Warum ignorieren die Bitcoin Fanboys das Problem, dass es ein Schneeballsystem ist?



  • MrBurns schrieb:

    Gibt es ein Gesetz, das garantiert, dass immer jeder Bitcoin-Mining machen darf, auch wenn Bitcoins die Währung eines Landes sind?

    Es gibt da zwei Dinge.

    Einmal wäre es total lächerlich wenn ein Staat (oder eine sonstige "Institution") versuchen würde die Anwendung eines nicht geschützten Konzepts/Standards bzw. allgemein bestimmten "Wissens" zu regulieren. Also angenommen Griechenland würde Bitcoin-Mining verbieten, wäre das inetwa das selbe wie wenn Griechenland verbieten würde Emails zu verschicken. Ist schliesslich ein offener Standard, niemandem gehört "das Email System". Was meinst du wie die anderen Staaten darauf reagieren würden? Sie würden Griechenland den Vogel zeigen und sich nicht weiter darum scheren. Wie dieses Prinzip in internationale Gesetze/Abkommen gegossen ist weiss ich nicht. Bzw. ob überhaupt, oder ob sich das einfach alleine dadurch regelt dass dich keiner für voll nimmt wenn du sowas versuchst. Ist aber auch egal, es funktioniert.

    Innerhalb eines Staates sind diese Dinge natürlich geregelt, nämlich einfach dadurch dass keiner ausser dem Staat selbst solche Dinge verbieten kann. Griechenland könnte also maximal verbieten innerhalb Griechenlands Bitcoins zu minen. Würde ihnen nur auch nix bringen.

    ----

    Und die andere Sache ist: Griechenland könnte es nicht verhindern. Bzw. sie könnten es schon, aber nur indem sie ihr Bitcoin System vom "normalen" Bitcion System abschotten. Dann haben sie im Prinzip nen Fork. (Auch wenn sie den Code nicht ändern, alleine dadurch dass sie ihr System abschotten, z.B. über VPN/Firewalls, erreichen sie im Endeffekt das selbe, eine unabhängige "Kopie" des Systems die nebem den anderen existiert und nicht mit ihnen interagiert.)
    Damit hätte Griechenland einfach nur eine weitere Cryptowährung geschaffen. Und vermutlich eine, für die sich ausserhalb von Griechenland kaum jemand interessieren dürfte.
    Diese Variante könnte man ihnen nicht verbieten, nur ist das auch nicht notwendig, da es wie gesagt vermutlich kaum jemand ernst nehmen würde.

    Also ja, der Vergleich passt schon.



  • Was wollt ihr denn mit Bitcoins? Was ist mit den anderen 1300 Blockchain "Währungen"?


  • Mod

    Erhard Henkes schrieb:

    Was wollt ihr denn mit Bitcoins? Was ist mit den anderen 1300 Blockchain "Währungen"?

    Was willst du mit US-Dollars? Was ist denn mit den 180 anderen Währungen auf der Welt? Der Bolivar oder der Kwacha sind bestimmt genauso gut.



  • DocShoe schrieb:

    Ja, das ist aber nur teilweise richtig. Jeder Block hat eine Difficulty, die umso schwieriger ist, je höher die Hashrate des Netzwerks ist. Soll heissen:
    Je mehr Miner aktiv sind, desto höher ist die Schwierigkeit, und damit wird sichergestellt, dass trotz erhöhter Hashrate die Block Time mehr oder weniger eingehalten wird. Anfangs gabs wohl weniger Miner, sodass man mit einer niedrigen Rechenleistung selbst einen kompletten Block berechnen konnte, was heute aufgrund der hohen Hashrate wohl nicht mehr funktioniert. Jedenfalls nicht ohne massiven Hardwareaufwand.

    Was du erzaehlst ist aber auch nur teilweise richtig! Die "Schwierigkeit" eines Blockes aendert sich nicht wirklich, denn es ist ja wichtig das die Korrektheit eines Blockes schnell überprüft werden kann. Auch irgendeinen Block erstellen, ist trivial. Sind wir nicht bei 10^15/s oder solchen Größenordnungen fürs Gesamtnetzwerk? Es ist nur wesentlich unwahrscheinlicher, einen korrekten Block zu erzeugen, als es am Anfang war. Ein Block ist immer komplett korrekt oder eben nicht. Man kann nicht einen halben machen und den Rest der "Arbeit" mit jemand anderem teilen.

