Sinn des Mathematikunterrichts



  • Hier ein Artikel auf ZEIT.de:
    http://ze.tt/bildungssystem-zehn-jahre-schule-und-trotzdem-nichts-fuers-leben-gelernt/?utm_campaign=ref&utm_content=zett_zon_parkett_teaser_x&utm_medium=fix&utm_source=zon_zettaudev_int&wt_zmc=fix.int.zettaudev.zon.ref.zett.zon_parkett.teaser.x

    So etwas Schlechtes habe ich schon lange nicht mehr gelesen:

    Ich für
    meinen Teil habe den Versuch, Mathe zu verstehen, ab der siebten Klasse
    aufgegeben. Eher weniger, weil es mich überforderte, sondern weil ich
    bis heute nicht verstanden habe, wofür ich die binomischen Formeln oder
    den Differenzialquotienten in meinem Leben brauche – außer für den
    Matheunterricht.

    Wer wie ich im Unterricht über solche Fragen nachdenkt, merkt, dass
    eigentlich das gesamte Bildungssystem überholt ist und seinen
    eigentlichen Zweck – den von Bildung, Perönlichkeitsentwicklung und
    Wertevermittlung – total verfehlt.

    Irgendwie widersprechen sich die beiden Absätze, aber ich glaube nicht,
    dass der Autor des Artikels das versteht.



  • Dieser komplette Kommentar ist so ein Blödsinn.

    Er schreibt davon das man so vieles lernt was man später nicht braucht. Aber wenn man keine Ahnung von gar nichts hat, wie soll man dann differenzieren was mich persönlich interessiert und was ich später einmal machen will. Wenn jeder nur das lernt was er möchte würde nur noch Fachidioten herumlaufen, die zwar Experten auf ihrem Gebiet sind, aber abgesehen davon nichts drauf haben.

    Meine persönliche Lieblingsstelle:

    In unmittelbaren Zusammenhang mit der Chancenungleichheit stehen die frühen Ausleseprozesse. Schon mit etwa elf Jahren wird über die Zukunft eines Kindes entschieden. Das ist schlicht zu früh, denn durch die vielen Barrieren unseres Schulsystems ist es für Hauptschüler*innen quasi undenkbar, Abitur zu machen.

    Das ist wieder das typische alle über einen Kamm scheren Prinzip.
    Jeder der sich genug mühe gibt kann es zu einem Abitur schaffen, egal aus welchem Haushalt er kommt. Hier in Bayern gibt es mitlerweile 44 Wege ein Abitur bzw. eine Hochschulzugangsberechtigung zu bekommen.
    Als reales Beispiel kann ich meinen eigene Schullaufbahn betrachten. Angefangen von der 5. Kalsse auf der Hauptschule habe ich dieses Jahr das Abitur gemacht und werd im Oktober an der FH ein Informatikstudium beginnen.


  • Mod

    Großartig! "Ich weiß nichts vom Thema, also bin ich was geworden, wo man keine Ahnung davon haben muss, und siehe da: Ich habe es nie gebraucht!". Außer dieser Zusammenfassung ist wohl kein Kommentar nötig.

    PS: Einen treffenden Kommentar kann ich mir doch nicht verkneifen.



  • "Die Klassen müssen öfters raus aus den maroden, heruntergekommenen, dunklen Schulen und an die Orte des Geschehens. Biologieprojekte im Wald, Geschichte im Museum, Politik im Landtag."

    Das find ich auch witzig. Ist ja ganz was neues. Hats in den letzten 100 Jahren noch nie gegeben, dass man mal einen Schulausflug macht.
    Und meist war das nicht wirklich toll. Ich fand Bio tatsächlich interessant, aber eher solche Sachen wie chemische Prozesse, Menschwerdung, Grundlagen des Gehirns usw... Und nicht in den Wald gehen und Pilze sammeln.



  • wird ja keiner dazu gezwungen, Abitur/Matura zu machen.
    Und wenn doch, na dann muss man eben auch durch Mathe durch. So arg schlimm ist der Schulstoff nun wirklich nicht. Im Gegensatz zu politischer Bildung, Geographie oder Geschichte muss man in Mathe eben manchmal das Gehirn einschalten - deswegen ist Mathe auch nicht sehr beliebt.

    Zum Artikel - kurz zusammengefasst: perfekt gegendert, Differenzieren und Polynome sind uninteressant und sinnlos, er würde es ja verstehen - aber er will nicht, Leute verwenden Snapchat statt dem Unterricht zu folgen, viele haben Burnout (wovon? Snapchat?).

    Man könnte solchen Leuten natürlich erklären anfangen, dass diese total veralteten Dinge wie Differenzieren dazu nötig sind, dass z.B. ein Handy auf Sprachbefehle antworten kann (Backprop in neuronalen Netzen). Aber das ist vertane Lebenszeit. Er wird ohnehin "irgendwas mit Menschen" studieren und dann weiterjammern, wie böse die Welt denn ist.



  • Ich hätte mich auf meine Intuition verlassen sollen und den Artikel nicht lesen. Wenn Verlage versuchen geziehlt ein Angebot für junge Leser zu kreieren, kommt da leider selten was gutes bei rum.

    Ich wette, wenn der Autor im Biologieunterricht häufiger in den Wald gemusst hätte um Pflanzen zu klassifizieren oder Gewölle auseinander zu nehmen, hätte er sich auch beschwert.

    Man kann sicherlich einiges an unserem Schulsystem kritisieren, aber das liest sich doch sehr nach einem einfach mal drauf hauen ohne vernünftige Verbesserungsvorschläge zu machen.



  • Fortschritt und Wissenschaft werden von einer kleinen Minderheit getragen. Der Rest ärgert sich über den Matheunterricht und wird später Bäcker oder Maler. Warum nicht? Irgendwer muss das Brot backen und die Wände anstreichen.


  • Mod

    El12 schrieb:

    Fortschritt und Wissenschaft werden von einer kleinen Minderheit getragen. Der Rest ärgert sich über den Matheunterricht und wird später Bäcker oder Maler. Warum nicht? Irgendwer muss das Brot backen und die Wände anstreichen.

    Dafür gibt es doch demnächst Roboter.


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