine Zentralbank kommen und mehr Bitcoins drucken. Es kann nicht einfach ein Nixon kommen und sagen, dass die Bitcoin von nun an nicht mehr gegen Gold tauschbar ist.



  • SeppJ schrieb:

    Konservativer schrieb:

    Bitcoins hat dagegen überhaupt keine Stütze, bei einem EMP Schlag brechen die Computernetze zusammen und bei einem Atomkrieg ist diese Währung nutzlos, was jetzt nicht bedeutet, dass es beim Euro oder Dollar anders wäre, aber zumindest Gold wäre noch real fassbar.

    Ich habe ja starke Zweifel, dass Gold (Oder gar Goldzertifikate! Wer lagert sein Gold schon Zuhause?) in der post-nuklearen Wüste irgendeinen Wert hat. Gold hat keinen Alltagsnutzen

    Das ist nicht korrekt.

    Gold hat einen starken technischen Nutzen und wird auch zur Schmuckverarbeitung gerne verwendet.

    Wenn ein Paar nach dem Atomkrieg heiraten will, dann werden die auch zwei Eheringe haben wollen. Aus technischen Gründen dann bevorzugt aus Gold.

    sondern genauso ein markttechnisches Konstrukt wie staatlich gestützte Fiatwährungen, Bitcoins, Rinderhälften, oder Orangensaftkonzentrat.

    Auch das ist nicht korrekt.

    Auf Rinderhälften zahlst du MwSt. Auf Gold fällt keine MwSt an.

    Wobei ich nach dem Atomkrieg davon am liebsten die Rinderhälfte im Keller hängen hätte.

    Bei einem EMP benötigst du keine Rinderhälfte, aber du wärst dann froh etwas Gold im Keller zu haben, denn ob der Bankautomat noch funktioniert um an bares Fiatmoney heranzukommen, das ist auch nicht gesichert.
    Zwar wird man dann wahrscheinlich das Fiatmoney händisch austeilen, aber das kann noch ein paar Tage dauern bis alles so funktioniert, wie man es möchte.

    Und umgekehrt ist die staatliche Unabhängigkeit gerade ein geschätzter Vorteil der Bitcoin. Es kann nicht einfach eine Zentralbank kommen und mehr Bitcoins drucken. Es kann nicht einfach ein Nixon kommen und sagen, dass die Bitcoin von nun an nicht mehr gegen Gold tauschbar ist.

    Der Handel mit und in Bitcoins könnte aber verboten oder besteuert werden
    Dann wird dir im ersteren Fall kein Händler mehr Bitcoins abnehmen.


  • Mod

    Konservativer schrieb:

    SeppJ schrieb:

    Konservativer schrieb:

    Bitcoins hat dagegen überhaupt keine Stütze, bei einem EMP Schlag brechen die Computernetze zusammen und bei einem Atomkrieg ist diese Währung nutzlos, was jetzt nicht bedeutet, dass es beim Euro oder Dollar anders wäre, aber zumindest Gold wäre noch real fassbar.

    Ich habe ja starke Zweifel, dass Gold (Oder gar Goldzertifikate! Wer lagert sein Gold schon Zuhause?) in der post-nuklearen Wüste irgendeinen Wert hat. Gold hat keinen Alltagsnutzen

    Das ist nicht korrekt.

    Gold hat einen starken technischen Nutzen und wird auch zur Schmuckverarbeitung gerne verwendet.

    Wenn ein Paar nach dem Atomkrieg heiraten will, dann werden die auch zwei Eheringe haben wollen. Aus technischen Gründen dann bevorzugt aus Gold.

    Lol. Also kein Nutzen, wie ich schon sagte.