    Was man macht, das sich n Leute zusammentun, und wenn einer davon einen korrekten Block erstellt, den Gewinn mit den anderen teilt.



  • hustbaer schrieb:

    MrBurns schrieb:

    Gibt es ein Gesetz, das garantiert, dass immer jeder Bitcoin-Mining machen darf, auch wenn Bitcoins die Währung eines Landes sind?

    Es gibt da zwei Dinge.

    Einmal wäre es total lächerlich wenn ein Staat (oder eine sonstige "Institution") versuchen würde die Anwendung eines nicht geschützten Konzepts/Standards bzw. allgemein bestimmten "Wissens" zu regulieren. Also angenommen Griechenland würde Bitcoin-Mining verbieten, wäre das inetwa das selbe wie wenn Griechenland verbieten würde Emails zu verschicken. Ist schliesslich ein offener Standard, niemandem gehört "das Email System". Was meinst du wie die anderen Staaten darauf reagieren würden? Sie würden Griechenland den Vogel zeigen und sich nicht weiter darum scheren. Wie dieses Prinzip in internationale Gesetze/Abkommen gegossen ist weiss ich nicht. Bzw. ob überhaupt, oder ob sich das einfach alleine dadurch regelt dass dich keiner für voll nimmt wenn du sowas versuchst. Ist aber auch egal, es funktioniert.

    Innerhalb eines Staates sind diese Dinge natürlich geregelt, nämlich einfach dadurch dass keiner ausser dem Staat selbst solche Dinge verbieten kann. Griechenland könnte also maximal verbieten innerhalb Griechenlands Bitcoins zu minen. Würde ihnen nur auch nix bringen.

    Ich denke auch nicht, dass Griechenland das Bitcoin-Mining verbieten kann. Es muss ja aber irgendein Gesetz geben, dass verbietet, dass ein Land beliebig Geld von anderen Ländern druckt. Sonst könnte Nordkorea ja einfach mal 1m² Land zu Minikorea1 machen und Minikorea1 hat USD als Währung und druckt ganz viele USD und macht den Dollar kaputt. Irgendein Gesetz wird es ja wohl geben, das regelt, von wem man Geld annehmen kann, so dass es kein Falschgeld ist. Und darum halt meine Frage, was passieren würde, wenn ein Land Bitcoin als Währung einführen würde. Würde dann Bitcoin unter dieses Gesetz fallen und sind dann alle Bitcoin-Miner Geldfälscher? Oder sind diese ganzen Kryptowährungen eigentlich garnicht als Währung geeignet und sind rechtlich einfach sowas wie Mails oder Oliven? Aber wahrscheinlich kennt sich in diesem Forum keiner so genau mit diesen Gesetzen aus.



  • MrBurns schrieb:

    Es muss ja aber irgendein Gesetz geben, dass verbietet, dass ein Land beliebig Geld von anderen Ländern druckt. Sonst könnte Nordkorea ja einfach mal 1m² Land zu Minikorea1 machen und Minikorea1 hat USD als Währung und druckt ganz viele USD und macht den Dollar kaputt. Irgendein Gesetz wird es ja wohl geben, das regelt, von wem man Geld annehmen kann, so dass es kein Falschgeld ist.

    Ich nehme an es wird internationale Abkommen zu dem Thema geben. Die sind aber auch immer nur etwas wert so lange sich alle daran halten. Wenn ein Staat aus der Reihe tanzt, dann wird das wohl ähnlich geregelt wie bei anderen Dingen wo ein Staat etwas macht was die anderen für voll uncool halten. Also Wirtschafts-Embargos, Drohungen, Krieg. Gibt halt keine Weltpolizeit die da einschreiten könnte um die Einhaltung irgendwelcher Abkommen zu erzwingen.

    MrBurns schrieb:

    Und darum halt meine Frage, was passieren würde, wenn ein Land Bitcoin als Währung einführen würde. Würde dann Bitcoin unter dieses Gesetz fallen und sind dann alle Bitcoin-Miner Geldfälscher?

    Und genau da hab ich jetzt schwierigkeiten nachzuvollziehen wie du auf diese Idee kommst. Und auch genau da muss ich wieder mein Beispiel mit USD bringen: Es gibt Staaten die USD als Währung verwenden. Was natürlich nicht automatisch die USA zu Geldfälschern macht. Und diesen anderen Staaten natürlich auch nicht automatisch das Recht gibt selbst USD zu drucken.

    Wieso sollte es dann Bitcoin-Miner zu Geldfälschern machen nur weil ein Land auf einmal beschliesst Bitcoin als offizielle Währung zu verwenden?

    Das Recht Währung X zu drucken hat ja nichts damit zu tun dass ein Land Währung X als offizielles Zahlungsmittel verwendet. Sondern damit wer Währung X "erfunden" hat.

    Überleg dir mal ein anderes Beispiel: Ein Staat könnte auch beschliessen als Währung deutsche Abiturzeugnisse zu verwenden. Würde das dazu führen dass Deutschland keine Abiturzeugnisse mehr ausstellen darf? Natürlich nicht. Würde es dazu führen dass die Herstellung von deutschen Abiturzeugnissen in diesem Land auf einmal OK und keine Dokumentenfälschung mehr wäre? Natürlich auch nicht. Die einzige Konsequenz davon wäre dass du in dem Land dann mit deutschen Abiturzeugnissen zahlen kannst. Nicht mehr und nicht weniger.

    MrBurns schrieb:

    Oder sind diese ganzen Kryptowährungen eigentlich garnicht als Währung geeignet und sind rechtlich einfach sowas wie Mails oder Oliven? Aber wahrscheinlich kennt sich in diesem Forum keiner so genau mit diesen Gesetzen aus.

    Ich zumindest kenne die entsprechenden Gesetzt/Abkommen/... ganz sicher nicht.
    Ich habe aber den Eindruck dass sich da derzeit gerade einiges verändert.



  • Nochmal was zu

    MrBurns schrieb:

    Es muss ja aber irgendein Gesetz geben, dass verbietet, dass ein Land beliebig Geld von anderen Ländern druckt.

    Muss es das? Ich gehe eher davon aus dass es da verschiedene Abkommen gibt, die jeweils die meisten Länder unterschrieben haben, aber nicht alle. So wie es bei den meisten internationalen Abkommen ist.

    Eine ähnliche Frage wäre wie das geregelt ist dass ein Land nicht einfach einen Teil eines anderen Landes annektiert. Oder auch wenn eine Region unabhängig werden möchte. Wem gehört die Krim? Russland? Der Ukraine? Am Ende sind da glaube ich alle Regelungen egal, und es kommt nur darauf an wie die anderen Staaten darauf reagieren.



  • hustbaer schrieb:

    MrBurns schrieb:

    Und darum halt meine Frage, was passieren würde, wenn ein Land Bitcoin als Währung einführen würde. Würde dann Bitcoin unter dieses Gesetz fallen und sind dann alle Bitcoin-Miner Geldfälscher?

    Und genau da hab ich jetzt schwierigkeiten nachzuvollziehen wie du auf diese Idee kommst. Und auch genau da muss ich wieder mein Beispiel mit USD bringen: Es gibt Staaten die USD als Währung verwenden. Was natürlich nicht automatisch die USA zu Geldfälschern macht. Und diesen anderen Staaten natürlich auch nicht automatisch das Recht gibt selbst USD zu drucken.

    Wieso sollte es dann Bitcoin-Miner zu Geldfälschern machen nur weil ein Land auf einmal beschliesst Bitcoin als offizielle Währung zu verwenden?

    Naja, genau deswegen, weil halt nur ein Land das Geld drucken darf. (Das ist keine Begründung die richtig sein muss, ich will wissen, ob es dazu ein Gesetz gibt)

    Das Recht Währung X zu drucken hat ja nichts damit zu tun dass ein Land Währung X als offizielles Zahlungsmittel verwendet. Sondern damit wer Währung X "erfunden" hat.