    Ich habe oben noch eine Erklärung eingefügt, woher der derzeitige Wert von Gold kommt und wieso er in der Tauschgesellschaft entfällt. Denk mal darüber nach. Gold hat demnach vor allem dann einen Sinn als Anlage, wenn die Währung deines Landes zusammen bricht, aber ansonsten der Welthandel relativ unberührt bleibt. Bei Euros und Dollars ist es relativ unwahrscheinlich, dass der Welthandel einen Kollaps übersteht. Wenn du in Simbabwe lebst, macht eine Goldanlage eher Sinn. Aber dort macht eine Anlage in Dollar, Rinderhälften, Orangensaft, oder Bitcoins im gleichen Maße Sinn.

    Der Handel mit und in Bitcoins könnte aber verboten oder besteuert werden
    Dann wird dir im ersteren Fall kein Händler mehr Bitcoins abnehmen.

    Historische Fälle von Goldverbot: Ziemlich viele. Viele davon spektakulär.
    Historische Fälle, bei denen sich der Staat an Privatvermögen bedient hat: Viele davon spektakulär.
    Historische Fälle von Kryptowährungsverbot: 0
    Historische Fälle, bei denen Kryptowährungen beschlagnahmt wurden: 0

    Das schöne ist: Der Staat kann sie gar nicht beschlagnahmen, zumindest nicht in dem Sinne, wie er es bei seiner eigenen Währung kann. Er kann dir nicht einmal nachweisen, dass du welche besitzt oder dass du damit handelst. Das ist doch gerade der große Vorteil!



  • SeppJ schrieb:

    Lol. Also kein Nutzen, wie ich schon sagte.

    Was soll das? Ich sagte doch, dass Gold einen technischen Nutzen hast. Wieso widersprichst du mir dann auf so eine Weise?

    Ich habe oben noch eine Erklärung eingefügt, woher der derzeitige Wert von Gold kommt und wieso er in der Tauschgesellschaft entfällt. denk mal darüber nach.

    Gold ist ein chemisch sehr beständiges Metall und schön, es wird daher immer beliebt sein.
    Du wirst keinen Menschen finden, der das Gold auf der Straße liegen lassen würde.
    Auch nicht nach einem Atomkrieg.
    Wenn er die Zeit hat, dann wird er es aufheben und mit nach Hause nehmen.

    Gold wird somit immer einen Wert haben, in der jeder Epoche und das hat es auch die letzten > 6000 Jahre auch bewiesen.

    Der Handel mit und in Bitcoins könnte aber verboten oder besteuert werden
    Dann wird dir im ersteren Fall kein Händler mehr Bitcoins abnehmen.

    Historische Fälle von Goldverbot: Ziemlich viele. Viele davon spektakulär.
    Historische Fälle, bei denen sich der Staat an Privatvermögen bedient hat: Viele davon spektakulär.
    [/quote]
    Klar, ich habe ja nicht gesagt, dass ein Verbot von Gold unmöglich wäre, aber die Goldmünzen kannst du auch für bessere Zeiten, also ein anderer Staat, aufheben oder außer Landes schmuggeln oder eben in Schmuck umwandeln.
    Der Wert bleibt dir jedenfalls erhalten.

    Das schöne ist: Der Staat kann sie gar nicht beschlagnahmen, zumindest nicht in dem Sinne, wie er es bei seiner eigenen Währung kann. Er kann dir nicht einmal nachweisen, dass du welche besitzt oder dass du damit handelst. Das ist doch gerade der große Vorteil!

    Der Nachweis beginnt, wenn du die Bitcoinswährung loswerden oder eintauschen willst.
    Ein Spitzel genügt.

    Auf offiziellen Händlerseiten würde dann jedenfalls keine Bitcoins angegeben werden.

    Verbieten kann der Staat den Handel mit Bitcoins also sehr wohl.

    Aber ich kann dich natürlich verstehen du hast in Bitcoins investierst und verteidigst nun Bitcoins. Dies ist eine natürliche Schutzfunktion und psychologisch zu betrachten, weil die eigene Entscheidung nicht falsch sein darf.
    Das ist übrigens überall zu beobachten und sei es beim neusten iPhone oder Apple Rechner.