    Ist das deine Meinung oder kennst du ein Gesetz, dass das regelt? Wenn ja, welches.

    hustbaer schrieb:

    Nochmal was zu

    MrBurns schrieb:

    Es muss ja aber irgendein Gesetz geben, dass verbietet, dass ein Land beliebig Geld von anderen Ländern druckt.

    Muss es das? Ich gehe eher davon aus dass es da verschiedene Abkommen gibt, die jeweils die meisten Länder unterschrieben haben, aber nicht alle. So wie es bei den meisten internationalen Abkommen ist.

    Ich würde mal annehmen, dass da zuviel Geld dahinter steckt und sich die Leute deswegen auch verklagen können wollen usw. Gibt ja auch so Sachen wie Völkerrecht wo sich Staaten verklagen können. Wieso soll es dann nichts für den internationalen Zahlungsverkehr geben.

    Wenn wir hier nur raten wie es sein könnte, bringt das nichts, also bitte einfach mal ein paar Gesetze oder Abkommen nennen die das regeln.



  • Man, was hier für teilweise für Unsinn diskutiert wird! Euch fehlen ja die übelsten Grundlagen - kein Wunder wenn ihr nichts im Ansatz vesteht! Abkommen, das man keine Dollar druckt - so'n Quatsch! Niemand darf einfach Dollar herstellen, das darf nur die FED. Das ist quasi die amerikanische Zentralbank. Geschaffen durch durch den Kongress, der Chef wird durch den Präsidenten ernannt, der Gewinn geht zum grossen Teil direkt ins Finanzministerium der USA - "ansonsten" aber quasi unabhängig kümmern die sich darum das die richtige Anzahl Dollars hergestellt werden. Und jeder andere der das tut, ist ein Geldfälscher - und wenns die EZB wäre.


  • Mod

    Gregor schrieb:

    Erhard Henkes schrieb:

    Was kann man denn mit dem Grundprinzip Block Chain Sinnvolles anfangen in Zukunft?

    Das frage ich mich auch. In den Medien hört man manchmal, dass die Bitcoin-Blase vermutlich irgendwann mal platzen wird, dass aber die Idee der Blockchain das eigentlich interessante ist, das bleiben wird.

    Ich habe nur ein naives Verständnis der Blockchain. Im Wesentlichen kriege ich nur das mit, was man in den Medien so hört. Aber für mich hört sich die Blockchain nicht interessant an. Ich weiß nicht, was die Leute daran so attraktiv finden.

    Es ist die Eliminierung des Middle-Man durch eine dezentrale globale Struktur. Heutzutage sind die Mittelsmänner: Banken, Notare. Sie werden die Buchhändler der nächsten 20 Jahre sein.

    Heutzutage ist kein Tausch von Gut gegen Geld bei höheren Werten ohne Treuhänder möglich.

    1. Fallbeispiel: Hauskauf. Ein Hauskauf wird bestätigt durch Eintrag ins Grundbuch. Der Eintrag erfolgt nach Zahlung. Nehmen wir die bidirektionale Beziehung ohne Mittelsmann: der Käufer gibt dem Verkäufer das Geld. Der Verkäufer veranlasst keine Eintragung ins Grundbuch. Der Käufer verliert sein Geld.

    Heutige Lösung: der Käufer überweist einem Notar das Geld. Der Notar bestätigt den Erhalt gegenüber dem Verkäufer, und veranlasst die Eintragung ins Grundbuch. Sobald diese vorliegt, überweist er dem Käufer das Geld. Gebühren fallen an. Notare müssen vertrauenswürdig sein (in DE geht das, aber macht das mal in Süditalien! Oder Indien! Oder Malaysia!).

    Zukünftige Lösung: alle Grundbucheinträge sind digital in der Blockchain. Man schliesst einen Smartcontract, der einen bestimmten Eintrag mit einer Geldsumme verknüpft. Nun prüft man auf der BC den Smartcontract, ob die Geldzahlung an die Adresse des Smartcontract erfolgt ist. Sobald die Blockchain das verifiziert, veranlasst diese die Umschreibung des Grundbuchs. Diese wird ebenfalls über die Blockchain verifiziert.

    Da gibt's noch diverse Varianten der Idee, aber irgendwas in der Art kommt.

    Estland (wenn ich nicht irre) will diese Form einführen.

    Ähnliche Dinge sind denkbar für Hypothekentilgung mit der Rückführung der Sicherungshypothek, oder Autokäufe bar oder mit Kredit. Der Fahrzeugbrief ist dann in der Blockchain.

    2. Fallbeispiel: internationaler Handel

    Hier wird es richtig räumen, und die Banken werden Milliarden verlieren. Wenn man heute höherwertige Güter zwischen Ländern handelt nutzt man sogenannte L/Cs (Letter of Credit = Akkreditiv). Das ist eine Garantie zwischen Banken, dass sie Geldzahlungen ausführen.

    Ein ganz einfaches Beispiel, eine chinesische Firma kauft in DE eine Maschine. Sie hat schon 35% angezahlt, vereinbart wurde, dass bei Verschiffung die Zahlung auf 90% (also weitere 55%) erfolgt. Jetzt reicht dem Hersteller die 35% natürlich nicht aus, um die Maschine zu bauen. Er will also die Sicherheit, dass er die 55% wirklich bekommt. Also lässt der sich vom Kunden einen L/C geben. Das sieht ungefähr so aus, dass der Kunde eine chinesische Bank sucht, die ihm glaubt, dass er die 55% hat. Die Bank hat dann eine deutsche Partnerbank. Diese beiden Banken verrechnen regelmässig ihre gegenseitigen Salden. Die deutsche Partnerbank schickt nun dem Hersteller den L/C, in dem steht, dass er 55% bekommt, sobald die Verschiffung erfolgt ist. Bei der Verladung erstellt der Spediteur eine sogenannte Bill of Lading (B/L), in der bestätigt wurde was geladen wurde. Diese Liste nimmt der Hersteller, schickt sie an die Bank, und die Bank löst den L/C ein, d.h. überweist das Geld. Intern verrechnet sie die Zahlung mit der Partnerbank, und die Partnerbank zieht das Geld von dem Käufer.

    In der Praxis extrem aufwendig und fehleranfällig. Tippfehler oder falsche Artikelbezeichnungen zwischen B/L und L/C führen bereits zur Zahlungsverweigerung. Alles erfolgt via Scan oder Fax, falsche Stückzahlen/Mengen führen zur Ablehnung beim L/C. Ebenso Terminüberschreitungen, usw. Und weiterhin sind solche L/Cs noch gestückelt, d.h. wenn eine Lieferung 5 Container (Lkws) benötigt, dann erfolgt dieser Vorgang u.U. sogar 5-mal.

    Idee hier via Blockchain: der Kaufvertrag wird in einem Smartcontract abgebildet. In der Blockchain werden z.B. Container oder auch direkt die Artikel - da gibt es diverse Ideen - verbrieft, d.h. kontrolliert. Sobald man etwas auf den Container bucht verifiziert das die BC, und löst automatisch die Zahlung der zugehörigen Geldsumme aus. Zu Beginn des Smartcontract hat die Blockchain beim Käufer geprüft, dass dieser die nötige Summe auch reservieren kann.

    Nur zum Verständnis: die Kosten eines L/C liegen je nach Land bei 0.5% bis 2% der jeweiligen Vertragssumme. 2016 wurden 16 Billionen Waren weltweit exportiert. Nehmen wir mal an, dass 50% über L/Cs oder ähnliche Akkreditive abgesichert waren. Dann sprechen wir hier über jährliche Summen von 160 Milliarden, die die Banken kassieren.

    Versteht Ihr jetzt, warum die so eine Panik haben?

    ------
    Aber mit Bitcoin hat das wenig zu tun. Gut ist durch den Bitcoin-Rummel aber, dass sich nun Firmen professionell mit der Blockchain befassen und von Risiko-Kapitalgebern Geld bekommen, weil die Aufmerksamkeit geweckt wurde. Das ist die eigentliche Innovation. Bitcoin ist (derzeit nur noch) ein Spiel. Einfache Regel: bei der ersten Verdopplung den Ersatzeinsatz in Geld verkaufen, zurücküberweisen. Danach kann man keinen echten Verlust mehr machen.