  • Mod

    Konservativer schrieb:

    SeppJ schrieb:

    Lol. Also kein Nutzen, wie ich schon sagte.

    Was soll das? Ich sagte doch, dass Gold einen technischen Nutzen hast. Wieso widersprichst du mir dann auf so eine Weise?

    Welcher denn? Mikrochipverkabelung in der Post-Apokalypse? Und wie viel braucht man dafür im Vergleich zur Goldförderquote? Das meiste geförderte Gold landet in irgendwelchen Bankenkellern. Der technische Bedarf ist im Vergleich zur Fördermenge 0. Und er ist noch einmal ungleich kleiner, wenn das System zusammen bricht und die hundertausenden von Tonnen Gold aus den Bankenkellern auf einmal frei verfügbar werden. Was meinst du, wie viele Mikrochips und Goldringe man daraus machen kann? Daraus resultiert, was ich schon sagte: Der Verbrauchswert ist 0. Der Wert kommt allein durch das Horten in Banken.

    Klar, ich habe ja nicht gesagt, dass ein Verbot von Gold unmöglich wäre, aber die Goldmünzen kannst du auch für bessere Zeiten, also ein anderer Staat, aufheben oder außer Landes schmuggeln oder eben in Schmuck umwandeln.
    Der Wert bleibt dir jedenfalls erhalten.

    Da bist du beim Schmuggel. Und wenn du entdeckt wirst? Wie kommst du durch den Flughafen mit einem Metallblock? Was ist, wenn der Staat mit dem Metalldetektor bei dir vorbei kommt, weil er Aufzeichnungen hat, dass du Gold gekauft hast? Bei Krpytowährungen kann dir das nicht passieren.

    Aber ich kann dich natürlich verstehen du hast in Bitcoins investierst und verteidigst nun Bitcoins. Dies ist eine natürliche Schutzfunktion und psychologisch zu betrachten, weil die eigene Entscheidung nicht falsch sein darf.
    Das ist übrigens überall zu beobachten und sei es beim neusten iPhone oder Apple Rechner.

    Lol, ich habe keine Bitcoins. Ich will nur nicht, dass andere Leute deinen Blödsinn glauben. Dazu komme ich mit echten wirtschaftlichen Zusammenhängen, anstatt mit ad-hominem Scheinargumenten. Kluge Leser werden dies einsehen; um diese bin ich bemüht.



  • @SeppJ:
    Wieso war Gold denn vor Bretton-Woods Geldgegenwert? Wieso war Gold im Mittelalter und der Antike Währung?
    Natürlich wird Gold diesen Status wiedererlangen wenn global alles abgekackt ist.
    Klar kann man Gold nicht essen und die ersten Tage nach der Atombombe hat man wichtigeres zu tun. 🙄
    Aber sobald das Grundüberleben mal stabiliert ist und Taushchandel wieder anfängt würde Gold wieder hochkommen. Was denn sonst?


  • Mod

    scrontch schrieb:

    @SeppJ:
    Wieso war Gold denn vor Bretton-Woods Geldgegenwert? Wieso war Gold im Mittelalter und der Antike Währung?