  • TGGC schrieb:

    Man, was hier für teilweise für Unsinn diskutiert wird! Euch fehlen ja die übelsten Grundlagen - kein Wunder wenn ihr nichts im Ansatz vesteht! Abkommen, das man keine Dollar druckt - so'n Quatsch! Niemand darf einfach Dollar herstellen, das darf nur die FED. Das ist quasi die amerikanische Zentralbank. Geschaffen durch durch den Kongress, der Chef wird durch den Präsidenten ernannt, der Gewinn geht zum grossen Teil direkt ins Finanzministerium der USA - "ansonsten" aber quasi unabhängig kümmern die sich darum das die richtige Anzahl Dollars hergestellt werden. Und jeder andere der das tut, ist ein Geldfälscher - und wenns die EZB wäre.

    Und jetzt erklär doch mal worauf deine Aussage beruht. Welches Ding(Gesetz...) regelt, dass die EZB keine Dollar druckt? Kann selbiges auch auf Bitcoins angewendet werden?


  • Mod

    MrBurns schrieb:

    also bitte einfach mal ein paar Gesetze oder Abkommen nennen die das regeln.

    Heute liegt die Währungshoheit, mithin die Kompetenz, Regeln betreffend die soeben beschriebenen Monetärgüter zu erlassen, regelmässig in staatlichen Händen. Sie zählt als völkerrechtlich anerkanntes ius cudendae monetae zur inneren Zuständigkeit eines Staates i.S.v. Art. 2 Ziff. 7 UN-Charta.
    Beschränkungen ergeben sich damit praktisch nur aus internationalen Übereinkünften.

    [Muss man aber schon aufpassen, in diesem Sinne ist die Währungshoheit eher ein Axiom.]

    Ein Staat kann also freiwillig auf sein Recht bzgl der Währung verzichten. Tut er es aber nicht, darf ihm keiner reinfunken.

    Und die Eskalation wird damit natürlich auch klar, bei kleinen Summen schickt ein Staat Polizei und Geheimdienst, bei grossen Fälschungen geht man vor die UN und beantragt Sanktionen, bei riesigen Fälschungen greift man das fälschende Land militärisch an und vernichtet es. So einfach ist das.



  • Und was ist mit einer (Krypto)währung hinter der eigentlich kein Staat steht (also Bitcoin)? Kann sich dann irgendein Staat die Währungshoheit nehmen oder ist das einfach noch garnicht geregelt?


  • Mod

    MrBurns schrieb:

    Und was ist mit einer (Krypto)währung hinter der eigentlich kein Staat steht (also Bitcoin)? Kann sich dann irgendein Staat die Währungshoheit nehmen oder ist das einfach noch garnicht geregelt?

    Das ist genauso wie schon erwähnt: Griechenland kann Gold, Oliven, Blätter, Öl, oder Wasser zu seiner Währung erklären. Dadurch wird nicht auf magische Weise das Erzeugen dieser Dinge weltweit illegal oder gar unmöglich und erst recht nicht wird irgendetwas von der UNO diesbezüglich durchgesetzt. Griechenland kann innerhalb seiner Grenzen versuchen, so etwas selber durchzusetzen, aber das endet dann eben an genau dieser Grenze.



  • TGGC schrieb:

    Abkommen, das man keine Dollar druckt - so'n Quatsch!

    Naja, Marc++us hat ja gerade was zitiert was besagt dass es eine UN-Charta zu dem Thema gibt. Also wohl doch kein Quatsch.

    TGGC schrieb:

    Niemand darf einfach Dollar herstellen, das darf nur die FED. Das ist quasi die amerikanische Zentralbank. Geschaffen durch durch den Kongress, (...) Und jeder andere der das tut, ist ein Geldfälscher - und wenns die EZB wäre.

    Was die amerikanische Verfassung dem amerikanischen Kongress für Rechte oder Monopolstellungen zugesteht muss andere Staaten nicht interessieren. Es sei denn sie unterzeichnen etwas wo was gegenteiliges drinnen steht.

    Natürlich hätten die USA genügend Druckmittel um trotzdem zu verhindern dass ein anderer Staat Dollarscheine druckt. Was aber wieder ein ganz anderes Thema ist.