    Ähnliche Gründe wie heute: Das Gold wurde in großen Schätzen gehortet und zum Tausch großer Werte über große Strecken benutzt. Da die Fördermenge für Gold recht klein war, war das eine Art Garantie der Währungsstabilität im internationalen Handel. Der Wert des Goldes ist aber trotzdem nur der, den man ihm zuschreibt. Das ist ja heute auch nicht anders. Wenn ich ein Ölscheich wäre, und der Präsident von Botswana bei mir vorbei kommt und Öl kaufen möchte, dann habe ich folgende Optionen:
    1. Ich lasse mich in Botswanischen Pula bezahlen. Dann muss ich mich darauf verlassen, dass der Präsident von Botswana nicht einfach so viele Pula druckt, wie ich für das Öl verlange. Da sage ich als Scheich Nein, weil mir das Risiko dafür zu groß ist.
    2. Ich lasse mir von Botswana ganz viel gefrorenes Orangensaftkonzentrat oder Rinderhälften liefern. Das ist schon besser, da habe ich echt was in der Hand. Aber wo werde ich schnell so viel Orangensaft los, wenn ich mal Geld brauche? Und was ist, wenn der Saft verschimmelt? Und wo lagere ich derart viel Orangensaft? Schließlich bekomme ich mehrere Tanker voll Saft für jeden Tanker Öl. Was, wenn es ein besonders gutes Jahr für die Orangensaftproduktion ist? Dann ist mein Saft viel weniger Wert. Eher unpraktisch also.
    3. Ich lasse mir von Botswana eine Ladung Gold geben. Das ist ähnlich wie der Saft oder die Rinderhälften. Aber es braucht viel weniger Platz und vergammelt nicht. Ich kann das Gold auch jederzeit liquide machen, da der Rest der Welt auch an den Tauschwert von Gold glaubt. Die Goldproduktion der Welt schwankt auch nicht sehr stark. Eine starke Option für mich als Scheich.
    4. Wenn ich ganz hip bin, nehme ich Bitcoins. Die sind noch praktischer bezüglich Lagerung und Transport, dafür schwerer liquide zu machen und spekulativer im Wert. Noch zu unpraktisch.
    5. So wie es tatsächlich gemacht wird: Ich lasse mich in US-Dollar bezahlen. Das kombiniert die Vorteile von 3+4. Dabei muss ich nur darauf vertrauen, dass die US-Regierung keinen krassen Unsinn mit ihrer Währung macht. Das ist ein akzeptables Risiko für die Vorteile.

    Die Option 5 ist ein Sonderfall für den Ölhandel¹, die Option 3 ist für andere Güter durchaus eine akzeptable Option und somit hat das Gold einen großen Wert zum Werteaustausch. Insbesondere ist dies die Option, wenn man Währungen selber tauscht. Denn wie bekommt Botswana die US-Dollar für das Öl? Sie verkaufen den Amis ganz viel Gold!
    Dieser Wert hängt aber am Funktionieren des internationalen Handels, in der Post-Apokalypse gibt es diesen nicht mehr. In der Antike war es im Prinzip das gleiche, bloß dass "international" damals ein bisschen lokaler war. Wenn in der nächsten Stadt schon ein anderer König herrscht, dann will ich als Händler als Tauschstandard ein Gut, dass schwer verderblich, gut transportabel, und schwer zu produzieren ist.

    ¹: Und in manchen Wirtschaftstheorien ist dies der Grund für den hohen Wert und die Stabilität des Dollars im Vergleich zum eher mäßigen Zustand der US-Wirtschaft. Denn die Ölproduzenten garantieren, dass sie Dollar annehmen, wodurch man durch die Hintertür quasi einen Ölstandard für den Dollar eingeführt hat.



  • SeppJ schrieb:

    Dieser Wert hängt aber am Funktionieren des internationalen Handels, in der Post-Apokalypse gibt es diesen nicht mehr.

    Die Vorteile des Goldes ändern sich nicht.

    Auch in der Post-Apokalypse willst du kein Tauschgegenstück in großen Mengen, wenn dieses Gefahr läuft zu verschimmeln oder in Massen hergestellt werden kann, so dass es seinen Wert verliert.
    Auch in so einer Zeit willst du etwas beständiges und etwas, das gut und kompakt transportierbar ist.

    Gold erfüllt diese Bedingungen dann immer noch.
    Aber anders als Bitcoins bist du bei Gold nicht von einer funktionierenden Rechner- und Strominfrastruktur abhängig.

    Es wird auch nicht jeder, der den Atomkrieg überlebt, Informatiker oder Mathematiker sein. Also wirst du den Handel mithilfe von Bitcoins auch nicht auf Papier ausrechnen.
    Bitcoins sind auf moderne Technologie angewiesen und ohne diese sind Bitcoins wertlos.
    Gold hat dieses Problem nicht.

    In der Antike war es im Prinzip das gleiche, bloß dass "international" damals ein bisschen lokaler war.

    Nach einem Atomkrieg würde die Welt auch wieder für jeden wieder etwas größer werden.

    Wenn in der nächsten Stadt schon ein anderer König herrscht, dann will ich als Händler als Tauschstandard ein Gut, dass schwer verderblich, gut transportabel, und schwer zu produzieren ist.

    Exakt und das erfüllt Gold alles, auch in einer postapokaliptischen Welt.

    Scrontch hat es schon richtig gesagt. Das Gold interessiert dich vielleicht nicht in den ersten Wochen nach den Bomben, aber nach 1-2 Jahren kann das schon wieder eine sehr relevante Währung sein.


  • Mod

    An die Goldjünger: Wenn der Wert von Gold derart inhärent ist: Wieso konnte ich im Jahr 2012 mit meinem Gold doppelt so viele Big Macs kaufen wie 2010? Und 2014 nur noch weniger als halb so viele? Ist Mac Donalds so viel effizienter geworden? Und dann wieder so viel schlechter? Sind 2012 die Goldminen versiegt? Hat man 2014 einen Piratenschatz gefunden? Haben die ach so vielen Juweliere den Markt leer gekauft, weil sie Eheringe schmieden mussten?

    Nein, es ist reine Spekulation.

    Ich verkauf euch dann 'ne Dose Bohne in der Postapokalypse. Aber nicht für euer Gold.



  • SeppJ schrieb:

    An die Goldjünger: Wenn der Wert von Gold derart inhärent ist: Wieso konnte ich im Jahr 2012 mit meinem Gold doppelt so viele Big Macs kaufen wie 2010? Und 2014 nur noch weniger als halb so viele? Ist Mac Donalds so viel effizienter geworden? Und dann wieder so viel schlechter? Sind 2012 die Goldminen versiegt? Hat man 2014 einen Piratenschatz gefunden? Haben die ach so vielen Juweliere den Markt leer gekauft, weil sie Eheringe schmieden mussten?

    Nein, es ist reine Spekulation.

    Ich verkauf euch dann 'ne Dose Bohne in der Postapokalypse. Aber nicht für euer Gold.

    Dass man in der Postapokalypse gar nichts mehr zum Futtern und Trinken finden würde und man nur noch aus Dosennahrung leben könne ist eine Urban Legend, genährt von Hollywood und diversen Computerspielen.

    Fakt ist, Radioaktivität ist überbewerte.
    Nach ca. 2-3 Wochen ist das meiste Zeugs aus den Atomwaffen zu stabilen Elementen zerfallen, Jod 131 und einige andere Isotope brauchen mit ca. 3-5 Monaten etwas länger.
    Strontium 90 und Cäsium 137 werden zwar noch viele Jahrhunderte da sein, aber das Krebsrisiko auch nur etwas ansteigen lassen, damit kann man durchaus leben.

    Und beim Ackerboden kann man sowieso die obersten 10-20 cm Schichten abtragen und hat darunter saubere, nicht wesentlich kontaminierte Erde.

    Man wird also nach wenigen Monaten wieder Ackerbau betreiben können.
    Spätestens nach 2 Jahren sind die schlimmsten Zeiten hinter einem und es geht wieder aufwärts und dann ist auch Gold wieder gefragt.

    Ein Atomkrieg und dessen Folgen sind also überlebbar, man sollte zu Beginn nur zusehen, dass man die Bomben überlebt.
    Da werden nämlich die meisten durch die Hitze und Druckwelle, sowie die ersten 2 Wochen des Fallouts sterben.
    Ein Atomschutzbunker mit Atemluftfilterung, in, von der Decke gemessen, 2 m Tiefe (bei Beton) und in einer, je nach Bombe, mind. 3-12 km Entfernung von Ground Zero bietet hier hervorragende Überlebenschancen wenn man darin 2-3 Wochen verharren kann.