  • Marc++us schrieb:

    Und die Eskalation wird damit natürlich auch klar, bei kleinen Summen schickt ein Staat Polizei und Geheimdienst, bei grossen Fälschungen geht man vor die UN und beantragt Sanktionen, bei riesigen Fälschungen greift man das fälschende Land militärisch an und vernichtet es. So einfach ist das.

    Wobei es wohl auch genau so laufen würde, wenn es keine UN-Abkommen zu dem Thema gäbe 🙂



  • SeppJ schrieb:

    MrBurns schrieb:

    Und was ist mit einer (Krypto)währung hinter der eigentlich kein Staat steht (also Bitcoin)? Kann sich dann irgendein Staat die Währungshoheit nehmen oder ist das einfach noch garnicht geregelt?

    Das ist genauso wie schon erwähnt: Griechenland kann Gold, Oliven, Blätter, Öl, oder Wasser zu seiner Währung erklären. Dadurch wird nicht auf magische Weise das Erzeugen dieser Dinge weltweit illegal oder gar unmöglich und erst recht nicht wird irgendetwas von der UNO diesbezüglich durchgesetzt. Griechenland kann innerhalb seiner Grenzen versuchen, so etwas selber durchzusetzen, aber das endet dann eben an genau dieser Grenze.

    Und auf welcher Grundlage wird entschieden, ob ein Staat über etwas die Währungshoheit haben kann? Sagt ein Gesetz, dass man nicht über Dinge die schon verwendet werden, wie z.B Bitcoins, die Währungshoheit haben kann? Oder gibt es ein Gesetz das definiert was eine Währung ist und haben Kryptowährungen dann allgemein eine Eigenschaft aufgrund der sie rechtlich keine Währung sein können?


  • Mod

    MrBurns schrieb:

    Und auf welcher Grundlage wird entschieden, ob ein Staat über etwas die Währungshoheit haben kann? Sagt ein Gesetz, dass man nicht über Dinge die schon verwendet werden, wie z.B Bitcoins, die Währungshoheit haben kann? Oder gibt es ein Gesetz das definiert was eine Währung ist und haben Kryptowährungen dann allgemein eine Eigenschaft aufgrund der sie rechtlich keine Währung sein können?

    Ein Staat benutzt eine Währung, über die er die Kontrolle hat. Daraus folgt, er hat die Kontrolle über die Währung.

    Ein Staat benutzt eine Währung, über die er keine Kontrolle hat. Daraus folgt, er hat keine Kontrolle über die Währung.

    So einfach ist das.


  • Mod


  • Mod

    MrBurns schrieb:

    Und was ist mit einer (Krypto)währung hinter der eigentlich kein Staat steht (also Bitcoin)? Kann sich dann irgendein Staat die Währungshoheit nehmen oder ist das einfach noch garnicht geregelt?

    Recht, Ordnung, Gesetz, Regelung. Mao sagte aber, dass die Macht aus den Gewehrläufen kommt.

    Aber schauen wir mal die Realität an, um das noch komplizierter zu machen: Bitcoin gehört keinem. Es gibt keine zentrale Regulationsstelle. Wie bekommt man die Hoheit über Bitcoin: dadurch, dass man die Miner kontrolliert. Bitcoin ist ein demokratisches Medium, das man durch Gewinnung der Mehrheit kontrolliert. Faktisch hat damit heute CHINA die Währungshoheit über den Bitcoin, da rund 70% der Miner in China sind. China kann den Bitcoin beeinflussen, indem sie Gesetze erlassen, die den Minern bestimmte Auflagen machen. Ausserdem wäre China nach heutigem Stand wohl in der Lage, die 51%-Attacke auf den Bitcoin zu koordinieren - ein riesiges Problem. Zum Glück versteht das alles keiner, sonst wäre der Kurs bei 100 USD oder niedriger.

    Der Bitcoin hat mit seinem Energieverbrauch einen grossen Designfehler, da dadurch alle Miner automatisch dorthin wandern, wo die Energiekosten minimal sind. Damit werden die Miner regional zentriert, was aber der Idee einer dezentralen Währung widerspricht. Der Bitcoin funktioniert so also nicht. Trotzdem gut, denn die Nachfolgewährungen können solche Probleme vermeiden. Es ist ein Lernprozess.


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