  • @Konservativer: Wir kommen etwas vom Thema ab, aber prinzipiel sehe ich auch eine nukleare Apokaplypse nicht als Ende der Menschheit. Wohl aber als herben Rückwurf.
    Grob gesagt sehe ich 1 Jahr nach der Apocalypse ähnliche Zustände wie im Mittelalter. Vergleichbare Bevölkerungszahlen (ein Zehntel von heute), vergleichbare wirtschaftliche Strukturen (hauptsächlich Landwirtschaft unter schwierigen Bedingungen), vergleichbare Währung 😉
    Der (alte) Film https://en.wikipedia.org/wiki/Threads war da ganz nett.

    @SeppJ: Naturlich ist Spekulation dabei.
    Du hast also irgenwo den Faktor 4 rausgeholt. Viel mehr ist aber nicht drin.
    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9c/Gold_Spot_Price_per_Gram_from_Jan_1971_to_Jan_2012.svg
    Das ist lächerlich im Vergleich zur Volativität von Landeswährungen, Bitcoins etc über einen vergleichbaren Zeitraum.

    Ich verkauf euch dann 'ne Dose Bohne in der Postapokalypse. Aber nicht für euer Gold.

    Deal! 😃
    Es geht aber um die Zeit in der deine Konserven schon wieder alle sind.
    Aber aus Interesse: Für was verkaufst Du's sonst?


  • Mod

    scrontch schrieb:

    Aber aus Interesse: Für was verkaufst Du's sonst?

    Ein zeitloses und universellste Gut: Eure Arbeit.

    @SeppJ: Naturlich ist Spekulation dabei.
    Du hast also irgenwo den Faktor 4 rausgeholt. Viel mehr ist aber nicht drin.
    https://upload.wikimedia. ....... _Jan_1971_to_Jan_2012.svg
    Das ist lächerlich im Vergleich zur Volativität von Landeswährungen, Bitcoins etc über einen vergleichbaren Zeitraum.

    Ist bei deiner Grafik nun der Goldpreis gestiegen oder der Dollar gesunken? Oder hängen beide indirekt am Ölpreis, wie ich oben schon erläutert habe? Du musst das schon mit irgendeinem anderen Gut von stabilem Wert vergleichen.



  • SeppJ schrieb:

    Ist bei deiner Grafik nun der Goldpreis gestiegen oder der Dollar gesunken? Oder hängen beide indirekt am Ölpreis, wie ich oben schon erläutert habe? Du musst das schon mit irgendeinem anderen Gut von stabilem Wert vergleichen.

    Du schuldest uns noch ne Big Mac vs. Dollar Grafik, lass uns die nehmen und wir kürzen Dollar raus.



  • Oh, hat natürlich schon jemand gemacht 🙂
    http://pricedingold.com/charts/bigmac-1986.png
    Sieht relativ stabil aus.


  • Mod

    scrontch schrieb:

    Oh, hat natürlich schon jemand gemacht 🙂
    http://pricedingold.com/charts/bigmac-1986.png
    Sieht relativ stabil aus.

    😕 Du willst mir erzählen, Schwankungen um den Faktor 4 innerhalb weniger Jahre wären stabil und nicht das Ergebnis wilder Spekulationen? Trag mal Big-Mac Index gegen Hedgefonds auf, das Ergebnis wird kaum anders ausfallen. Und das, obwohl doch Gold angeblich solch einen stabilen, inhärenten Wert haben soll. Wo war dieser Wert 1994? Oder wo kommt auf einmal der neue Wert her? Willst du behaupten, dass Gold als Rohstoff knapp geworden wäre?


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